Die Bundesliga ist zurück! Gerne mehr davon!

Das leere Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga schon im Monat Mai habe ich, wie viele andere auch, grundsätzlich skeptisch gesehen. Weniger deshalb, weil ja von Anfang an klar war, dass es dann natürlich nur Geisterspiele werden würden, sondern in erster Linie aufgrund gesundheitlicher Bedenken.

Die Worte von SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, der seine Überlegungen unter anderem vor einigen Worten in Deutschlands meistgesehener Fußballtalkshow, dem ‚Doppelpass‘ auf Sport1 äußerte, erschienen mir damals durchaus einleuchtend.

Es kam bekanntlich anders, wie wir jetzt wissen. Seit diesem Wochenende rollt der Ball im deutschen Profifußball wieder. Und ich muss einräumen: Mir gefällt das!

Wie lange der Spielbetrieb in dieser Form tatsächlich in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga durchgehalten werden kann, das ist in Anbetracht auch der jüngsten Negativbeispiele Hertha BSC, FC Augsburg und Dynamo Dresden derzeit völlig offen.

Werden sich die Beteiligten zukünftig besser beherrschen können und wollen als zuletzt? Werden Regelverstöße gegen das DFL-Konzept in den kommenden Wochen ausbleiben? Wird es zu weiteren Infektionen mit dem Corona-Virus innerhalb der Riege der 36 Vereine kommen? Und wenn ja, wie wird sich das auf den weiteren Spielbetrieb auswirken?

Niemand kann das aktuell verlässlich vorhersagen. Viele Fragen bleiben bestehen.

Ein Stück weit ist es eben der an diesem Wochenende vielzitierte ‚Ritt auf der Rasierklinge‘. Das lässt sich wohl auch gar nicht vermeiden, wenn man in dieser Ausnahmesituation tatsächlich Profifußball spielen will.

Und trotz aller noch immer vorhandenen Sorgen und Bedenken, mir hat das erste Bundesliga-Wochenende nach über 60 Tagen Zwangspause gut gefallen. Und das nicht nur, weil ‚mein‘ BVB im Revierderby gegen die Schalker Nachbarn mit 4:0 überraschend klar die Oberhand  behalten hat.

Das vergangene Wochenende bot endlich einmal wieder ein Stück gefühlte Normalität. Erstmals seit Wochen wieder die Spiele verfolgen zu können, sich über die Schiedsrichter zu ereifern, die Tabelle betrachten zu können. Endlich konnte auch ich als begeisterter Sportfan dadurch einmal wieder ein paar Stunden vertrauten ‚Alltag‘ zurückbekommen. Das tat gut. Und sicherlich ging dies nicht nur mir so.

Klar, mit Fans in den Stadien wäre es noch schöner gewesen. Die Nicht-Stimmung in den Arenen ist schon ein Stück weit gruselig. Doch im Laufe der Stunden gewöhnte ich mich letztendlich auch schon etwas daran. Ein Effekt, der sich in den kommenden Wochen bei uns allen noch vergrößern wird.

Denn bis wir alle gemeinsam wieder Spiele vor 80.000 Zuschauern im Dortmunder Stadion sehen werden, wird es halt noch Monate dauern. Ob es uns gefällt oder nicht.

Bis dahin nehme ich die Unterhaltung aus der Bundesliga auch ohne die vertrauten Emotionen in den Stadien gerne in Kauf. So ist das allemal besser als nichts. Und wenn es in dieser Form auch den Klubs entscheidend beim Überleben hilft, umso besser. Muss man halt nur hoffen, dass das Virus dem Ganzen nicht doch noch einen plötzlichen Strich durch die Rechnung macht.

Doch der Auftakt, das ist mein erstes Resumee des vielbeschworenen ‚Re-Starts‘, verlief in den vergangenen beiden Tagen durchaus sehens- und erlebenswert und er war in jedem Falle deutlich besser anzuschauen und mitzuerleben als befürchtet.

Gerne mehr davon in den kommenden Wochen! 🙂

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
6 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Hollis Brown
Hollis Brown
4 Jahre zuvor

Nee, schönen Dank; bitte nicht mehr davon! Habe zwar nur die zweite Halbzeit in der ausnahmsweise öffentlich zugänglichen Sky-Konferenz geguckt; aber schon das hat mir gereicht. Nach diesen 45 Minuten Langeweile könnte ich den Artikel "41 Jahre Fan: Ich mache Schluss mit Fußball" von Mario Thurnes direkt unterschreiben. Auch den Kommentar # 3: "Lieber spät vernünftig werden als nie. Es gibt Wichtigeres als Brot und Spiele." Nächsten Samstag gehe ich lieber spazieren; und wer "Meister" der Geisterspiele wird, ist mir piepegal. Wer darauf stolz sein sollte, dem ist echt nicht mehr zu helfen.

thomas weigle
thomas weigle
4 Jahre zuvor

Mal abgesehen davon, dass für die SGE nach Corona wie vor Corona ist, also Schei.., kann ich mich für Geisterspiele nicht erwärmen. Ich brauch die nicht.

trackback

[…] ist: Diese Liga wird sich nicht nachhaltig ändern. Entweder man akzeptiert das, oder man muss sich von ihr […]

Werbung