DFB-Elf: Test gegen Kamerun wirft Fragen auf statt Selbstvertrauen zu schaffen

In Düsseldorf war der Bus der Löw-Truppe gestern umlagert. Foto: Sylvia Heimes
In Düsseldorf war der Bus der Löw-Truppe gestern umlagert. Foto: Sylvia Heimes

Im vorletzten Test vor der Weltmeisterschaft in Brasilien trennte sich die Deutsche Nationalmannschaft gestern Abend in Mönchengladbach mit einem enttäuschenden 2:2 von Kamerun. Ein Spiel das leider mehr Fragen aufwarf als es beantwortete. Und das, obwohl vor der Begegnung von allen Seiten betont wurde welch hohe Bedeutung dieser Test hätte.

Nach einem, gelinde gesagt, recht unruhigen Trainingslager in Südtirol wollte die Truppe von Bundestrainer Joachim Löw sich gestern eigentlich die nötige Sicherheit und das Selbstvertrauen holen. Am Ende konnte man jedoch froh sein den Kick gegen die von Ex-Freiburg-Coach Volker Finke betreute Mannschaft zumindest nicht verloren zu haben.

Während einige Spieler aus der zweiten Reihe wie ein Erik Durm oder auch ein Roman Weidenfeller dabei durchaus erfolgreich Werbung in eigener Sache machen konnten, blieb gerade die Formschwäche von Mesut Özil und Sami Khedira auffällig.

Kann die Deutsche Auswahl bei ihrem aktuellen Verletzungspech und der Formschwäche einiger, vermeintlicher Führungsspieler so in Brasilien tatsächlich um den Titel mitspielen?

Die Zweifel sind gestern wohl zumindest nicht geringer geworden. Und auch wenn Joachim Löw und ARD-Kommentator Tom Bartels sich offenkundig nach Kräften bemühten die Sache ‚schönzureden‘ bzw. kritische Gedanken schon im Ansatz abzuwehren, bei einem großen Teil der Zuschauer dürfte die Vorfreude auf das Mega-Turnier in Südamerika so nicht gerade gewachsen sein.

Auffällig ja auch, dass die Nationalmannschaft nicht auf einer welle der Euphorie bei den Fans getragen wird. Während es noch offenkundige und gute Gründe gab warum das Spiel der B-Elf gegen die Polen vor einigen Tagen in Hamburg nicht ausverkauft war, fällt eine Erklärung für die vielen freien Plätze gestern in Mönchengladbach schon schwerer.

Kurz vor der Abfahrt in Düsseldorf. Foto: Sylvia Heimes
Kurz vor der Abfahrt in Düsseldorf. Foto: Sylvia Heimes

Sicherlich, ein echtes Top-Spiel war auch der Test gestern nicht, doch wenn die Nationalmannschaft nicht einmal mehr bei einem wichtigen WM-Test im eigenen Lande gegen einen anderen WM-Teilnehmer vor vollen Rängen spielt, wann dann noch?

Es ist somit eigentlich für jedermann auffällig, dass die große Euphorie um die Löw-Truppe ausgerechnet wenige Tage vor einem Turnier, bei dem man mit dem Motto ‚Bereit wie nie!‘ antritt, den großen Zuspruch bei den Fans nicht mehr zu genießen scheint. Die Stimmung war jedenfalls schon mal deutlich besser im Laufe der letzten Jahre.

Schon recht bedenklich, so kurz vor der WM, bei der man den ersten Weltmeistertitel seit inzwischen auch schon 24 Jahren erobern will….

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Arnold Voss
Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Die großen Erfolge deutscher Mannschaften in der Champions-League sind eben immer weniger ein Maßstab für die Güte des deutschen Fussballs. In der Nationalmannschaft kann man sich nicht einfach ein paar Weltklassespieler dazu kaufen.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Arnold
1.
könnte man doch!
In anderen Ländern werden“übernacht“ Spieler von internationaler Klasse eingebürgert. Und da, wo in Sachen Staatsangehörigkeit das Personalitätsprinzip via Abstammung besteht, entdeckt man oft „übernacht“ eine Urgorßmutter, die…..

Eine richtige Lösung auch für Deutschland, wenn es an gutem Personal für die Nationalmannschaft mangelt? Für mich ehe nicht. Wenn schon „erleichterte Einbürgung“, dann unter vergleichbren Bedingungen für alle.

2-
Wir kennen ja nicht nur aus dem Fußballsport, sondern auch aus anderen Sportarten, sh.bes.Handball, das internationale Spitze im Vereinsport nicht nur nicht gleich ist mit internationaler Spitze der jeweligen Nationateams, sondern daß das eine sogar dem anderen im Wege stehen kann.

Spiel gestern?
In jeder Beziehung so, wie ich es vor vielen Weltmeisterschaften seitens unserer Natonalmannschaft erlebt habe und daß dann jeweils mit sowohl sehr gutem bis völlig unbefriedigenden Ende bei der WM; also abwarten.

Negaitv aufgefallen sind mir zwei Spieler: Götze und Ösil; das ist eine subjektive Wahrnemung, die kann ganz und gar in Widerspruch stehen zudem, was andere Fans wahrgenommen haben.

Ich könnte jetzt absschließend sagen: Löw wird es schon richten.
Ich sage das aber nicht.

Robby
Robby
10 Jahre zuvor

@#2 | WALTER Stach:

Özil ist ein Schönwetterspieler, der ist doch schon die letzten Monate völlig ausser Form und hat in einer Startelf absolut nix zu suchen. Das sollte einem Löw doch auch auffallen ?!?

Bin auf die Aufstellung für Freitag gespannt…

Fussballproll
Fussballproll
10 Jahre zuvor

Portugal hat Kamerun übrigens vor kurzem 5:1 geschlagen…

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Robby In Brasilien wird ja schönes Wetter herrschen.

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