Fünf Spiele Sperre für Bayer 04-Leverkusen Coach Roger Schmidt, von denen zwei zur Bewährung verhängt wurden, sorgen derzeit hierzulande für reichlich Diskussionen in der Fußball-Bundesliga.
Der DFB-Kontrollausschuss blieb damit klar unterhalb der von einigen vermuteten deutlich höheren Bestrafung gegen den Coach, an dem, in den Augen einiger, durchaus nun auch eine Art Exempel hätte statuiert werden können, da sich der der Fußballlehrer am Wochenende zunächst geweigert hatte den Innenraum der ‚BayArena‘ beim Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund zu verlassen, nachdem ihn Schiedsrichter Felix Zwayer wiederholt dazu aufgefordert hatte.
Andererseits setzte das Sportgericht damit jedoch auch ein ziemlich deutliches Zeichen zum Schutz seiner Spielleiter.
Erst nach einer rund zehnminütigen Spielunterbrechung konnte das Bundesliga-Spiel am vergangenen Sonntag danach bekanntlich dann doch noch fortgesetzt werden.
Ist das nun eine harte Entscheidung, oder auch nicht?
Die Meinungen gehen aktuell weit auseinander. In einem jedoch sind sich eigentlich alle Beobachter einig, der Respekt der Aktiven und Offiziellen gegenüber den Schiedsrichtern muss hier zukünftig deutlich besser gewahrt werden.
Das sehen inzwischen wohl auch Trainer Schmidt und Sportchef Rudi Völler vom Werksclub weitestgehend so ein. Zu wichtig ist auch und gerade die uneingeschränkte Autorität der Spielleiter im Amateurbereich, wo viele Unparteiische sich aktuell schon schwer unter Druck fühlen, sich viel zu oft gegen Respektlosigkeiten und Gewaltandrohungen erwehren müssen.
Dass es Roger Schmidt trotz der verhängten Sperre letztendlich aber wohl gar nicht so schlimm traf, wie einige vielleicht aktuell meinen, dass zeigt aktuell ein Fall aus Nordamerika.
Dort kursieren aktuell Berichte von einem Junioren-Eishockeyspiel in Quebec, wo ein Spieler, nachdem er einem Linienrichter auf dem Eis ins Gesicht gespuckt hatte, kurzerhand sogar in Handschellen vom Eis gebracht wurde. Ein Umgang, wie er Roger Schmidt am Wochenende zum Glück dann doch erspart werden konnte…
Ob die Strafe angemessen ist, mag sein. Allerdings muss man festhalten, dass solche Ausbrüche von Egomanen wie Herrn Schmidt im Kern den größten Schaden bei Ihrer eignen Mannschaft anrichten. Wieviele Punkte wird diese Ego-Amok-Lauf Bayer kosten ? Wahrscheinlich mehr als dieser lächerliche Kinderkackestreit um 5 Meter…..
@Thorsten: So sieht es aus. Und auch mit der zur Strafmilderung herangezogenen 'Reue' scheint es nicht wirklich weit her zu sein, wenn man die jüngsten Aussagen von Roger Schmidt nach dem Urteil so hört. Tenor: 'Wir bei Bayer Leverkusen sind Negativpresse ja seit Jahren gewöhnt…' Schon ziemlich zwiespältig so etwas im Zusammenhang mit dieser Aktion zu bringen… Das klang am Montag zunächst noch ganz anders. Was auch spannend ist aus meiner Sicht, dass ist der rund 1 1/2-jährige Bewährungszeitraum für die 2 Spiele. Die Monate können bei seinen Verhaltensmustern zuletzt ganz schön lang werden.
Ach Gottchen, die armen Bayermenschen, hier bei Ruhrbarons werden sie ja auch regelmäßig niedergemacht. Ich nenne keine Namen, wer weiß, wer alles mitliest….
@Thomas: Du sprichst in Rätseln…. 'regelmäßig niedergemacht'? Du meinst damit doch nicht etwa mich, oder? Die Herrschaften kommen hier im Blog doch höchst selten mal vor… Und Rudi Völler mag ich grundsätzlich echt gerne. 🙂
Thomas Weigle
oder verwechseln die" Niedermacher" dann und wann Bayer (L.) mit Bayern (M), nach dem Motto: "Es trifft in jedem Fall den Richtigen"?
@#5 Walter Stach: Im Gegenteil vermute ich eher beim Führungspersonal der Pillendreher eine gewisse Arroganz-Simulation der Bayern-Großkopferei, um zumindest in der Umsympath-Jahreswertung auch mal irgendwie ganz vorn mit dabei zu rankieren;)
Unsympath natürlich.
@Robin, @Walter Ach, da muss ich ganz vieles völlig falsch verstanden haben, öhhö, ich erinnere mich jedenfalls an harte Diskussionen über gute Traditionsklubs( BVB, BVB, BVB, BVB,…,…,…, S04!!!!) und unschöne "Werkklubs"(Bayer, Wölfe, RBL). Schmunzel, Doppelkicher!!
@Thomas: Ach aus der Ecke war das zu deuten. Na, ok: Dass Leverkusen einen offenkundigen Nachteil in Sachen Fan- und Vereinstradition hat ist doch kein 'niedermachen', sondern das ist unbestritten Fakt, oder nicht? Das hat zuletzt ja schon der Besuch beim Pokalspiel gegen Werder gezeigt, wo es unübersehbare Lücken auf den Rängen gab. Ich denke auch kein Leverkusener würde sich in diesem Zusammenhang auf eine Stufe mit den großen 'Traditionsclubs' z.B. hier aus dem Revier stellen wollen. Da sprechen schon die Einschaltquoten im TV und die Zuschauerzahlen in der Liga eine zu eindeutige Sprache. Und das sage ich ganz entspannt, ohne jemanden damit 'niederzumachen'. 😉 😀
Robin,
gibt es in Stuttgart nicht einen Spieler "Niedermacher"????
@Walter: Der heißt "Georg Niedermeier" 😉 😀
Sagen wir's mal so: bei einem *echten* Werksklub, der ganz offiziell vom Unternehmensmanagement geleitet würde, hätten Schmidt und Völler jeweils auch noch eine verhaltensbedingte Abmahnung erhalten. Da das garantiert nicht die erste gewesen wäre, haben beide jetzt viel Glück gehabt;-)
@Klaus: In die Richtung gingen ja auch die Fragen von Sebastian Hellmann, als er Völler u.a. fragte, was er denn zu Schmidt in Sachen Außendarstellung des Clubs gesagt hätte. Nur ist der dann eben wie ein Vulkan in Richtung Schiedsrichter ausgebrochen, statt den Verhaltensfehler klar und deutlich bei Schmidt zu suchen… Aber logisch war der Gedanke von Hellmann eben schon.
Was bitte ist denn an diesen Seitenlinienrumpelstilzchen und Mikrofonkrawallos Schmidt, Tuchel, Klopp, Pep oder eben Völler sympathisch? Leute, die man nur mit einer Klinikpackung Valium ruhigstellen kann, schaden dem Fußball nur, weil sie immer noch bei vielen als "Vorbild" durchgehen.
Thomas Weigle,
Tuchel ein Seitenlinienrumpelstilzchen?
Ich wünschte mir mehr solcher Menschen wie Tuchel-nicht nur auf der Trainerbank-, die in extremen Stressituationen nach Außen stets relativ ruhig und gelasssen sind.
Im übrigen:
Mich nerven die von Dir sog. Seitenlinienrumpelstilzchen nur gelegentlich, wenn sie es übertreiben; ansonsten…..???
Gehört doch dazu.
Schmidt ist doch nicht wegen seiner Darbietungen als Rumpelstilzchen von der Trainerbank verwiesen worden, sondern weil er offenkundig massiv den Schiedsrichter beschimpft hat wegen dessen Entscheidungen. Und wenn ein Trainer 'mal so "ausflippt" wie jetzt Schmidt -auch das ist ja an sich nur menschlich-, dann muß er halt die Konsequenzen tragen.
Ja und?
Gehört doch auch dazu.
Wie würden heute nicht mehr über Schmidt, über sein Verhalten und über seine Verweisung auf die Tribüne reden, wenn er sich nicht hartnäckig geweigert hätte, dem nachzukommen und in der Folge dieser Weigerung das Spiel unterbrochen wurde. Und da Letzteres m.E. einmalig ist -nicht die Spielunterbrechung, sondern der Grund dafür -, diskutieren wir heute noch darüber.
Nach dem 3:1 der Leverkusener gestern werden sich vermutlich die Gemüter in Leverkusen und außerhalb, bei Freund und Feind ,ohnehin beruhigen, jedenfalls wird das Thema Schmidt in den Hintergrund gerückt werden; und das ist auch gut so.