Deutschland ist Weltmeister und für die Jungs der DFB-Elf kann man sich, nach einem wirklich spanneden Spiel sehr freuen. Auch Autokorsos und nächtliche Jubelfeiern sind nach dem Spiel sehr verständlich. Doch, unter anderem auf Twitter, mehren sich die Berichte über Ausschreitungen von Deutschlandfans und organisierten Neonazis quer durch die Republik. Im Hamburger Stadtteil St. Pauli wurden die Scheiben von einer Bar eingeworfen. In Jena wurde die thüringische erlebte wurde die Linkspartei Landtagsabgeordnete Katharina König auf dem Weg in die „JG-Stadtmitte“, einem christlich-alternativen Zentrum, Zeugin einer Schlägerei. Unter den Hashtags #Mobwatch kann sich bei Twitter jeder selbst ein Bild von den Ausfällen bei den Weltmeister-Feiern im Land machen.
Update: Auch in der späten Nacht gibt es weitere Berichte über nationalistische Ausfälle. Gegenüber des Bochumer HBF hing eine Reichskriegsfahne, Sieg Heil Sprechchöre werden aus unzähligen Städten berichtet. Auch verschiedene Polizeidienststellen berichten mittlerweile vom Abend. Die Polizei Hamm berichtet von Schlägern, die bei einem Public-Viewing erst private Sicherheitsleute, und anschließen die Polizei angegriffen haben. Aus Moers wird folgendes berichtet: „Mehrere Dutzend Personen warfen in Moers im Bereich Königlicher Hof im Rahmen von Freudenfeiern gegen 01.30 Uhr mit Feuerwerkskörpern und Flaschen. Nachdem die Kreis Weseler Polizei ihre Einsatzkräfte in diesen Bereich zusammengezogen hatte, beruhigte sich gegen 02.30 Uhr die Lage. Es wurde niemand verletzt; nennenswerte Sachschäden entstanden nicht.“
Bleibt zu hoffen, dass sich in der Nacht nicht noch weit schlimmeres ereignet hat.
Der Mob hat schon letzte Woche getobt:
http://www.derwesten.de/staedte/essen/aggressive-gruppen-poebeln-in-essen-gezielt-gegen-feiernde-fans-id9577390.html
Aggressive Gruppen pöbeln in Essen gezielt gegen feiernde Fans
Nach den „nationalistischen Ausfällen“, den „Sieg Heil Sprechchören“ und einer geschlagenen Abgeordneten der Linkspartei, von denen die Ruhrbarone bereits in der Nacht berichtet hatten, war ich dann heute früh doch sehr beruhigt, dass Gelsenkirchen noch stand und die Stadt nicht diesem in Deutschland tobenden braunen Mob zum Opfer gefallen ist.
Huhu Ruhrbarone,
nicht ich wurde geschlagen, sondern ein Besucher der JG-Stadtmitte. Ich war nur in Sichtweite. Der tweet scheint wohl missverständlich gewesen zu sein.
Vielleicht könnt ihr das ja berichtigen. Wär gut.
Huhu Katharina,
wird sofort korrigiert.
Danke für Deinen Hinweis.
Es wäre schön, wenn Ihr mal ordentlich recherchieren würdet und nicht einfach nachplappert, was einige auf Twitter rumposaunen. Der angebliche Naziangriff in Hamburg war eine kurze Auseinandersetzung zwischen HSV- und St. Pauli Fans. Ergebnis war 1 kaputte Scheibe und 0 (in Worten: Null) verletzte. Und wie sieht es mit den sonstigen beschriebenen Vorfällen aus? Wie (un-)genau seid Ihr da gewesen?
http://t.co/qc2CouVNRM
@HanseNico: Und nach Spiegel-Angaben ein durch einen Messerstich Verletzten…
@Katharina: Sorry, las sich wirklich so als wärst du geschlagen worden.
@HanseNico: In dem Abendblatt Artikel den du verlinkst ist von drei Verletzten die Rede.
Warum geht es eigentlich nicht eine Nummer kleiner?
„Mob“ bezeichnet eine aufgewiegelte Volksmenge, eine Masse aus Personen!
Aus einer Anzahl von kleineren Ereignissen läßt sich nun mal kein Mob konstruieren…
Mhhh, ist ein Mob überhaupt mengentechnisch definiert? Aber ich würde es trotzdem nicht als Mob sehen… ein Mob hat keinerlei Ziel und veranstaltet Aufruhr des Aufruhr willens… hier geht es wenn dann ja teilweise um nationalistische Umtriebe.
Ist das beschi****, oh ja.
Ist das jetzt der Beweis für die Gefährlichkeit des Fußballnationalismuses, das „deutsche Erwachen“?
Eher weniger, in dieser einen Nacht dürften wohl mehr Menschen unterwegs gewesen sein als insgesamt auf z.B einem Oktoberfest… von der (sicherlich auch alkoholischer) Berauschtheit ganz zu schweigen
Und was ist passiert? Schaut bis jetzt nicht nach Sodom und Gomorrha, noch nach der nationalen Erweckung aus, wäre es ein Oktoberfest/Die Ostzone wäre es eine gute Quote gewesen in Punkto Gewalt und/oder nationalistische Umtriebe.
Der Mobwatch war größtenteils eine Mischung aus Panik ala „Es könnte gefährlich sein, passt auf euch auf.“, „Die gröhlen und schmeisen Pyros!!! Die sollen aufhören!“ (Da sieht man sehr deutlich wo sich der deutsche Linke sieht. Lieber jeden in bürgerlicher Manier es verbieten, anstatt für Freiheiten zu kämpfen) und Verkehrsinfos welche Straße von Autokorsos verstoppft ist.
Ganz ehrlich, wenn das passiert wenn Deutsche wieder „Deutsche“ werden… dann ist der „deutsche Sonderweg“ das beste was Europa nach dem Krieg passieren konnte…
@hanse Nico:
Das shebeen wurde komplett entglast, nicht nur wie du behauptest eine eine Scheibe zerstört. U auch wenns sich um HSV u fcsp Anhänger handeln sollte ist von einem rassistisch motivierten übergriff auszugehen.
Das Spiel „Fußball“ mobilisiert in besonderer Quantität und Qualität Gefühle.
Das mag wünschenswert sein für die Psyche des Einzelnen, das mag wünschenswert sein für die jeweilige Gemeinschaft, in der der Einzelne gemeinsam mit anderen dieses Gefühle entwickelt und auslebt -oder eben nicht.
Und selbstverständlich gibt es in der jeweiligen Gesellschaft, sogar in ihrer verfaßten Form -in der Kommune, im Land, im Bund- Personen, Personengruppen, Organsitationen, die daran interessiert sind, diese Gefühle für sich nutzbar zu machen ihrer wirtschaftlich-finanziellen, ihrer politischen Interessen wegen.
Wie die jeweilige Gesellschaft, wie die verfaßten Organisationen Kommune,Land,Bund, damit umgehen, ist deren Sache.
Und ob der jeweilige „Umgang damit“ durch den Einzelnen dann als
befriedigend oder als unbefriedigend empfunden wird, hängt „von vielen Umständen/Bedingungen“ ab.
Das Alles wird in einer freiheitlichen Demokratie offen und öffentlich diskutiert, vor alllem in freien und in vielfältig existierenden Medien.
Das sind Trivialitäten, die ich gar nicht erwähnt hätte, wenn nicht wieder einmal und jetzt in besonderem Maße in allen(!!)Medien, aber auch in der Politik in
Deutschland eine Fußballweltmeisterschaft dazu mißbraucht würde, aus dem Spiel Fußball, aus den Gefühlen der Menschen und über diverse wirtschaftlich-fianzille-politische Interessen hinaus d i e d e u t s c h e N a t i o n zu entdecken, sie als
wieder erweckt zu beschreiben, von ihrem wiederbelebten Geist in den Herzen und in den Köpfen der Menschen zu faseln; welch ein Unsinn!
Ist denn nach der gewonnen Weltmeisterschaft irgend ein Deutscher jetzt ehe, jetzt aus tiefster Überzeugung „ohne Wenn und Aber“ bereit, s e i n e r N a t i o n wegen freiwillig und ohne Zwang persönliche Ziele und Interessen zurückzustellen?
Ich überspitze jetzt, wenn ich frage: Sind wir Deutschen jetzt ehe als das bisher der Fall war bereit, z.B. freiwillig in der Bundeswehr zu dienen, ja ggfls. sogar nationaler Interessen wegen „Kriegsdienst“ zu leisten?
Über den deutschen Staat und die deutsche Nation, über staatsbürgerliche Rechte und Pflichten, über Nationalbewußtsein und über die sich daraus ggfls.
ergebenden Pflichten gegenüber der Nation läßt sich trefflich diskutieren, z.B. im Zusammenhang mit dem Thema „Einiges Europa“ -ohne Nationalstaaten in Form eines gemeinsames europäischen (Bundes-)Staates?-.
„So oder so“ können der Fußball, eine gewonne Fußballweltmeisterschaft, ganz und gar nicht ein geeignetes Objekt, der richtige Anlaß sein, ene solche Diskussion zu führen.
Ich könnte auch kurz und knapp sagen:
„Laßt im Zusammenhang mit dem Fubßall, mit der Fußballweltmeisterschaft „die Kirche im Dorf“, sprich:Laßt den Fans, z.B. auch mir, ihren Fußballsport und versucht nciht, dem Fußball einen staatlich-nationalen Überbau zu verschaffen; das funktioniert nicht!“
Vor ziemlich genau 100 Jahren jubelte man in Berlin ins Felde ziehenden Soldaten zu, gestern heimkehrenden Fußballern. Das nenne ich einen ordentlichen Fortschritt. Nicht zu vergessen SRG ist die Fahne de demokratischen Bewegung, nicht die des Kaiserreichs oder der Nazibarbarei.
Ausziehenden Soldaten würde heute in D. auch kaum wer zujubeln.
-12-Thomas Weigle
Im Ergebnis stimme ich zu:
500.000 jubelnde Fußball-Fans, ihre Art des Jubelns, aber auch die Art, wie die „Bejubelten“ sich selbst feiern nebst der Art und Weise ihrer Kommunikation mit den Fans mag mögen oder nicht, dem mag man zustimmen oder eben nicht, aber alles das ist gesellschaftspolitisch m.E. leztlich nicht relevant, weil gesellschaftspolitisch dadurch nichts, jedenfalls nciht nachhaltig, bewirkt wird.
Für mich stellt sich deshalb gar nicht die Frage, ob solches Jubeln, solches „Bejubeln“ im Vergleich zu staatlichen Jubelakten, zu staatlich gewolltem und verordnetem Jubeln als besser, als wünschenswerter zu gelten hat.
Ohne dem Relevanz beizumessen, folglich mit großer Gelassenheit:
Ich lehne es persönlich lediglich ab, daß die Jubelierenden, daß die Bejubelten,daß letztlich das Fußballspielen an sich von Poliitolgen, von Soziologen, von praktizierenden Poltikern wegen der besonderen öffentlichen Aufmerksamkeit z.B. anläßlich einer gewonnen WM, gebraucht, mißbraucht werden mittels des Versuches, das Ganze in einen Akt „staatlich-nationaler Volksbewegung/Volkserhebung“ zu überhöhen ;also: sh.Oben -11- „laßt die Kirche im Dorfe bzw……..“
Insofern ist es für mich amüsant, keineswegs gesellschafts- politisch von Belang, wenn z.B. in der TAZ in zwei gegenläufigen Beiträgen -ganzseitig!!- für und gegen den „Gaucho-Tanz“ geschrieben wird.
Im übrgen “ so oder so“ mit jeweils nachvollziehbaren Argumenten.
-TAZ-;Donnerstag, 17.Juli 2o14, S,03 -www.taz.de-
Die Überschrift über diesen beiden Artikel ( und ihr Umfang nebst Plazierung auf S.3) ist es, die ich bemerkenswert finde:
„Dürfen Deutsche so feiern?“.
Für mich geht es nicht darum, ob Deutsche so feiern dürfen, sondern ob Fußball-Fans so feiern dürfen, so feiern sollten, so feiern können – weltweit und eben auch Deutschland-.
Und wenn man die Frage „dürfen die das…..“ in diesem Sinne notwendigerweise auf den Fußballfan, auf den Fußballspieler „schlechthin“ verengt, dann ergibt sich doch m.E. von selbst die Erkenntnisse, daß es müßig ist, darüber einen öffentlichen Streit zu führen, gar zu suggerieren, an der Sache könnte gar etwas speziell Deutsches sein und insofern könne es gar in Deutschland im allgemeinen öffentlichen Interesse liegen, darüber zu schreiben.
Zu so mancher Jubelveranstaltung von Fußball-Fans im Stadion und außerhalb, national und international, stelle ich oftmals für mich fest: „Das ist nicht mein Ding“. Und damit hat es sich dann auch. Das gilt auch für manche Jubelveranstaltungen jetzt nach der gewonnen WM.
Wer meint, er könne an jubelnde Fußball-Fans Anforderungen stellen, die gemeinhin als einem anständigen Verhalten gemäß zu gelten oder die gar irgend welchen moralischen Kategorien zu entsprechen haben, bewegt sich außerhalb der Welt des Fußballes, der Spieler und ihrer Fans.
Wenn ich ein Außenstehender, also kein Fußball-Fan wäre, hätte ich den „Siegern“ und ihren Fans mit dem Zitat kommen können: „Bescheiden im Sieg, stolz in der Niederlage“.
Ich bin aber kein Außenstehender, sondern Fußball-Fan, dh., ich kenne die „Sitten und Gebräuche der Fans“ und lebe damit, auch wenn ich -altersbedingt zunehmend-an ihren Praktiken oftmals keine Freude habe. Ich weiß eben auch, wie dämlich es wäre, Spielern und Fans z.B. mit dem o.a.Zitat zu kommen.
Zu dem, was ich amüsiert zur Kenntnis genommen habe, ohne daß ich dem nachhaltig gesellschafspolitische Bedeutung zu messe, gehört auch ein Beitrag auf S.1 (!!) der ZEIT “ Große Kunst -Demut war der Schlüssel zum deutschen Erfolg-“ von Cathrin Gilbert -DIE ZEIT, 17.Juli 2o14, S.1 -www.zeit.de/audio-.
„Das muß man sich ‚mal reinziehen“, sage ich dazu im Fuballfan-Jargon.
Fußballer, Fußball-Fans im allgemeinen und Demut??
Und das dann noch als Spezifikum der „deutschen Fußballwelt“ herauszuarbeiten! Geht’s noch??
Ich weiß nicht, ob Frau Gilbert ihren Beitrag in Kenntnis des Gaucho-Tanzes verfaßt hat. Aber auch das ist letztlich irrelevant angesichts der Inkompatibiliät von Fußball und Demut. Daß einzelne Fans, einzelne Spieler dem Unterlegen nach dem Spiel Achtung zollen für seine gezeigte Leistung -oder vor dem Spiel dessen Potential herausstellen- ist ganz etwas Anderes als en Beweis von Demut.
Also auch hier:“Laßt die Kirche bitte im Dorf bzw…..-sh.-11-.
All dieses „Brimborium“ um den Fußball anläßlich der Weltmeisterschaft, angesichts des Weltmeisters aus Deutschland, hat mich grundsätzlich zu der Frage gebracht, warum die Auswahl von Spielern des DFB (!!) für Begegnungen mit anderen Auswahlmannschaften als Nationalmannschaft bezeichnet wird und ihr Auftreten als „nationaler Akt“ zu gelten scheint -sh.Nationalhymne-. Haben irgend wann irgend welche staaatliche Institutionen dem DFB dieses Recht zugestanden, seine Spieler- Auswahl Nationalmannschaft nennen zu dürfen und deren Auftreten beginnen zu lassen mit dem Absingen der Nationalhymne?
Würde es in der Sache etwas ändern, wenn zukünftig die DFB-Auswahl gegen die Auswahl des engliches Fußballverbandes spielen und das dann auch so öffentlich zelebriert würde ohne nationale Überhöhung und folglich dann ohne jegliche Anstrengung, Siege oder Niederlagen ob ihrer nationalen, ob ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz betrachten und bewerten zu müssen?
Ich habe nur ‚mal „laut gedacht“ -mehr nicht.
Als Fußball-Fan steht mir ja nach solchen Betrachtungen eigentlich gar nicht der Sinn, denn für mich als Fußball-Fan ist es letztlich egal, wie die Mannschaft heißt -DFB-Auswahl, Nationalmannschaft und ob die Nationalhymne gesungen wird oder nciht: „entscheidend ist auf`m Platz“, ob gewonnen wird oder nicht.
Und deshalb heißt es ab sofort für mich : Bundesliga!! Und „mein BVB“……….