Der klare Gewinner der ersten Runde im DFB-Pokal ist der Videobeweis!

Videobeweis auf Schalke. Archiv-Foto: Michael Kamps

Im Regelfall hat der sogenannte Videobeweis im Profifußball nur wenige Freunde. Seit Jahren schon wird mehrheitlich und wiederholt über ihn gemeckert. Er nehme den Fans im Stadion die Emotionen, wenn nach einem vermeintlichen Treffer erst minutenlang über die Gültigkeit eines Tores diskutiert werden würde. Zudem schaffe er am ende auch nicht wirklich mehr Gerechtigkeit. Aufwand und Nutzen stünden hier in keinem sinnvollen Verhältnis, heißt es immer wieder.

Und teilweise ist die Kritik an ihm ja auch zweifelsohne durchaus berechtigt. Wenn ein Schiedsrichter sich erst minutenlang mit dem berüchtigten ‚Keller‘ in Köln unterhält, um dann womöglich anschließend selber noch eine gefühlte Ewigkeit auf den Monitor zu starren, bis eine endgültige Entscheidung fällt, dann nervt einen das als Fan extrem. Ganz klar!

Andererseits wird einem als Zuschauer aber auch immer wieder vor Augen bzw. Ohren geführt, wie viel Gutes der Videobeweis im Fußball mit sich bringt. Und die eindrücklichste Gelegenheit dieser Art, die wurde uns am vergangenen Wochenende gerade erst wieder einmal  ins Haus geliefert.

In der ersten Runde des DFB-Pokals gibt es weder die Torlinientechnik noch einen Videoschiedsrichter. Einfach weil der Aufwand für den DFB und die Klubs unverhältnismäßig hoch wäre, auch alle beteiligten  Amateurstadien mit dieser Technik und diesem immensen Personalaufwand zu beglücken. Also muss es hier in den ersten Runden auch mal ohne technische Unterstützung dieser Art gehen.

Das Ergebnis: In kaum einem Stadion wurde die Technik in den vergangenen Tagen nicht sehr schnell vermisst. Wer, wie ich, das Fußballwochenende überwiegend vor dem TV-Gerät bei ‚Sky‘ verbracht hat, der wurde gefühlt in jedem Spiel und von jedem Reporter rasch daran erinnert, dass es den Videobeweis hier und heute ja leider nicht geben würde.

Das heißt im Umkehrschluss: Die Beteiligten vermissten im Pokalwettbewerb unzählige Male die Möglichkeit, eine strittige Abseits-, Foul- oder Torsituation noch einmal überprüfen lassen zu können.

Und auch wenn rückblickend zum Glück wohl keine Partie durch das Fehlen des Videoassistenten von den Unparteiischen zu einem ungerechten Ergebnis geführt wurde, wurde dessen Nutzen an einem normalen Bundesligawochenende durch die Erlebnisse und Kommentare während der ersten Pokalrunde indirekt massiv unterstrichen.

Nach diesen Erlebnissen freut man sich als Fan nun regelrecht darüber, dass diese den im Ligaalltag den Schiedsrichter unterstützenden Maßnahmen im Profibereich ab dem kommenden Fußballwochenende wieder regelmäßig als Hilfsmittel von den Schiedsrichtern genutzt werden können.

Der klare Sieger der ersten Runde im DFB-Pokal ist somit der gar nicht zum Einsatz gekommene Videobeweis!

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