Peinliche Panne bei der Plakatierungsaktion des Bundestagskandidaten Frank Schwabe von der SPD in Wahlkreis ‚Recklinghausen I‘: Im Rahmen seiner ‚100-Unterstützer-Kampagne‘ präsentierte sich der Castrop-Rauxeler abwechselnd mit 100 lokalen Unterstützern aus Politik und Gesellschaft auf Wahlplakaten. Ungünstiger Weise nahm man es bei der Auswahl der ‚Wähler‘ aber offenbar nicht so genau, wie es wohl erforderlich gewesen wäre.
Trotz des aufgedruckten Slogans ‚Ich wähle Frank Schwabe‘ und dem jeweiligen Namen des angeblichen Wählers, gerieten einige Unterstützer in die Kampagne, die Schwabe am 22. September gar nicht wählen dürfen.
Und dies aus unterschiedlichen Gründen: Entweder haben sie gar keine deutsche Staatsangehörigkeit (und damit dann eben auch gar kein Wahlrecht), oder sie wohnen nicht (mehr) in Schwabes Wahlbezirk. Dumm gelaufen, kann man da nur sagen!
Die Ungereimtheiten kamen nun ans Licht und zwingen die SPD zu einer raschen Handlung: Die Plakate werden in nächster Zeit mit dem abgeänderten Spruch ‚Ich unterstütze Frank Schwabe‘ überklebt. Na denn!
Schwabe gibt sich auf seiner Homepage gelassen „Ich finde, die Unachtsamkeit musste nicht sein, ist aber verzeihlich, die Botschaft bleibt klar. Aber wir haben natürlich umgehend reagiert und eine gute Lösung gefunden“.
Mag die Aktion aus Sicht Schwabes auch nicht so gravierend sein, so zeigt sie doch erneut eindeutig, wie überflüssig Wahlplakate eigentlich in der heutigen Zeit sind. Es wäre daher begrüßenswert, wenn die Parteien in Zukunft überein kämen auf solche in der Regel ohnehin nichtsagenden Plakatierungen generell zu verzichten, oder sie zumindest stark einzuschränken.
Dann hätte auch die örtliche SPD in Schwabes Wahlkreis ‚Recklinghausen I‘ jetzt nicht ganz so viel sinnlose Arbeit zu verrichten.
Und mit dem dafür ausgegebenen Geld ließe sich sicherlich auch etwas Sinnvolleres anfangen…
Keine Sorge, @Robin. Die Arbeit hält sich in Grenzen. Pro Unterstützer wird nur eine handvoll Plakate gedruckt. Bei zwei Personen, bei denen das Wort „wähle“ durch „unterstütze“ ersetzt wird, ist das eine Arbeit, die auch Schwabe-Mitarbeiter Frank Cerny ohne anschließenden Burnout hinbekommt.
@Martin: Rund um das Hebewerk hängen so viele von diesen Plakaten, dass man damit wohl schon einige Zeit beschäftigt sein dürfte.
Unabhängig von diesem Fehler: Ich würde es allgemein begrüssen, wenn mit dem für die Wahlplakate ausgegebenen Geld (aller Parteien) etwas sinnvolleres gemacht würde.
Mir ist auch wurscht welche 100 Leute hier Schwabe unterstützen. Als ob das jemanden beeindrucken würde, der noch unentschlossen ist. Mit Ausnahme von Walter Stach natürlich 😉
Nein, mal im Ernst: Wahlplakate an jeder Laterne braucht kein Mensch, und mit Empfehlungen von Leuten die gar nicht wählen dürfen was sie darauf empfehlen, noch viel weniger…
Robin. Du verstehst es nicht. Nicht alle Plakate müssen neu gestaltet werden, sondern nur die, auf denen Menschen sind, die nicht im WK Recklinghausen I wahlberechtigt sind. vier von hundert Personen, vermutlich vier Prozent der Plakate, weniger als ein Dutzend.
@Martin: Aber klar habe ich das verstanden. Die Frage ist nur, welche von diesen hunderten Plakaten mit wechselnden Personen drauf sind das? Und wo hängen die ‚falschen‘ genau? Denjenigen viel Spaß beim Suchen für diese völlig nutzlose Aktion…
Robin,
mein Bild in Deinem Kommentar!!??
Bekannte,Freude, haben in den letzten Tagen schon gelästert:
„Wer ist denn der neben Dir?“
„In Wirklichkeit siehst Du aber besser aus“.
-Und ähnliche Sprüche mehr.-
Jetzt kennen auch die Blogger hier bei den Ruhrbaronen meine Visage, hoffentlich „ohne Folgen für mich“!!!
„Die Panne“, die dem Wahlbüro von Frank Schwabe unterlaufen ist, ist wie jede Panne beauerlich, aber für das weitere Geschehen „so oder so“ uninteresant.
Ich hoffe sehr, daß Frank Schwabe das ähnlich entspannt sieht.
Oder werden die Medien hier in der tiefsten Provinz daraus noch ‚was machen , was die Medien „in diesem unserem Lande“ jetzt aus dem „Stinkefinger“ von Steinbrück zu machen versuchen?
Der „Fingerzeig“ von Steinbrück ist unbestritten auffällig, und das sollte er vermutlich auch nach dem Willen von Steinbrück sein. Dieser „Fingerzeig“ hat in diversen Blogs und bei den Twittern schon zu bemerkenswerten Kommentare geführt;mehrheitlich, soweit ich das mitbekommen habe, sogar zu positiven Beiträgen für Steinbrück; auch guter Satire -in Wort und Bild- gibt es mittlerweile dazu. Für mich ist dieser „Fingerzeig“ allerdings als Politikum nicht weiter der Rede wert.
Wohl „der Rede wert“ ist für mich die Aussage von Steinbrück, die ich SPIEGEL online entnommen habe, daß er sozusgen als Verhandlungsführer bereit steht und auch als solcher aufzutreten gedenkt, wenn mit der CDU nach der Budnestagswahl Koalitionsverhandlungen geführt werden.
Ich war und ich bin bekanntlich der Auffassung: „Steinbrück kann Kanzler“, zweifle aber leider , und leider zunehmend, an seinem politisch-strategischen Verstand, denn einem überdurchschnittlich guten politisch-strategischen Verstand kann eine solche Aussage 14 Tage vor der Wahl, und zwar ohne zwingenden Grund, m.E. nicht entspringen.
Es ist naheliegend, wenn so mancher, der die SPD zu wählen gedenkt, diese Aussage von Steinbrück als Aufforderung mißverstehen könnte, gar nicht wählen zu gehen, da alles gelaufen ist und sich der SPD-Kanzlerkandidat schon jetzt ganz konkret damit befaßt , wer mit der CDU Koalitionsgespräche führen wird und augenscheinlich meint, mit Blick auf die innerparteilichen Personal-Rangeleien nach der Wahl sich schon jetzt positiioniern zu müssen.
Was soll das, fragt sich ein alter SPDler, der ein wenig mitzuhelfen versucht, daß der örtliche Kandidat seinen Wahlkreis (erneut)gewinnt.
@Walter Stach: Mit seinen Äusserungen zur großen Koalition sorgt Steinbrück überhaupt erst dafür, dass es wieder Sinn macht die SPD zu wählen – es gibt eine realistische Machtperspektive, die SPD könnte in der Lage sein zumindest einen Teil ihrer Politik umzusetzen. Mit der CDU wird ihr das wahrscheinlich sogar besser gelingen als mit den Grünen.
Walter, Dich hatte ich mir immer ganz anders vorgestellt.
Aber Recht hast Du ja, der sogenannte Stinkefinger ist in diesem Fall irrelevant.
Doch ob die Koalitionsaussage dem Kandidaten eher schadet, oder sogar nützt, wie Stefan meint, entscheiden diejenigen unter den möglichen SPD-Wählern, die eigentlich beinahe Merkel wählen wollten, und diejenigen, die jetzt vom Kandidaten abrücken, weil sie eine große Koalition nicht wollen. Letztere werden aber nicht zur Merkel gehen, sondern irgendwo im Rotrotgrünen bleiben. Ich werde morgen meine Briefwahl machen. Mir ist übrigens aufgefallen, das ich von den 5 Namen auf der SPD-Liste nur einen einzigen Namen kenne. Das ist aber sicher nicht mein Problem. Das zeigt mir aber, wie wenig die Partei noch lebt. Diese mangelnde Vitalität ist entscheidend dafür, dass sie keine 40, keine 30% mehr kriegt. Über die Ursachen haben wir schon öfter geredet.
@Walter:
‚Jetzt kennen auch die Blogger hier bei den Ruhrbaronen meine Visage, hoffentlich “ohne Folgen für mich”!!!‘
Na siehst Du, so hat der Text doch zumindest auch für die Stammleser und Kommentatoren der Ruhrbarone einen angenehmen Nebeneffekt: Jetzt weiss dann auch jeder hier wie Du aussiehst. 😉 🙂 Und negative Folgen kann ich mir für dich nicht vorstellen. Bist doch darauf ganz gut getroffen, finde ich.
Nur wer der blonde Herr da neben dir ist, das habe auch ich mich zuerst gefragt, als ich das Plakat heute Vormittag für die Ruhrbarone abfotografiert habe. 😉
Stefan,
da ich gegen eine große Koalition bin, werte ich folglich die Äußerungen von Peer Steinbrük völlig anders als Du;so ist das eben mit unterschiedlichen politischen Positionen im allgemeinen und in diesem konkreten Falle.
Helmut,
„ein anderer Vorstellung…………“;ja, so ist das wohl.
Wenn man einen Menschen nur aus dem Blog kennt und sich danach „ein Bild“ macht,kann die Realität eine andere sein;passiert mir sehr oft, z.B. wenn ich im Radio jemanden sprechen höre und mir danach von dem Betreffenden ein Bild mache;geht oft danenben.
(Unsere Gesichter, das von Frank Schwabe,das von mir, sind etwas verzerrend zu „breit geraten.“ Macht aber nichts. Im 75.Lebensjahr hat das Äußere an Wichtigkeit verloren.)
Zum Politischen:
Ich bin keineswegs so vermessen, sh.auch meine Antwort an Stefan, kategorisch feststellen zu wollen, die betr. Aussage von Steinbrück könne der SPD Stimmen kosten. Ich m e i n e, daß………….; und ich kann mich irren. Letzteres hoffe ich sogar im Interesse meiner Partei, der SPD.
Nur kurz noch einmal angemerkt: Bis zum heutigen Tage wurden die angekündigten Änderungen der betroffenen Plakate offenkundig nicht durchgeführt. War gerade unterwegs und selbst am hiesigen Marktplatz wurde es (noch) nicht, wie angekündigt, geändert. Nur noch 3 Tage bis zur Wahl. Wird es denn jetzt wohl noch einmal korrigiert? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen… Zeigt mir mal wieder wie unnötig und überflüssig diese Plakat-Aktionen generell sind.
Robin, Frank dankte schon freundlich für die Extrakampagne, hier unter Ruhrbarone? Mit ner Einladung zu Wahlparty?
Am Rande noch angemerkt: Alle betroffenen Plakate die ich hier in Reichweite hatte waren bis zur Wahl NICHT abgeändert bzw. überklebt worden. Soviel dazu…