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der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

Der Artikel von Hendryk M. Broder in der Welt zu Frank Plasbergs Angst vor der SPD macht sehr nachdenklich.

Zum einen, weil er den fast schon legendären Ruf des WDR als „Rotfunk“ bestätigt und damit die Unabhängigkeit des Senders hinsichtlich seiner politischen Berichterstattung in Frage stellt. Zum anderen, weil erst vor wenigen Wochen das Bundesverfassungsgericht entschied, dass der Staatsvertrag einer anderen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt, nämlich des ZDF, hinsichtlich der staatlichen Einflussnahme in Teilen verfassungswidrig sei und gegen das Grundgesetz verstoße.

Was für das ZDF gilt, bei dem der in aller Öffentlichkeit von Roland Koch (CDU und seinerzeit MP in Hessen) inszenierte „Rausschmiss“ des ehemaligen Chefredakteurs Nikolaus Brender im Hintergrund des Verfassungsgerichtsurteils sicherlich eine erhebliche Rolle gespielt haben dürfte, trifft wohl auch auf einige öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten der ARD zu. Die Politik wird immer wieder versuchen, auf die Berichterstattung der von ihr kontrollierten Medien Einfluss zu nehmen. BR, WDR, NDR oder Radio Bremen sind da genauso wenig vor gefeit, wie das ZDF. Welchen Sinn sollte es sonst machen, dass Frank Plasberg einen Gast in seiner Talkshow bittet, zu einer Personalie einer den Sender kontrollierenden Partei nichts zu sagen?

Aber es ist nicht nur Plasberg, der sich beim WDR der SPD verpflichtet fühlt. Bettina Böttinger zum Beispiel, die den Kölner Treff, den WDR Check „Fragen Sie Tom Buhrow“ und noch einige andere WDR-Produktionen moderiert, macht keinen Hehl aus ihren Sympathein zu den Sozialdemokraten und moderiert auch hin und wieder deren Wahlkampfveranstaltungen, wie 2013 beispielsweise die Wahlkampfveranstaltung von Peer Steinbrück aus dem Berliner Tempodrom, bei der der eiserne und sonst so kühle Peer vor seiner Frau Gertrud in Tränen ausbrach.

Selsam anmutend und mit sozialdemokratischer Schlagseite sind häufig auch die vom WDR in Auftrag gegebenen Umfragen des Meinungsforschungsinstituts dimap, die gerne von Chefredakteur Jörg Schönenborn präsentiert werden. In der derzeitigen von Westpol bei dimap in Auftrag gegebenen – natürlich „repräsentativen“ Umfrage zur Europawahl heißt es da beispielsweise in der Überschrift:

„Europawahl – SPD und CDU fast gleichauf“

Im dazugehörigen Schaubild wird dann ein Balkendiagramm gezeigt, bei dem die SPD auf stolze 36% kommt, ein Plus von 10,4% im Vergleich zur Vorwahl 2009, wo die Sozialdemokraten nur 25,6% holten. Die CDU hingegen kommt nur auf 35% und verliert im Vergleich zur Europawahl 2009 glatte drei Prozent.

In den Erläuterungen unter dem Schaubild liest man dann auch folgendes:

„Ginge die Europawahl bereits am Sonntag (11.05.2014) über die Bühne, würden demnach 36 Prozent die SPD wählen, 35 Prozent die CDU. Im Vergleich zur letzten Europawahl vor fünf Jahren wäre dies für die Sozialdemokraten ein deutlicher Zuwachs (Ergebnis 2009: 25,6 Prozent). Die Union würde leicht verlieren (2009: 38,0 Prozent).“

Natürlich erfährt man auch, dass es sich bei den Prognosen nur um die Ergebnisse in NRW handelt, wo 1000 Bürger von dimap telefonisch befragt wurden.

Der Witz an der Sache: Eine Umfrage nur aus Nordrhein-Westfalen zur Europawahl wird niemals repräsentativ für eine Europawahl sein können, weil in allen Staaten der EU und in Deutschland auch noch in den anderen Bundesländern gewählt wird, aber alle Ergebnisse außerhalb NRWs in der Prognose keine Berücksichtigung finden. Die Umfrage von dimap „repräsentiert“ lediglich die 13,5 Millionen Wahlberechtigten in NRW. Wahlberechtigt sind allerdings 400 Millionen EU Bürger!
Darüber hinaus hat NRW im Europaparlament überhaupt keine Mandate, im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland, weshalb man für eine seriöse Umfrage zur Europawahl in ganz Deutschland hätte nachfragen müssen und nicht nur bei den Bürgern in NRW. Dementsprechend sind auch die von dimap präsentierten Vergleichszahlen der Europawahl von 2009 völlig unseriös. Das Abschneiden der Parteien in NRW floss zwar in das bundesdeutsche Gesamtergebnis ein, aber es spielte bei der Verteilung der 99 deutschen Mandate keine Rolle. Seit 2004 krebst die SPD bei den Europwahlen in Deutschland bereits bei etwas über 20% herum. 2009 waren es schlappe 20,8%, Tendenz fallend. Die Zahlen, die uns infratest dimap im Auftrag des WDR präsentiert, erzählen hingegen eine sozialdemokratische Erfolgsgeschichte.

Die Frage, die sich stellt: Welchen Sinn macht es für den WDR derzeit Zahlen zu präsentieren, die überhaupt keine Aussagekraft über den Ausgang der anstehenden Europawahlen haben, die aber die SPD verdammt gut aussehen lassen?

hier geht es zum WDR und seiner jüngsten Europwahl Umfrage:
https://www1.wdr.de/themen/politik/nrwtrend206.html

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Seltsam diese Angelegenheit, wenn sie sich denn so abgespielt hat. Plasberg und seinen „Hintermännern“ in der SPD oder wo auch immer, muss doch klar gewesen sein, dass Broder diese Sache nicht für sich behalten wird. Dass das rauskommt. Und der Skandal dann um so heftiger sein wird. Das passt irgendwie alles nicht zusammen. Seltsam, sehr seltsam.

Tom
Tom
10 Jahre zuvor

Selten so einen Dummfug gelesen. Umfragen zur Europawahl werden dieser Tage in allen Bundesländern gemacht. In Rheinland-Pfalz feiert Klöckner gerade ihre angeblich bevorstehenden 42%.

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

@Tom

Die Tatsache, dass dieser Tage überall Umfragen zur Europwahl gemacht werden, bedeutet noch lange nicht, dass diese Umfragen auch seriös sind. Die von mir ins Spiel gebrachte Umfrage in NRW gibt zwar mögliche Auskünfte über das Wahlverhalten der Bürger in NRW bei der nächsten Europawahl, aber sie lässt keinerleit Schlüsse auf ein mögliches Ergebnis der Europawahl zu. Die vom WDR aus der dimap Umfrage gezogene Quintessenz: „Europawahl – SPD und CDU fast gleichauf“ ist daher schlichtweg unfug.

Würde man eine solche Umfrage zur Europawahl beispielsweise auf eine Kommune wie Gelsenkirchen oder Oberhausen reduzieren, läge die SPD sogar weit vor der Union und das logische Fazit müsste lauten: „Europawahl: SPD liegt weit vor der Union.“ Das Abschneiden der Parteien in Gelsenkirchen/Oberhausen spielt zwar minimal auch in das Gesamtergebnis zur Europawahl hinein, aber es lässt keine Prognose auf ein Ergebnis zur Europawahl zu. Genau dasselbe gilt für das Abschneiden der Parteien in NRW.

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