Am Sonntag machte sich der BVB zum Gespött Fußballdeutschlands. Mit 2:5 unterlagen die Dortmunder im heimischen Westfalenstadion gegen Bayer 04 Leverkusen und sorgten damit dafür, dass die erlaubten 10.000 Zuschauer vor Ort sich plötzlich gar nicht mehr so glücklich über den zuvor mit Mühe erhaschten Stadionzugang gefühlt haben dürften.
Doch auch die Fans an den Bildschirmen und Radiogeräten außerhalb der Arena dürften vielfach kräftig vor Entsetzen in ihre Kaffeetassen oder Bierbecher gespuckt haben, als es ihre Lieblinge gegen den Tabellendritten, trotz intensiver Mahnungen ihres Trainers Marco Rose im Vorfeld, einmal mehr an der notwendigen Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit haben vermissen lassen.
Zwar liegen die Schwarzgelben auch nach diesem erneuten Rückschlag noch immer mit kommoden fünf Punkten Vorsprung auf die Werkself auf Rang zwei in der Tabelle, doch kombiniert mit dem frühen Aus in DFB-Pokal und UEFA Champions League, kommen die Dortmunder Verantwortlichen so langsam in erhebliche Erklärungsnot.
Wie kann es sein, dass eine zweifelsohne hochtalentierte Mannschaft seit Jahren einfach nicht dazuzulernen scheint, mit Marco Rose auch der nächste anerkannte Fachmann als Trainer mit diesem Kader (zumindest bisher) nicht wirklich gut zurecht kommt?
Blickt man auf die Entwicklung des BVB in den vergangenen Jahren, so ist streng genommen seit 2017 kein wirklicher Fortschritt mehr zu erkennen. Sowohl Peter Bosz, als auch Peter Stöger, Lucien Favre und jetzt eben Marco Rose haben es nicht hinbekommen mit dem ambitionierten Team näher an den FC Bayern München heranzurücken, sich auch international einmal aus dessen Schatten zu befreien.
Der letzte Trainer dem es gelang mit den Dortmundern nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, das war Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel, der mit der Mannschaft nicht nur den DFB-Pokal 2017 gewann, dem es auch gelang das Team dauerhaft als einen aufstrebenden, ambitionierten Klub darzustellen. Nachdem Tuchel in Dortmund nicht länger gewollt war, zeigte er im Ausland, dass er mit echten Top-Klubs arbeiten und Erfolge feiern kann. In Dortmund sicherten sie sich mit Interimscoach Edin Terzic im vergangenen Jahr zwar noch einmal den Pokal in Berlin, doch entwickelte sich der Kader seit Tuchel eigentlich eher zurück. Einzelne gute Phasen einmal ausgenommen.
Was also ist das tieferliegende Problem des Vereins? Klar, mit den Bayern mitzuhalten ist bei deutlich geringerem Budget und insbesondere auch in Pandemiezeiten eine immense Herausforderung. Und doch wundert es, dass es den führenden Köpfen in Dortmund, rund um Aki Watzke, Michael Zorc und Co. seit Jahren nicht gelingt, etwas mehr Konstanz in die Leistungen der Mannschaft zu bringen. Egal wer der Trainer ist, es scheint aktuell nicht zu mehr Ruhe und Entschlossenheit zu reichen. Das Problem liegt also offenbar woanders, nicht auf der Trainerbank.
Dem Kader fehlt es seit Jahren schon an echten Führungspersönlichkeiten. Und wenn mit Mats Hummels der Abwehrchef, und mit Erling Haaland der Topstürmer ausfallen, so wie am Sonntag gegen Leverkusen, dann kann man sich als Anhänger des Klubs eigentlich schon im Vorfeld des Spiels ausmalen, dass es gegen eine konterstarke Elf mit viel Elan eben sehr eng mit dem Punkten werden wird. Und so kam es dann gegen Bayer auch.
Einmal kann so etwas ja mal passieren. Auch in der Vorsaison, viele hier werden sich sicherlich erinnern, setzte es einmal eine sehr deftige Heimpleite. Gegen Aufsteiger Stuttgart unterlag die Borussia damals sogar mit 1:5. Lucien Favre wurde danach entlassen. Seither ist einmal mehr viel passiert in Dortmund. An der mangelhaften Einstellung und der fehlenden Konsequenz mit der die Mannschaft viel zu häufig auftritt hat sich jedoch nur wenig bis nichts geändert. Warum eigentlich nicht?
[…] Borussia Dortmund hat zur Saison 2022/23 den deutschen Nationalspieler Niklas Süle (26) verpflichtet. Der 1,95 Meter […]
Robin,
ich gehe davon aus, daß Millionen BVBer sich allesamt das fragen, was Du abschließend frags -ich auch-.
Vergebens warten "wir" allesamt seit Wochen, aktuell seit der Pleite am Samstag auf fundierte Antworten zu dieser Frage durch Watze, Zorc, durch Sammer und Kehl, durch den Trainer, durch den Mannschaftskapitän Reus. Außer heißer Luft ist nichts wahrzunehmen. Auch das ist momentan ein äußerst bedenkenswertes "Markenzeichen" des BVB.
Hoffentlich wird von den Genannten nicht versucht, die Verpflchtung von Süle zu nutzen, um von momentanen Problemen und der Unfähigkeit oder Unwilligkeit, sie kurzfristig zu lösen, abzulenken. Das kann nicht und das wird nicht funktionieren. So interessant es auch mir erscheint, über die Süle-Verpflcihtung jetzt zu diskutieren, lasse ich das, weil es mir so wie den allermeisten Fans "hier und heute "darum geht, ob und wie der BVB das einzig noch verbliebende Saisonziel erreichen kann -Direktquali für die Champ.lig, also Platz 3, mindesten Platz 4, um…..
Robin,
nur ein Detail zur momentanen Misere, das mich jedoch umtreibt bis hin zu großer Verärgerung:
Reus ist Spiel für Spiel -mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen- stets einer der auffälligsten Schwachpunkte im BVB-Spiel -auch gegen Leverkusen-.
Er bleibt trotzdem Mannschaftskapitän.
Er wird , wenn überhaupt, von der Vereinsführung, vom Trainer, aber auch seitens des örtlichen Medien nur selten und dann sehr, sehr zurückhaltend kritiisiert.
Er gibt nach jedem Spiel Erklärungen ab, die an Belanglosigkeit nicht zu überbieten sind.
Er kassiert pro Jahr 12 Mio € -für was eigentlich? Was müßte daran gemessen, z.B. ein Belingham "verdienen" ?
Robin, ich mach das gesamte Elend des BVB nicht an Reus fest. Er ist jedoch für mich ein Symbol für alles was beim BVB schief läuft. Nicht erst seit heute"
PS
Bezeichnend für "meinen BVB-Frust".
Ich denke darüber nach -gelegentlich-, ob "wir" mit Favre besser dastehen würden als mit Rose.
Soweit ist es bei mir mittlerweile gekommen.
Ich seh gerade,dass ich meine Trainerfrage unter dem falschen Artikel plaziert habe,tststs. Stand jetzt ist doch,dass einige Trainerwechsel nicht so wirklich genutzt haben, bspw.Hütter bei BMG, und wie hieß noch mal der Kurzzeittrainer in WOB? Glasner in FFM ist ja auch nicht gerade glanzvoll gestartet, hat sich aber berappelt, Rückschläge sind aber weiterhin möglich, wie die böse Pleite gegen den ostwestfälischen Underdog gezeigt hat.
@Thomas: Nachdem inzwischen einige Trainer nach Tuchel mit dem vorhandenen Kader nicht mehr zurecht kamen, vermute ich, dass das Problem aktuell nicht der Trainer ist.
Robin,
wie unter 2 im zweiten Absatz vermutet:
Das Spiel des BVB am Wochenende in Berlin scheint weitgehend ohne Belang zu sein. Der Süle-Hype dominiert. Auch die Pleiten und die Pannen der bisherigen Spielzeit 2021/2022 scheinen dank Süle vergessen zu sein.
Wenn Watzke und Co das gewollt haben, gratuliere ich ihnen zu diesem Süle -Coup, vor allem zu seiner zeitlichen Platzierung.
Sie könnten sich allerdings gewaltig irren, wenn das nächste Spiel in Berlin mit einem ähnlichen Desaster endet wie das gegen Leverkusen. Als BVBer bin ich jedenfalls weder fähig noch willens, wegen der Verpflichtung von Süle das Nachdenken über die Ursachen und die denkbare Folgen der insgesamt katastrophalen Leistungen des BVB einzustellen.
@Walter: Am Zeitpunkt der Veröffentlichung scheint mir der BVB selber eher wenig Anteil zu haben. Nachdem die Verpflichtung am Sonntag im Doppelpass auf Sport1 schon ein großes Thema war und danach als Diskussion quer durch alle Medien lief, musste der BVB am Montag quasi reagieren. Aber ich gebe dir Recht, Walter, sportlich scheint die Saison in den Augen vieler wohl schon gelaufen zu sein, was nicht nur schade sondern auch gefährlich ist. Ein Spannungsabfall kann die Mannschaft gerade gar nicht gebrauchen.
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