Der #VAR ist der klare Gewinner des Wochenendes!

Foto: Michael Kamps

Noch ist die erste Runde im DFB-Pokal der Saison 2019/20 an diesem Wochenende nicht einmal vollständig gespielt, trotzdem steht der große Gewinner der 32 Spiele jetzt schon schon fest. Es ist unzweifelhaft der umstrittene Video-Beweis bzw. -Assistent (VAR). Und das, obwohl es diesen in der ersten Pokalrunde gar nicht gibt.

Was war das regelmäßig für ein landesweites Gemecker in den letzten Monaten. An fast jedem Wochenende wurde sich massenhaft beschwert. Fans und Medienvertreter wurden mit dem Videobeweis einfach nicht so wirklich glücklich. Ständig musste über Fehlbewertungen diskutiert werden. Zudem erwies sich das neue Instrument als ungeliebter Stimmungskiller in den Fankurven, da es bis zur Findung einer endgültigen Entscheidung häufig deutlich zu lange dauerte. Viele Zeitgenossen wollten den VAR am liebsten schon wieder abschaffen.

An diesem Wochenende, wo die Unterstützung des Videoassistenten ausnahmsweise einmal bei den Profis des Oberhauses nicht zu Verfügung stand, da wurde vielen deutlich, wie viele womöglich spielentscheidende Fehlentscheidungen der Videobeweis an einem normalen Fußballwochenende in der Bundesliga im Vergleich zu dem frisch erlebten höchstwahrscheinlich verhindert hätte.

Kaum ein Stadion seit Freitag, in dem nicht aufgeregt darüber gesprochen wurde, dass diese oder jene Entscheidung garantiert anders ausgefallen wäre, wenn dieses technische Hilfsmittel zur Verfügung gestanden hätten.

Von Marco Reus‘ Treffer nach einem Handspiel zum wichtigen 1:0 am Freitag in Düsseldorf beim Spiel des BVB gegen den KFC Uerdingen (2:0), bis hin zu den Begegnungen am Sonntagnachmittag, wo unter anderem Erstligist RB Leipzig in Osnabrück einen spielentscheidenden Treffer nach einem vermeintlichen ‚falschen Einwurf‘ markieren konnte.

Die offenkundigen Fehlentscheidungen hatten an diesem Wochenende einmal wieder ein Ausmaß, wie es der geneigte Fußballfan, der ansonsten vielleicht immer nur die 1. Liga oder die internationalen Spiele der Deutschen Klubs in der Champions League anschaut, schon lange nicht mehr miterleben musste.

Zig Mal führten die TV-Reporter bei ‚Sky‘ folglich auch die Floskel ‚den Videoschiedsrichter gibt es in der ersten Runde des DFB-Pokals leider nicht‘ in ihre Reportagen ein.

Das Alles mag den so benachteiligten Teams im Nachhinein natürlich auch nicht mehr helfen, doch zeigt uns dieses Wochenende kurz vor seinem Ende recht eindeutig, dass der vor zwei Jahren in der obersten Liga dieses Landes eingeführte Videobeweis letztendlich wohl doch gar nicht so schlecht ist, wie viele Fußballfans quer durch die Republik immer meinen.

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

Jo, aber zu 90% betrafen die zweifelhaften Entscheidungen das Thema Abseitsstellung, also genau die Funktion des VAR, die bislang von Niemandem ernsthaft in Zweifel gezogen wird, weil sie (nachdem das Anfangsproblem "geeichte Linien" gelöst wurde) mit rein technischen Mitteln und ohne Diskutiererei übers Regelwerk und Sinnesschwächen aller beteiligten Schiedsrichter auskommt.

Der Videobeweis bleibt weiter ein alberner Aktionismus ohne durchdachte Konzeption und Anpassung des Regelwerks, das werden wir ab dem nächsten Wo.ende wieder bis zum Erbrechen erleben dürfen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
5 Jahre zuvor

Und das "strahlende Gewinnerglück" bleibt auch nur auf dieses eine Wochenende beschränkt, denn was heute Abend in der Turnhalle gegen die Bauern wieder an erschreckendem Mist gepfiffen bzw. *nicht* gepfiffen bzw. vom VAR *nicht* korrigiert wurde, ist schon eine Frechheit sondergleichen:-( Mach ich zwar sehr selten:-), aber hier haben die Blauen meine volle Sympathie und Unterstützung.

Es bleibt dabei: für mich ist der VAR eine völlig überflüssige und zudem spiel- und unterhaltungsbremsende Totgeburt der Technokraten in den Verbänden.

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