Heute Abend feiert die Beatplantation ihr zwölfjähriges Bestehen. In der Rotunde in Bochum wird es ab 21 Uhr in mindestens vier Räumen ein buntes Programm aus Musik, Kunst und Politik geben. Das gemeinnützige Kulturkollektiv kann nach einem dutzend Jahre auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken, in der es nicht nur durch ausschweifende Partys und mintunter phantastische Kunstaktionen, sondern regelmäßig auch durch nachhaltiges politisches Engagement auf sich aufmerksam gemacht hat. Zuletzt engagierte man sich beispielsweise für die Bedürfnisse der türkischen Gezi – Aktivisten oder, ganz aktuell, für die entrechteten Flüchtlinge in den örtlichen Asylheimen, in denen angeheuerte Ordnungskräfte ihre Macht missbrauchten und die ohnehin elendige Situation der Menschen noch verschlimmerten.
Als Stammhaus der Beatplantation gilt gemeinhin das Drucklufthaus in Oberhausen, doch tatsächlich hat das Kollektiv seit dessen Anfängen keinen festen Wohnsitz. Vielmehr bespielt es, in unregelmäßigen Abständen und mit noch unregelmäßigeren Aktionen, das gesamte Ruhrgebiet. Darüber hinaus gibt es gelegentlich auch andernorts Gastspiele, wie etwa in Wuppertal oder bei Sommerresidenzen in Lärz. Die Größenordnung der Aktionen changiert dabei von der kleinen PA auf einem Tretfahrrad bei der örtlichen Demo bis hin zu Großraumbeschallungen mit Hörsturzgefahr bei den besten Festivals dieser Welt. Als sich einstmals der DJ und Begründer des Fusion Festivals, Martin Eulenhaupt aka Eule, nach seinem Beatplantation DJ-Set erkundigte, wie oft man derlei Party denn mache, staunte dieser nicht schlecht, als man erklärte, dass das in dieser Größenordnung viermal im Jahr schon sein müsse. Großartig fand Eule das im Anbetracht seiner Einschätzung, dass die Beatplantation doch mit ähnlicher Hingabe auffahre wie das eigene legendäre Festival, welches ja bekanntlich nur einmal im Jahr stattfindet.
Zum zwöfljährigen Geburtstag besinnt sich die Beatplantation ganz auf ihre Wurzel und gestaltet ein Programm, dass für alle Geschmäcker etwas bereithalten dürfte, ohne dabei auf teure Bookings angewiesen zu sein – hervorragende Qualität braucht man nicht einkaufen, die gibts im eigenen Freundeskreis. Ein Highlight dürfte diesmal das Konzert der avantgardistischen Band Katastrophia sein, die im Tonstudio unlängst ein paar sehr interessante und im Vergleich zu den früheren Werken durchaus eingängigere Kompositionen aufgenommen hat, die sicherlich einen schönen Konterpunkt zu dem minimierten Vierviertelwums in der großen Halle darstellen. Dieser allerdings wird dank den Residents Breger, Désirée und dem balkanonphilen Timboletti wieder einmal den meisten Zulauf finden – und das nicht ganz zu unrecht.
Und in Anbetracht des gestrigen Hausbesetzungsversuchs, der ja noch in der Nacht durch die Polizei verhindert wurde, passt es auch, dass es am frühen Abend einen Vortrag über Leerstände geben wird.
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hey ! angekommen – der vortrag war der hammer ! schönet dingen- auch die jamssion hatt mir persönlich sehr viel spass genacht ! danke fürs berichten!- – – – -blbabalblalb bis nächtes jahr die wilde DREIZEHN ! hahahah danke an alle unterstützer helfer sympatisanten ! ohne euch gehts nicht !