Seit den 70er Jahren hielten immer größere Teile des Bürgertums den reaktionären Wunsch, in die Zeit vor Industrialisierung, Wissenschaft und Aufklärung zurückzukehren, für fortschrittlich. Doch dieser Traum ist aus.
Bis Anfang der 70er galt es als fortschrittlich, die Erkenntnisse der Naturwissenschaft zu nutzen, um das Leben der Menschen zu verbessern. Die Errungenschaften der modernen Medizin nahmen die meisten Menschen, auch die, die sich als Linke verstanden, begeistert auf. Die Industrialisierung der Landwirtschaft wurde von den meisten begrüßt, denn ein größeres Angebot preiswerter Lebensmittel hatte es nie zuvor in der Geschichte der Menschheit gegeben. Das galt auch für Energie: Durch Kohle, Öl und später Kernkraft hergestellt, sank ihr Preis und machte sie für alle Menschen in den entwickelten Ländern bezahlbar. Eine warme und helle Wohnung im Winter war kein Luxus mehr, sondern wurde endlich zum Standard. Auch die Möglichkeit zu reisen, immer ein Privileg der Reichen, nahmen die Menschen begeistert an.
Viele kannten die alten Zeiten noch aus familiären Erzählungen und fanden hilflose Ärzte, kalte Wohnungen und die Angst vor Hunger so wenig erstrebenswert wie ein Leben ohne Badezimmer und Auto.
Die SPD präsentierte sich Ende der 60er Jahre stolz als die Partei des Fortschritts und wurde gewählt:
Doch als sich zu Beginn der 70er Jahre das Leben der Menschen in einem Maße verbessert hatte, wie es nur wenige Jahrzehnte zuvor undenkbar gewesen wäre, setzte eine reaktionäre Bewegung zu ihrem Siegeszug an.
Ende der 60er Jahre war die akademische Linke daran gescheitert, die Arbeiter davon zu überzeugen, sich von ihr führen zu lassen. Die meisten, die in Fabriken oder Bergwerken arbeiteten, erwiesen sich erneut als resistent gegen Radikalismus. Sie waren zu klug, um Bürgerkindern hinterherzulaufen und deren Träume zu übernehmen. Denn sie wussten sehr gut, was sie wollten: keine blutigen gesellschaftlichen Großversuche, bei denen sie auf der Strecke bleiben würden. Sie wollten einen Studienplatz für ihre Kinder, mehr Lohn, einen Opel und vielleicht irgendwann ein kleines Haus im Grünen. Von der Idee, in einem großen Gulag zu leben, waren sie nicht begeistert, denn es vielleicht war ihnen klar: Die Lagerleiter würden die reichen Kinder von den Universitäten sein. Ihre Klasse fände sich hinter dem Stacheldraht wieder.
Teile der neuen Linke konnte sich mit dieser Demütigung nicht abfinden und rettete sich in reaktionäre Ideologien, die in der Folge in den grünen und postmodernen Fraktionen der Bourgeoisie an Zuspruch gewannen: Industrie und Technologie wurden nun unter dem Banner des Umweltschutzes abgelehnt. Das Leben in der dörflichen Gemeinschaft, das seit Jahrtausenden zurecht mit Rückständigkeit, Armut und Kontrolle verbunden war, das so viel weniger Möglichkeiten bot, sich zu entwickeln, wurde zu einem Ideal erhoben. Preiswerte Lebensmittel und Energie denunzierten vor allem jene als zu billig, für die der Preis keine große Rolle spielte. Verächtlich sah man auf die Touristen herab, denen man an den Stränden Italiens und Kretas begegnete. Sich selbst sahen die Bürgerkinder als Reisende mit einem tiefen Interesse am Leben und der Geschichte der Einheimischen. Die wiederum, als Anwohner des Mittelmeers im Gegensatz zu den Nachkommen der nordeuropäischen Barbaren seit Jahrtausenden mit der Geldwirtschaft vertraut, nahmen sie vor allem als dicke Brieftaschen in Badehosen wahr, die sich gerne aufspielten.
Das Haus im Grünen als Ziel wurde ebenso lächerlich gemacht wie das Vertrauen der Menschen in Wissenschaft, Bildung und eine bessere Zukunft.
Die demokratischen Institutionen und ihre Regeln wurden angegriffen: Immer gab es irgendeinen Grund, das Recht zu brechen und sich über die Beschlüsse von Parlamenten hinwegzusetzen. Wie viele autoritäre Bewegungen arbeiteten sie mit der Angst vor der Apokalypse, ein fester Bestandteil aller menschlicher Kulturen. Es drohte der Atomtod, bald würde es kein gesundes Essen mehr geben, Tod und Elend wären die Konsequenzen aus der Lebensweise des Westens. Und neben der Natur, die wieder einmal mythologisch zu Gaia, der großen Mutter, erhöht wurde, wurden natürlich auch die Menschen im globalen Süden ausgebeutet, denen es von Tag zu Tag angeblich elender ging.
Das war natürlich alles Unsinn: Nach Jahrtausenden, in denen die Menschen im besten Fall am Rand des Elends lebten, hatte sich seit der Aufklärung und der Industrialisierung ihr Leben weltweit verbessert.
Aber auch die Geschichte, aus der man solch ein Wissen hätte beziehen können, wurde ideologisch zu einer einzigen Anklage gegen den Westen umgedeutet. Naturwissenschaft war nun rassistisch, die Biologie transfeindlich, weil sie vor 1,2 Milliarden Jahren unterschiedliche Geschlechter hervorbrachte, die Medizin hatte keinen Respekt vor den uralten Erkenntnissen der Schamanen, die Philosophie wurde zu einer Waffe in den Händen alter, weißer Männer, die sie erdacht hatten, um alle anderen auf der Welt zu knechten und Religionen wurde auf einmal ein Emanzipationspotential unterstellt.
Ideen wie Freiheit, Menschenrechte und Demokratie wurden relativiert und Denkmäler von Persönlichkeiten wie Winston Churchill, ohne den Hitler gute Chancen gehabt hätte, mindestens Europa im Laufe der 40er Jahre zu unterwerfen, geschändet.
Vom Westen und seinem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem durfte nichts Bestand haben. Es ging nicht um Kritik, um die Aufarbeitung von Verbrechen zum Beispiel in der Kolonialzeit oder die Frage der Weiterentwicklung. Es ging um Vernichtung.
Und weil diese extremen und wirren Ansichten nie in demokratischen Wahlen eine Chance gehabt hätten, gingen die Träger dieser Ideologien einen anderen Weg: Der Marsch durch die Institutionen, der Weg zur kulturellen Hegemonie, verlief vor allem durch die öffentlich-rechtlichen Medien, die staatlichen Verwaltungen und Hochschulen. Über sie lief eine Denunziationsmaschine, der sich kaum jemand entziehen konnte und die im Laufe der Jahrzehnte eine große Wirkmächtigkeit entwickelte. Immer mehr Politiker folgten ihnen und ließen sich einreden, dieses zutiefst reaktionäre Programm sei modern. Unsicherheit traf hier auf Dummheit und wurde durch mangelndes Wissen potenziert. Sicher, die meisten Menschen waren noch immer nicht davon überzeugt, dass es besser wäre, arm zu sein, aber die gefeierte Postwachstumsökonomie zu kritisieren und darauf zu verweisen, dass es, bei allen Problemen, den Menschen weltweit besser geht, galt als unschicklich und altmodisch. Dass Arbeiter in Industrieunternehmen in der Regel gut bezahlt werden, einen Betriebsrat und eine Gewerkschaft haben, die sich für sie einsetzen, war kein ernstzunehmendes Argument mehr, wenn ein hysterisches Upper-Class-Kid im Fernsehen vom Weltuntergang redete.
Die Erkenntnis, dass die Klimafrage ein technisches und kein systemisches Problem ist – zumindest wenn man der Ansicht ist, dass bald neun Milliarden Menschen das Recht haben, auf diesem Planeten zu leben und nicht nur zu existieren – , das man mit Technologie in den Griff bekommen kann, wurde verworfen. Gentechnik, Kernenergie, künstliche Intelligenz – die Liste der Errungenschaften menschlicher Intelligenz, die zum Teufelszeug erklärt wurden, wuchs von Jahr zu Jahr.
Das alles führte nicht schnell zum Zusammenbruch. Das gute Leben ging für die meisten weiter, auch in Deutschland und Europa, den Epizentren des Irrsinns. Zu stabil war die wirtschaftliche Basis, als dass sie in kurzer Zeit hätte wegbrechen können. Aber dass das Ende der langen Wohlstandsphase in einigen Jahren gekommen wäre, ist sicher: Europa ist schon lange nicht mehr der Kontinent der Ideen und Innovationen, sondern des Regulierens und Aussteigens. Die USA, Kanada und Asien waren längst dabei, die alte Welt hinter sich zu lassen.
Der Überfall Russlands auf die Ukraine hat die absehbare Entwicklung beschleunigt. Auf einmal steht vieles, was die meisten Menschen für sicher hielten, infrage: Energie werden sich viele Menschen nicht mehr leisten können. Der drohende Zusammenbruch der Industrie durch Energiemangel und fehlende Wettbewerbsfähigkeit bedroht Arbeitsplätze und die Lebensaussichten von Millionen. Die russischen Panzer haben den Menschen klar gemacht, dass Freiheit ein Wert ist, für den es sich zu kämpfen lohnt, und keine Idee von Imperialisten, um die Länder des globalen Südens zu knechten.
In seiner Videoansprache vor dem britischen Unterhaus gewann der ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj im Frühjahr die Herzen vom Millionen Briten, als er Churchills berühmte „We Shall Fight on the Beaches“-Rede zitierte.
Die Corona-Pandemie bekamen wir nur durch Impfstoffe von Biontech und Moderna in den Griff, die mittels gentechnischer Verfahren entwickelt wurden. Und die in Deutschland als Erfindung des Beelzebub gesehene Kernkraft erlebt eine Renaissance, die noch vor einem Jahr undenkbar gewesen .
Über Jahrzehnte betriebene Hetze und Agitation ist auf einmal dabei, ihre Wirkmacht zu verlieren. Der postmoderne und postmaterialistische Traum ist aus: Geächtete Technologien wie Gentechnik und Kernenergie rücken ins Zentrum der Fortschrittsüberlegungen und postmoderne Sprachregelungen wie das Gendern werden brüsk abgelehnt. Die Menschen bekommen in dem Augenblick, wo ihr Wohlstand, ihre Freiheit, die sichere und günstige Versorgung mit Energie und Lebensmitteln nicht mehr selbstverständlich sind, wieder ein Gefühl dafür, was zählt. Sie erkennen, dass sie die Rechnung für die reaktionären Ideen der autoritären Teile des Bürgertums werden zahlen müssen. Und lehnen es ab. Die meisten wussten immer, dass ein Leben im Wohlstand ein hart erarbeitetes Glück ist. Die Verachtung ihrer Lebensgewohnheiten, das Ziel, sie durch permanentes Dekonstruieren zu denormalisieren und verächtlich zu machen, lehnen sie ab. Die Krisen, die wir erleben, sind so auch eine Chance für eine Politik , die sich am Wohlergehen der Menschen orientiert und die reaktionären Ideologien hinter sich lässt, welche die vergangenen Jahrzehnte bestimmt haben: den Hass auf Wirtschaftswachstum und Technik, eine Ökohysterie, die die Offenbarung des Johannes wie ein Kinderbuch erscheinen lässt, und das Dauerfeuer der Postmoderne gegen Aufklärung, Naturwissenschaft und die Freiheit des Individuums.
Freuen wir uns auf die Zukunft!
Mehr zu dem Thema:
Sollen Identitätspolitik, Postmoderne und Postkolonialismus die Richtung der Gesellschaft bestimmen?
Niko-Paech: Wanderprediger mit Thesen aus dem grün-braunen Sumpf
Ich glaube, Ihr doch sehr provozierenden Thesen finden bald ihre Bestätigung in den wohl bald eintreffenden schäumend geborenen zahlreichen Kommentaren.
Sehr hübsch gesagt, danke!
Amen. Bisher hat die Mehrheitsgesellschaft die postmodernen und postmaterialistischen Ideen ignoriert und toleriert. Aber wenn es konkret wird ist die Unterstützung nicht vorhanden. Die Menschen wollen in Ruhe gelassen werden, eine Familie gründen, arbeiten, ein Haus bauen, mit dem Auto in den Urlaub fahren. Und das wird sich nie ändern.
1) Es heißt: „Lasst uns UNS wieder freuen!“
2) Sie vermischen hier viel Richtiges mit einer gehörigen Portion eigener Reaktion:
Der WOHLSTAND FÜR ALLE ist nicht nur wegen der von Ihnen nur teilweise zutreffend beschriebenen „Ökohysterie“ mit all ihren intoleranten, autoritären Auswüchsen in Gefahr, sondern durchaus auch WEGEN der AUSWÜCHSE des blinden Fortschrittsglaubens, wegen der Gier nach immer mehr unsinnigem Konsum. Wegen des extremen Reichtums einiger weniger, deren CO2-footprint gigantisch daherkommt, die aber erst besonders dadurch zum Problem avancieren, dass sie sich befleißigen, Millionen von Mitmenschen über verantwortliches Handeln zu belehren, was eben dann den Unmut über die „Eliten“ hervorruft. Wir werden alle verzichten müssen, ein Leonardo di Caprio genau wie ein Lieschen Müller. Solidarität ist gefragt, aber Individualität muss erlaubt bleiben. Nur dann kann das Rad sich weiter drehen. Wusste der CLUB OF ROME schon vor 50 Jahren.
Alles bleibt wie es ist!!!!111
Danke! Ein Hotelier in Schleswig-Holstein, der den riesigen elterlichen Bauernhof jetzt als Hotel umgenutzt hatte, sagte zu mir. „Wir haben den Satz der Generationen gelernt, der lautet: „Den Ersten der Tod, den Zweiten die Not, den Dritten das Brot.“ Wir sind jetzt die Fünften, die ihr Brot verdienen…und wir sind dankbar dafür. Es ist nicht selbstverständlich.“
Die wahren Konservativen sind die Romantiker von links und rechts – im Kern fortschrittsfeindlich und reaktionär wollen sie zu einem Menschenbild zurück, dass es nie gegeben hat.
Ich habe mich einmal in einer Art Gedankenexperiment nach Essen in das Jahr 1860 zurück versetzt, um Alfred Krupp und einen Hochofenarbeiter miteinander zu vergleichen. Und kam dabei zu dem Ergebnis, daß diese beiden Männer etwas entscheidendes gemeinsam hatten: Beide glaubten, natürlich aus ihrer jeweiligen Position heraus, felsenfest an den gesellschaftlichen Fortschritt durch technischen Fortschritt.
Wieder mal so ein ideologischer Rundumschlag, bei dem alle Lieblingsblutdrucksteigerungsthemen des Autors zusammengerührt werden und da, wo es nicht passt, halt passend gemacht werden. Es lohnt nicht, auf alle Einzelheiten einzugehen. Bei ein paar Punkten hat der Autor natürlich auch recht (was Wunder, wenn man die Themen im Dutzend zusammenschüttet).
Aber um mal ein paar Leistungen des Artikels hervorzuheben:
– Beim Klimawandel behauptet der Autor, er sei nur ein technisches, kein systematisches Problem (und zur Immunisierung bezeichnet der Autor diese Behauptung auch gleich als „Erkenntnis“). Nun ist der Klimawandel aber eine eindeutige und unmittelbare Folge der Industrialisierung. Die Industrialisierung – mit all ihren Errungenschaften, die der Autor völlig zu Recht hervorhebt – hat uns also neben ihren vielen positiven Folgen auch das größte Problem eingebrockt, mit dem sich die Menschheit jetzt und für die absehbare Zukunft auseinandersetzen muss. Dazu kommt, dass – wie man seit einigen Jahrzehnten beobachten kann – die wirtschaftlich herrschenden Kräften innerhalb dieser Industrialisierung von sich aus nicht nur keinerlei Anstrengungen unternehmen, dieses Problem anzugehen, sondern es im Gegenteil so lange wie nur irgendwie ignorieren oder sogar aktiv leugnen. Wenn das kein systematisches Problem ist, was denn dann?
– Praktisch alles, was ernsthaft gegen den Klimawandel getan wird, geschieht dagegen durch Eingriffe der Politik in das wirtschaftliche System, sei es durch direkte Verbote bestimmter Techniken, durch Förderung anderer Techniken, durch die Lenkungswirkung von Steuern, Abgaben u.Ä., durch energiepolitische Planung etc.pp. Nichts davon hätte das wirtschaftliche System von alleine hervorgebracht, es geschieht ausschließlich durch die Politik, und das zu einem erheblichen Anteil aufgrund des Drucks genau der gesellschaftlichen Bewegungen, die der Autor so hingebungsvoll schmäht. Auch daher ist es einfach grober Unfug, so zu tun, als sei der Klimawandel in keiner Weise ein systematisches Problem.
– Dass die Wirtschaft aus sich heraus keine Problemlösung für die negativen Folgen der Industrialisierung entwickelt, gilt übrigens gerade auch dann, wenn man Atomkraft als Teil der Problemlösung beurteilt, wie es der Autor tut. Ohne die massive Förderung durch die Politik, durch ihre Einflussnahme auf die Stromkonzerne sowei durch die künstliche Begrenzung der Langzeit – und Versicherungskosten der Atomkraft (mit Übernahme evtl. darüber hinausgehender Kosten durch den Staat) hätte es in Deutschalnd nie Atomkraftwerke gegeben.
– Eine besondere Leistung des Artikels ist es, bei der Schmähung der Gegner als „technikfeindlich“ die Techniken der erneuerbaren Energien völlig unter den Tisch fallen zu lassen. Über deren Potenziale mag man streiten, aber sie nicht einmal zu erwähnen, um dann durch diese Auslassung den Gegner als „technikfeindlich“ darstellen zu können, ist einfach eine zutiefst unherliche Argumentationsweise.
– Ebenso lässt der Autor alle anderen negativen Folgewirkungen der Industrialisierung einfach weg. Nur als Beispiel genannt, waren Luftverschmutzung und Ozonloch ja keine eingebildeten Probleme, sondern höchst real, und ihre Bekämpfung war nur durch politische Beschlüsse möglich – wobei wiederum der Druck der ach so schlimmen „Technikfeinde“ eine wesentliche Rolle spielte, um Techniken wie Katalysatoren, Luftfilter, FCKW-Alternativen etc.pp. durchzusetzen.
Man könnte zum Artikel noch vieles sagen. Man könnte die Sprache untersuchen, die praktisch durchgehend nicht auf Problembeschreibung und -lösung, sondern auf ideologische Frontenbildung aus ist. Man könnte darauf hinweisen, wie der Autor verlässlich genau dann sein Herz für die „einfachen Arbeiter“ oder Arme entdeckt, wenn es darum geht, gegen Umweltbestrebungen zu feuern, aber sonst nie (und wie er der alle politischen Ansätze, einen ökologischen Umbau sozial zu gestalten, verlässlich ignoriert). Man könnte auf all die weiteren Themen eingehen, die der Autor mithineinrührt – dann müsste man aber die Themen entweder so oberflächlich (um es nett zu sagen) behandeln wie der Autor selbst oder aber ein halbes Dutzend sachliche Artikel, die den Umfang des obigen Textes um ein Vielfaches übersteigen müssten (Schmähungen ginschemeißen geht schnell, sachliche Erwiderung nicht). Ich kann und will das hier im Kommentarbereich nicht leisten.
@ 4; Bettina Hollwitz:: Dann fragen Sie doch mal die Menschen im „globalen Süden“ -natürlich nicht die romantischen Antisemiten aus den Reisscheunen- sondern Hern und frau MeierMüllerSchulze bzw. deren Entsprechungen, was diese wollen. Ich schätze jetzt mal, daß ein Haus, ein Auto, ein eigener Pool und sonstige Annehmlichkeiten da ganz oben auf der Liste stehen. Der Traum von der „kleinbäuerlichen Landwirtschaft Afrikas“ zB wird doch nur hier von wohlstandsverwahrlosten Bürgerkindern geträumt.
Und die bösen Einzelnen, die den Hals nicht voll kriegen, finden Sie hier wie dort. Dort nur unverhohlener.
Und die Dumpfplapperer vom CoR haben mir den Weltuntergang schon für die Jahrtausenwende versprochen; und was ist? Nix.
Die gehören iÜ genau zu den Eliten, die Sie so verabscheuen. Noch nie etwas sinnvolles zur Gesellschaft beigetragen, ein Leben auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung in angenehmsten Ambiente und mit einer Versorgung, von der der gemeinen Mann nur träumen kann.
„eine Chance für eine Politik, die sich am Wohlergehen der Menschen orientiert“, so Stefan Laurin abschließend in seinem Beitrag.
Das scheint mir, mit Verlaub, „ein wenig trivial“.
Wie wäre es, bevor „man“ Inhalte seiner Träume vom Wohlergehen der Menschen ausbreitet und andere Träume „verdammt“, sich das Folgende zu fragen::
Wer hat in der Geschichte der Menschheit bestimmt, was jeweils ihrem Wohl dienlich erschien? Wie ist das jeweils geschehen und mit welcher Begründungen? Wie geschieht das derzeit und warum geschieht das derzeit so und nicht anders? Wie wird das zukünftig geschehen und warum?
Das Wohlergehen der Menschen…….
Aller Menschen? Weltweit oder nur „im eigenen Lande“? Gleichermaßen für jeden Menschen oder differenziert nach Herkunft, Geschlecht, nach Leistung, deren Wertigkeit wer, wie, wann und wo bestimmt?
Fragen, die sich „von selbst“ stellen. Und das Nachdenken über Antworten darauf, erscheint mir ebenso selbstverständlich . „Das raubt weder
dem Menschen, bzw. der Menschheit ihre Träume noch schließt es die persönliche Bilanz aus, für sich, für den Mitmenschen, für die menschliche Gemeinschaft -hierzulande, weltweit- festzustellen: „Der Traum ist aus“.
„Aller Menschen? Weltweit oder nur „im eigenen Lande“? Gleichermaßen für jeden Menschen oder differenziert nach Herkunft, Geschlecht, nach Leistung, deren Wertigkeit wer, wie, wann und wo bestimmt?“
Walter, das habe ich mich früher gefragt. Noch nie hat das jemand so weit gepannt gemeint. Noch nie ,
Walter. der Traum vo von der tausndjährigen Herrschaft der Skekse aus dem „dunklen Kristall“ von Jim Henson den Stefan vermutlich träumt, nähert sich dem Ende.
Stefan träumt halt andere Träume als andere Menschen. Mutter war Ingeneurin. Arbeiterkind war Stefan auch nicht.Alles was er über die „vornehme“ Herkunft vieler Linker sagt, trifft auf ihn selber zu. Er ist allerdings kein Trotzkist geworden, sondern Bakunist. Manchmal kommt das noch raus. Oder war es Kropotkin? Irgendein Russe halt.
@ Walter Stach: „Das Wohlergehen der Menschen…….
Aller Menschen? Weltweit oder nur „im eigenen Lande“? Gleichermaßen für jeden Menschen oder differenziert nach Herkunft, Geschlecht, nach Leistung, deren Wertigkeit wer, wie, wann und wo bestimmt?“
Also mir würde es ja schon genügen, wenn sich die deutsche Regierung um das Wohlergehen der deutschen Bevölkerung kümmern würde. Die Regierungen der anderen Länder können sich ja dann um das der ihren kümmern. So wie in China, Indien oder den USA. Die lachen sich doch über uns und unsere FFE-Außenpolitik der vergangenen zwanzig Jahre schlapp.
Während hier Grundsätzliches zu Tode geritten wird, natürlich ohne Ergebnis, schaffen andere Staaten Fakten. Während in D noch die Rechte der letzten sozialen, ethischen, sexuellen oa Kleinstgruppe in Südpalau, in Ostpatagonien oder auf Taka-Tuka theoretisch gelöst werden, sichern sich andere Staaten Einfluß, Bodenschätze und zukunftsträchtige Technologien.
Die Apokalypse wird nicht von ideologischen Spinnern an die Wand gemalt, sondern es sind Naturwissenschaftler wie Schellnhuber, Latif, Rahmstorf und Quaschning, die Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung untersucht haben und nur warnen können, wie sehr wir diese derzeit unterschätzen. Obwohl viele Erkenntnisse seit Jahrzehnten bestehen, werden sie nicht umgesetzt: So wurde die verbesserte Energieeffizienz von Verbrennungsmotoren nicht genutzt, um den Verbrauch fossiler Treibstoffe zu verringern, sondern um SUVs zu bauen, mit denen man sich einreden kann, dass man ja auch nicht mehr verbraucht als früher mit dem Golf. Die Vorstellung, dass unsere Welt eine bessere wird, indem wir auf technischen Fortschritt und Eigenverantwortung setzen, wird durch den nicht sinken wollenden CO2-Ausstoß des Verkehrssektors krachend widerlegt. Während wir über Jahrzehnte den Klimawandel wunderbar verdrängen konnten, sind dessen Folgen nun gerade auch in Nordrhein-Westfalen zu besichtigen: Ahrtalflut, sturmgeschädigte Bäume, verdorrtes Gras, viele Hitzetote. Und es wird von alleine nicht besser werden, sondern schlimmer. Warum? Auch deshalb, weil anstelle von Solar- und Windenergie, mit der jetzt China das große Geschäft macht, Deutschland zu sehr auf fossile Energieträger gesetzt hat. Unser Wohlstand wird zum einen bedroht, weil die Beseitigung der Folgen uns enorme Kosten aufbürdet, zum anderen, weil wir an Öl, Kohle, Gas und auch Uran (für die geliebten Atomkraftwerke) aus Schurkenstaaten wie Russland hängen wie der Junkie an der Nadel. Mit der Folge, dass die, die nicht einmal zu einer marginalen Einschränkung ihrer privaten Lebensführung wie einem Tempolimit bereit sind, erst über Habeck schimpfen, dass er nach Katar fliegt, um Ersatz zu beschaffen, und dann, wenn das Heizen mit Gas teuer wird und die Temperatur gedrosselt werden muss. Dabei wird geflissentlich ausgeblendet, dass das wohlhabende Japan nach dem Fukushima-Unglück ebenso mit einem umfassenden staatlichen Programm Strom rationieren musste und die Japaner das auch stoisch ertragen haben. Wenn wir wirklich unsere Freiheit erhalten wollen, und zwar auch für unsere Kinder und Enkel und nicht nur „nach uns die Sintflut“, werden auch grundlegende Umstellungen und materielle Verzichtsleistungen dazugehören. Die teuren Energiepreise sind nicht vom deutschen Politbüro beschlossen worden, sondern der Markt sendet uns ein Knappheitssignal, das wir als gute Marktwirtschaftler erhören und akzeptieren sollten, anstatt solchen Unfug wie den Tankrabatt zu beschließen.
Ich habe nur Fragen gestellt. Fragen, die sich „jedermann“ stellen (sollten), bevor er „die“ (??) Politik auffordert, die Chance zu ergreifen, sich am „Wphlergegehen der Menschen“ (??) zu orientieren.
Mehr, Helmut, wollte ich nicht und will ich nicht.
Einen hoffentlich weiterhin angenehmen, einen rundherum schönen Sonntag.
@ Lehmbruck: „Die teuren Energiepreise sind nicht vom deutschen Politbüro beschlossen worden,…“
Sehe ich anders: EEG-Umlage, Rentenumlage auf Treibstoffe, Uniperumlage, dann noch die Mwst. drauf, das ist Verteuerung durch die Politik.
„Ende der 60er Jahre war die akademische Linke daran gescheitert, die Arbeiter davon zu überzeugen, sich von ihr führen zu lassen. Die meisten, die in Fabriken oder Bergwerken arbeiteten, erwiesen sich erneut als resistent gegen Radikalismus. Sie waren zu klug, um Bürgerkindern hinterherzulaufen und deren Träume zu übernehmen.“
Zitat Ende.
Ich weiß nicht mehr, wo genau, aber ich habe mal eine interessante These gelesen. Derzufolge sei das vermeintliche Bündnis zwischen RAF und Arbeiterschaft ganz banal daran gescheitert, dass sie mit Abiturientenjargon Leute zu überzeugen versuchte, die maximal Realschulabschluss hatten.
Dieser Artikel enthält viel wahres. Der letzte Abschnitt ist meines Erachtens noch zu positiv formuliert worden. Dafür haben die Grünen noch zu viel Zustimmung!
@14 | Lehmbruck“ So wurde die verbesserte Energieeffizienz von Verbrennungsmotoren nicht genutzt, um den Verbrauch fossiler Treibstoffe zu verringern, “
Das ist nachweislich völliger Unsinn.
Der direkteinspritzende Diesel im PKW wurde von der Industrie durch eigene Motivation zur Serienreife geführt.
Diese Technologie hat Milliarden Liter an fossilem Kraftstoff direkt eingespart. Das betrifft eben nicht nur SUVs sondern die breite Masse der Fahrzeuge. Die Einsparungen sind enorm und real. Der Diesel ist ein hervorragendes Werkzeug im Baukasten zur Verringerung der CO-Emissionen da dieserden thermodynamisch den besten Wirkungsgrad bietet.
Entgegen der ständig wiederholten und faktisch einfach falschen Behauptungen baut(e) man in Deutschland selbst in der Oberklasse die mit Abstand sparsamsten Fahrzeuge. Eben mehrheitlich keine „Spritschlucker “ wie immer von der NGO -Propaganda verkündet.
Allein ein Dieselanteil von ca 30% im USA PKW Bestand würde eine gewaltige Einsparung bringen.
Zudem kommen indirekte Effekte welche die Effizienz beim Otto erheblich vorangetrieben haben.
Nun darf natürlich eine funktionierende konventionelle Technik nicht sein und darum wurden geradezu unfassbare Anti-Diesel Hetzkampagnen von den grünen Vorfeld-Organisationen betrieben. z.B. passend zur BTW 2017
Die massive finanzielle Schädigung der Diesel-Halter durch sinnfrei erklagte Fahrverbote gleich noch oben drauf.
In der ÖRR Medien gab es in den letzten 10 Jahren gerade mal 2 Sendungen die halbwegs korrekt mit der Diesel Thematik umgegangen sind.
Aber: Soll ja alles verboten werden, bewertet von „Fachfrauen“ wie Frau Lemke, Hendricks usw. und sekundiert vom Einheitsfunk!
Einfach unfassbar!
@ Jo Brunner: Kann ich aus Erfahrung bestätigen: Fahr sei 2016 einen damals neuen Diesel Kangoo max. Trotz Überlänge und häufiger Schwerstlast verbraucht der im Durchschnitt 5,6l. Bei einem vergleichbaren Benziner ist der Verbrauch nach Auskunft der Fahrer deutlich höher. Und ich habe dank der Panikkampagnen viel weniger Geld für das Fahrzeug ausgeben müssen.
Wegen der höheren Verbrennungstemperatur hat der Diesel einen höheren Wirkungsgrad und verbraucht deutlich weniger Kraftstoff und erzeugt damit deutlich weniger CO2.
Aber das ist genau dann nicht mehr wichtig, wenn der Gesprächspartner das vom Prinzip her versteht.
Dann ist plötzlich der NOX-Ausstoß entscheidend, und einmal hat sich solch ein Mensch röchelnd an den Hals gegriffen und den Sterbenden gespielt. Ihr Dieselfahrer wollt uns alle vergiften, war dann die Antwort. Der NOX-Ausstoß ist tatsächlich von der Temperatur abhängig.
Daß man da etwas mit Technik dran ändern könnte, ist mir klar, aber das will kein Weltuntergangsprediger hören.
Man kann auch etwas gegen Überschwemmungen, gegen Überflutungen , gegen Trockenheitszeiten, gegen Feuersbrünste usw. tun.
Aber das ist mit diesen Jammerern nicht möglich, weil die nicht die richtigen Ausbildung haben, etwas zu tun, aber die Dominanz in jeden Diskurs beanspruchen. Diese Hilflosigkeit unserer heutigen politischen Eliten ist überdeutlich. In diesen Kreisen scheint die Idee vom aktiveb Handen während des Klimawandels einem Denkverbot zu unterliegen. Beim Ahrhochwasser hat sich die zuständige Ministerin sogar vom Acker gemacht.Kann man ja sowieso nix dagegen machen.
Doch, man kann. Aber nicht mit denen, die lieber herumjammern. Und die scheinen überall in den Regierungen zu sitzen.
Nun das Problem ist, das an dieser Darstellung viel zu Wahrheit dran ist, als der typische Deutsche verkraften kann.
Klar ist Manches zu einseitig aber nicht mehr als die typischen Einseitigkeiten der Antikapitalisten und Pseudogrünen.
Und es gibt nicht wenige Bürger, wie ich auch, die das auch seit 40 Jahren laut, aber ignoriert aussprechen.
@ Helmut Junge: „Doch, man kann. Aber nicht mit denen, die lieber herumjammern.“
Dazu kommen diejenigen, die sich hinter Vorschriften, Ablaufplänen, Meldeketten usw verstecken. Die im Kopf durchbürokratisierten, die für alles einen Plan, aber nie eine Lösung haben. Im podcast „Warum mußte Johanna sterben?“ ist ein leitender Feuerwehrmann zu hören, der auf die Frage, warum Ahrweiler nicht evakuiert wurde, allen Ernstes antwortet, daß (sinngemäß) ja sowas vorbereitet sein müsse, und überhaupt, woher hätten denn so schnell die ca. 250 notwendigen Busse kommen sollen? Als der Reporter dann anmerkte, man hätte ja die Menschen zu Fuß laufen lassen können, merkte man dem Feuerwehrmann an, daß dies in seiner von theoretischen Überlegungen geprägten Vorstellungswelt überhaupt nicht denkbar ist. Da läßt man die Leute dann doch lieber ertrinken, bevor etwas nicht nach VORSCHRIFT geht. Im TV war ein Bericht über Rettungshubschrauber zu sehen, die nicht starten durften, weil irgendeine Unterschrift auf einem Formular fehlte. Den persönlichen Mut, dennoch aufzusteigen, hatte niemand. Die Angst vor dem Vorgesetzten oder um ein evtl. Haftungsrisiko bzw. „DAS IST VORSCHRIFT“ ist da immer noch stärker als das Bedürfnis, Leben zu retten. Aber immerhin wurde nach der Flut großräumig abgesperrt…
Viele alte weiße Männer finden sich plötzlich im Östrogenozän (ist von mir, das Wort) wieder, und kommen damit irgendwie nicht klar. So geht es auch mir. Millionen Jammerlappen, denen bei kleinster Anspannung die Tränen kommen, und die nichts tun können, weil alles so furchtbar schlimm ist. Apropos, darf man noch Heulsusen sagen, oder ist das schon sexistisch? Ich meine aber eher die Männer, auf keinen Fall die Frauen. Die sind heute härter als als die Männer. Meine Frau sagt, daß ich mich über alles aufrege. So wäre ich früher nicht gewesen. Stimmt.
@21: „Beim Ahrhochwasser hat sich die zuständige Ministerin sogar vom Acker gemacht.Kann man ja sowieso nix dagegen machen.“
Vor allem lag Frau Spiegels Priorität auf dem unwichtigsten Detail überhaupt – dem „korrekten“ Gendern:
https://www.nzz.ch/international/familienministerin-unter-druck-anne-spiegel-und-die-flut-ld.1673851
@24: Ich glaub ja nicht, dass das die Schuld von dreifach Diskriminierten ist. Die dreifach Diskriminierten sind einfach nur der bequemste Sündenbock. Genau wie „Boomer“ im Allgemeinen.