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Im ThyssenKrupp-Konzern gärt es. Innerhalb der Belegschaft wächst die Befürchtung, dass der Stahlkonzern trotz einer gegenteiligen Vereinbarung doch betriebsbedingt kündigen könnte.
Es sind erst wenige Wochen her, als im Mai der Vorstand den Mitarbeitern versprach, beim Konzernumbau auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten zu wollen. Das Zugeständnis kam erst unter der Moderation vom Chef der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, zustande. Zuvor hatte sich die Konzernführung quer gestellt.
Diese auf der Villa Hügel unterzeichnete "Essener Erklärung" wolle der Vorstand nun aufweichen, heißt es in Arbeitnehmerkreisen. Immer wieder werde versucht, Personalmaßnahmen nicht als Teil des Konzernumbaus darzustellen. Die "Essener Erklärung" könnte dann umgangen werden.
Bei den Betriebsräten sorgt das Vorgehen für viel Frust, noch bleibt die Faust aber in der Tasche. Denn den gerade erst gewonnen Betriebsfrieden wolle man nicht aufs Spiel setzen, sagte ein Arbeitnehmervertreter.Das Vorgehen der Konzernoberen zeigt, wie groß die wirtschaftliche Not zu sein scheint. Nach einem Bericht des Handelsblatt sollen mit dem Umbau mehrere Tausend Stellen gestrichen werden.
Am Freitag will der Aufsichtsrat den Konzernumbau beschließen. Die fünf Sparten sollen in zwei Divisionen zerlegt werden und dabei ihre Eigenständigkeit verlieren.