Massenmorde durch den Islamischen Staat im Nordirak, Dauerbeschuss Israels durch Raketen aus Gaza, russischer Einmarsch in der Ukraine – klar, dass die Friedensbewegung da auf die Straße geht.
In den vergangenen Monaten war von der klassischen Friedensbewegung nicht viel zu sehen. Zwar schleppten sich zu Ostern wie gewohnt einige schlecht gekleidete Rentner zu den grauenhaften Klängen eines Konstantin Weckers durch die Straßen, aber ansonsten bestimmten die Aluhüte mit ihren neuen Montagsdemonstrationen das Bild. Der Beweis, dass es immer noch blöder werden kann, war damit erbracht.
Aber nun haben sich auch die klassischen Friedenspfeifen zu Wort gemeldet. Am 30. August will man auf die Straße gehen und für den Frieden demonstrieren – und natürlich gegen den Westen:
Weltweit sorgt die imperialistische Politik von NATO und EU, USA und BRD, für eine Aufrechterhaltung von Krieg und Armut, Umweltzerstörung und Ausbeutung. Dies wird auch dort sichtbar, wo sie nicht direkt Krieg führen. Ihre politische Einflussnahme in der Ukraine, bis hin zur Unterstützung faschistischer Kräfte vor Ort, trug ebenso zur Eskalation des Konflikts bei, wie die ökonomischen Sanktionen gegen Russland.
Im Irak hinterließ die Kriegskoalition der USA eine völlig zerstörte Gesellschaft, in der religiöse und ethnische Konflikte gezielt angefeuert und instrumentalisiert worden waren. Die Folgen dieser Politik erleben wir heute mit dem Erstarken der IS/ISIS.
Und um ihren Ruf als dümmste alle sozialen Bewegungen zu untermauern, werden auch die passenden Forderungen gestellt: Alle „imperialistischen Kriege“ sollen beendet werden und NATO und Bundeswehr sollen sich auflösen.
Die Jack-Wolfskin Fashion-Show findet am 30. August in Düsseldorf statt. Aufgerufen haben unter anderem DKP, SDAJ und Die Linke Düsseldorf.
„Die dümmste aller sozialen Bewegungen“, „Friedenspfeifen“,“grauenhafte Klänge eines K.W.“, genehmigt, „einige schlecht gekleidete Rentner“, hm, hm, es waren sicher auch einige gut gekleidete Zeit ihres Lebens beamtete Pensionäre dabei. Auch vermeine ich, eine gewisse Rentnerfeindlichkeit aus diesen Worten herauszulesen. Das muss nicht sein.
@Thomas Weigle: ich habe nichts gegen Rentner – meine Mutter ist ja Rentnerin. Das war ein humoristischer Kollateralschaden 🙂
Bis jetzt habe ich immer wieder mal Artikel auf ruhrbarone gelesen. Unterhaltsam, auch wenn ich ab und zu über „merkwürdige“ Artikel gestolpert bin. Artikel ist aber eigentlich das falsche Wort. Ansichten trifft hier ja eher.
Doch dieser textliche Erguss schießt ja alles ab! Wut, Selbstüberschätzung, Abwertung und Stammtisch-Meinung kulminiert zu einem pubertären Pamphlet.
Mann, Junge: wie alt bist Du, dass Du es nötig hast, diesen Ort für eine solche Selbstdarstellung zu mißbrauchen. Die „journalistische Qualität“ erinnert mich an das Blatt »Roter Morgen« der KPD/ML … und unterbietet sie.
Das ist jedenfalls alles andere als Journalismus. Das ist Dreck.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Verfasser irgendwelche Erfahrungen bei Bundeswehr oder Zivildienst gesammelt oder einer anderen staatsbürgerlichen Pflicht nachgekommen ist. Dann wäre nicht so eine gequirlte … über die Friedensbewegung dabei herausgekommen.
Einfach nur ein dummer Junge.
Ich werde die Site in Zukunft meiden.
@Axel: Ich hatte eine gute Zeit als Zivildienstleistender bei der Arbeiterwohlfahrt Gelsenkirchen. Sozialstation Grenzstraße. Zu der gibt es übrigens einen schönen Schalke-Witz:
König vun Sweden:„Wo liegt Gelsenkirchen?“ Ernst Kuzorra: „Bei Schalke? – König vun Sweden: Wo liegt denn Schalke?“ Ernst Kuzorra: „Anne Grenzstraße, Majestät!“
http://nds.wikipedia.org/wiki/Ernst_Kuzorra
Diese Oberspießer in Uniform, dass die es tatsächlich noch gibt.
„Jack-Wolfskin-Fashion Show“ – @Stefan in Höchstform 🙂
Habs geliket, geshared und getwittert.
Stimmt doch auch: die sog. „Friedensbewegten“ sind freiwillige Lobbyisten von islamisten und Energieoligarchen. Sehr selektiv und keinesfalls allgemein für Frieden.
Anhänger von Freiheit, Frieden, Toleranz und Demokratie merken sich hingegen den 14.9. am Brandenburger Tor:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-plant-rede-bei-kundgebung-gegen-antisemitismus-in-berlin-a-986971.html
@Stefan: Umso wunder. Aber immerhin habe ich den richtigen Knopf gedrückt.
@Axel: Ja. Endlich konnte ich den Kuzorra-Witz auf den Ruhrbaronen unterbringen 🙂
Der schlechtest gekleidete Ruhrbaron schreibt einen seiner dümmsten Artikel.
Der Beweis, dass es immer noch blöder werden kann, ist damit erbracht.
😉
@Frank: …Toleranz und Demokratie… – über den wirklichen Inhalt der Worte sollte in dieser Diskussion der ein oder andere nochmal reflektieren.
@Axel
Schreib nicht so viel, bleib weg wie angekündigt…..
@Thorsten: Ah, es gibt noch mehr von dieser Truppe. Na, dann macht mal schön und rettet die Welt ohne mich.
diese neue friedensbewegung gefällt mir auch überhaupt nicht, aber ein gefühlt vollbärtiger hipsternerdartikel ändert daran überhaupt nichts, ich empfinde diesen artikel nur als quengelig-arrogant.
In Russland werden die Dissidenten traditionellerweise auch immer gefragt, warum sie nichts „gegen den imperialistischen Westen“ sagen. Nein, die Aufgabe einer jeden Friedensbewegung kann nur sein, die EIGENE Außenpolitik, das EIGENE Bündnis zu hinterfragen. Es ist ja schön und gut, anzukreiden, wenn man dabei in völligen Bullshit abgleitet, wie die Montagsdemonstranten. Dafür lese ich euren Blog.
Aber eine Demo gegen Putin in Düsseldorf ist so witzlos wie eine Demo gegen Israel in Damaskus, so mutig wie eine Demo gegen Obama in Moskau. Eine Demo gegen den kriegstreiberischen Feind, der uns diesen totalen Krieg durch sein kriegstreiberisches Benehmen förmlich aufzwingt und endlich mal kapitulieren sollte, damit Frieden herrschen kann, hat mit einer Friedensbewegung nichts am Hut. Die macht’s nämlich richtig.
Putin ist nicht Hitler, unser Auswärtiges Amt ist nicht die Mutter Theresa. Wer damit auf den Lippen in Deutschland demonstrieren geht, ist den sporadisch zusammengeknüppelten Demonstranten in Moskau geistig-moralisch deutlich näher, als der inhaltlich mit ihnen übereinstimmende Joachim Gauck.
@68er, Sie wissen ja wohl, daß die UNO für solche Kriege nicht schnell genug reagieren kann, und ihre militärische Struktur überhaupt nicht geeignet ist, solche Kriege zu gewinnen? Und daß deshalb der Ruf nach einem UNO-Eingriff praktisch dem stärkeren Kreigstreibenden, nämlich der IS freie Hand lassen würde?
Ich hatte schon mehrfach die Vermutung geäußert, daß mancher Pazifismus i Wirklichkeit zu nichts anderem nützlich ist, als einem der Kriegsbeteiligten zu helfen. Neutralen Pazifismus gibt es vermutlich überhaupt nicht.
Schmissiger Titel, Kompliment!
Ich habe niemals Wolfskin getragen.
Dabei gehörte ich, schwer pubertierend, bspw. zu den 400.000 Vollidioten, die in Bonn 1982 gegen den Nato-Doppelbeschluss demonstrierten.
Und bin, nachdem ich anfangs mehr als skeptisch war, ja erbitterter Internet-Ritter dagegen, einer der (zugegeben noch wenigen) Aktivisten der Bochumer Montagsmahnwache. Mich kotzt zwar das Wort schon an, doch ich finde mich trotzdem Montag für Montag dort wieder. Streitbar.
Außerdem schätze ich Konstantin Wecker sehr. Danzer noch viel mehr.
Meine Biografie, und als quasi öffentliche Person ist die für viele nachvollziehbar, ist zunächst kaum eine politische. Und trotzdem war ich als Theatermacher immer auch politisch. Denkend. Formulierend.
Ja, die Welt ist in einem jammernswerten Zustand. Und die Konservativen (überparteilich, global), Liberalen und Heuschrecken sind dafür sehr verantwortlich.
Und auch heute höre und lese ich, auch von Dir Stefen, keinerlei konstruktive Idee, wie das alles gedreht werden könnte. Ich höre immer nur Blasen, die verzagt aber auch stolz blubbern: ALTERNATIVLOSIGKEIT.
Die Montagsmahner sind in der Masse nach wie vor orientierungslos. Aber die Gründungssünden (rechtsoffenheit, kommerz, unterwanderung/steuerung/uninformiertheit etc. pp.) schleifen sich langsam ab. Wir werden zu einer sozialen Bewegung, die nicht nur Montags Maulaffen feilhält, sondern eine Streit- und Zusammenarbeitskultur entwickelt, die über die (partei-) politische hinausgehen mag. Wir erfinden weder den Frieden, noch andere Räder neu. Sondern vernetzen uns mit alternativen Initiativen, die ein anderes Leben wollen und probieren.
Mag sein, das ist verzweifelt naiv. Auch `82 siegte die Schmidt-Linie. Und dann kam Kohl. Seitdem ist die „Friedensbewegung“ eigentlich scheintot. Die Welt hat sich verändert. Ist unüberschaubarer geworden.
Eines ist aber klar: Viele Menschen in D, Europa und der Welt brauchen dringend Alternativen. Die werden wir weder von der GroKo, noch dem EU-Parlament, noch von der UNO aufgezeigt bekommen. Erst recht nicht von den (Neo-) Liberalen.
Die Alternative sind wir selbst in dem Moment, wo wir es wagen, uns „anders“ zu verhalten. Unberechenbar sind. Friedlich, meinetwegen. Klar im Denken, Fühlen, handeln.
Stefan, vergiss das mit den Aluhüten. Das mit J. Wolfskin. Hör auf gegen Grüne, Linke, Naive zu pöbeln. Das langweilt ja auch irgendwann.
Mach Dir die Mühe und entwickle tatsächliche Ideen. Es gäbe nicht die Ruhrbarone, wenn Deine Parole: „Weiter so! Alternativlos!“ wäre.
@Frank
…die Jacke, die ist wasserdich, bis tausend Meter, das gibt der Hilde und dem Peter, etwas Planungssicherheit, in dieser undankbaren Zeit… ♫♪♫
Hihi… Überall krawallen und pöbeln sich die Alt-68er durch Blogs und Foren, aber wehe, der Wind bläst zurück in die antikapitalistische Trauerfratze, dann geht’s nur noch „Mimimi…“:-)
@ Helmut Junge
Sie haben Recht, ich habe einen langen Bart, drei vollverhüllte Frauen und bin ein Fan der ISIS, sozusagen ein Pazislamfaschist. Oder bin ich vielleicht gar der Papst?
Denken Sie wirklich, ich wäre auf der Seite der ISIS? Was würden Sie sagen, wenn ich hier schreiben würde:
„Ich hatte bei Ihren Beiträgen schon mehrfach die Vermutung , daß mancher Bellizismus (Antipazifismus?) in Wirklichkeit zu nichts anderem nützlich ist, als einem der Kriegsbeteiligten und der Waffenlobby zu helfen.“
Die UNO wurde in den letzen Jahren gezielt demontiert. Sie soll nach dem Willen der NATO und der USA nicht eingreifen können.
@ Klaus Lohmann
„Hihi… Überall krawallen und pöbeln sich die Alt-68er durch Blogs und Foren, aber wehe, der Wind bläst zurück in die antikapitalistische Trauerfratze, dann geht’s nur noch “Mimimi…”:-)“
Wer pöbelt hier wo? Geht’s Ihnen noch gut?
MOMENT! #Ruhrbarone sprechen im Ton wie vor exakt 100 Jahrten! … Klingelt’s?! GENAU!
„Dicke #Bertha“ und „Schwerer #Gustav“ galten im Ersten #Weltkrieg als „#Wunderwaffen“, die den #Endsieg bringen sollten.
Und wer produzierte diee: #KRUPP. Und wonach wurden diese #Kanonen benannt? Suchen Sie mal selbsttätig.
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Wer hier die #Friedensbewegung dumm diffamiert, gehört für mich zu den naiven Änhängern der #Rüstungslobby und #Kriegstreibern – wie Krupp und die anderen #Waffenproduzenten und Konzerne, die daran verdienen.
Dann sollen sich alle „harten Jungs“, die #Frieden durch #Waffengewalt erzwingen wollen, sofort als Freiwillige zur #Bundeswehr melden und jubeldn durch die Straßen #marschieren – so wie damals…
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Hiermit kündige ich das Ruhrbarone-Abo per #Dislike.
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http://www.aufschrei-waffenhandel.de/
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#Waffenlobby #Rüstung #Rüstungslobby #Krieg #Frieden #Waffenhandel #Aufschrei
Ist ihr Portfolio frei von Waffen-Aktien?
@Clemens Ratte-Polle: Und Tschüss 🙂
@ Udo Höppner:
Demokratie, Liberalismus und Kapitalismus haben den Wohlstand der Welt gemehrt. Es braucht aber selbstverständlich Regulierung, um Monopole zu vermeiden, und eine zu enge Zusammenarbeit zwischen Monopolisten und dem Staat.
Letzteres war Ursache für die Finanzkrise: Regierungen wollten Immobilienkredit für alle, als die Sozialkassen leer waren. Und das ging schief. Goldman und Lehman haben die faulen Kredite wie Hütchenspieler in der Welt verteilt, das stimmt. Aber gewollt haben diese faulen Kredite solche Regierungen, die seit jeher mit den Großbankbürokratien zusammen arbeiten. Und beide Bürokratien waren sich einig, wer die Rechnung zahlt.
Was Helmut Schmidt angeht: mit der Nachrüstung hat er einmal was Richtiges gemacht.
Wir erleben doch gerade jetzt wieder was passiert, wenn man autoritären Regimen zu sehr nachgibt. Man muss ihnen glaubhaft Grenzen setzen.
Demokratien führen untereinander keine Kriege. Aber sie müssen fähig und willens sein, sich gegen aggressive Regime zu verteidigen.
Eine Seite ist hochgerüstet und begeht Verbrechen gegen die Menschlichkeit-Nun, was tun. Zusehen weil.die Amis mit dem.Einmarsch in den Irak eine strategische Dummheit begangen haben? Zusehen weil einige Menschen.Geld mit Waffen verdienen?
Wie kann eine selbsternannte Friedensbewegung bei Völkermord schweigen?
In anbetracht dessen das nun ein schnelles Eingreifen erforderlich wäre.
Waren es.nicht Israel und die USA.die.den arabischen.Frühling mit Zweifeln beäugt hatten. Sie sollten.leider recht behalten.
Herr Laurin,
Ihre infantilen „Freunde“ scharen sich um Sie und passen sich ihrem Niveau an.
„Ich hör schon die Drohne, du Scheiß Peacer!“
unterscheidet sich nicht groß vom Niveau der Djihadisten-Videos.
@68er: Fand ich auch drüber – rutschte durch. Sorry, sowas wird nicht mehr freigeschaltet.
Ich kenne den Herrn Laurin nicht und kann ihn somit auch nicht als Freund bezeichnen, aber schön dass Sie hier mit ihrem Geflenne eine Beschäftigung gefunden haben. Das hält Sie bis zur Revolution sicherlich über Wasser, dann gehts nämlich in die Uranmine.
Dieser Artikel ist unterstes Bildzeitungs-Nievau. Ich werde hier nix mehr lesen. So ein dämlicher Scheißdreck!
@ #17 DDA:
Sehr schön, danke :-))
@Sebastian: Vielen Dank für den Vergleich mit Europas erfolgreichster Tageszeitung 🙂
@ #14 Anton:
Finde ich nicht, dass eine Demo gegen eine fremde Regierung keinen Sinn macht. Wir können doch auch selbst artikulieren, dass wir Völkermord ablehnen oder Verstöße gegen Grenzverletzungen, Landnahme, Unterdrückung etc. Wenn es genügend große Demos in genügend vielen Ländern gibt, dann ramponiert das das Ansehen des Kritisierten und beeinflusst evtl. seine Politik. Vielleicht ermutigt es auch Widerstand in seinem Land.
Wenn es so läuft wie jetzt kritisieren Linke und Grüne stets aus der Komfortzone heraus. Gerade WEIL sie damit rechnen, dass sie damit nichts bewirken, können sie sich moralisch wohlfeile aber Positionen leisten. Aber was wäre z. B. wenn sich islamistischer Terror in Westeuropa etablieren würde? Die wären die ersten, die nach Verteidigung riefen. Die grüne Doppelmoral kann man im Kleinen z. B. täglich in Kreuzberg besichtigen.
@#20 | 68er: Sorry, aber mit so einem generischen Nick wie dem Ihrigen muss man mit verbalen „Kollateralschäden“ immer rechnen;-)
@68er, “Ich hatte bei Ihren Beiträgen schon mehrfach die Vermutung , daß mancher Bellizismus (Antipazifismus?) in Wirklichkeit zu nichts anderem nützlich ist, als einem der Kriegsbeteiligten und der Waffenlobby zu helfen.”
Sie fragen sich doch nicht ernsthaft, was ich dazu sagen würde.
Ich würde das mit Ihnen diskutieren, lieber @68er.
Die Waffenlobby verdient übrigens auch bei einem Nichteingriff einer dritten Partei, weil gerade die kleinen Kriege, in denen immer wieder Waffenstillstände, aber nie Friedensverträge geschlossen werden, damit es demnächst wieder knallen kann, ohne Waffenfabrikanten, deren Lobby und interessierten zahlungskräftigen Kunden, die einen Stellvertreterkrieg führen lassen, diesen Waffenproduzenten immerwährende Freude bereiten.
Solche kleineren Kriege gibt es immer mehr, ohne daß Sie und andere Pazifisten geneigt sind, davon Kenntnis zu nehmen. Dagegen demonstrieren Sie nie. Sie melden sich nur bei wenigen Kriegen zu Wort. Sie treffen eine Auswahl.
Warum Sie genau diese Auswahl treffen ist natürlich Ihre persönliche, dennoch mittlerweile aber wegen der statistischen Häufung, transparente Entscheidung. Damit will ich sagen, daß ich nach all den Jahren, die ich Ihre Beiträge lese, schon vorhersagen kann, wann Sie sich engagieren und wann nicht. Trotzdem bezeichnen Sie sich beharrlich als Pazifist. Das ist natürlich Ihre eigene Sache. Aber ich, der ich auch gerne Pazifist sein möchte, kann das so nicht machen, wie Sie. Ich halte das nämlich für einen Selbstbetrug. Und wenn ich Ihnen das sage, reagieren Sie gereizt, bzw. empfindlich.
So, wie ist es mit Ihrer anderen Aussage „daß mancher Bellizismus (Antipazifismus?) in Wirklichkeit zu nichts anderem nützlich ist, als einem der Kriegsbeteiligten……zu helfen.“
Ja, @68er. Da haben Sie Recht. Ich bin parteiisch, das sehen Sie richtig. Sie sind auch parteiisch, aber davon wollen Sie ja nichts hören.
Im Gegensatz zu Ihnen ist mir nämlich bewußt, daß es keine neutrale Positionierung gibt. Nur, daß mich auffregt, daß manche Zeitgenossen so heucheln, als wären sie einzig für den Frieden. Das macht sich nämlich gut in der breiten Öffentlichkeit.
Friedensbewegte sind gegen das Einschreiten gegen die IS und für sie ist das Video mit der Hinrichtung von Foley ein Fake:
„die szene mit foley und dem schwarzen mann könnte auch in der wüste nevada entstanden sein. gerade durch die vermummung lässt sich nicht sagen, ob dass ein IS ist.“ (Klaus Baum)
Es gibt unzählige Videos über Enthauptungen im Internet. Es gibt unzählige Berichte von Vertriebenen, die mit eigenen Augen mitansehen mussten, wie die IS Familienangehörige enthauptet hatte.
Aber für die linken, amerikahassenden Kapitalismusüberwinder und Hamasversteher beim Spiegelfechter und bei Klaus Baum ist klar: Alles ein Fake! Die gierige Waffenindustrie will nur ihren Profit mit Waffenlieferungen für die Kurden machen. Und überhaupt: Die Kurden sind auch nicht besser und brauchen keinen eigenen Staat.
(Demgegenüber ist selbstverständlich jede Verlautbarung der prorussischen Separatisten ausnahmslos wahr und wird nicht hinterfragt.)
Klaus Baum findet dann sogar, dass nicht die Enthauptungen das Problem sei, sondern die Berichterstattung darüber an sich:
„Jedenfalls ist diese Nachricht über die Köpfung hervorragend geeignet, Hass zu evozieren.“ (Klaus Baum)
sehr guter artikel 🙂
ist ja immer noch ein blog oder hab ich das falsch im header gelesen?
„Liebe“ Ruhrbarone,
nein, ich kündige hier nicht mein nichtexistierendes Abo. Im Gegenteil. Ich bin auch Provokateur und habe so auch tolerant zu sein, mich gar anstacheln zu lassen.
Aber in diesem Artikel stimmt eben nichts. Wolfskin wird vor allem von wohlhabenden Bauernsöhnen am Niederrhein getragen. Aluhüte existieren nicht.
„Dumm“ ist an der Friedensbewegung nie etwas gewesen, außer einzelne Deppen, Mitläufer wie „Stars“.
Im Kern ist die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit genauso menschlich, wie das Streben nach Macht und das kriegerische Streiten.
Mit offenem Visier streiten und kämpfen hieße hier, klar zu sagen: „Auf ein paar 100 oder 1000 oder 100.000 Menschneleben kommt es mir nicht an. Es geht mir vor allem um das eigene Über Leben und meinen Wohlastand!“ Man mag dann als Zyniker gelten, doch das ist demjenigen wurscht.
Ich bleibe da, nah bei Lennon, Träumer. Und hau jedem auf die Fresse, der mich von Angesicht zu Angesicht auf eine Weise beleidigt, wie es Laurin hier mit einer Masse von Leuten wiederholt versucht.
Wie das zusammenpasst? Ich lege nicht die Hand für meine „Genossen“ ins Feuer. Manchen erkläre ich gar den rethorischen Krieg.
Aber es geht um etwas völlig anderes.
Würde. Und die ist, natürlich, nur mit einem gesunden! Maß an Wehrhaftigkeit möglich. Und damit meine ich etwas völlig anderes als die Ruhrbarone-Linie oder die eines Gauck, der offenbar schon immer seinen Beruf verfehlt hat.
Und jetzt geh ich kunst machen.
@Udo Höppner: Genau das scheint euch „Friedensbewegte“ heute auszuzeichnen – erst alle Kritiker stumpf in Sippenhaft eines Blogartikels zu nehmen und dann Würde mit In-die-Fresse-hauen zu verteidigen. Arm, echt arm.
Diese Beitrag hat null Wert, absolut schlecht und einseitig! Mehr braucht man dazu nicht sagen!!!
Der dümmste aller Journalisten schreibt eine „Glosse““ – was für ein Arschloch!! (Sorry!!) .und was ist das für ein Lobbyblatt für die Waffenindustrie??
Helmut, die, die heute noch immer ihrem „Pazifismus“ hochhalten, sind damals, so wie ich auch, in Gesellschaft von Leuten marschiert, die überhaupt nichts dabei fanden, dass der sozialistische „Friede“ bewaffnet sein muss. Du hast also völlig recht, wenn du sagst, dass Pazifismus nicht neutral ist, in den hier diskutierten Fällen zumindest. Es ist Heuchelei, die sich leider gut macht.
@Anton 14 Ich habe gegen den Vietnamkrieg demonstriert, wie Hunderttausende oder gar Millionen auch in aller Welt in Ländern, die diesen Krieg nicht führten. Ob es was genutzt hat? Hm…
@Steffan Böhle: Der Text ist keine Glosse.
OT-Hinweis: Die Hamas hat drei mutmassliche Kollaborateure exekutiert (meldet der DLF)
Der Aufschrei der Hamas-Versteher um Diether Dehm und Konstantin Wecker wird sich in Grenzen halten…
Sacht der Opa:
„Jung, vor nix haben die Mächtigen und Idioten dieser Welt mehr Angst, als vor friedlichen Bürgern mit bunten Fähnchen.“
Erstaunlich was hier für Kommentare freigeschaltet werden, Hr. Laurin sie sind hart im Nehmen.
Inhaltlich würde ich dieser Glosse aber auch widersprechen wollen.
ISIS killt auf barbarische Weise alles, was sich ihren gierigen Grabschern in den Weg stellt. Alles und jeder wird beseitigt, egal welcher Herkunft, egal welche Religion, egal welches Geschlecht, egal welches Alter.
Mit der drohenden Eroberung des Mossulstaudamms stand die reale Bedrohung im Raum das die Millionenstadt Mossul, dazu rammelvoll mit Flüchtlingen, genauso wie Bagdad von dieser internationalen Psychopatenvereinigung wahlweise einfach ersäuft wird oder aufs Trockene gesetzt werden.
Das war unseren Friedensbewegten scheißegal, zumindest so egal, daß sie mit dem Arsch nicht hoch kamen.
Jetzt steht ein direktes militärisches Engagement westlicher Mächte im Raum und schwups kommen die Ärsche in Bewegung. Auf einmal hat das Popcorn zur Tageschau scheinbar einen bitteren Beigeschmack. Das mit „dumm“ zu bezeichnen, geht völlig an der geistigen Konstitution dieser Recken vorbei!
@Wolfram Obermanns: ich bin hart ins Thema reingegangen, also muss ich mir auch was bieten lassen 🙂
Thomas (40), es sind fast immer gutmütige Menschen, deren guter Wille mit dem Appell an ihr Mitleid und ihre Hilfsbereitschaft regelrecht instrumentalisiert wird.
Du hast das selbst erlebt, ich habe das als junger Mensch jahrelang erlebt. Nur für mich kann ich sagen, daß ich ab 1980 herum für solche Appelle kein Ohr mehr frei hatte. Das ist etwa 34 Jahre her, aber mein damaliger innerer Reifeprozeß war für mein weiteres Leben sehr wichtig.
Wer sich da aus dem einseitig orientierten Mitleidskollektiv zurückzieht und zu Schlußfolgerungen kommt, die eigentlich ein ganz anderes Handeln erfordern, der kriegt schnell gesagt, daß er bereits auf der anderen Seite steht, obwohl das zu diesem Zeitpunkt der Meinungsbildung noch gar nicht der Fall ist. Zu diesem Zeitpunkt tut das nämlich noch weh, wenn man als Abtrünniger da steht.
Meist kehren die Betroffenen dann reumütig in den Schoß der „Familie“ zurück.
Wenige raffen sich auf, den letzten Schritt der Trennung dann durchzuziehen.
Das heißt, es gibt in diesen Kreisen Nullkommanichts an Diskussion. Die die drin bleiben halten die Klappe und die „Renegaten“ sind ja nachweislich Gegner geworden, denen man gar nicht erst zuhören braucht.
Das ist so wie bei kleinen Sekten. Aber haben wir nicht schon über die Ursache und den Anfang dieses historischen Prozesses gesprochen? Fast hätte ich jetzt geschrieben, daß wir dazu mal gemeinsam Material erarbeiten und einen Artikel schreiben sollten. Nur habe ich immer zu viele Sachen, die ich gleichzeitig mache, daß ich manchmal meine, während meiner beruflichen 40-Stundenwoche hätte ich viel mehr geschafft gekriegt.
@Stefan Laurin
wäre es ein regulärer Kommentar oder sogar Leitartikel und keine Glosse gewesen, dann wären Sie hart ins Thema gegangen. So haben sie die Kritik mit humorigen Elementen stilistisch noch gebrochen.
(Allerdings hätten es die Betroffenen dann wahrscheinlich nicht begriffen, insofern…)
Sorry, aber diesen Meinungsartikel finde ich gar nicht mutig. Es handelt sich ja hier um sehr kleine Minderheiten – was man allein an den Aufrufern sieht. Sich vor den Kindergarten zu stellen und zu rufen, dass sie doch den stärksten rausrufen, ist wirklich eher langweilig.
Ich habe auch eine persönliche Meinung zu den Konflikten, die diametral diesem Artikel, aber auch dem Aufruf entgegensteht. Hilfe, was mache ich jetzt? Alle als Fundamentalisten beschimpfen, die in schwarz-weiß denken?
Helmut, da warst du eindeutig früher dran als ich. Ich bin allerdings mittlerweileein ganz schlimmer Renegat, habe mich herzlich unbeliebt gemacht.Der Vorteil heute und in unserer Republik ist: im Gegensatz zu anderen Zeiten und Staaten ist es nicht wirklich mit Nachteilen verbunden. Eher doch ist das Gegenteil der Fall.
Was den Artikel angeht, wenn du nicht nur Interesse, sondern auch mal die Zeit findest, gerne.
Wie ich heute lesen konnte, hat die Hamas jetzt doch zugegeben, daß sie vor drei Monaten die drei israelischen Jugendlichen gekidnapt und ermordet hat.
Das hat sie bisher abgestritten. Und ihr Anhang hier bei uns het den israelischen verdacht empört als israelische Propaganda abgetan.
Und was sagen diese angeblich Friedensbseelten jetzt?
Da wird erfahrungsgemäß nichts kommen. Und beim Nächstenmal sind sie wieder auf der Seite der Hamas. Und weil das bisher immer so war, glaube ich denen kein Wort von ihren hehren Absichten den Weltfrieden zu verteidigen.
Kein Wort.
Das müssen schon Zyniker sein, die wiederholt immer wieder, und immer wieder Morde der einen Seite abstreiten, um lauthals zu brüllen, wenn die andere Seite zurückschlägt. Offenbar werten sie nur das als Mord, was Israel, die USA oder Andere, die sie je nach eigenem Gusto unter die „Imperialisten“ zählen. Wer zu den „Imperialisten“ dazugehört, muß man nämlich nicht genau erklären. Das ist wirklich praktisch.