„Deutschland tut nichts beim Klimaschutz!“ – ein ignorantes Klimamärchen

Klimademonstrant in Bochum

Die schwerste Flutkatastrophe der jüngeren deutschen Geschichte hat den Westen Deutschlands getroffen und wie nach jeder Katastrophe wurde umgehend damit begonnen, die Ereignisse politisch hemmungslos auszuschlachten. Allen voran die politische Linke und insbesondere die Grünen, die umgehend ihr mittlerweile völlig unhinterfragtes Lieblingsmärchen verkauft haben, dass Deutschland nichts beim Klimaschutz tue. Auch große Teile der Medien stimmen unreflektiert in den Kanon ein.

Der Satz ist mittlerweile zu einer Art Wohlfühlrealität geworden, der man unhinterfragt zustimmen kann. Ein Narrativ, das so verfestigt ist, dass es doch unmöglich falsch sein kann. Ein religiöses Bekenntnis, mit dem die eigene Seele gereinigt werden kann. Denn wäre es unzutreffend, dann verlören FFF, Extinction Rebellion und alle sonstigen Untergangspropheten, die Deutschland gerne als Inbegriff der Klimasünde definieren, ihre Existenzberechtigung.

Abgerundet wurde die Aussage später von Statements, Deutschland und insbesondere die CDU sei schuldig an der Katastrophe, die mit mehr Klimaschutz hätte verhindert werden können. Spätestens an dieser Stelle ist ein Niveau erreicht, das man sonst von rechtsextremen, enthemmten Beschuldigungen nach Morden von Flüchtlingen kennt.

Es ist aber nicht nur unappetitlich, es ist insbesondere auch jenen gegenüber völlig ignorant, die seit Jahren an der Energiewende und dem Klimaschutz in Deutschland arbeiten. Das Problem ist, wie so häufig, dass sich kaum jemand ernsthaft mit der Fragestellung beschäftigt und recherchiert, es ist eine gefühlte Wahrheit, die in die Grundüberzeugung der Bevölkerung eingegangen ist. Wie so viele gefühlte Grundüberzeugungen in der Vergangenheit ist auch dies Blödsinn.

Nachfolgend eine Analyse der schönsten Klimamärchen und Politlügen.

Entwicklung des CO2 Ausstoßes 1990 bis 2019 sowie EE-Anteil am Stromverbrauch 2019 für die 10 größten Volkswirtschaften der Welt. Grün (Top 4), Gelb (Mid 2), Rot (Bottom 4).

Märchen: „Deutschland tut nichts!“

Die Europäische Union ist weltweit führend bei der Reduktion des CO2-Ausstoßes und Deutschland ist hierbei, mit -36 % CO2- Ausstoß seit 1990 und 46 % Ökostromanteil, die einsame Spitze. Nach aktueller Ausbauprognose erreicht Deutschland im Jahr 2030 einen Ökostromanteil von 65 % und zwischen 2040 und 2050 100 %. Die entsprechenden Ziele wurden in der EEG-Novelle 2021 verbindlich festgeschrieben. Unkenrufe sind völlig unangemessen und zeugen von Unkenntnis.

Mit der ersten Novelle des EEGs im Jahr 2004 hat Deutschland ein EE-Ziel für das Jahr 2020 von 20 % festgelegt. Am Ende waren es 46 %, Deutschland überperformt in jeder Hinsicht. Deutschland bewegt sich hierbei aktuell an der Grenze dessen, was physikalisch im Sinne der Netzstabilität überhaupt machbar ist.

Märchen: „Importiertes CO2 muss hinzugerechnet werden!“

Deutschland importiert, also muss der hierzu angefallene CO2 Anteil hinzugerechnet werden. Das kann man so rechnen, aber dann muss auch der exportierte Anteil abgezogen werden. Quarks & Co. Analysierten den Zusammenhang im Jahr 2019 mit einem für die Klimalobby sicherlich unangenehmen Ergebnis:

„Insofern rechnet sich Deutschland die Klimabilanz nicht schön, sondern entweder schlecht oder nicht so gut, wie es theoretisch möglich wäre.“

Kurzform: Nach dieser Berechnungslogik ist Deutschlands Klimabilanz sogar noch besser.

Märchen: „2 % am CO2 Ausstoß, 1 % der Bevölkerung! Mehr tun!“

Deutschlands Anteil am weltweiten CO2 Ausstoß beträgt 2 %, das ist im Vergleich zur Bevölkerung zunächst recht viel. Verkannt wird hierbei aber, dass Deutschland eine Industrienation ist. Deutschland produziert, Produktion verbraucht mehr CO2 als die Verwaltung von Geld in der Schweiz oder Lichtenstein. Hier werden Äpfel und Birnen verglichen. Auch ist die Umlage von erzeugtem CO2 auf die Bevölkerung total unsinnig, da es nach dieser Logik ideal wäre, wenn ganz Deutschland in die Niederlande zöge. Unser CO2 Ausstoß pro Kopf wäre dann massiv reduziert.

Angenommen, Deutschland produziere nur noch erneuerbare Kraftwerke, Windräder und Solaranlagen, dann läge der CO2 Ausstoß pro Kopf noch immer weit über dem Durchschnitt.

Wie wenig 2 % sind, lässt sich anhand der weltweiten Zunahme des CO2-Ausstoßes veranschaulichen. Hörte Deutschland jetzt auf zu existiere, am 19.07.2021, dann dauerte es etwas weniger als ein Jahr, bis die weltweite Zunahme des CO2 Ausstoßes den Wegfall Deutschlands egalisiert hätte.

Märchen: „Tempo 130 – Klimaschutz!“

Ein Tempolimit könnte den CO2 Ausstoß in Deutschland im besten Fall um 1,9 Millionen Tonnen CO2 reduzieren, vermutlich eher um 1,0 – 1,2 Millionen Tonnen. Die weltweite Zunahme an CO2 Ausstoß egalisiert diese Reduktion in etwa 10 Stunden.

Hier muss diskutiert werden: Wie viel ist Freiheit wert?

Märchen: „Deutschlands Einfluss im Ausland!“

Deutschland, so die Aussagenlogik, müsse im Ausland mehr tun, aktiver werden, Einfluss geltend machen. Es ist Schrödingers Klimaschutz, das gleiche Land, das angeblich nichts gegen den Klimawandel tut, soll im Ausland Einfluss geltend machen. Deutsch-Nationalismus im Zeichen der Klimarettung.

Es ist eine absurde Annahme, für die Überflutungen oder Folgen in Deutschland interessiere sich irgendjemand im Ausland. Und noch absurder ist es zu glauben, andere Staaten würden Deutschland folgen. Die Flüchtlingskrise, Diskussionen um Bürgerrechte, die Coronakrise, die Finanzkrise – die Beispiele, bei denen es schon in der EU keinen Menschen interessiert hat, was Deutschland tut, sind endlos. Aber genau wie bei der Coronakrise ist auch der Klimaschutz nur ein Vehikel.

Worum es eigentlich geht, ist der Systemwandel, system change, der Kampf gegen den Kapitalismus, gegen den Westen. Was dabei völlig verkannt wird: Der Kapitalismus ist die historisch gesehen einzige Möglichkeit, abgesehen von Krieg, überhaupt Einfluss im Ausland auszuüben.

Deutschland und die Europäische Union können als Best Practice Beispiel für die Vereinbarkeit von individueller Freiheit, Mobilität und Klimaschutz zum Exportschlager werden. Verzicht und Selbstbestrafung wird in Staaten, die die eigene Bevölkerung seit Jahrzehnten mit Verzicht und Selbstbestrafung plagen, kein Gehör finden.

Und während Greenpeace-Menschen VW-Schlüssel auf die Zugspitze bringen, um einem boshaften deutschen Konzern zu schaden, ist es der VW-Konzern, der gemeinsam mit Siemens aktuell Milliarden in die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe investiert, mit denen Verbrennermotoren weltweit klimaneutral betrieben werden können. Verdammter Kapitalismus.

Die in Deutschland von Neubauer und anderen organisierten Demonstrationen sind dabei für die Darstellung im Ausland verheerend, da es den Eindruck vermittelt, Deutschland wäre genauso untätig, wie es viele andere Nationen sind. Für die eigene Ideologie wird hier ganz bewusst politischer Schaden verursacht. Mit Klimaschutz hat ein solches Verhalten nichts zu tun.

Mehr noch, die Demonstrationen finden in Deutschland statt, da alle Teilnehmer genau wissen, dass keine Gewalt droht, keine Repressionen, keine Strafen.

In 100 Jahren wird das CO2-Problem gelöst sein, die Frage ist: Möchten wir, dass Menschen dann weltweit so frei leben, wie sie es heute in Deutschland können oder so unfrei, wie es in China der Fall ist?

Allen, die heute demonstrieren und Deutschland sowie die EU verteufeln muss bewusst sein, dass sie im Ausland hierfür längst Knüppel im Gesicht hätten. Deutschland ist auch bei Menschen- und Bürgerrechten führend.

Die Klimafrage ist auch eine Systemfrage. Seid vorsichtig, welche Geister ihr ruft und welche Märchen ihr erzählt.

 

Quellen:

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ZeroZero
ZeroZero
3 Jahre zuvor

"Ein Tempolimit könnte den CO2 Ausstoß in Deutschland im besten Fall um 1,9 Millionen Tonnen CO2 reduzieren, vermutlich eher um 1,0 – 1,2 Millionen Tonnen. Die weltweite Zunahme an CO2 Ausstoß egalisiert diese Reduktion in etwa 10 Stunden.

Hier muss diskutiert werden: Wie viel ist Freiheit wert?"

Keine Ahnung was Freiheit mit dem Tempolimit zu tun hat. Genausogut könnte man rote Ampeln oder die Anschnallpflicht in die Diskussion einbringen.
Deutschland ist sowieso eines der wenigen westlichen Länder in denen eine solche Geschwindigkeit über 130km/h erlaubt ist.

yohak
yohak
3 Jahre zuvor

"Deutschland ist sowieso eines der wenigen westlichen Länder in denen eine solche Geschwindigkeit über 130km/h erlaubt ist."
Na und?
Nur weil alle anderen das tun, sollen wir, ohne nachzudenken, dem einfach nacheifern?

ZeroZero
ZeroZero
3 Jahre zuvor

Die Diskussion kam ja erst in Gang nachdem man in der Politik anfing nachzudenken.
Und von nacheifern kann bei der herumeierei um das Tempolimit kaum die Rede sein.

DAVBUB
DAVBUB
3 Jahre zuvor

@1, Zero,Zero: "Hier muss diskutiert werden: Wie viel ist Freiheit wert?"
Alles.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

"…Ein Tempolimit könnte…

Hier muss diskutiert werden: Wie viel ist Freiheit wert?…"

Pardon! Schnell fahren ist Freiheit?!

Drängler, Raser, Dauerüberholer sind also besonders frei?

Ich fasse es nicht.

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

@ Davbub Welche Freiheiten fallen den unter Alles? Die Freiheit bspw.von einem Raser totgefahren oder schwer verletzt zu werden? Nein, Freiheit ist nicht Alles. Sie hört dortauf,wo Leben und Gesundheit anderer betroffen sind. Und durch die Raserei wird nun mal Leben und Gesundheit anderer gefährdet. Das sehen offensichtlich nicht alle so.

Christian
Christian
3 Jahre zuvor

@ Angelika, die usw.

so ticken die "DAVBUB"s dieser Welt: mit Vollgas Richtung Abgrund = "Freiheit"

und klar, darauf sind sie auch noch mega-stolz!

Hollis Brown
Hollis Brown
3 Jahre zuvor

Wenn demnächst die pösen "Verbrenner" in Deutschland verpoten werden, dann hat sich die Diskussion über das Tempolimit sowieso erledigt. Dann werden wir alle froh sein, wenn wir die Urlaubsreise aus dem Ruhrgebiet nach Rügen oder zum Bodensee bei Tempo 105 ohne Nachladen irgendwie hinbekommen. Schon mal ein Elektroauto über ein längere Distanz mit Tempo 170 gefahren? Viel Spaß dabei!

ZeroZero
ZeroZero
3 Jahre zuvor

Alle Länder neben Deutschland ohne generelle Geschwindigkeitsbegrenzung:
Afghanistan, Bhutan, Burundi, Haiti, Mauretanien, Myanmar, Nepal, Nordkorea, Somalia & Vanuatu

Da stellt sich schon die Frage nach der Freiheit.

ZeroZero
ZeroZero
3 Jahre zuvor

Wer schnell fahren will darf und kann das ruhig auf ausgewiesenen Strecken.
Natürlich muss er dafür etwas Geld lacken, wir sind ja schließlich keine Kommunisten.

Helmut Junge
3 Jahre zuvor

@DAVBUB, wenn freiheit "alles"wert ist, darf ich Drängler auch erschießen, weil die mich in Gefahr bringen. Oder soll es nicht doch ein paar Regeln geben, damit die Drängler nicht unter Beschuß kommen? Zu ihrer Rettung gewissermaßen? Da ruft man als "Freier Mensch" sofort den TÜV, damit die vollautomatischen Heckkanonen keine Zulassung kriegen. Also doch keine Freiheit? Alles nur von Fall zu Fall? Kanonen vorne am Wagen erlaubt, weil die Langsamfahrer stören?

DAVBUB
DAVBUB
3 Jahre zuvor

Drängler und Raser lassen sich nicht von einem Tempolimit beeindrucken.
@Helmut Junge: Das ist unter Ihrem Niveau.
@ Christian
Mir ist die Freiheit alles Wert: M.M. nach ist die Diskussion über das Tempolimit eine Stellvertreterdiskussion: Die gläubig zum paternalistisch auftretendem Staat aufschauenden gegen die liberalistischen Staatsfremdelnden. Ihre Unterstellungen sind ebenso flach wie belanglos und haben mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.
@ Thomas Weigle: Was machen wir denn dann, wenn wie gestern in OWL wieder einmal eine 67jährige beim links abbiegen einen Motorradfahrer totfährt? Eine Fahrtüchtigkeitsprüfung für Rentner einführen? Oder ist das dann Altersdiskriminierung? Würde Sie ja dann ganz persönlich betreffen.
@ alle: Niemand wird gezwungen zu rasen, ich gehöre auch eher zu den Cruisern. Und wenn die Gefahr auf deutschen Straßen durch die Raser so groß ist, wie erklärt sich dann, daß die Zahl der Verkehrstoten seit Jahren gesunken ist und nun stagniert? Statistisch sind Sportunfälle im weiteren Sinn (also Freisport wie Skifahren, freeclimbing, segeln oder Drachenfliegen inklusive) für mehr Invalide und höhere volkswirtschaftliche Schäden ursächlich als der Autoverkehr. Verbieten?
Das Sterben beginnt unmittelbar nach der Geburt. Will man das als verängstigtes Untertanenhäschen verbringen? Ich nicht.
Mit dem Argument der Sicherheit werden z.Zt. in China bereits die Schuluniformen von Kindern gechipt, um evtl. auftretende Anzeichen von deviantem Verhalten frühzeitig zu erkennen:https://blog.wdr.de/digitalistan/china-fuehrt-intelligente-schuluniformen-ein/
Würde der Sicherheit in D doch auch dienen…

Ke
Ke
3 Jahre zuvor

Naja, nach dem Einstampfen der DDr Industrie mit einer gigantischen Verbesserung der CO2 Bilanz, hat D wenig erreicht.
Das Startdatum 1990 hilft ungemein.
Btw: CO2 oder CO2 Äquivalente?

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

Nach einer fünfstündingen Autofahrt heute nach Dessau frage ich mich, wo es eigentlich noch freie Fahrt nach Verkehrslage, Vorliebe und Motorisierung gibt?
Und diejenigen, die die STVO missachten (Nötigung, Geschwindigkeitsüberschreitung etc.) werden sich auch bei einem generellen Limit nicht daran halten. Dümmliches Strohmannargument.

Bin mit DAVBUB der Meinung, dass individuelle Freiheit einen unersetzlichen, intrinsischen Wert hat. Freedom dies by inches …

@Daniel Klasse Artikel und sauber argumentiert. Merci!

Christian
Christian
3 Jahre zuvor

@ DAVBUB

sind Sie in der Politik tätig? Sie sind so "beratungsresistent", da sehe ich riesiges Potential! Natürlich in einer Partei rechtsaussen – die versucht, sich mit "liberal"/"Liberalismus" zu tarnen …

Brunner
Brunner
3 Jahre zuvor

Das ist wieder mal die übliche Masche: Gegen alles sein, aber keinerlei realistische Lösung aufzeigen: Uns kümmert weder die Ausbeutung der armen Länder noch dass sie teilweise untergehen … nur damit wir weiterhin billigst uferlos konsumieren können, „Freie Fahrt für freie Bürger!“ auf unseren (Stau)Autobahnen genießen können … . Die genannten 46 % für Strom sind zwar richtig, tatsächlich müssen wir aber unseren Gesamtenergieverbrauch also auch Wärme + Mobilität auf erneuerbare Energieträger umstellen und bei diesem Gesamtbedarf decken wir gerade mal 16 % erneuerbar, wovon ein stattlicher Anteil der Brennstoff Holz ist. Bei den bisherigen CO2-Einsparungen geht ein größerer Anteil auf die alten ineffizienten Kraftwerke der DDR zurück, so dass auch hier der Spareffekt nur sehr bescheiden ist. Ferner ist es richtig, dass D nur mit gut 2 % am Treibhausgasausstoß beteiligt ist, allerdings liegt D damit an 6. Stelle in der Welt, d.h. also dass fast kein Land einen Beitrag zur Treibhausgasminderung machen müsste.
–> Eine weitgehend unsachliche/verzerrte Darstellung von Fakten (seit wann investiert VW massiv in synthetische Kraftstoffe? VW setzt doch schon länger auf die im Bericht verteufelte E-Mobilität) und das selbst noch nach diesen aktuell schrecklichen Vorgängen in unserem eigenen Land. Gegen alles motzen, aber selbst keine Lösung aufzeigen können. Dafür sind die vom Schreiber gebrauchten Formulierungen wie unappetitlich, ignorant, verheerend, absurd … wohl angemessen oder?

DAVBUB
DAVBUB
3 Jahre zuvor

@5, Christian: Zum Glück gibt es ja Menschen wie Sie, die alles zu wissen glauben und für alles eine Lösung haben sowie für jeden ein Etikett. Ich wünsche Ihnen alles Gute und herzlichen Glückwunsch zur Kerbe in der Tastatur. Dabei belasse ich es dann auch.

Christian
Christian
3 Jahre zuvor

@ DAVBUB

wie oft haben Sie schon geschrieben "herzlichen Glückwunsch zur Kerbe in der Tastatur"? Genauso oft, wie Sie Ihre als "Liberalismus" / "Freiheit" etikettierten rechten Parolen unter die Leser gebracht haben?

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

Ein sachlicher und von möglichst wenig Emotionen bestimmter Meinungsaustausch?
Das scheint zumindest in den (a.) sozialen Medien generell unmöglich zu sein, konkret eben auch , wenn es um Klimawandel/Klimakrise/Klimakatastrophe geht und erst recht im Bundestagswahlkampf.

Eine Überschrift wie die obige befördert die Unsachlichkeit und fördert die Emotionen.
"Deutschland tut nichts beim Klimaschutz"……..???
Ich kennen niemanden, der das behauptet.

Zu streiten wäre darüber, ob Deutschland (in Staat und Gesellschaft) frühzeitig genug auf die Ursachen und die Folgen des sog. Klimawandels reagiert hat , ob das Gewollte, ob das Beschlossene "ausreicht", ob die Umsetzung des Beschlossen (in Staat und Gesellschaft) ausnahmslos und konsequent vonstatten geht und darüber, ob es mittlerweile eine Klimakatastrophe gibt bzw. ob sich zunehmend direkte und indirekte katastrophale Folgen des sog. Klimawandels aufzeigen und ob sich mehr und mehr z.B. neben derzeiti sichbaren/spürbaren Folgen des Klimawandelts zukünftig zu erwartende erkennen/begründen lassen.

Und wenn "auf dieser Basis" dann unterschiedliche politische Positionen z.B. der "wahlkämpfenden Parteien und ihrer jeweiligen Anhängerschaft argumentativ vorgetragen und für sie gestritten wird, wäre das "vernünftig" und "zu wünschen",

Mit der o.a. Überschrift "Deutschland tut nichts beim Klimawandeln " wird Gegenteiliges bewirkt.

PS
Tempo-Begrenzung auf den Autobahnen?
In Deutschland gibt es eine nicht nur wortgewaltige, sondern auch finanzstarke Lobby für "die freie Fahrt freier Bürger" auf den Autobahnen und i nirgendwo in den industrialisierten Staaten befolgt "die Politik" den Wünschen dieser Lobby. Momentan -im Wahlkampf- irritiert es mich ein wenig, daß CDU/CSU unverdrossen und "radikal" gegen eine Tempobegrenzung auf 13o km agieren, obwohl in allen einschlägigen Umfragen sich eine Mehrheit der Wähler für eine solche Tempobegrenzung ausspricht. Dass die FDP sich radikal gegen jede Tempobeschränkung positioniert, ist angesichts ihres Wählerklientels und "ihrer Nähe" zu all denen, die meinen, ihrem großes Geschäft mit den PS-Kraftprotzen durch eine Tempobegrenzung 13o km auf den Autobahnen erheblich beeinträchigt zu werden. Eine Annahme, die ich nicht teile.

Insofern ist es "gut so" und folgerichtig, daß das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen im Wahlkampf von Belang zu sein scheint und insofern jeder Wähler wissen kann, ß, was ihn diesbezüglich erwarten kann , wenn er sich z.B. für die Grünen oder für die FDP entscheidet oder für CDU/CSU.. " Leider" ist die diesbezügliche Positionierung " meiner SPD" m.E. weniger deutlich wahrnehmbar als die der Grünen einerseits und von FDP/CDU(CSU anderseits.

Ich bin für die Tempobegrenzung auf 13o km, und zwar primär nicht "der Umwelt" zuliebe, sondern aus Gründen der Verkehsicherheit und aufgrund meiner ganz persönlichen Fahrerlebnisse, u.a. regelmäßig auf den Autobahnen in den Niederlanden. Das jedoch nur so nebenbei angemerkt..

Ali Mente
Ali Mente
3 Jahre zuvor

Hoffentlich gibts bald neue Steuern, damit das Wetter wieder besser wird.

Yilmaz
Yilmaz
3 Jahre zuvor

Ob nun Deutschland 50% CO2 "spart" oder nur 1% ist für das Klima herzlich egal. Der Kampf ums Klima wird in Mittel- und Schwellenländern gewonnen oder verloren. Diese Länder wachsen extrem schnell und hier können wir mit Technik und Technologie helfen.

Anderer Max
Anderer Max
3 Jahre zuvor

"(…) gemeinsam mit Siemens aktuell Milliarden in die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe investiert, mit denen Verbrennermotoren weltweit klimaneutral betrieben werden können."
Bwahaha, ja, das tun die sicherlich aus Altruismus! Auch das Verständnis des Wortes "klimaneutral" sollte da noch mal auf den Prüfstand (pun intended).
VW, der Klimaretter. Nur bei Ruhrbarone gibt's noch einfachere Narrative, als bei Querdenkern oder in der Bildzeitung.

Und keine Angst: Euer Lieblings-Armin wird schon Kanzler werden.

yohak
yohak
3 Jahre zuvor

Lustig das Bild mit dem Typ, der ein Schild hochhält: "Industry Destroying Future since 1780"
Ob der wohl wirklich so leben will, wie die Menschheit im Jahre 1780 leben mußte? Mit gelegentlichen Hungersnöten, 12 Stunden Arbeitstagen, ohne Handy, Kino, Fernsehen und einer Lebenserwartung von 30 Jahren?

Michael
Michael
3 Jahre zuvor

Tempolimit ja, wenn der Güterverkehr auf der Autobahn so teuer und unrentabel gemacht wird, dass der Güterverkehr per Zug wird attraktiv wird.

Dann halten die Straßen auch Jahrhunderte statt nach ein paar Jahren schon zu zerbröckeln.

Michael
Michael
3 Jahre zuvor

Wenn wir bei der Primärenergie bei "nur" 16% angekommen sind… wo liegen wir denn da im internationalen Vergleich? Nur am Rande, wir haben für Wärme nicht wirklich Alternativen.
Denn alle Häuser in Schimmelfabriken verwandeln damit man sie auch einigermaßen mit der Wärmepumpe (gut und effizient ist sicher anders) beheizen kann ist sicher keine Alternative.
Wieviel CO2 bei der Renovierung entsteht durch Materialproduktion/Transport/Arbeit ist sicher auch nicht zu verachten.

@Yilmaz diese Länder könnten mit entsprechenden Investitionen aufgrund der Lage auch die CO2 Speicher und Produzenten für Grüne Energie der Welt sein!

Florian
Florian
3 Jahre zuvor

Es geht doch darum, dass Deutschland wohl NICHT GENUG tut, um das Paris Abkommen zu erfüllen.

Volker Quaschning dazu: https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2-D/index.php

yohak
yohak
3 Jahre zuvor

@Florian:
"Es geht doch darum, dass Deutschland wohl NICHT GENUG tut, um das Paris Abkommen zu erfüllen."
Das Pariser Ankommen postuliert zwar globale Ziele (auf jeden Fall weniger als 2 Grad Erwärmung, möglichst weniger als 1,5) , enthält aber überhaupt keine Vorschriften darüber, was die einzelnen Staaten dafür tun sollen.
Daher ist der Vorwurf, Deutschland würde gegen das Pariser Abkommenj verstoßen, schlicht ohne jede Grundlage.

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

Ich frage mich, welcher Umweltschützer oder den Klimaschutz befürwortende Politiker denn behauptet, Deutschland tue "nichts" gegen den Klimaschutz. Mich deucht, dieser ganze Artikel beruht auf einem einzigen Strohmann.

Dazu dann noch die übliche Relativiererei, dass es doch gar nichts ausmache, wenn Deutschland … blabla. Und dann noch "Freie Fahrt" usw. Ehrlich, wer das als Ausdruck der Freiheit ansieht … das ist doch wirklich Liberalismus für ganz, ganz Arme.

Und das, um eine Maßnahme zu diskreditieren, die sofort, ohne jegliche technische oder wirtschaftliche Anstrengungen und ohne wesentliche Einschränkungen, zwar insgesamt nicht allzu viel, aber eben doch eine bemerkbare Menge CO2 einsparen könnte.

trackback

[…] Im ersten Moment klingt das auch schlüssig in der medialen Debatte. In Deutschland gelingt ja ohnehin wenig, irgendwer anderes ist immer schuldig, das wird schon so stimmen. Betrachtet man aber die Fakten, ergibt sich ein gänzlich anders Bild und es macht klar, wie verächtlich und diskreditierend das mediale Framing der Blockade eigentlich gegenüber all jenen ist, die ebendiesen Ausbau seit Jahren vorantreiben und passt dabei zur ebenso realitätsfernen Behauptung, dass Deutschland keinen Beitrag zum Klimaschutz leiste. […]

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