Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hat die Bundesregierung aufgefordert, Israel im Abwehrkampf gegen den Angriff der radikalislamischen Hamas militärische Unterstützung anzubieten. „Statt nur Israel-Fahnen zu hissen oder Flugzeuge mit blauer und weißer Folie zu bekleben, sollte man fragen, ob und welche Hilfe von Israel konkret gebraucht und gewünscht wird“, sagte Beck dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Er verwies auf das Beispiel der USA, die ein Kriegsschiff näher an die israelische Küste verlegt und Munition angeboten hätten. „Es stünde auch der Bundesregierung gut an, ihre vollmundigen Erklärungen zu konkretisieren“, sagte der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete. Überdies solle die deutsche Regierung im Verbund mit den USA deutlich machen, dass ein Angriff von dritter Seite nicht Israel allein gelte. „Das ist auch eine Frage glaubwürdiger Abschreckung.“
Mit dramatischen Worten warnte Beck vor der Gefahr einer Eskalation des militärischen Konflikts durch ein massives Eingreifen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon. „Eine militärische Auseinandersetzung mit der Hisbollah wäre für Israel von einer ganz anderen Dimension – nämlich existenziell. Das könnte Menschenleben in einem unvorstellbaren Ausmaß fordern und muss dringend abgewendet werden.“ Er setze insofern auf die „Macht der Diplomatie, als sie Kanäle zu gesprächsbereiten, einsichtigen Kräften eröffnen und den Dialog im Fluss halten“ könne. Doch die Sprache der Diplomatie müsse auch unmissverständlich sein. „Die Völkergemeinschaft muss klarmachen, dass sie die Konfliktpolitik Irans nicht hinzunehmen bereit ist. Und Deutschland muss klarmachen, dass wir ohne Wenn und Aber auf der Seite Israels und seiner Freunde stehen. Und das nicht nur auf dem Papier.“
Wortlaut des Interviews auf: