Dass der Profifußball in diesen Tagen insgesamt sehr darunter leidet, dass keine, oder zumindest kaum Fans in den Stadien mit dabei sein können, ist unbestritten. Fußballspiele ohne die gewohnte Atmosphäre sind in diesen Tagen jedoch nicht wirklich zu vermeiden, wenn man denn auch in Zeiten der Corona-Pandemie Fußball als Unterhaltung anbieten will.
Im Regelfall komme ich notgedrungen auch ganz gut damit klar. Mir ist guter Fußball an einem Bildschirm und mit wenig Stimmung immer noch deutlich lieber als ganz auf das Geschehen im Profifußball verzichten zu müssen. Und offenbar sind viele in diesem Lande der gleichen Meinung. Denn die Einschaltquoten im Pay-TV sind dem Vernehmen nach sehr gut. Trotz allem Gemecker, schauen die Fans also dem Treiben auf den Spielfeldern zu.
In der am Freitag gestarteten ersten Runde im DFB-Pokal stellte sich jetzt allerdings ein ganz anderes Bild dar.
Nicht nur, dass viele Amateurvereine ihr Heimrecht mit einem Profiklub tauschen mussten, was den Spaß am Pokal schon für sich genommen reduziert, hier machte sich das Fernbleiben der Fans bis zum gestrigen Samstag dazu noch besonders bitter bemerkbar.
Keine echte Pokalstimmung. Was soll das Alles dann?
Der Reiz dieses Wettbewerbs ist ja gerade, dass ein Underdog mit der Unterstützung seiner Fans den großen Favoriten ins Wanken bringen kann. Überraschungen sind das sprichwörtliche Salz in der Suppe beim DFB-Pokal.
Auch wenn in den vergangenen Jahren am Ende die großen Profiklubs häufig dann doch unter sich waren, stellte die Möglichkeit des Underdogs in den ersten Runden für eine Sensation zu sorgen, doch einen großen Teil des Spaßes des Pokalwettbewerbs dar.
In diesem Jahr war das bisher anders. Kaum Partien auf ‚Dorfplätzen‘, keine Partystimmung in der Fußballprovinz. Das Ergebnis: Kaum Überraschungen auf dem Platz!
Bisher konnte mit Zweitligist Eintracht Braunschweig erst ein Underdog für eine echte Überraschung sorgen. Hertha BSC unterlag in Niedersachsen am Freitag mit 4:5. Das sorgte für einigermaßen viel Gesprächsstoff.
Ansonsten folgte am Samstag nur noch ein unspektakuläres 2:0 von den Ulmer Amateuren gegen den Zweitligisten aus Aue. Aber seien wir ehrlich: Das interessierte bundesweit kaum jemanden.
Der Rest der Spiele war bisher eine mehr oder weniger klare Angelegenheit für die Favoriten. Wer, wie ich, seit Freitag etliche Stunden vor dem Bildschirm verbrachte, der dürfte sich mehrfach gefragt haben: Warum gucke ich mir das eigentlich an?
Pokal ohne Heimrecht für Amateure und weitestgehend ohne Stimmung in den Stadien ist eben noch einmal eine ganz andere Sache als ein Bundesligaspieltag vor leeren Rängen.
Das ist nicht nur schade für den DFB-Pokal-Wettbewerb, das ist extrem bitter für die kleinen Klubs, die sich hier das Spiel des Jahrzehnts erhofft hatten. Pokal unter Corona-Bedingungen ist schlicht Mist. Anders kann man es nicht sagen.
Mist ist auch, dass das Versagen bei der Durchsetzung der ach-so-geilen Hygienekonzepte z.B. beim Spiel im Ostseestadion gegen den VfB von den Verantwortlichen und vor allem vom Ministerpräsi-Naivchen Schwesig nun in schönster Trump-Manier schlichtweg verleugnet wird. Diese Leute interessiert es schlicht einen gigantischen Haufen Sch…dreck, was mit den Fans ist und wird.
[…] Regel wird angestrebt. Das ist grundsätzlich begrüßenswert. Allerdings haben die Spiele im DFB-Pokal über das vergangene Wochenende ja eigentlich schon bewiesen, dass es für eine Rückkehr der Anhänger in die Arenen aktuell noch […]