Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) beziffert die Kosten des aktuellen Lockdowns auf 3,5 bis 5 Milliarden Euro – pro Woche! Und diese Zahlen sind nur die optimistische Variante. Denn es könne noch schlimmer kommen. Ein Lockdown auch im Februar müsse unbedingt verhindert werden. Dafür sei die Impfkampagne zu beschleunigen. Es müsse Tag und Nacht geimpft werden.
Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der Lockdown bis Ende Januar verlängert wird. Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder beraten heute darüber. In den letzten Tagen gab es deutliche Hinweise darauf, dass Einzelhandel, Gaststätten und Friseure nicht so schnell wieder öffnen dürfen wie gehofft. Die große Frage aber ist, was danach passiert. Werden wir auch im Februar einen Lockdown erleben?
Hilfen zu bürokratisch
Laut dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) seien die Folgen für viele Unternehmen allerdings jetzt schon sehr unangenehm. Zahlreiche von ihnen lebten inzwischen von der Substanz und nicht mehr von ihren Gewinnen. Oft drohe schon existentielle Not. Wer aber Überbrückungshilfen beantrage, stehe vor hohen bürokratischen Zugangshürden.
Hilfen machen nur Bruchteil der Verluste wett
Die staatlichen Unterstützungen spielten für das Überleben notleidender Unternehmen daher eine eher untergeordnete Rolle. So flossen an den Einzelhandel im ganzen Jahr 2020 lediglich 91 Millionen Euro an Hilfen. Dem stünden 36 Milliarden Euro an Umsatzverlusten entgegen, die der Lockdown verursacht habe. Die Hilfen machen damit lediglich vier Hundertstel der verlorenen Umsätze aus.
Existenzfrage im Januar
Die Einzelhändler sind auf 18 bis 20 Milliarden Euro an Fixkosten sitzen geblieben, schätzt das IW. Für viele von ihnen stelle sich daher im Januar die Existenzfrage. Ebenso dramatisch sei die Lage bei Gastronomen, Veranstaltern oder Kulturschaffenden. Hier sei es noch völlig unklar, wann wieder eine Normalität eintreten könne.
Grenzen müssen offen bleiben
Besser erginge es hingegen der Industrie. Diese habe den jetzigen Lockdown im Vergleich zu dem im Frühjahr 2020 besser überstanden. Bei dem geschätzten wöchentlichen Schaden von auf 3,5 bis 5 Milliarden Euro pro Woche bliebe es nur, wenn die Grenzen weiterhin offen blieben und die Wertschöpfungsketten nicht abrissen. Andernfalls sei mit höheren Schäden zu rechnen.
Noch sei es nicht abzuschätzen, welche langfristigen Folgen der Lockdown verursachen wird. Ebenso unklar sei, wie viele Unternehmen Insolvenz anmelden müssten.
Wirtschaft: Möglichst Tag und Nacht impfen
Das IW fordert von der Regierung, dass die Impfkampagne mit Hochdruck vorangetrieben wird. Damit soll eine Verlängerung des Lockdowns über den Januar hinaus vermieden werden. Vor allem müssten Menschen in Alters- und Pflegeheimen sowie Ü70-Jährige deutlich schneller geimpft werden. Dies solle auch an Wochenenden stattfinden. Selbst die Nächte sollen für Impfungen genutzt werden, damit es schneller geht. Sobald alle Risikogruppen geimpft seien, gäbe es keinen Grund mehr für einen flächendeckenden Lockdown.
Was soll man von der Meldung halten?
Umsatz im Einzelhandel wird mit den Hilfen verglichen?
Aktuell fehlt doch der Impfstoff. Soll man dann nachts einen nicht vorhandenen Impfstoff verimpfen?
Mit weniger Blumen schönere Sträuße binden.