Der Staat führt den Kampf gegen den Rechtsterrorismus nicht mit aller Entschlossenheit

Gedenktafel, Günter von Drenkmann Foto: OTFW Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nachdem der Mann an den Folgen der Schussverletzung gestorben war, die er bei einem Handgemenge mit Terroristen davongetragen hatte, herrschte in der Bundesrepublik Alarmzustand. Polizisten mussten nun auch privat ihre Waffe bei sich tragen. Tausende von ihnen rückten aus um Ministerien, die Wohnungen von Politikern und bekannten Juristen zu bewachen. An vielen Orten, an denen die Sicherheitsbehörden Unterstützerinnen und Unterstützer der Gruppe vermuteten, fuhren Polizeiwagen auf. Der Staat, das wurde deutlich, war nicht gewillt, klein beizugeben. Er nahm die Auseinandersetzung mit dem Terror an, ja, er war entschlossen, sie zu gewinnen – politisch und militärisch.

Der Tote war Günter von Drenkmann, der Präsident des Berliner Kammergerichts. Die Bewegung 2. Juni bekannte sich zu der Tat.

Als Anfang Oktober ein Rassist und Antisemit versuchte, in der Synagoge Halles einzudringen und die anwesenden fast 80 Juden umzubringen und einen Doppelmord an zwei Hallensern beging, wurden zwar überall im Land die Bewachung jüdischer Einrichtungen verstärkt. Aber gemessen an der Reaktion des Staates auf den Mord an Günter von Drenkmann hielten sich die Reaktionen des Staates in Grenzen. So war es auch, als sieben Bewohner des Altenheims der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern 1970 Opfer eines von bis heute unbekannten Tätern verübten Brandanschlags wurden, als ein mutmaßliches Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann den jüdischen Verleger Shlomo Lewin in Erlangen ermordete oder die jüdische Garderobenfrau Blanka Zmirod in Frankfurt von einem Neonazi auf offener Straße mit einer Maschinenpistole erschossen wurde. Und auch als der NSU mordete, ein Neonazi eine Rohrbombe auf dem Oktoberfest zündete und ein anderer drei Polizeibeamte bei Dortmund erschoss. Bei all diesen und den weiteren fast 200 von Neonazis begangenen Morden übte sich der Staat eher in Zurückhaltung. Den Kampf, zu dem er sich hätte aufgefordert sehen können, nahm er nicht an.

Es hat mehrere Gründe, warum Neonazis seit über 50 Jahren in der Bundesrepublik morden können, ohne dass der Staat ihnen mit all seinen Kräften entschlossen entgegentritt, wie er es seit den siebziger und bis in die neunziger Jahren bei der RAF und anderen bewaffneten linken Gruppen tat: Einer sind offensichtlich die Opfer. Die Morde an jüdischen Rentnern, einem jüdischen Buchhändler, einer jüdischen Garderobenfrau aber auch an türkischen Blumenhändlern, Punkern, Schwulen, Behinderten, linken Aktivisten und Asylbewerbern werden von der Politik, dem Staat und seinen Sicherheitsorgangen offenbar nicht so wichtig genommen. Anders als die Morde an Dresdner Bank-Chef Jürgen Ponto, an Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer oder dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen werden sie nicht wirklich als »politische Morde« wahrgenommen.

Diese Wahrnehmung wurde nach dem Mord an Walter Lübcke deutlich, als der CDU-Obmann des Innenausschusses im Bundestag Armin Schuster im ARD-Morgenmagazin sagte: »Es wäre der erste rechtsextremistische Mord seit dem Kriegsende, das wäre der erste Politikermord seit RAF-Zeiten.« Wie Schuster war jahrelang Mitgliede des NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages war, ihm sofort klar sein müssen, dass die Aussage völlig abwegig war. Nur merkte der ehemalige Polizist nicht einmal, nachdem die verdutzte Moderatorin wiederholt nachfragte, dass er offenbar etwas ausgeplaudert hatte, was man bezüglich politisch motivierter Anschläge als deutsche Staatsräson bezeichnen könnte: Erst ein Politikermord gilt als politischer Mord.

Der Staat reagierte und reagiert höchst unterschiedlich auf Terror. Im Kampf gegen die RAF, die Revolutionären Zellen und die Bewegung 2.Juni gingen die Sicherheitsbehörden an die Grenze des technisch, personell und rechtlich möglichen. Wenn man es für nötig hielt, wurden Gesetze geändert. Es gab Straßensperren, Hausdurchsuchungen mit entsicherten Waffen und öffentliche Fahndungen. Eine ganze Generation wuchs mit den Fotos von Andreas Baader, Ulrike Meinhof und später Christian Klar und Sybille Mohnhaupt auf. Sie hingen beim Bäcker, im Rathaus und an Bahnhöfen. Der Fahndungsdruck war enorm und führte am Ende zum Erfolg: Verhaftung folgte auf Verhaftung. Im März 1993 verübte die RAF ihren letzten Anschlag und sprengte ein sich im Bau befindliches Gefängnis in Weiterstadt, Menschen starben dabei nicht. Seit 1990 verübten Linksradikale in der Bundesrepublik noch drei politische Morde, die RAF löste sich schließlich 1998 auf. Alle übrigen seitdem verübten politischen Morde, und es waren hunderte, gingen auf das Konto von extremen Rechten und Islamisten.

Wenn der Staat will, kann er. Nur will er nicht immer. Von den 500 gesuchten Neonazis hängen keine Fahndungsfotos beim Bäcker und an den Bahnhöfen. Die bekannte Tatsache, dass sie in den vergangenen Jahren immer mehr Waffen horten, führt nicht zu Hausdurchsuchungen im großen Maßstab.

Wie lässt sich ohne mangelnden Willen erklären, dass Verfassungsschutzbehörden damit durchkamen, im Rahmen der Aufarbeitung der NSU-Verbrechen Akten zu schreddern und nicht freizugeben? Auch nach zahlreiche parlamentarischen Untersuchungsausschüssen des Bundes und der Länder bleiben diesbezüglich noch viele Fragen offen.

Und der Staat ist, wenn es darum geht, Ausreden für sein Versagen zu finden, deutlich kreativer als bei der Verfolgung neonazistischer Mörder. Neonazis verfassen meist keine ausführlichen Bekennerschreiben und schicken sie an Zeitungen und Agenturen, mit denen sie ihr Handeln begründeten. Aber zumindest, das war eine der Erkenntnisse der NSU-Untersuchungsausschüsse, innerhalb der eigenen Szene legen sie Wert darauf, dass ihnen ihre Taten zugeordnet wurden. Sie hinterlassen also Spuren.

Und auch das unter extremen Rechten, aber auch Islamisten, sogenannte »einsame Wölfe«, Terroristen ohne feste Anbindung an eine Organisation, vorkommen, stimmt. Sie sind wesentlich mitteilungsbedürftiger als der NSU, ihr modus operandi orientiert sich am rechtsterroristische Massenmörder Anders Breivik, der, bevor er 2011 bei Anschlägen in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen tötete, ein 1500seitiges Manifest an 1003 Emailempfänger verschickte. Seit dem Anschlag von Christchurch im März geht der Trend offenbar zur live Übertragung solcher Angriffe online.

Doch ganz so einsam sind diese »Wölfe« nicht. Der Attentäter von Halle verbrachte viele Stunden in Online-Foren. Dort fiel er den Ermittlern offenbar nicht auf, für die 8chan und andere Boards offenbar noch immer fremdes Terrain sind.

Und Terroristen wie der Attentäter von Halle werden auch nicht durch einen bösartigen Gendeffekt zu Mördern. Sie wissen, dass sie nicht alleine sind und es viele gibt, die sie für ihre Taten bewundern. Spätestens nachdem in den Jahren nach 2015 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte zunahmen, war den Behörden bekannt, dass es ein kommunikatives Umfeld gibt, das den Tätern das Gefühl gibt, sie würden in ihrem Namen handeln. Dem Terrorakt geht voraus, dass der Täter eben nicht das Gefühl hat, ein »einsamer Wolf« zu sein, sondern sich als bewaffneten Arm vieler sieht, als den, der den Mut hat zu tun, von dem andere nur reden.

Und wenn es um Juden und Israel geht, können Täter wie der von Halle auch davon ausgehen, dass nicht wenige seinen Plan, über 50 Juden in einer Synagoge zu ermorden durchaus gut fanden. Neonazis marschieren mit Parolen wie »Anne Frank war magerkrank« und »Wer Deutschland liebt, ist Antisemit« durch die Straßen. Bekennende Antisemiten wie Wolfgang Gedeon sitzen für die AfD in Landtagen. Der Dortmunder Neonazi Michael Brück betrieb jahrelang unter einer italienischen IP einen Online-Shop mit dem Webadresse antisem.it. Auf dem Höhepunkt des Kampfes gegen die RAF hätte der Staat nicht gezögert, den »Sympathisamtensumpf« trocken zu legen, wie es damals in Anlehnung an Maos Tse Tungs Partisanentheorie (»Der Revolutionär schwimmt im Volk wie ein Fisch im Wasser«) hieß. Ob und inwiefern die brachialen Methoden, die der Staat im Kampf gegen die RAF bereit war, aufzufahren, auch im Kampf gegen den Rechtsterrorismus sinnvoll sind, ist eine andere Frage. Doch macht man die Bereitschaft dazu, hart und entschlossen zuzugreifen zum Maßstab, bliebt nur festzustellen: Der Staat führt den Kampf gegen den Rechtsterrorismus nicht mit aller Entschlossenheit.

Der Artikel erschien in ähnlicher Form bereits in der Jungle World

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Bochumer
Bochumer
5 Jahre zuvor

Klare Worte. Leider richtig. Danke.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
5 Jahre zuvor

Der heutige Terror ist eine anderer als der aus den 70ger Jahren.
Damals wurde er von organisierten Gruppen verübt und nicht von einer sich anhäufenden diffusen Geisteshaltung von Tätern, die zwar Gesinnungsgenossen kennen aber keine professionell geplante organisierte Vorgehensweise
In den 70gern war Terror eine gezielter und organisierter Angriff auf den Staat und seine Institutionen.
Heute ist es persönlicher Rachefelfdzug irregleiteter Amokläufer die vor allem eine ähnliche Sozialisierung prägt.
Das wäre vor allem gesellschaftspolitisch zu lösen, und zu diesen Problemen gehört eben auch, das die Vernichtung von Akten zur NSU weil die mehr als peinlich gerade auch für antifaschisten gewesen wären. Und wieviel die NSU mit dem ehemaligen Innenminster Otto Schily zu tun hatte.
Manchmal erzeugt eine vermeintliche Bekämpfung potemkinscher Dörfer erst reale Dörfer.

Jürgen
Jürgen
5 Jahre zuvor

So isset!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

@Berthold Grabe: Eine derart "volksnahe" und rückwärtsgewandte Einschätzung der Unterschiede zwischen RAF und NSU ist selten. Ihr "gezielter und organisierter Angriff auf den Staat und seine Institutionen" war ein ideologischer Kampf kleinster, auf Pamphlete und mündlicher Weitergabe der "Parolen" basierter Zellen gegen "die da oben", der heutige Rechtsterrorismus einer NSU war und ist in anderen Zellen (erwähnt sei nicht von ungefähr der "Nationale Widerstand Dortmund" als Hort von Gewalttätern bzw. Mördern und Vorläufer und Vorbereiter der Partei "Die Rechte") als Untergrundkampf gegen "die Linksversifften da oben", gegen Ausländer, Juden, Schwule etc. pp. organisiert und vereint sich in ideologischen Pamphleten, mündlicher Weitergabe UND intensiver Netznutzung.

Der Unterschied ist also, dass es heute im Rechtsterrorismus sogar noch "professioneller" zugeht als zu Zeiten der RAF.

BMG
BMG
5 Jahre zuvor

Anschlag auf jüdisches Altenheim in München 1070

mal kurz googeln!

es waren *linke * "tupamaros"

Soviel sollte der Vollständigkeit wegen noch ergänzt werden

Gerd
Gerd
5 Jahre zuvor

1969 haben Linksextremisten einen Bombenanschlag auf die jüdische Gemeinde Berlins verübt. Schon deswegen verbietet es sich den Münchner Anschlag Rechtsextremen zuzuordnen. Erst recht, wenn man die schon damals sehr aktiven arabischen Judenmörder in Betracht zieht.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

"ein ideologischer Kampf kleinster, auf Pamphlete und mündlicher Weitergabe der "Parolen" basierter Zellen"
mit einem breiten Sympathisantenfeldfeld von Linksfaschisten wie Kunzelmann&Co. und umfangreicher Unterstützung durch die Stasi.
Nur um das mal zu vervollständigen.

Jürgen
Jürgen
5 Jahre zuvor

Oh, schon schlagen hier Verschwörungstheoretiker und Nivellierer auf, vielen Dank Herr Grabe, Gerd und Herr Obermanns.

Fakt ist, der Fahndungsdruck auf rechte Gewalttäter war und ist längst nicht so hoch, wie auf Täter aus dem linksextremistischen Spektrum. Und Morde an Personen wie Amadeu Antonio Kiowa wurden und werden eben nicht als politische Morde bezeichnet. Da hat Herr Laurin absolut recht.

Thomas Weigle
5 Jahre zuvor

Es folgte nicht nur "Verhaftung auf Verhaftung", es gab auch einige erschossene Terroristen, bejubelt von großen Teilen der Medien und der Bevölkerung. Diese damalige Anteilnahme und Zuspruch am und für den heutigen Kampf gegen Rechtsterrorismus fehlt weitgehend. Da hat Stefan Laurin leider völlig recht.

Gerd
Gerd
5 Jahre zuvor

Man wünschst sich dass diejenigen, die dem Staat Untätigkeit gegen Rechtsextremisten vorwerfen, den sog. Kampf gegen Rechts in Relation zum Kampf gegen Links bzw Islamismus sehen würden. Dann würde erkennbar wo hier die Defizite sind.

bob hope
bob hope
5 Jahre zuvor

Sehr guter Text. War leider klar, dass es nicht allzu lange dauert, bis die üblichen Verdächtigen versuchen, den rechten Terror zu relativieren, indem sie auf die Taten „linker“ Antizionisten/Antisemiten oder von Islamisten verweisen.

Was den Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in Berlin aus dem Jahr 1969 angeht: Die Bombe ist zum Glück nicht explodiert, ansonsten hätte es vermutlich mehrere Hundert Tote gegeben. Der Antizionismus/Antisemitismus gehört zu den dunkelsten Kapiteln innerhalb der in diesem Fall sehr deutschen Linken. Der Sprengstoff war damals übrigens vom V-Mann des Verfassungsschutz, Peter Urban, besorgt und geliefert worden!

Die Verbindungen von RAF, RZ oder der Bewegung 2. Juni zu arabischen Terroristen sind hinlänglich bekannt, der Antisemitismus in Teilen der antiimperialistischen Linken auch. Was hat das aber mit dem Gegenstand des Artikels zu tun? Nicht viel.

Der Staat ist auf dem rechten Auge blind. Gibt genügend Beispiele dafür. Schon Herrn Strauß vergessen, der 1980 versucht hat das Oktoberfest-Attentat im Wahlkampf zu instrumentalisieren und wenige Minuten nach der Tat, den Anschlag „linken Terroristen“ anhängen wollte? Bundesinnenminister Baum (FDP), der die Wehrsportgruppe gegen den Widerstand der CSU verboten hatte, wurde für den Anschlag mitverantwortlich gemacht, da er angeblich zu lasch gegen die linke Sympathisantenszene vorgehen würde und die Ermittlungsbehörden kaputtgespart und „demoralisiert“ hätte. Strauß hat die Äußerungen übrigens öffentlich nie zurückgenommen.

Verbindungen des Attentäters Gundolf Köhler zur Wehrsportgruppe Hoffmann wurden vom ermittelnden Generalbundessanwalt Rebmann (bewusst?) ignoriert, Zeugenaussagen wurden nicht ernst genommen, Beweise vernichtet. Bis heute wird offiziell behauptet, es sei die Tat eines Einzeltäters gewesen, ohne Komplizen und ohne Verbindungen zu militanten Neonazis der Wehrsportgruppe Hoffmann, obwohl fast alle Indizien dafür sprechen, dass es ein rechter Terrorakt war.

Die Verschwörungstheoretiker von Elsässer bis Jebsen sahen in München sogar finstere Mächte (Gladio) am Werk, die das deutsche Volk ausrotten wollen. Der Staat lieferte ihnen die Munition dafür, indem er die Ermittlungen einstellte. Einer von vielen blinden bzw. braunen Flecken in der Geschichte der BRD.

Der NSU-Komplex – auch bekannt unter dem Titel: „Döner-Morde“ – wurde im Text ausführlich behandelt. Es hat hat etliche Jahre gedauert, bis überhaupt über einen rechtsterroristischen Hintergrund nachgedacht wurde. Der Verfassungsschutz in Thüringen (wo sonst?!) um den damaligen Präsidenten Helmut Roewer – übrigens mittlerweile Autor in rechtsradikalen Verlagen und Zeitschriften – hat die Ermittlungen bewusst behindert und meterweise Akten vernichten lassen. Hier galt: Wenn „Nicht-Deutsche“ ermordet werden, denken Ermittler zuerst an Mafia, an Clans oder Ehrenmorde, erst danach zieht man eventuell einen rechtsextremen Hintergrund in Betracht. Und auch nur dann, wenn der öffentliche Druck zu groß wird. Mal gespannt, wie sich die Fälle Lübcke und Halle entwickeln werden und wo Hans Georg Maaßen landet.

Die Vergleiche mit linken und islamistischen Terror dienen letztlich nur dazu, den rechten Terror kleinzureden. Nach dem Motto: Ist doch alles gar nicht so schlimm. Die „paar“ Todesopfer (das BKA spricht seit 1990 von 85, die Amadeo Antonio Stiftung von 198) werden dabei einfach ignoriert. Aber ok, was will man von AfD-Fanboys anderes erwarten, denen auf dem Weg zur Abschaffung der Demokratie mittlerweile jedes Mittel recht ist.

Gerd
Gerd
5 Jahre zuvor

Der Staat mag vieles sein, aber bestimmt nicht auf den rechten Auge blind. Ganz im Gegenteil, da sitzt die Lupe, die Augenklappe ist links, während gegen die mit Abstand Gefährlichsten zwar rechtlich aber nicht politisch vorgegangen wird. Siehe auch hier:

https://www.ruhrbarone.de/nrw-keine-kooperation-mit-der-muslimbruderschaft/175214

bob hope
bob hope
5 Jahre zuvor

Tja Gerd, wer die Fakten ignoriert, wie Sie es tun, der kann es vermutlich nicht ertragen, dass es zumindest zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen rechten Terror gibt. Ich denke nicht, dass es möglich ist, Leute wie Sie zu überzeugen, aber Ihre kruden Thesen, die sich durch nichts belegen können, sollten zumindest nicht unwidersprochen bleiben.

Dass Sie auf die Muslimbruderschaft verweisen, dient eh nur zur Ablenkung, außerdem führt der „Vorwurf“ ins Leere. Jeder hier ist sich der Gefahr durch islamistischen Terror bewusst und die meisten werden auch der Meinung sein, dass Politik und Staat die Gefahr lange unterschätzt und zum Beispiel bei Ditib und Co – die ja durchaus als Rekrutierungszentren und Kaderschmieden gelten – zu lange weg- oder zugeschaut haben, statt entschieden einzugreifen.

Ich kann mich aber nur wiederholen: Was hat das Thema mit dem oben im Text beschrieben Gegenstand tun? Nichts. Sie wollen stattdessen nur von den rechten Gewalttaten ablenken bzw. diese relativieren und verharmlosen, indem Sie auf andere verweisen. Denken Sie nicht auch, dass Sie bei PI-News und Co besser aufgehoben wären?

Thomas Weigle
5 Jahre zuvor

@Bob Hope Schön, dass Sie noch einmal an die wirklich üblen Vertuschungen und die absurde Einzeltäterthese in Bezug auf das Oktoberfestattentat erinnern. Das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm.
Ihren obigen kommentaren kann ich auch sonst nur zustimmen.

trackback

[…] NSU-Morde gehören zu den bedeutendsten Verbrechen in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Und zu den am schlechtesten aufgeklärten. Das ist auch deshalb verblüffend, weil sich das Land doch laut Regierungs- und Oppositionsparteien […]

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

"War leider klar, dass es nicht allzu lange dauert, bis die üblichen Verdächtigen versuchen, den rechten Terror zu relativieren, indem sie auf die Taten „linker“ Antizionisten/Antisemiten oder von Islamisten verweisen"
relativieren:=in ein Verhältnis setzen
Das macht nun mal bereits der Eingangsartikel und wenn den Verniedlichungen linientreuer Linken dem widersprechende Fakten genannt werden, dann geht es erst einmal um Genauigkeit. Daraus in jedem Fall eine Abschwächung der beklagten Situation beim Kampf gegen den Rechtsextremismus herauslesen zu müssen, ist mehr Ausdruck des Lagerdenkens, denn der politischen Vernunft.

Da ich die Umtriebe von Elsässer nicht konsequent verfolge, muss ich aber mal nachfragen: wird "Gladio" neuerdings als linkes Phantom gehandelt, war es nicht ursprünglich ein rechtes, aus dem "militärisch-industriellem Komplex"?

Zuletzt: es schwächt die Argumentation empfindlich, wenn dubiose Quellen herangezogen werden. Die AAS, die noch jedem altlinken Wahn hinterher hechelt, ist keine seriöse Quelle und selbst in der Randzone von illiberalem Problem zu antidemokratischen Feind angesiedelt.
Glaubwürdigkeit im Sinne der Verfechtung von Freiheitsrechten vermag ich bei keiner Form des Whataboutism zu erkennen. Das "das aber die" von rechts in Richtung Islam, Judentum und links oder gegen Islam, Judentum und rechts von links sind jeweils Versuche der Externalisierung eines Problems, das man dennoch selber hat. Die Verhandlung der -ismen des Anderen sind Vermeidungsstrategie genauso wie die Diagnose des Whataboutism in der Argumentation des anderen ohne sich dem eigenen stellen zu wollen.

dr.friedrich schreyer
dr.friedrich schreyer
5 Jahre zuvor

Ich habe den gleichen Artikel in der JUNGLE-World gelesen und habe wie immer genossen, dass dort gegerell keine Leserkommentare erlaubt und möglich sind!! Wie wohltuend und konzentrationsfördernd dasm ist. Auch hier kann man wieder beobachten, wie Kommentare verfasst werden von Menschen, die den Artikel nicht einmal Satz für Satz von Anfang bis zum Ende gelesen haben und doch dann locker kommentieren.
Ich halte den Artikel Laurins für einen der wichtigsten, die ich in den letzten Monaten gelesen habe.
Wäre statt der Menschen in Halle Gauland umgelegt worden von einem linksautonomen, stünde bis heute das Land senkrecht. Polizei an allen Ecken mit MP im Anschlag usw. usw.
Denn so war es doch bei der Schleyerermordung. z.b. in Heidelberg und Umgebung. Jede, aber wirklich jede Ausfahrtstraße in Heidelberg wurde von Polizei mit Maschinenpistolen im Anschlag kontrolliert. So zum Beispiel auch Feldwege von Leimen nach Walldorf – ich hatte meinen Personalausweis nicht dabei, aber den Studentenausweis. Dieser wurde vom Polizei-Käfer-VW-Telefon 30 Minuten kontrolliert. Wer das erebt hat, kann sich vorstellen, was der Staat kann – und zwar in wenigen Stunden – wenn er nur will. Und 500 Rechtsterroristen mit Haftbefehl seit Jahren gesucht – wären es Linksterroristen, wäre dieses Land voll von Fahndungsplakaten in jeder PommesFrite-Bude, jedem Kiosk, jeder Bäckerei. Aber, dieser Staat will diese Typen einfach nicht haben, will Rechtsterroristen nicht verfolgen..

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