Der Einzelhandel wird in Zukunft nicht mehr allein das Bild der Innenstädte bestimmen.
Es nieselt an diesem grauen Oktobermorgen und in der Essener Innenstadt kann man die Besucher zählen. „Essen die Einkaufstadt“ steht in Leuchtbuchstaben auf einem Hotel gegenüber des Hauptbahnhofs. Doch viele Geschäfte, die früher Besucher anlockten, haben längst geschlossen. Hochwertige Mode, Herrenausstatter oder auch die großen Spielzeuggeschäfte, an deren Schaufenstern sich die Kinder in der Weihnachtszeit einst die Nasen plattdrückten, haben geschlossen. In die Ladenlokale zogen die Billigheimer. Auf viele Bürger, dass zeigte auch eine Umfrage der WAZ, macht die Innenstadt mittlerweile einen heruntergekommenen Eindruck. Der Glanz vergangener Zeiten, er ist längst vorbei. Richard Röhrhoff, der Geschäftsführer der Essen Marketing GmbH, hält die Vergleiche mit der Vergangenheit für verkehrt: „Keine Innenstadt, auch die Essener nicht, ist noch, was sie vor 30 Jahren war. Das hat mit der Globalisierung zu tun, mit dem Wachstum des Online-Handels und der Zunahme von großen Einkaufszentren. Wir kennen die Probleme und arbeiten daran.“ Ein Problem sei, dass kaum noch jemand in der Innenstadt wohnen würde. „Viele Vermieter lassen Wohnungen leer stehen, weil ihnen die Vermietung zu aufwendig ist und sie mit Ladenlokalen genug verdient haben.“ Wenn man mit Handelsflächen weniger verdienen kann, hofft Röhrhoff, würde das Interesse an Wohnungsvermietungen wieder zunehmen. In der Innenstadt der Zukunft würde es mehr Wohnungen, mehr Kultur und mehr Gastronomie geben. „Und natürlich auch die Angebote, die zu so einer City passen: Lebensmittelgeschäfte, Kindertagesstätten und Nachbarschaftstreffs.“
Dass die Zeiten, in denen der Handel das Bild der Innenstädte bestimmte vorbei sind, sieht auch der Dortmunder Stadtplaner Rolf Junker so: „Die heutigen Innenstädte sind von den vergangenen 60 Jahren geprägt: Wirtschaftswunder, Wachstum und mehr Wohlstand. Die Städte vor dem Krieg sahen anders. In ihnen gab es weniger Handel und mehr wohnen und Handwerk.“ Da müssten die Städte wieder hin. Zum Beispiel, in dem alte Geschäftshäuser zu Wohngebäuden umgebaut werden. Die könnten dann, weil viel Platz da ist, auch großzügige Foyers und Gemeinschaftsräume haben.
Die große Zeit der klassischen Fußgängerzone sei zu Ende. Was aber nach Junkers Ansicht nicht bedeutet, dass sie wieder für den Verkehr freigegeben werden sollten: „Spielgeräte und mehr grün wären eine Alternative. Die Fußgängerzone würde zur Spielstraße.“
Viele Innenstädte haben zurzeit ein Problem und sie liegen längst nicht nur im Ruhrgebiet. Auf vielen Fußgängerzonen sind heute weniger Menschen unterwegs als vor der Pandemie. Der Immobiliendienstleister Engel & Völkers hat die Frequenz in über 120 Fußgängerzonen gemessen und einen Tag im September 2021 mit einem Tag im selben Monat 2019 verglichen. Sicher, nur eine Momentaufnahme, aber sie zeigt eine Tendenz: Die Kölner Schildergasse verlor fast 20 Prozent ihrer Besucher, die Schadowstraße in Düsseldorf fast zehn, die Sternstraße in Bonn fast 20 und die Kettwiger Straße über 25 Prozent. Andere freut die Entwicklung: Der Onlinehandel wuchs allein im ersten Halbjahr 2021 nach einer Studie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel um 23 Prozent.
Doch werden mehr Gastronomie, Kultur und Wohnen die Probleme lösen? Ina Scharrenbach (CDU), als Heimatministerin in der nordrhein-westfälischen Landesregierung auch für Stadtentwicklung zuständig, hat das ihre Zweifel. „In der Stadtentwicklung“, sagt Scharrenbach“, reden derzeit alle über die Qualifizierung der öffentlichen Räume. Ihre Aufenthaltsqualität soll gesteigert werden. Aber die meisten Einheimischen sitzen abends in der Stadt nicht auf Parkbänken, sondern in Cafés, Restaurants und Kneipen. Es gäbe Ansammlungen von Menschen, die dazu beitragen, dass andere die Innenstadt meiden. „Die Frage ist also, wem gehört der öffentliche Raum und wer eignet ihn sich an?“
Vor allem im Sommer gab es in viele Städten Ausschreitungen in den Innenstädten und ihren Randlagen: Über Wochen lieferte sich die Polizei am Rand des schicken Kreuzviertels in Dortmund regelrechte Straßenschlachten mit Jugendlichen. In Bochum musste die Bereitschaftspolizei des Landes, sonst im Einsatz bei Demonstrationen und Fußballspielen, im Bermudadreieck vor allem gegen migrantische Jugendliche vorgehen. Es kam zu Körperverletzungen und Diebstählen. Bis heute sind Teile des Konrad Adenauerplatzes, dem Herz des Kneipenviertes, am Wochenende mit Hamburger Gittern abgesperrt. In Gelsenkirchen gab es Auseinandersetzungen zwischen Roma-Jugendlichen und Passanten. Die Auslagen eines Buchgeschäfts wurden regelrecht geplündert. Nur durch den Einsatz von Polizei, Ordnungsamt und Sozialarbeitern bekam die Stadt die Lage wieder in den Griff.
Sicherheit, Leerstände, Onlinehandel, wegen der Pandemie ausgefallene Veranstaltungen – die Liste der Probleme ist lang. Das Land versucht mit einem Programm schnelle Abhilfe zu schaffen. 70 Millionen Euro für die verschiedensten Maßnahmen hat das Land im vergangenen Jahr bereitgestellt. Der Schwerpunkt lag auf dem war Ankauf und Anmietung von leerstehenden Immobilien. Auch in diesem Frühjahr wurde dieser Ansatz weiterverfolgt. „Jetzt wollen wir die Städte dabei unterstützen, sich Gedanken zu machen, wie öffentliche Räume attraktiver werden können. Dafür stehen 30 Millionen Euro zur Verfügung.“
Die Städte sollen, sagt die Ministerin, „ihren Unique Selling Point finden.“ In der Werbewelt ist der Unique Selling Point das, was ein Produkt von allen anderen unterscheidet. Bei den meisten Städten wir das nicht einfach: In fast allen Innenstädten finden sich dieselben Geschäfte und Gastronomieketten und sehen die aufgestellten Bänke gleich aus. Sicher, e8in paar Städte haben Glück: Köln hat den Dom und seine lange Geschichte, Düsseldorf die Edelboutiquen und das Rheinufer, Bochum punktet mit Festivals und Konzerten und Münster mit seiner wunderschönen Altstadt. Für andere wird die Suche nach der Einzigartigkeit eine hart zu knackender Nuss. Entsprechend entspannt zeigt man sich dann angesichts der Herausforderungen auch in der Westfalenmetropole: Seit 20 Jahren, teilt die Stadt auf Anfrage mit, arbeite man dort daran, dass die Innenstadt „nicht durch eine handelsdominierte Monokultur geprägt“ wird. In „Reallaboren“ wird ausprobiert „ob eine Reduzierung von Parkraumbewirtschaftungen und Verkehrsfläche dazu führen kann, dass sich die Aufenthaltsqualität verbessert.“ Klappt es, werden die Erkenntnisse auch in anderen Quartieren umgesetzt. „Wir setzen also quasi auf die Schwarmintelligenz in unserer Stadt.“ Die könnten auch die anderen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen gut gebrauchen.
Der Artikel erschien in einer ähnlichen Version bereits in der Welt am Sonntag
Hat denn die Besucherzahl im Ruhrpark ebenfalls nachgelassen?
War ja immer schon die größte Konkurrenz für die Bochumer Innenstadt.
Meiner Meinung nach hätte man mit der Umstrukturierung der Bo-City schon viel früher anfangen können.
Als vor ca.20 Jahren ein Kumpel meinte, dass er bei Amazon nichts bestellen würde, weil sie, so seine Worte damals, den Einzelhandel kaputt machen, hielt ich das noch für etwas übertrieben. Heute muss ich sagen: er hatte recht (habe dort auch seit ca. 10 Jahren keinen Account mehr).
Könnte sich der Autor damit nicht doch so ganz langsam mal eingestehen, dass hier doch ein Systemfehler des Kapitalismus vorliegt und in einem solchen Falle ein Eingreifen des Staates nötig ist?
@sneaking_beauty: Das Angebot ist größer als je zuvor. Wo bitte soll da ein Systemfehler sein? Nur weil sich Disbtributionswege teilweise geändert haben?
#2 Sneaking beauty
Veränderung ist ein Problem? Ich bin ja ein großer Fan von Schumpeters Idee der kreativen Destruktion, das Bessere ist der Feind des bloß Guten.
Die monofunktionale Einkaufsstadt ist ein Relikt der fordistischen Stadtplanung bzw. der Charta von Athen und ihrer Nachläufer. Ein aussterbender Dinosaurier, wie Steinkohlebergbau, Stahlwerke etc. im Ruhrgebiet.
@sneaking_beauty, Leute die in urbanen Zentren wohnen, haben eigenartige und sogar abgehobene Gedanken zum Lebensalltag, die sie oft für alle verbindlich machen wollen.
Leute aus den städtischen Randzonen oder Dorfbewohner leben anders, weil die Verödung in ihrer Umgebung viel schneller ablief als in den Innenstädten. Meine Mutter hat noch ohne Bedenken bei Quelle bestellt. Die hat sich einfach keinen Kopp darüber gemacht, daß der Kapitalismus durch ihren Einkauf in eine Schieflage geraten könnte, weil der Versanthandel ein Systemfehler ist. Sie fand das einfach praktisch, weil eine Fahrt mit der Straßenbahn bis in die Stadt eine Stunde und eine halbe gedauert hat. Und sie hat mit ihren Freundinnen die Kataloge gewälzt. Da gab es mehrere, auch von anderen Versandhandeln. Z.B. Bücherversandhandel. Meine Mutter ist m.W. nie in eine Buchhandlung gegangen und ohne den Buchversand hätte sie vermutlich nie was gelesen. Nachbarn waren wg, Corona in Quaratäne und haben sich sogar ihre Nahrung kommen lassen. Ich kaufe meist gebrauchte Bücher online. Wie sonst? Ich krieg einfach nicht alles beim Netto-Händler um die Ecke. Die nächste Buchhandlung ist zur Zeit 8 km entfernt und die näher Gelegene ist geschlossen.
@ Helmut Junge
wie naiv muss man sein, um "Quelle" mit "Amazon & Co." in einen Topf zu werfen?
Man muss gar kein Gegner des "Kapitalismus" sein, um die Markt-Macht von "Amazon" zu kritisieren: als "Kapitalist" könnte man auch sagen: Amazon ist ein de facto Monopol, und es gibt keinen Wettbewerb mehr.
Aber wenn Sie und Stefan Laurin lieber in Geisterstädten leben möchten, muss ich wohl demnächst auch mehr im Internet bestellen.
Am Wochende war eine Massenschlägerei unter Jugendlichen am Aasee in MS.
Alles Schlechte ist im Revier ,das schreibt der Autor täglich hier!
Man könnte fortziehen als Ruhri! Wird nur teuer!
Als Exmünsteraner rate ich davon ab. Die Altstadt dort am Prinzipalmarkt ist keine Altstadt, die Giebel sind vorgepappt!
Bochum ist da ehrlicher!
Man shopt allerorten online! Das ist der Grund für den Niedergang der Einkaufsreviere!
Ich glaube viele haben einfach Angst, dass das samstägliche Klönen bei Karstadt, das Flanieren, das Sehen und Gesehen werden wegfällt.
Dass es auch anders geht, zeigt doch z.B. das Marktcafé in Bottrop. Kleiderkauf und soziales Leben sind ja kein unzertrennliches Begriffspaar.
Ich weine zumindest dem analogen Kleiderhandel keine Träne nach und hoffe, dass Gastro+Diskotheken unter Corona nicht allzu sehr gelitten haben – das wäre nämlich eine wirkliche Tragödie.
Für den Einzelhandel sehe ich sowieso schwarz. Jeden Euro kann man nur einmal ausgeben. Wenn man mehr Geld für Strom, Lebensmittel und für's heitzen ausgeben muss, muss an anderer Stelle eingespart werden. Da bleibt dann bei so manchen, nicht genug Geld, für eine schicke neue Levis übrig. Da meine Mittel doch sehr begrenzt sind, bin ich schon lange Zeit, Stammkunde bei Woolworth und KIK. Da bekommt man übrigens auch preisgünstige OP u. FFP2- Masken. Ich habe mir letztens da einen 10 ner Pack geholt. Und wenn ich da mal einen abgestürzten Hipster sehe, petze ich auch nicht. Vor allen die Tennissocken sind da unschlagbar günstig. Nur, die Armbanduhren kann man wirklich nicht weiter empfehlen. Da gibt es nur 2 Möglichkeiten. Billig und schlecht, oder sehr teuer und gut. Bei uns im Einkaufszentrum Westfalen, an der Bornstrasse, gibt es ein türkisches Cafe mit dem mit, Abstand besten Kaffee. Dagegen ist der Kaffee bei Starbucks die allerletzte Plärre. Ob man in Dortmund eine Luxusmeile, wie die Düssedorfer Kö, mit Prada- Geschäften installieren kann, halte ich für fragwürdig. Die Leute meckern jetzt schon, über die ganzen Drogenkonsumenten an der Thier- Gallerie, welche übrigens aus architektonischer Sicht, als grottenschlecht zu werten ist. In den Fixer- Cafés, wie Café Flash, oder wie sie heißen, gilt für übrigens auch der Nichtraucherschutz. Man kann sich da zwar seinen Schuss setzen, aber zum rauchen muss man vor die Tür gehen. Die Betreiber der Thier- Gallerie hatten sich mal beschwert, weil direkt daneben, die Methadonausgabe des Gesundheitsamts war. Ich bin eigentlich froh, dass es solche Leute gibt, weil sie dafür sorgen, dass die Mieten nicht in's unermessliche steigen.
@Nicole, zum Thema naiv: Ich wohne seit meiner Geburt in einer Art Geisterstadt. Außer einigen Lebensmittelgeschäften hat es im Umkreis von 3 km nie etwas anderes gegeben. Früher als ich Kind war nicht und jetzt schon mal garnicht. Nur Wohnhäuser und früher ein paar Kneipen. Die Zweigstelle der Stadtbücherei gab es zwischendurch , die ist aber seit längerer Zeit zu. Das nächste städtische Zentrum ist Oberhausen. Da sind viele Läden zu."Marktstraßenblues" sollte eine Ausstellung von mir und einem Freund heißen. Leider sind die Buchhandlung und das andere Gebäude, in der diese Ausstellung stattfinden sollte, nicht mehr geöffnet. Wer dort bummeln möchte, muß sich bei spärlichem Angebot auch noch beeilen. Das "Nichts" frißt alles auf.
Aber das Leben läuft im Centro weiter. Nichts organisch gewachsenes, sondern eine künstliche Welt. Die mag ich nicht. Bevor ich da hingehe, bestelle ich lieber bei Amazon. Dann gibt es noch Duisburg. Das ist die Stadt in der ich wohne. Das Stadtzenrum ist 15 km entfernt. Da fahre ich manchmal hin. Mit Bus und Bahn komme ich aber Abends nach 22 Uhr nicht zurück, weil ich dann nur bis Obermarxloh komme und den Rest mit dem Taxi fahren müßte. Also fahre ich mit dem Auto dahin. Aber gemütlich Bier trinken ist dann natürlich nicht möglich. Ich hatte das leider nie, was manche Leute verlieren könnten.
Was den Vergleich von Qelle und Amazon betrifft: Amazon ist Monopol, Quelle war es nicht. Aber die Monopolisierung ist ein Wesenszug des Kapitalismus. Das ist so, und das ist das Ergebnis aus einem lang angelegten System des Konkurrenzkampfes. Ich muß darüber nicht begeistert sein, und das bin ich ich auch nicht. Leider kann ich kleiner Konsument mich dem nicht entziehen. Ich habe keinen Porsche, mit dem ich eben mal nach Paris fahren kann, um zu shoppen, und ich wohne nicht im urbanen Zentrum, wo ich abgehobene Vorstellungen von der Welt entwickeln könnte. Was ich aber tun kann, ist mir den Kopf darüber zerbrechen, was getan werden müßte, um diese Welt wohnlicher zu machen. Und zwar nicht nur für die reichen Säcke im Speckgürtel. Denn das wäre wirklich nicht mein Ziel. Wohnlicher machen für die Leute in den Randzonen der Städte. Wenn das jemand will, und auch die Leute gefragt hat, die dort wohnen, da bin ich dann dabei. Leider aber haben alle diejenigen, die laut Gerechtigkeit rufen, genau das nicht auf ihrem Schirm.
Noch etwas zu Amazon. Es gibt ungezählte kleine und große Händler, die über Amazon ihre Ware verkaufen. Selbst die Buchhandlung, in der meine Frau früher als Buchhändlerin gearbeitet hat, hatte auch Bücher über Amazon vertrieben. Auch ich, als Privatmensch könnte meine alten längst vergessenen Bestände dort anbieten. Ich trenn mich nur nicht gerne von Büchern.
Wenn die Kunden in den Einkaufsgeschäften in den Innenstädten ausbleiben -in den großen und kleinen-, dann………?
Mein Eindruck ist, daß alle bisherigen Bemühungen des Einzelhandels und die diversen Anstrengungen der Kommunen, diese Entwicklung zu stoppen oder gar umzukehren, fehlgeschlagen sind. Und trotzdem bemühen sich Einzelhandel und Kommunen mit ständig neuen Ideen -z.Teil mit für die Steuerzahler kostspieligen Ideen- unverdrossen, den "Schwund des Einzelhandels" aufzuhalten
Das irritiert mich, weil ich es rational nicht nachzuvollziehen mag. Nachvollziehen kann ich zudem nicht alle einschlägigen Überlegungen, ob und wie "man" staatlicherseits den Online-Handeln so reglementieren könnte, das er als Konkurrent des klassischen Einzelhandels an Substanz dauerhaft und nennenswert verlieren würde.
Irritiert bin ich zudem, wenn der Rückgang des Einzelhandels in den Innenstädten bis hin zu seinem Verschwinden -von Restbeständen , die die Versorgung mit Gütern des täglichen betreffen, abgesehen-, als Schreckensszenario begriffen und als solches das Denken, das Diskutieren, das Planen "der öffentlichen Hand" -Bund, Land, Region, Kommune- nach wie vor zu dominieren scheint.
M.E. könnte es dem diesbezüglichen Denken und Diskutieren von Nutzen sein, die Innenstädte ohne die Dominanz des Einzelhandels nicht als Schreckensszenario anzugehen, sondern als Chance zu begreifen für Innovationen jeglicher Art. Und dieserhalb gibt es ja in zahlreichen Städten -national/international- schon Be-und Nachdenkenswertes und keineswegs nur Resignation.
M.E, könnte es dem diesbezüglichen Denken und Diskutieren zudem von Nutzen sein, wenn die "verfaßte Kommune" – die Räte, ihre Ausschüsse, die Adminstration- mehr als gewohnt, evtl. sogar radikaler als bisher üblich- diesen Prozess "des Wandelns, des "Ver-" wandels der Innenstädte dem "freien Spiel, dem freien Wettbewerb" der Akteure der kommunalen Bürgergesellschaft überlassen würden, nicht nur aber auch wegen der notwendigen Risikobereitschaft und des notwendigen Freiraumes wegen, in dem sich Innovationen frei entwickeln und entfalten könnten; alles nach dem Motto: "So viel Freiheit für die innovative, kreative Bürgergesellschaft wie möglich, nur soviel kommunale Lenkung/Steuerung wie unbedingt nötig. ".
Dortmund scheint auf diesem von mir "umschriebenen" Weg -sh. "Schwarmintelligenz" zu sein. Ende offen? Ja, denn das imuß einem solchen offen Prozess immanent sein, einem Prozess, der bestimmt und gestaltet wird von einer vielgestaltigen, vielfälitgen Bürgerschaft mit höchst unterschiedlichen, oftmals gegensätzlichen Interessen und Zielen.
In diesem Sinne: "Auf gehts! Mit notwendigen Optimismus! Nicht nur in DO, sondern im gesamten Ruhrgebiet".