Was ich davon halte, dass Animal-Peace die feigen Taten von Marcel Heße in Herne als Hamstermorde degradiert.
Ich verstehe wirklich viel, so menschlich gesehen. Ich kann unterschiedliche Positionen einnehmen und mich in den Verstand meiner Mitdiskutierenden reindenken, um angemessener auf diese zu reagieren oder wahlweise manipulieren zu können. Ich kann dir deine Argumentationsstruktur analytisch auseinander nehmen oder meinetwegen auch ganzheitlich gesehen über den Naturgeist philosophieren. Alles kein Problem, denn ich bin ja Menschenfreundin, Pazifistin (ja!!) und ich befinde mich oft in einem kontinuierlichen Streben nach Harmonie, bin ruhig und entspannt, meistens. Das alles brauche ich auch, denn früh übt sich, wer bald Psychotherapeutin ist. Das alles erzähl ich euch jetzt nicht einfach so, aber ich möchte betonen, dass ich nicht dazu neige andere Positionen zu untergraben, mich wilder Polemik zu bedienen oder wie jetzt, einfach nur öffentlich Stellung zu beziehen, echt nicht. Aber das, was Animal-Peace sich heute heute geleistet hat (ich lag noch im Bett als ich das las, das war echt früh und ich hätte eigentlich noch 3 Stunden weitergeschlafen können) hat mich weder in Ruhe schlafen noch weiter chillen lassen (denn ich wurde von einer unfassbaren Wut und Übelkeit heimgesucht), so dass ich mich so dann an den Schreibtisch setzte. Die Überschriften der Facebook-Posts von Animal Peace der letzten Tage lasen sich so:
„Hamstermörder gefasst!!!!
Der Mörder vom kleinen Hamster ist gefasst. Jetzt aber endlich Sicherungsverwahrung für den Psychopathen“
„Mörder!
Er hat den Hamster seiner Schwester ermordet. Findet den Verbrecher, egal wer, Polizei oder, noch lieber, die Bandidos. Basta!“
und so weiter.
Mein erster Gedanke: Das muss ein Witz sein (eine interne Diskussion in der Redaktion entfachte darüber, ob es sich um Satire handle… ja … leider nein, denke ich jedenfalls. Falls nicht: wie kann man so weltfremd sein:
So, um auf mein umfassendes Verständnis für Alles und Jede*n zurück zu kommen: ich war selber mal Veganerin, trieb mich auf Demonstrationen gegen Wildtiere im Zirkus herum, habe Peta2 unterstützt und in meinem Bekanntenkreis so viel Überzeugungsarbeit wie möglich geleistet, um den Tieren und, für mich damals, der ganzen Welt irgendetwas zurück zu geben (warum das einst so war und ich meine Wut auf die Welt und ihre Bewohner so zum Ausdruck gebracht habe, ist eine andere Geschichte und das will ich hier nicht weiter ausführen, aber herunter gebrochen hat diese Form von krassem Aktivismus seine Wurzeln ja irgendwie in seiner/ihrer persönlichen Geschichte und entweder man lernt irgendwann die Welt und seine Mechanismen differenziert zu betrachten oder eben nicht – oh, Provokation – nein, ich schließe damit nicht aus, dass Tierrechtsaktivist*innen differenziert sein können, denn ich würde mich damit ja auch irgendwie selbst beleidigen). Weiter im Text. Heißt also, ich kann z. B. Argumente, die das tonnenweise Töten von Tieren in der Massentierhaltung mit dem Holocaust vergleichen nachvollziehen (nicht befürworten, aber nachvollziehen), weil ich das selbst mal so gefühlt habe (Perfekt!). Allein das würde mich auch nicht so wütend machen. Ich verstehe auch, dass Tierrechtler*innen mit einem generell fehlendem Mitgefühl oder Empathievermögen der mehrheitlichen Menschheit ihren Mitlebewesen gegenüber laut werden, aber wieso zum Teufel beschränkt ihr euer Hirn hier weiter zu denken und bleibt an diesem Punkt einfach stecken? Ihr schreibt in einem Kommentar unter einem Facebook-Post:
„Hätten die den Psychopathen mal – wie wir hier andauernd und beinahe täglich empfehlen – nach dem Hamstermord in Sicherungsverwahrung genommen, dann müsste niemand einen toten Nacktaffenjungen beklagen. Aber egal, Hauptsache sturheil maulen, weil wir Mandantentreue ernst nehmen… im Gegensatz zu den gutmenschelnden Kasperlköpfen und Tierschutzdarstellern, die letztlich nur ihr Image im Augenmerk haben. Pfui“
Habt ihr eine Schule besucht, geschweige denn Biologie-Unterricht erhalten? Mich stört es nicht im geringsten ein Nacktaffe zu sein oder generell als tierisch, meinetwegen oder insbesondere als bösestes Tier auf der Erde bezeichnet zu werden (La Vey sei Dank), aber über die Sache mit Bewusstsein und Nicht-Bewusstsein sollte man an dieser Stelle schon nachdenken. „Mandanten“ – ok. Wurdet ihr beauftragt, gefragt, darum gebeten? Habt ihr euch so tief in das Bewusstsein der Hamster gehackt, deren Seelentiefe ergründet, zusammen gelacht, Vergangenheit geteilt, Kinder gezeugt und euch über die Menschenrasse echauffiert? Nein? Dann könnte das daran liegen, dass Hamster kein Bewusstsein haben. Damit spreche ich den Hamstern nicht ihre Gefühle ab, denn die es gibt bewiesenermaßen, auch bei Nicht-Säugern, aber es sind nicht dieselben, wie die der menschlichen Rasse. Wieso vermenschlicht ihr eigentlich die Beziehung zu anderen Lebewesen konsequent und sprecht von „Mandanten“ und „Anwälten“; ihr könntet sie doch auch vertierlichen (weiß zwar nicht genau wie, aber hey ..)?? Ja – weil Hamster schlichtweg nicht in der Lage sein werden den Bewusstseinsgrad zu erreichen, um Prozesshilfe in Anspruch zu nehmen, respektive zu verstehen, was ihr da tut. Wenn doch, könnten sie sich selbst vertreten. Hier grenzt meine eigene Argumentation auch an einen Scherz – unfassbar, aber ich weiß nicht wie ich euch sonst begegnen kann/soll. Da das alles hier eh nicht bei euch ankommen wird, euch zum nachdenken anregt, den vergrabenen Verstand an die Oberfläche treten lässt, formuliere ich meine Gedanken noch einmal anders. Ich bin gegen Morde generell – gegen Hamstermord, aber insbesondere auch gegen Menschenmord. Das heißt: wie kann man so dreist, frech, verblendet und moralisch degeneriert sein, um die grausamen Taten von Herrn Heße zu einem Hamstermord zu subsumieren (und vielleicht ein Hund!)? Wie? Hier haben (Menschen-!) Eltern ihr Kind verloren, ihr Baby, mit dem sie gelacht, ihre Seelentiefe ergründet und Vergangenheit geteilt haben – das sind Gefühle mit denen man sich identifizieren kann (denn ihr habt nun mal eine menschliche Identität) das sind Gefühle, die ihr – so hoffe ich – auch kennt oder kennen lernen dürft, aber bei Menschen und nicht bei Hamstern, ihr seid keine Hamster. Schon wieder so ein gefühlter Witzmoment , eine Tragikkomödie oder so. An welchem Punkt in eurem Leben hat sich eure Realitätswahrnehmung eigentlich verabschiedet? Wo ist eure Moral, eure Vernunft? Ja – ist alles immer subjektiv, aber hier verstehe ich keinen Spaß und lasse mein Verständnis für fast Alles und Jeden mal im Bett. Hier ist ein Kind gestorben und wie es aussieht ja noch Andere. Und jetzt habt mal Anstand und Mut, bekennt euch zu allen Bewohnern dieser Erde und macht mal den Menschen da draußen deutlich, dass ihr keine hirnlosen Hinterwäldler ohne Empathievermögen und Realitätssinn sein (nochmal: ihr könnt euch nicht in die Motive und Persönlichkeitsstrukturen der Hamster einklinken, das was ihr da habt ist Mitleid oder so, aber keine Empathie) und stellt klar, dass euch Frieden und Harmonie für Menschen und Tiere im Zusammenspiel am Herzen liegen und nicht irgendein Nonsens-wirklichkeitsferner-herzloser-verblendeter-ich-fühl-mich-aber-verantwortlich-für-die-die-sich-nicht-wehren-können-Unsinn.
Alta, bin ich sauer. So.
Mal eine Frage! Lohnt es, hier jeden verwirrten oder geschmacklosen Pups auf Facebook zu skandalisieren? Wo viele Leute zusammenkommen, wird auch viel Unsinn produziert. Das ist menschlich und die Demokratie ist nicht in Gefahr, wenn dieser Facebook-Pups dort außer in einer kleinen Blase unter Gleichgesinnten kaum wahrgenommen wird.
Oder handelt es sich hier um die mittlerweile für angepasste Medien typische Form von Einzelfall-Empirie, mit der ein allgemeines Meinungsklima geschaffen wird, das den Freunden von Correctiv dann die Aufmerksamkeit verschafft, mit der die ihre sinistren stiftungsfinanzierten Tätigkeiten rechtfertigen können?
Angesichts des (gottlob von euch entfernten!) Artikels über Marcel H., der hier zuvor veröffentlicht wurde, solltet ihr lieber mal ein wenig selber die Füße stillhalten, wenn es um Pietätlosigkeit in anderen Medien geht. Wer im Glashaus sitzt, und so.
Nun haben wir über diese Person nichts erfahren, dafür um so mehr über die Autorin.
Und das alles ungefragt.