Über den tatsächlichen Effekt solcher Aktionen mag man streiten, der gute Wille der Beteiligten verdient aber unzweifelhaft Anerkennung und Erwähnung:
Der VfL Bochum 1848 setzt gemeinsam u.a. mit dem Fanprojekt Bochum, der Bochumer Polizei und der BOGESTRA AG ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung.
Ab sofort ist ein Bus in Bochum unterwegs, der mit den Slogans „Auch die Farbe deiner Haut interessiert uns nicht!“ sowie „Mit Sicherheit gute Stimmung“ für Toleranz, Fairplay und Zivilcourage wirbt.
Auch Ralf Zänger vom Bochumer Fanprojekt ist mit der Gestaltung des Busses einverstanden: „Der Fan kann sich mit dem Ergebnis sehr gut identifizieren. Wir wollten keine Verbote, sondern positive Aspekte der Fan- und Ultraszene damit herausstellen. Mit solchen Projekten können wir unserem Arbeitsauftrag präventiv nachkommen.“
Und auch der Bochumer Polizeidirektor Ulrich Grzella lobte die aktuelle Zusammenarbeit mit dem VfL, dem Fanprojekt und der BOGESTRA: „Der Gedanke, der dahinter steckt, liegt uns allen sehr am Herzen und das Projekt verdeutlicht unseren Standpunkt. Besonders im Sport gibt es ein großes Miteinander verschiedener Kulturen und Nationen. Deshalb bin ich sehr froh über dieses gemeinschaftliche Projekt.“
Klingt ja unbestritten erst einmal alles sehr gut. Da kann man als Beobachter des Geschehens nur noch hoffen, dass es nicht nur bei der symbolischen Aktion in Bochum bleibt, sondern dass die gewählten Slogans vor Ort dann auch entsprechend in der Praxis gelebt werden.
Gerade auch nach den vielen negativen Ereignissen der letzten Wochen und Monate, quer durch die gesamte Republik, können einem schon erhebliche Zweifel kommen, ob dieses tolerante Miteinander wirklich in den Stadien überall aktuell so umgesetzt wird.
Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, sind solche Kampagnen, wie diese hier in Bochum, natürlich grundsätzlich immer zu begrüßen, machen Sie doch zumindest eine größere Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam…
„Mit Sicherheit gute Stimmung“ spielt wohl darauf an, daß nur ein von der Polizei (die sicherlich nicht ohne Grund mit von der Partie ist) als für sicher empfundenes Spiel ein Garant für gute Stimmung ist. Wie man an der geilen Stimmung in Bielefeld letztes Wochenende unschwer ablesen kann, sind die Fans anderer Meinung – dort wurde auch böse, böse Pyrotechnik gezündet.
Wieso sich die Ruhrbarone hier zum Sprachrohr von Polizei und Ligaoffiziellen machen, ist mir wieder mal ein Rätsel.
@Tolleranz: Wie bereits oben im Text erwähnt, finde ich es grundsätzlich durchaus löblich, wenn man sich seitens des VfL für Toleranz und ein friedliches Miteinander engagiert und, wie in diesem Fall, einen Bus mit entsprechenden Slogans beschriftet. Wie auch bereits oben erwähnt, habe ich an der Wirksamkeit solcher Aktionen allerdings meine Zweifel…
Ich würde Sie bitten, meinen Kommentar nochmals zu lesen. Falls Sie aber tatsächlich der Meinung sind, daß ein friedliches Miteinander nur in einem Rahmen möglich ist, in dem die Bedingungen von der Polizei diktiert werden (und auf deren Politik von Seiten der Verbände massiver Druck ausgeübt wird), werde ich das kommentieren einstellen. Zum Thema Sicherheit nur noch eins:
https://www.ich-fuehl-mich-sicher.de/
Den Spruch „Auch die Farbe deiner Haut interessiert uns nicht!“ werde ich hingegen gerne auf unseren Bussen lesen! Wer hat’s erfunden? Hier nicht mit „die Fans“ zu antworten, zieht unweigerlich den Entzug des Badehandtuchs nach sich 😉 Diese Strophe wird übrigens in der Regel nicht von der VIP-Tribüne, sondern von den bösen, bösen Fans in der Ostkurve angestimmt.
@Tolleranz:
Ich habe doch stark den Eindruck, dass hier von Ihnen jetzt einige Dinge hineininterpretiert werden, die von mir so gar nicht gesagt bzw. geschrieben wurden…
Daher möchte ich jetzt nur noch einmal kurz die Gelegenheit nutzen, darauf hinzuweisen, dass ich auch auf die angesprochene Aktion ‚Ich fühl‘ mich sicher‘ bereits vor über einem Jahr hier an dieser Stelle aufmerksam gemacht habe: https://www.ruhrbarone.de/fussball-initiative-ich-fuehl-mich-sicher-aktion-sicheres-stadionerlebnis/
Tut mir Leid, wenn das etwas provokativ rüberkam. Aber Sie differenzieren im Artikel meiner Meinung nach entweder nicht ausreichend (was ich annehme) oder heißen einen Ruf nach mehr „Sicherheit“ (im Sinne einer Polizeidefinierten, pyrofreien Sicherheit) uneingeschränkt gut.
So interpretiere ich z.B.
„Ab sofort ist ein Bus in Bochum unterwegs, der mit den Slogans „Auch die Farbe deiner Haut interessiert uns nicht!“ sowie „Mit Sicherheit gute Stimmung“ für Toleranz, Fairplay und Zivilcourage wirbt.“
da Sie beide Slogans im Dienste der guten Sache sehen, ich an zweiterem aber (wie ich finde, keines Kommentars gewürdigte) Kritik übe – siehe #1.