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Nina
Nina
5 Jahre zuvor

Wechsel der Intendanz…ich freu mich nicht drauf. Wenn man das IV mit Julia Wissert liest, bekommt man den Eindruck, sie wolle in Dortmund Politik machen und nicht Theater.
"Wieso sieht das Theaterpublikum eigentlich nicht so aus wie die Menschen in den Städten, in denen sich die Theater jeweils befinden?" Ehm, das Publikum sieht genau so aus. Es kommen weder Texaner zu Besuch noch Außerirdische.
"Es ist einfach so, dass mir auffällt, dass das Publikum im Theater sehr weiß ist und meines Erachtens nach aus einer bestimmten Klasse kommt, weil natürlich auch die Kartenpreise eine bestimmte Höhe haben. Vielleicht müssen sie diese Höhe haben, das wird noch herauszufinden sein. Aber damit wird natürlich eine Form von Ausschluss generiert."
Das Publikum ist sehr weiß? Ehm, ich kenne viele, die eher rosig sind. 😀
Viele schwarze Menschen sagen zurecht, "farbig" passe nicht, denn schwarz ist schwarz und farbig eher bunt. Als Hellhäutige sage ich, dass "weiß" nicht zu mir passt. Aber das sind nur Wortklaubereien am Rande. Natürlich ist ein Publikum ob Theater, Oper, Variéte etc. oft homogen. Es kommen die, die sich für ein Stück interessieren. Die Zusammensetzung der Besucher richtet sich nach dem Angebot. In Dortmund waren das die letzten Jahre übrigens viele Szene-Leute, "Alternative" und "Bildungshipster". Die älteren Generationen, die mit dem klassischen Sprech-Theater aufgewachsen sind, konnten mit Voges Theater nichts mehr anfangen und sind weggeblieben. Wurden die nicht auch in gewisser Weise ausgeschlossen?
Die Höhe der Kartenpreise-ja, sind hoch die Preise für Menschen mit geringem Einkommen. Liegt wohl auch daran, dass Theater teuer ist. Immerhin aber gibt es 50 % Ermäßigung auf die Karten für Menschen die Hartz4 oder Sozialgeld bekommen, Frührenter, Asylbewerber und andere. Von ihnen dürften aber viele keinen Gebrauch von dem Vorteil machen.
Wenn ich mir das IV mit Wissert durchlese weiss ich nicht, ob Dortmund sich damit einen Gefallen getan hat…

ke
ke
5 Jahre zuvor

@Nina
Danke für den Kommentar, sonst hätte ich das Interview nicht gelesen.

Ich bin neugierig, ob es Frau Wissert gelingt, die Defizite im Kulturbetrieb durch hohe Auslastungen mit bezahlten Tickets zu normalen Preisen niedrig zu halten.
Übrigens bei anderen Veranstaltungen (Konzerte, Sport) werden auch hohe Eintrittspreise verlangt. Dennoch sind viele Veranstaltungen, auch in Dortmund, ausverkauft. Es hat also etwas mit dem Angebot und dessen Attraktivität zu tun.

Im Dortmunder U kostet bspw. der Eintritt für "EIN GEFÜHL VON SOMMER…" 9 EUR. Das ist auch nicht billig. Es muss jeder entscheiden, ob ihm das Angebot attraktiv erscheint. P.S. Die Werke von Studenten der Uni Dortmund sind toll.

Dortmund ist Dortmund. Wir werden sehen, ob sie ihr Publikum finden wird. Bin ich jetzt als "Weißer" mit Einkommen willkommen? Für mich sieht es auch so aus, dass ein paar Erklärungen als Absicherung für evtl. fehlenden Erfolg geschaffen werden (Ticketpreis, Publikum, Änderungen etc.).

Ich würde mich freuen, wenn es gelingt, den sehr guten Ruf der letzten Jahre zumindest beizubehalten.

BTW: Ich war seit Jahren nicht im Theater etc.

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