Die MLPD – ein mehr als dubioser Partner

Ob gegen Sozialabbau oder die AfD – bei vielen Protesten ist die MLPD als Unterstützer dabei. Doch eine Partei, die im „Internationalistischen Bündnis“ mit einer Terrororganisation wie der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) kooperiert, darf kein Partner für Demokraten sein.

So ganz habe ich nie verstanden, warum Sozialdemokraten, Grüne, Gewerkschaften, antiautoritäre Linke, Kirchen und Gewerkschaften Gruppen wie die MLPD und andere autoritäre Sekten bei Bündnissen mitmachen lassen. Es ist ja nicht so, dass die MLPD viel zu bieten hätte: Nach Verfassungsschutzangaben 1800 Mitglieder und die Verehrung von Massenmördern wie Stalin und Mao sind nun wirklich keine Gründe, mit einer Partei zu kooperieren. Der einzige, der von diesen Kooperationen profitiert, ist die MLPD: Sie benötigt sie, um das Bild aufrecht zu erhalten, sie sei ein anerkannter Teil politischer Bewegungen, ein geschätzter Partner im Kampf gegen Rechts oder Sozialabbau. Dass sie das nicht ist, sondern einfach nur eine Politiksekte mit einer widerwärtigen autoritären Ideologie, ist eigentlich jedem klar.

Sicher, niemand nimmt Organisationen wie die MLPD ernst: Sie ist nicht nur mitgliederschwach, sondern bei Wahlen mit Ergebnissen von 0,1 Prozent notorisch erfolglos, und auch zu Debatten innerhalb der Linken hat sie so viel beizutragen wie die Zeugen Jehovas zu theologischen Disputen.

Die Trägerorganisationen des Internationalistischen Bündnisses Bild: Screenshot

Aber seitdem die MLPD als Teil des Internationalistischen Bündnisses gemeinsam mit der PFLP  erst an den Landtagswahlen in NRW und am 24. September auch an der Bundestagswahl teilnahm und teilnimmt, sollte klar sein, dass diese Partei ernst genommen werden muss. Nicht wegen ihrer Ideologie, nicht wegen ihrer Mitglieder oder ihren im wichtigtuerischen Ton geschrieben Flugblättern, sondern wegen ihres Bündnisses mit der Terrororganisation PFLP, der Volksfront zur Befreiung Palästinas. Die PFLP verübt Anschläge in Israel und kooperiert mit der Hamas. Darüber habe ich einen Artikel geschrieben, der heute in der Jüdischen Allgemeinen veröffentlich wurde. Wer mit der PFLP ein Bündnis eingeht, kann kein Partner für Demokraten sein. Es gibt für die Zusammenarbeit mit der MLPD weder eine Entschuldigung noch eine Rechtfertigung.

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nussknacker56
nussknacker56
7 Jahre zuvor

Interessant wäre die Information schon, worin genau "Sozialdemokraten, Grüne, Gewerkschaften, antiautoritäre Linke, Kirchen und Gewerkschaften" den fundamentalen Unterschied zwischen einer Sekte wie der MLPD und einem Haufen wie der NPD zu sehen bzw. zu rechtfertigen glauben. In ihrer Liebe zu totalitären Verhältnissen schenken die beiden Gruppen sich mit Sicherheit nichts.

still not loving israelkritik
still not loving israelkritik
7 Jahre zuvor

So lange selbst in Publikationen, deren Herausgeberschaft sich in der "antiautoritären Linken" verortet wie der Analyse & Kritik, Beiträge wie aktuell der von Gerhard Hanloser erscheinen, dürfte es nicht weiter verwundern, dass es innerhalb der Mischpoke, die Du eingangs aufzählst, Stefan, Abgrenzungsprobleme gibt. Hanloser stellt infrage, dass es so etwas wie linken Antisemitismus überhaupt gibt und bringt es sogar fertig, die Aussage der KPD-Vorsitzenden Ruth Fischer, man solle "die Judenkapitalisten nieder(treten, (…) sie an die Laterne (hängen und) zertrampel(n)", zu einem "fehlgehende(n) und letztlich historisch hilflose(n) Anti-Antisemitismus" umzulügen. Zu einer dermaßen bescheuerten "antiautoritären Linken" fällt mir nix mehr ein.

trackback

[…] zu dem Thema: Die MLPD – ein mehr als dubioser Partner Die Verbindungen der MLPD zur palästinensischen Terrorgruppe PFLP Schwups – da waren die […]

Markus Wolf
Markus Wolf
6 Jahre zuvor

In dem Artikel beruft man sich auf den Verfassungsschutz bezüglich der MLPD-Mitgliederzahl von etwa 1.800 – das ist aber viel zu viel.
Nach Aussage ehemaliger MLPD-ler dürfte die Mitgliederzahl nur etwa 800 – achthundert – betragen, manche reden nur von 500 – fünfhundert -.
Auf 1.800 Mitglieder kommt man vielleicht, wenn man die Mitgliederzahl von MLPD, Rebell, "Rotfüchse", Frauenverband "Courage", Internationalistische Liste, ICOR, sonstige U-Boote der MLPD zusammenzählt.
Es gibt "Doppel- und Dreifach, evtl. gar "Vierfachmitgliedschaften".

Markus Wolf
Markus Wolf
6 Jahre zuvor

Siehe meinen Kommentar vom 19. März 2018 um 22:30 Uhr.

Es gibt ein sicheres Mittel, um festzustellen, wie viele – oder wenig – Mitglieder die MLPD hat.
Die Vorsitzende Gabi Fechtner wird aufgefordert, eine Liste aller MLPD-Mitglieder bundesweit vorzulegen.
Diese MLPD-Mitglieder bekommen dann amtlichen Besuch und werden gefragt, ob sie tatsächlich Mitglied dieser Sekte sind?!
Wenn diese Überprüfung ergibt, dass die MLPD etwa achthundert Mitglieder statt über zwotausend hat, sollte dies medial voll in die Öffentlichkeit posaunt werden.
Wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass es keineswegs über zwotausend sind, wie der ehemalige MLPD-Oberguru Stefan Engel behauptete, nicht mal die Hälfte davon, dann dürfte die MLPD erledigt sein.

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