Vor ein paar Tagen stand hier bei den Ruhrbaronen einer von den klassischen „Die katholische Kirche ist immer Scheiße“-Texten, die egal, was der Papst macht, alles doof finden.
Die Begründungen dieser Mainstreamigen immergleichen Texte sind auch immer gleich. Der Papst ist doof wegen: Kinderschändung durch Priester, Verfolgung von Andersgläubigen im Mittelalter und wenigstens die Kreuzzüge. Aber auch wegen seiner Weigerung aus der katholischen Kirche eine Basisdemokratie zu machen und Frau Käsmann zur Bischöfin von Köln zu weihen.
Meinetwegen kann man die Kirche deswegen auch immer Scheiße finden. Wir leben in einem freien Land. Keiner ist gezwungen, Katholik zu sein.
Aber das ganze Auskotzen gegen die Kirche am Besuch des Papstes Franziskus auf der Insel Lampedusa, beim Besuch der Elendsflüchtlinge aufzuziehen, ist in meinen Augen zu billig und zu unreflektiert. Das muss nicht sein.
Der Besuch des Papstes ist einer von mehreren Hebeln, mit denen Papst Franziskus die Kirche in neue Bahnen lenkt. Es geht wie immer bei der Steuerung großer Einheiten um Symbole, die in diesem Fall zum Vorbild werden für die Abermillionen Katholiken, die sich fragen: Was ist richtig, was ist falsch, was kann ich tun, um Gutes zu tun?
Papst Franziskus gibt Antworten:
– Verzichtet auf Luxus: Er hat das Goldkreuz abgelehnt und ein Eisenkreuz angenommen. (Allein was es für einen Katholiken bedeutet, dass der Papbst auf seine roten, handgenähten Lederschuhe verzichtet und stattdessen schwarze Schuhe trägt, kann offenbar keiner der Kirchenfeinde begreifen)
– Macht Euch frei: Er hat sein Mercedes-Papamobil aufgegeben und nutzt einen billigen offen Fiat.
– Gebt den Armen: Er hat den Namen Franziskus angenommen, einem Bettelmönch, der sich um die Armen kümmerte.
– Nutzt Eure Möglichkeiten: Er baut die Vatikanbank um zu einer Art globaler GLS-Förderbank.
– Öffnet Eure Herzen: Er segnet die Kinder der Menschen, denen es am dreckigsten geht.
– Setzt Prioritäten: Er fährt bei seiner ersten Reise nicht nach Argentinien oder nach Berlin. Er geht vor die eigene Tür. Nach Lampedusa. Er hätte jeden Menschen der Welt besuchen können. Er hat sich für die Elenden entschieden.
Was bewirkt das? Mehr als alle Kirchengegner zusammen jemals bewirken können: mit ihren mit Milchschaum aufgeschäumten Wohlstandskinder-Pamphleten.
Jeder Katholik sieht im Handeln von Papst Franziskus ein Vorbild. Etliche werden sein Vorbild ignorieren, sicher. Und es wird sicher weiter Verbrecher und Böse Menschen in Reihen der Kirche geben.
Aber der eine oder andere Priester wird sich an dem Vorbild des Papstes ein Beispiel nehmen. Er wird seine Kirche für Flüchtlinge öffnen. Er wird sein Kloster für die Armen öffnen. Er wird vielleicht sogar seine auf Essener Bankkonten gehüteten Schätze hergeben, um den Hunger der Flüchtlinge zu stillen. Es gibt genügend leerstehende Gotteshäuser, die man für Armutsflüchtlinge herrichten kann.
Der eine oder andere Gläubige wird vielleicht einfach in Katernberg auf die Strasse gehen und dem einsamen Kind aus Bulgarien Trost spenden, das zum Betteln geschickt wird.
Der eine oder andere Katholik wird das, was in seiner Macht steht, nutzen, um die Flüchtlinge nicht zurück ins Meer zu stoßen, sondern um ihr Schicksal besser zu machen. Vielleicht ist dieser Katholik ja sogar der Polizist, der irgendwann sagt: „Leckt mich am Arsch“, wenn der Befehl kommt, ein Kind aus Afrika ins Abschiebeflugzeug zu stecken.
Das alles stößt Papst Franziskus an, wenn er sich zu den Elenden begibt und sein Bild mit der segnenden Hand über einem Kinderkopf um die Welt geht. Er beeinflusst Millionen und Abermillionen Menschen. Papst Franziskus will das Blatt zum Guten wenden. Er bemüht sich.
Und er tritt dabei allen auf die Füße, die bisher ihre Macht missbraucht haben. Papst Franziskus hat die Kirchenbankenchefs rausgeworfen. Er hat sich als Bettelmönch auf den Papstthron gesetzt.
Wer das nicht sieht und anerkennt – auch als harter Kirchenkritiker – dem kann ich auch nicht helfen.
Der versteht auch nicht, wieso Papst Johannes Paul einen der wichtigsten Grundsteine zum Sturz des Kommunismus gelegt hat. Damals als er den Ziegel aus dem Petersdom mit nach Polen brachte und dort gegen den Widerstand der Kommunisten begann seine Kathedrale zu bauen. Als die Menschen in die Kirchen strömten und die Diktatoren es nicht wagten, die Inseln der Freiheit zu schleifen.
Ignoranz gibt es eben überall, nicht nur in der katholischen Kirche.
Der Papst ist also dazu da, dass alle Katholiken ein Vorbild haben? Aber d.h. doch nichts anderes, als dass die all ihre guten Taten ohne solch ein Vorbild einfach nicht hinkriegen, oder? Ein größeres Armutszeugnis konntest du der katholischen Kirche kaum ausstellen, Georg.
Auch mit der Abdankung des Intelektuellen Nichtsnutzes erkennt man was wirklich machbar ist.
Ich bin auf keinen Fall ein praktizierender Katholik, aber den Kommentar von Hr. Voss kann man ja wohl vergessen. Jeder Mensch braucht ein Vorbild, das fängt bei den Kleinsten an die Mama und Papa als Vorbild haben und geht immer weiter. Mir persönlich ist es auch egal ob der Papst nun rote oder schwarze Schuhe anzieht, was für ein Kreuz er bei sich trägt, aber man sieht, dass Papst Franziskus etwas ändern möchte!
Ich werde der katholischen Kirche nie den laxen Umgang mit dem aufkommenden Protestantismus in der frühen Neuzeit verzeihen – diese Schuld lastet auch schwer auf den Schultern von Papst Franziskus!
So albern der Alles-was-der-Papst-macht-ist-doof-Text war, so lächerlich ist diese Der-Papst-ist-uns-Licht-und-Inspiration-Verherrlichung.
Des deutsch Intellektuellen Liebelingspräposition „zu“. Der Papst ist zu volksfern, zu volksnahe, zu weit, zu laut, zu leise, zu protestantisch, zu katholisch, zu intellektuell (was man nicht zwangsweise und auf pseudolinke Anordnung voneinander ausschließen sollte). Was wollen Areligiöse? Der vorletzte war der Panzerjoseph und er der mit dem Eisernen Kreuz???
Guter Beitrag Jorgo. Differenziert, fair und gut!
Ja, Laurin! Die Katholen tragen Schuld am ausgestreckten rechten Arm der Protestanten!
Natürlich hat ein Papst auch andere Aufgaben, als nur Vorbild zu sein. Aber die allermeisten Katholiken erreicht er eben nur, indem er ihnen seine Auffassung von Kirche persönlich vorlebt und damit ein Vorbild gibt.
Zudem ist unsere Welt doch durch mannigfaltige Vorbilder geprägt: Die Jungs sehen aus wie Justin Bieber, die Mädchen sind schlechte Kopien von Paris Hilton. Wer kann von sich behaupten, völlig immun zu sein gegen die in der Werbung aufgebaute Scheinwelt, die auch Vorbilder für einen bestimmten Lebensstil gibt?
Und das Argument von Stefan Laurin werde ich mir merken, das hat mir wirklich gut gefallen!
„Er segnet die Kinder der Menschen, denen es am dreckigsten geht“
Ja, und sind jetzt die Hungerbäuche verschwunden?
Ich segne kostenlos!
Wer die Ironie von Stefan Laurin nicht versteht, ist in der katholischen Religionsgemeinschaft richtig am Platz, darf aber auch gerne mal bei radikalen Protestanten (meinetwegen auch Calvinisten und freie Lutheraner), Atheisten, Juden oder Muslimen, vielleicht auch Scientologen reinschnuppern, da (bei den Scientologen) wird man noch mehr Geld los.
Die Welt wird schön und gut durch den neuen Papst. Die Satire wird realistischer, die Realität wird satirischer, Ungerechtigkeit und Kommunismus werden weg gebetet und alle Schwulen werden heterosexuell.
Danke für diese ermunternden Worte. Ich kündige morgen meine Schalke-Mitglidschaft und lasse mir einen Mitgliedsantrag von diesem katholischen Kirchenverein zuschicken. Dann nehme ich mir die Lichtgestalt Papst als Vorbild und höre auf ein ignorantes Arschloch zu sein, wie ich und offensichtlich Milliarden andere es vor Franzi waren.
Gut das wir ihn haben den Pabst. Er lächelt so schön – wie Alfred Biolek.
Der Papst hat auch eine politische Machtstellung. Indem er auf der Insel Lampedusa aufkreuzt, werden zumindest die Folgen der europäischen Asylpolitik diskutiert. Darüber wird weltweit berichtet: über Flüchtlinge, über Europa, über Politik. Das ist positiv.
@Milo Posuhibe
Bleib mal lieber bei den von Gazprom gesponserten Schalkern und pilger weiter jeden 2. Samstag in die Arena, statt in die katholische Kirche zu wechseln. Solange es nur Journalisten sind und keine Fußballer, die hin und wieder unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen und solange sich das alles in Rußland abspielt, bist Du im lupenreinen Gelsenkirchener Profifußball augenscheinlich am besten aufgehoben.
ich bin aknostikerin. und weltverbesserin. ich beneide den papst, um die macht die er hat, und hasse ihn dafür wie er sie nutzt. das mit den flüchtlingen fand ich gut, aber das kondom-, pille-, abtreibungenverbot z.b. nicht.
Ich fand den anderen Artikel auch sehr merkwürdig.
Ich meine, es gibt ja immer noch genug, was man an der katholischen Kirche scheiße finden kann; aber manche Leute scheinen sich dann erst so richtig aufzuregen, wenn mal was kommt, was sie – jedenfall nach dem, was sie sonst so sagen – eigentlich ganz OK finden müssten.
Es ist natürlich die Frage, von welcher Marketingsagentur sich die katholische Religionsgemeinschaft beraten lässt.
@ Klaus Schmittmans # 3
„Jeder Mensch braucht ein Vorbild“.
Das Erwachsenwerden eines Menschen zeichnet sich dadurch aus, dass er kein Vorbild mehr braucht, sondern dass er zunehmend (auch) aus sich selbst und seinen eigenen Werten heraus zu handeln in der Lage ist.
Kinder und Jugendliche brauchen zweifellos Vorbilder, Herr Schmittmann, Erwachsene sollten keine mehr brauchen.
P.S. Stellen sie sich einfach mal vor, dass alle Katholiken immer genau das gemacht hätten, was ihnen der jeweilige Papst vorgelebt hat.
@ discipulussenecae #8
Schon die (Aus)Wahl eines Vorbildes setzt, zumindest im Erwachsenenalter, eine eigene Entscheidung, also eine Person die nach eigenen Werten entscheidet, voraus. Vorbilder sind als keine wirklich tragfähigen Wertegeber, bzw. erscheinen und verschwindern sie entsprechend der Entscheidungen derer, die sich Jemanden für eine bestimmte Zeit als Vorbild auswählen.
Vorbild- und Fankultur sind dabei heutzutage kaum noch auseinander zu halten, was man auch am Massenverhalten gegenüber den letzten drei Päpsten gut studieren kann. Der Papst ist zusehends zum Markendarsteller der katholischen Kirche geworden, und die dort Verantwortlichen wissen das.
Inszenierung war im übrigen schon immer eine der ganz großen Fähigkeiten des katholischen Klerus. Wir Menschen lieben und brauchen nun mal Rituale und Hokuspokus, Glamour und perfekten Schein. Erst Recht wenn sich das alles im Sinne des sogenannten Guten präsentiert und dazu noch auf ein „höheres Wesen“ verweisen kann.
Der arme Priester ist in diesem Rahmen nicht mehr und nichtg weniger als ein Stilmittel. Erst Recht wenn er am Reichtum der Kirche nichts ändert. Der schlichte Mensch im Palast, dass ist es was die Zuschauer lieben. Man verbringt einen Teil des Tages bei den Armen, und dann kehrt man in die feudale Lebenswelt des Vatikans zurück und beides finden die „Fans“ super.
Diese Nummer gelingt gerade der katholischen Kirche seit unzähligen Jahrhunderten geradezu perfekt. Zwischendurch dann auch mal ein paar Bösewichte und Intrigen, ein paar sture Denker und Dogmatiker und dann wieder ein volksnaher Patron der es so herrlich menscheln lässt, das selbst versierten Journalisten die Tränen kommen. Alles wirklich klasse gemacht, aber leztlich doch durchschaubar, wenn man als Zuschauer bei Verstand bleibt.Aber wer will das heutzutage schon.
@ Arnold Voss:
In Teilen Ihrer Argumentation haben Sie Recht: „Der Papst ist zusehends zum Markendarsteller der katholischen Kirche geworden“, aber ist das nicht auch Frau Käßmann für die EKD, der Dalai Lama für den Buddhismus oder meinetwegen auch Franz Beckenbauer für den DFB? Der momentane Papstkult ist auch ein Ergebnis der allgemeinen Medialisierung spätestens seit dem Ende des 20. Jahrhunderts – da bildet die Katholische Kirche keine Ausnahme.
Und ich gebe Ihnen auch zu, daß die allermeisten Menschen Rituale lieben: zu besichtigen bei jedem Grönemeyer-Konzert, wenn ‚Bochum‘ gespielt wird, bei jedem BVB-Heimspiel oder jedem CDU-, SPD, Grünen-, Linken- und FDP-Parteitag. Und übrigens auch in der klassischen Liturgie eines evangelischen Gottesdienstes.
Diese Rituale nun im katholischen Zusammenhang als „Hokuspokus, Glamour und perfekten Schein“ abzuqualifizieren, mag zwar Ihre persönliche Meinung sein, ist aber zumindest unfair gegenüber denen, die Argumente der Katholischen Kirche vertreten und trotzdem von sich behaupten, „bei Verstand“ bleiben zu wollen!
@ discipulussenecae # 19
Ich habe nichts dagegen, dass die Kirchen mit der Zeit gehen. Was die Inszenierung betrifft, waren sie der heutigen Zeit sogar lange voraus. Ich habe auch nichts gegen Vorbilder, Leitfiguren, Idole und andere menschliche Projektionsflächen eigener unerfüllter Wünsche.
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass auch dieser Papst der Welt die Bekämpfung der Armut aus goldenen Palästen zuruft. Umgeben von einem Klerus dessen ökonomische und soziale Sicherheit alles übersteigt, was sich die Armen dieser Erde je zu träumen gewagt haben.
Umgeben von einem Pomp der selbst die Lebensbedingungen der gierigsten Sorte selbstverliebter Geldraffer verblassen lässt. Umgeben von Dienern und Hofschranzen im Dutzend, gemeinsam dominiert von einem derart antidemokratischen Grundgestus, dass in den Menschen, die wirklich für die Befreiung dieser Welt von der Armut kämpfen, eigentlich die pure Wut aufsteigen müsste.
Was also ist jetzt das wahre Vorbild, dass der neue Papst der Armen darstellt? Dass man nur gut genug vortäuschen muss, dass man die Armut in der Welt bekämpft, um nicht gefragt zu werden, ob die Kirche nicht selbst mehr abzugeben hätte? Ob der katholische Klerus nicht zu den soziale am meisten bevorzugten Menschen auf dieser Erde gehört und deswegen zuallererst selbst Priviligien aufzugeben hätte?
Wenn Glamour und perfekter Schein zusammen mit scheinheiligen Ritualen eben diese Fragen nicht (mehr) aufkommen lassen, dann genau wird Glaube zur Farce und Begeisterung zum Strohfeuer. Dann sind die Rührseeligen an der Macht. Bei der Popmusik/Kultur ist mir das egal. Bei Leuten, die behaupten sie wollten die Armut bekämpfen, egal ob sie aus Politik und/oder Kirche kommen, geht es mir auf die Nerven, bzw. beleidigt es meinen Verstand.
Herr Bergoglio alias Papst Franziskus hat seinen Vorgänger Karol Woitila alias Papst Johannes Paul II "heilig" gesprochen.
Woitila ist ein KRIEGSVERBRECHER.
Woitila hat mitten im II. Golfkrieg anno 1991 sich öffentlich gegen die Beendigung dieses Krieges ausgesprochen.
Wer so was macht, wer zum Krieg aufruft bzw. sich gegen die Beendigung des Krieges ausspricht ist ein Kriegsverbrecher.
Markus Wolf
Ehemaliges Zwangsmitglied der Katholischen Kirche
@Markus Wolf
Es ist schon recht pervers, einen Menschen der über drei Jahre für die Nazis Zwangsarbeit in einem Steinbruch bzw. einer Chlorfabrik leisten musste, als Kriegsverbrecher zu bezeichnen.
Ihre Behauptungen, Karol Wojtyła hätte sich als Papst Johannes Paul II öffentlich gegen die Beendigung des 2. Golfkriegs ausgesprochen oder gar anderweitig zum Krieg aufgerufen, ist darüber hinaus absolut falsch. ich verlinke Ihnen mal zwei Briefe, die der Papst am 15. Januar 1991 an George W. Bush bzw. Saddam Hussein geschrieben hat und die in der Onlinebibliothek des Vatikan abrufbar sind:
hier der an Bush:
https://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/en/letters/1991/documents/hf_jp-ii_let_19910115_gulf-war-bush.html
da heißt es:
"In recent days, voicing the thoughts and concerns of millions of people, I have stressed the tragic consequences which a war in that area could have. I wish now to restate my firm belief that war is not likely to bring an adequate solution to international problems and that, even though an unjust situation might be momentarily met, the consequences that would possibly derive from war would be devastating and tragic…"
und hier der Brief an Hussein:
https://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/en/letters/1991/documents/hf_jp-ii_let_19910115_gulf-war-sadam.html
dort heisst es:
"No international problem can be adequately and worthily solved by recourse to arms, and experience teaches all humanity that war, besides causing many victims, creates situations of grave injustice which, in their turn, constitute a powerful temptation to further recourse to violence. We can all imagine the tragic consequences which an armed conflict in the Gulf region would have for thousands of your fellow-citizens, for your Country and for the entire area, if not for the whole world…"
Falls sie der englischen Sprache nicht mächtig sind oder Ihnen der Vatikan als Quelle zu unseriös erscheint, hier noch ein Artikel von SPON über das Verhältnis des Papstes zu den Kriegen während seiner Amtszeit:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/invasionsplaene-papst-versagt-bush-segen-fuer-irak-krieg-a-228387.html
Über die Kirche(n) und ihre Päpste lässt sich in vielerlei Hinsicht vortrefflich streiten. Aber man sollte schon bei der Wahrheit bleiben. Und wenn Sie, Herr Wolf, tatsächlich davon überzeugt sein sollten, dass Sie in einem Land, in dem Religionsfreiheit herrscht und man sogar als Nichtgläubiger sehr bequem leben kann, zur Mitgliedschaft in einer Kirche gezwungen wurden, dann sind Sie ein Fall für die rote Couch.
@der, der auszog
Ad 1)
Das eine schließt das andere nicht aus.
Mir ist sehr wohl bekannt, dass Herr Woitila alias Papst Johannes Paul II. VOR dem II. Wolfkrieg versucht hat, diesen Krieg abzuwenden.
Aber Sie, Herr der auszog, sollten wissen, dass das eine das andere nicht ausschließt.
Aus welchem Grunde auch immer Herr Woitila seine Meinung änderte, jedenfalls hatte Woitila, nachdem der Golfkrieg voll eröffnet war, sich öffentlich gegen eine Beendigung des Golfkrieges ausgesprochen.
Sie, Herr der auszog, denken nur von zwölf Uhr bis mittag.
Im übrigen habe ich die Katholische Kirche, vertreten durch die Apostolische Nuntiatur gefragt, ob es stimme, was der "Kölner Stadtanzeiger" berichtet hat und dies wurde mir bestätigt.
Ich habe seit 1991, seit Herr Woitila sich gegen die Beendigung des Golfkrieges aussprach, immer wieder in Flugblättern, Zeitungsartikeln und anderen Medien darauf hingewiesen, habe Herrn Woitila ungeniert als "Kriegsverbrecher" bezeichnet und habe die Katholische Kirche immer wieder aufgefordert, gegen mich eine gerichtliche Unterlassungsverfügung zu erwirken, wonach ich nicht mehr wörtlich oder sinngemäß behaupten dürfe, Woitila sei ein "Kriegsverbrecher".
WENN das "Tatsachensubstrat", gemeint ist die nackte Tatsache ohne etwas hinzuzufügen, ohne etwas wegzulassen, ohne persönliche Interpretationen, Auslegungen, Rückschlüsse usw falsch WÄRE, wie Sie behaupten, Herr der auszog, dann wäre es der Katholischen Kirche extrem leicht gefallen, gegen mich eine Unterlassungs- und Widerrufsverfügung zu erwirken sowie wegen Verleumdung des Herrn Woitila zu verklagen.
Das hat die Katholische Kirche natürlich NICHT gemacht, weil sie definitiv wusste, dass Woitila sich gegen die Beendigung des Golfkrieges aussprach.
Die Katholische Kirche hat nicht mal einen mehr oder weniger freundlichen Hinweis erteilt, wonach es "falsch" sein solle, dass Woitila sich, nachdem der Golfkrieg in vollem Gange war sich gegen die Beendigung des Golfkrieges ausgesprochen habe.
Nochmal fordere ich die Katholische Kirche auf, mich auf Unterlassung und Widerruf sowie wegen "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" zu verklagen.
Wenn immer noch keine rechtlichen Schritte gegen mich eingeleitet werden, dann ist das für mich die BESTÄTIGUNG, dass Woitila sich gegen die Beendigung des Golfkrieges aussprach und damit ein KRIEGSVERBRECHER ist.
Ad 2)
Sie bezeichnen es als "pervers", einen Menschen, der drei Jahre Zwangsarbeit für die Nazis verrichtete als "Kriegsverbrecher" zu bezeichnen.
Auch hier gilt das Sprichwort: "Das eine schließt das andere nicht aus".
Da wir gerade Herrn Woitila und die Nazizeit ein wenig beleuchten, noch ein "Tatsachensubstrat" für Sie, Herr der auszog:
Als Herr Woitila am 01. Mai 1987 Köln heimsuchte – Verzeihung: "besuchte" wollte ich sagen – sprach er die von den Nazis ermordete Klosterfrau EDITH STEIN selig.
Allerdings VERSCHWIEG Herr Woitila diskret und taktvoll, dass Edith Stein sich in Briefen an den damaligen Papst, Herrn Eugenio Pacelli, auch Papst Pius genannt, gegen das Nazi-Regime ausgesprochen hatte und den Papst zur Gegnerschaft zum Nazi-Regime aufforderte, ferner VERSCHWIEG Woitila, dass nicht ein einziger dieser Briefe beantwortet wurde oder gar die Heilige Scheisse – Verzeihung: den heiligen Stuhl dazu veranlasste, gegen Hitler zu sein.
Weiters VERSCHWIEG Woitila, dass nach 1945 die Katholische Kirche Naziverbrechern zur Flucht verhalf. Im Vatikan wurde eine Passfälscherwerkstatt eingerichtet unter Leitung des Bischofes ALOIS HUDAL, eines glühenden Antisemiten.
Der Naziverbrecher ADOLF EICHMANN erhielt einen falschen Pass, lautend auf den namen "Ricardo Klement".
Lesen Sie hierzu das Buch:
"Persilscheine und falsche Pässe"
"Wie die Kirchen den Nazis halfen"
von ERNST KLEE, Fischer Taschenbuch-Verlag
Ad 3)
Sie meinen, ich sei ein Fall für die rote Couch, weil ich Zwangsmitglied der Katholischen Kirche war.
Eher sind Sie ein Fall für die rote Couch, weil Sie "Ausfallserscheinungen" haben, weil bei Ihnen die Denkabläufe gemindert sind.
Wenn ich sage "Zwangsmitglied", dann meine ich damit, dass ich als Baby quasi in die Katholische Kirche hineingezwungen wurde, katholisch erzogen wurde, gezwungen wurde, jeden Sonntag in die Kirche zu latschen und mir erging es wie vielen meiner Altersgenossinnen und -genossen, dass man zwar staatsoffiziell ab 14 Jahren selber entscheiden darf, ob man einer Religionsgemeinschaft angehören will oder nicht.
Aber bei mir war der "Druck", der geistig-seelische "Zwang" so stark, dass man mit einiger Objektivität von einer "Zwangsmitgliedschaft" sprechen kann.
Herr der auszog,
was halten Sie von folgendem Duell:
Wir beide lassen uns von einem neutralen Psychiater, der nicht Mitglied der Katholischen Kirche ist, begutachten, wer noch alle Tassen im Schrank hat.
Haben Sie den Mut hierzu oder sind Sie erwartungsgemäß zu FEIGE?
@#23
Herr Wolf
Ich kommentiere hier nicht um mich zu duellieren sondern um zu diskutieren. Wenn ich mir schon die Arbeit mache und Quellen vorbringe, um meine Aussagen seriös zu belegen, dann erwarte ich von Ihnen ehrlich gesagt mehr, als den Verweis auf Flugblätter, die sie selbst verfasst haben und deren Wahrheitsgehalt sie damit begründen, dass bislang niemand rechtlich dagegen vorgegangen ist. Die Kirchen, gerade die katholische Kirche, sind hart im Nehmen und vielleicht sollten Sie mal darüber nachdenken, ob sie unter Umständen nicht besseres zu tun haben, als arme, verbitterte Würstchen abzumahnen, die sofort in Schnappatmung verfallen und ihrem unqualifizierten Senf freien Lauf lassen, sobald sie das Wort Kirche hören oder lesen.
Mir jedenfalls ist meine Zeit zu schade, um mich weiterhin mit ihnen auseinanderzusetzen. Insofern: Leben Sie wohl und legen Sie sich wieder hin.
@der, der auszog
Herr der auszog, wir wollen doch SACHLICH bleiben und diese Polemik auf unterstem Niveau unterlassen.
Die entscheidende Frage ist:
Hat der frühere Papst Johannes Paul II, bürgerlicher Name Karol Woitila, während des II. Golfkrieges, also in der Zeit vom 17. Januar 1991 – 28. Februar 1991, sich GEGEN die BEENDIGUNG des Krieges ausgesprochen, JA oder NEIN, auf eine klare Antwort?
Die RedakteurInnen und LeserInnen der Ruhrbarone werden gebeten, in ihren Gedächtnissen und, sofern sie drankommen, in Pressearchiven zu wühlen.
Jedenfalls:
Ein Denkfehler begeht Herr der auszog, wenn er einerseits richtig feststellt, dass Herr Woitila VOR Ausbruch des Krieges an beide Parteien appellierte, keinen Krieg zu machen.
Aber wie ich schon sagte: Das EINE schließt das ANDERE nicht aus.
WÄre doch möglich, dass Karol Woitila sich im Verlauf des II. Golfkrieges sich die Sache "anders" überlegt hat, oder?
Wäre nicht das erste Mal, dass die Katholische Kirche sich eine Sache anders überlegt.