Die Bundesliga kann aktuell viel Spaß machen – Aber nicht, wenn man Schalker ist

S04-Trainer Jens Keller. Quelle: Wikipedia; Foto: DerHans04; Lizenz:CC BY-SA 3.0
S04-Trainer Jens Keller. Quelle: Wikipedia; Foto: DerHans04; Lizenz:CC BY-SA 3.0

Wie schön die Bundesliga, trotz all der Diskussionen über die aktuelle Kommerzialisierung des Fußballs, sein kann, das haben an diesem Wochenende vor allem die Spiele in Leverkusen und Mönchengladbach einmal wieder unter Beweis gestellt. Während beim Freitagsspiel zwischen Leverkusen und Bremen ein spektakuläres 3:3 herauskam an dem alle Beteiligten ihre Freude hatten, besiegte am gestrigen Samstag Borussia Mönchengladbach den FC Schalke 04 in einem sehr unterhaltsamen Kick mit 4:1.
Ein kurzweiliges Spiel für den Beobachter, bei dem von den Beteiligten am Ende allerdings wohl nur die Borussia vom Niederrhein und ihre Fans ihren Spaß hatten. Der FC Schalke 04 hingegen hängt auch nach diesem Kräftemessen noch immer in den Startlöchern dieser Saison, konnte bisher noch keines seiner Pflichtspiele nach der Sommerpause gewinnen.

Dass auch die Schalker aktuell von großem Verletzungspech verfolgt sind, das ist bekannt. Gerade in der Defensive pfeift die Keller-Elf aktuell aus dem sprichwörtlichen letzten Loch.
Doch zu welchen Leistungen der Kader aktuell im Prinzip fähig ist, dass bewies er ja erst kürzlich beim mehr als respektablen 1:1 gegen die Bayern.
Gestern zeigte man beim FC Schalke 04 nun mal wieder das andere Gesicht. Zum Leidwesen der Fans. Zwar spielten die Schalker in Gladbach munter mit, doch ließen sie gerade in der Abwehr phasenweise jegliches Konzept vermissen, hätten am Ende sogar noch deutlich höher als mit 1:4 verlieren können, wenn die Hausherren, welche gestern ihrerseits nun den ersten Sieg in der noch jungen Bundesligasaison feiern konnten, ihre Chancen gegen Ende noch konsequenter genutzt hätten, als die Königsblauen auf dem Feld deutliche Auflösungserscheinungen offenbarten.
Kritisiert wurde am Rande der Begegnung gestern erneut auch das Verhalten von Trainer Jens Keller, der sowohl Julian Draxler als auch Klaas-Jan Huntelaar, obwohl beide offensichtlich durchaus spielfähig, zunächst einmal auf die Bank setzte.
Keller wechselte beide erst im Laufe des Spiels ein, jedoch erst, als das Team bereits im Hintertreffen lag. Die Fernsehexperten von ‚Sky, Didi Hamann, Lothar Matthäus und Christoph Metzelder monierten anschließend übereinstimmend, dass er diese beiden blau-weißen Starspieler, wenn sie denn grundsätzlich wieder fit gewesen sind, besser direkt in die Startelf gestellt hätte, um sie dann ggf. vorzeitig auszuwechseln.
Darüber mag man inhaltlich durchaus streiten, es zeigt jedoch abermals, dass Jens Keller in seiner Position unverändert rasch und heftig hinterfragt wird. Daran ist er aber natürlich auch ein Stück weit selber ‚schuld‘, wenn er solch auffällige Angriffsflächen bietet.
Auffällig auch, dass gerade auch Teammanager Horst Heldt im anschließenden Interviewmarathon keine sehr glückliche Figur abgaben. Ein klares Bekenntnis zum Trainer blieb seitens Heldt abermals aus, er reagierte grundsätzlich überaus gereizt und vermied dabei erneut eindeutige Aussagen zum Thema Trainer.
Bedenklich aus Schalker Sicht auch, dass nicht nur keines der ersten Pflichtspiele der Saison gewonnen werden konnte, was sicherlich so überhaupt nicht den hohen Ansprüchen des Revierclubs entspricht, sondern dass nun in der kommenden Woche auch noch das Auswärtsspiel in der Champions League bei Chelsea London ansteht. Und die sind mit einer optimalen Punkteausbeute aktuell souveräner Tabellenführer in England.
Es wird also kurzfristig nicht leichter für Schalke den ersten Sieg zu landen. Aber vielleicht liegt ja gerade darin am Mittwoch die Chance. Jens Keller & Co. könnten es gut gebrauchen, damit dann vielleicht endlich mal etwas Ruhe in die Diskussionen in und um Gelsenkirchen kommt. Das Spiel gestern hat jedenfalls eher das Gegenteil bewirkt…

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Angelika
Angelika
10 Jahre zuvor

„…Aber nicht, wenn man Schalker ist…“

So isset!
(seufz)

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Der Hunter hat’s ja nach den Spiel auf den Punkt gebracht – „es liegt an allem“ und die ganze Mannschaft agiert völlig planlos. Was will man denn dann mit vielleicht einem Punkt oder dreien am Mittwoch übertünchen, wenn der Fisch vom Kopfe stinkt?

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
10 Jahre zuvor

wenn man wie Schalke offensiv spielt, die Abwehrreihe hochstehen lässt, die AV hoch aufrücken…
dann muss dabei auch was herumkommen… oder man muss wesentlich geduldiger spielen bis sich Lücken auftun.

bekamen die Gladbacher nämlich den Ball, haben sie den Platz genutzt.. ein Hahn ist auch mit der schnellste Bundesligaspieler

wobei man sagen muss, dass die Schalker Elf, die auf dem Platz stand, von der individuellen Qualität auch nicht besser als die Gladbacher Elf war. Von daher müsste man auswärts schon mit einem Punkt zufrieden sein und nichtmals gewinnen… was die sehr offensive Ausrichtung der Schalker noch fragwürdiger erscheinen lässt… gegen einen ebenbürtigen Gegner, der auch noch gut kontern kann…. naja…

Andreas
Andreas
10 Jahre zuvor

Wenn man sich das System Favre anschaut, weiss ich nicht wie Jens Keller da auf die Idee kommen konnte die Abwehr hoch stehen zu lassen. Bei der derzeitigen Personalsituation war dies ein klassisches „alle Mann hinten rein und vorne hilft dann der Hunter“ Spiel.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Immerhin müssen die Schalker sich nicht über einen blinden Schiri oder versagende Technik ärgern, sondern nur über sich selbst, ihren Trainer oder sog.“Experten“. An diesem Wochenende wäre ich lieber Schalker gewesen.

Andreas
Andreas
10 Jahre zuvor

@Thomas Schalker zu sein heißt Masochist zu sein. Also überlege dir gut was du möchtest.

Ich spreche da aus sehr langer Erfahrung.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Andreas Das ist am Riederwald nicht anders.

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