„Die Akte Wallraff – Enthüllungen über einen Enthüller“ titelt der „Spiegel“ in seiner heutigen Ausgabe. Von unserem Gastautor Uwe Herzog.
Man erfährt, was eine Ledertasche von Hugo Boss, ein vergoldeter Reisewecker, trocken Brot und Günter Wallraff miteinander zu tun haben. Und dass ein (weiterer) bisher ungenannter Journalist in den letzten Jahren intensiv für Wallraff als Ghostwriter arbeitete: Albrecht Kieser.
Und nicht nur das.
Die Akte Wallraff wird demnach zunehmend ein Fall für den Staatsanwalt.
Drei Aktenzeichen gibt es zu ihm bereits. Dabei ging es bislang um den Verdacht auf Beihilfe zum Sozialbetrug, Vorenthaltung von Arbeitnehmerentgelt und Steuerhinterziehung.
Nun geht es darüber hinaus auch um die „Fälscherwerkstatt Wallraff“:
Er soll für eine seiner Reportagen Eidesstattliche Erklärungen mit Blanko-Unterschriften von Zeugen frei montiert und den jeweiligen Inhalt manipuliert haben. Manipuliert wurde offenbar auch die Satzung einer „Wallraff“-Stiftung, wobei die Düsseldorfer Staatskanzlei Hilfestellung leistete.
Ich bin etwas erschüttert und enttäuscht. Der, der andere (mit Recht) anprangerte, steht nun selber am Pranger.
Ist doch fast alles ein alter Hut, hatte die Zeitschrift konkret schon vor Jahren gebracht. Siehe:
https://fredalanmedforth.blogspot.de/2008/09/konkret-ber-den-wixxer.html
Zur Ergänzung der Diskussion:
https://www.ruhrbarone.de/alte-einsichten-neu-verklebt-dem-montagearbeiter-guenter-wallraff-gewidmet/
Weiter geht`s:
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/zweiter-zeuge-fuer-sozialbetrugsvorwuerfe-gegen-guenther-wallraff-a-850481.html
Die Affäre um Sozialbetrugsvorwürfe gegen den Enthüllungsautor Günter Wallraff spinnt sich weiter. Es habe sich ein zweiter Zeuge gemeldet, der illegal für den Schriftsteller gearbeitet haben soll, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“.