Die Musik spielt nicht im Ruhrgebiet

Seit fast zwei Jahren suche ich jeden Morgen ein Musikvideo für einen Konzerttipp heraus. In den letzten Wochen empfehle ich immer häufiger Konzerte in Düsseldorf oder Köln. Und dass es dazu keine Alternative gibt, sagt viel über das Ruhrgebiet.

Im vergangenen Jahr, es war Kulturhauptstadt, haben wir es ja fast täglich gehört. Wie groß das Kulturangebot ist, wie umfangreich, wie bunt. Mag sein dass das, was Theater oder klassische Konzerte betrifft, sogar stimmt. Subventionskultur läuft. Für den Pop-Bereich stimmt es nicht. Sicher, wirft man einen Blick in den Coolibri-Kalender, gibt es keinen Tag, an dem nicht mehrere Konzerte stattfinden. Aber mal im Ernst: Was für welche? Irgendwelche Jazz-Sessions in irgendwelchen Kneipen, Blueser und Coverbands machen Tag für Tag den größten Teil des Konzertangebots aus.

In Köln – Düsseldorf sieht nicht viel besser als das Ruhrgebiet aus – ist die Situation anders. Ich habe fast jeden Tag die Qual der Wahl, welche Band ich vorstelle. Fast alle erfüllen die technische Minimalanforderung für die Rubrik und verfügen über ein halbwegs vorzeigbares Youtube-Video.

Im Ruhrgebiet ist das anders. Ich würde zum Beispiel gerne mal Doris Klit ankündigen. Immerhin treten die regelmäßig in meiner Lieblingskneipe Intershop auf. Aber sie haben kein Video.

In vielen Läden, die einstmals ein gutes Programm hatten, präsentiert sich heute vor allem das schreiende Elend: Münchener Freiheit in der Zeche Bochum. Dafür hätte man früher zu Recht den ganzen Laden auseinander genommen.

Oder die Zeche Carl. Die fliegt auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Bahnhof Langendreer? Viel ist da auch nicht mehr. Hundertmeister in Duisburg? Vergiss es.Das  FZW – im vergangenen Jahr noch eine feste Bank? Ein Trauerspiel, verursacht von Dilletanten.

Es gibt natürlich Läden, die sich viel Mühe geben: Spatz & Wal in Unna, Bahia de Cochinos in  Castrop, das AZ in Mülheim oder das Parkhaus in Duisburg. Aber bei aller Liebe: Alles zusammengezählt kann diese angebliche Metropole mit ihren  fünf Millionen Einwohnern nicht mit Köln mithalten. Schon lange nicht mehr. Und ich will hier nicht irgendeinen Kram vorstellen, nur weil er im Ruhrgebiet stattfindet. Sicher: Über Tipps sind wir dankbar. Und noch mehr darüber, wenn einer eine Idee hat, worin der Grund für das ganze Elend liegt. Meine Theorie: Überalterung. Wegzüge. Es gibt hier schon lange keine Szene mehr, die eine Live-Kultur tragen kann. Das Publikum fehlt.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
35 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Rinko
Rinko
13 Jahre zuvor

Jap, der Ruhrpott ist im Verhältniss Einwohner/Konzerte wirklich eine extrem peinliche und frustierende Angelegenheit, aber in Duisburg gibt es das Steinbruch, wo mittlerweile neben Post-Rock Größen wie Oceansize auch Xiu Xiu und andere namhafte Indie-Künstler hinkommen.

Ich habe mich mal zu dem Thema vor einem Jahr ausgelassen:

Aufbau West Nachrichten

Hat auch meiner Meinung nach auch was mit der „Wieso Indie, wenn auch Ballerman geht“-Einstellung hier zu tun.

Rollbrettfahrer
13 Jahre zuvor

Da fehlt mir echt fast schon die Lust überhaupt Belege zu liefern bei der Blindheit. Alt sind meine Freunde im Ruhrgebiet alle nicht und wenn einer auf Konzerte geht, dann ganz gewiss die. Die Frage ist nur, auf welche Art von Musik steht man. Bei Bands der härteren Gangart gibt es kaum eine, die auf einer Tour nicht Halt im Ruhrgebiet macht. Siehe RockHard-Tourdaten: https://www.rockhard.de/index.php?smod=p209oTy2MFMgo2E1oT9aGJ9xCKWiL2gbLKWxYaEiqKWxLKEyov5mqJAbMIEiqKWhMJHz

Dass das Magazin, sowie das passende Plattenlabel Century Media seinen Sitz in Dortmund hat, sagt auch viel über die Musikszene der Region aus. Im übrigen gibt es auch in anderen Städten hier einige kleine Labels, die zeigen, dass sich hier etwas bewegt. Und wer selbst in ner Band zocken will, der braucht auch nicht nach Köln zu gehen. Mitstreiter gibt es hier zu Genüge.

Problematisch wird es höchstens bei denjenigen Kapellen, die bereits auf MTV auf sich Aufmerksam gemacht haben aber wen interessieren die schon? Dass Shakira lieber in Düsseldorf „spielt“ passt doch eigentlich ganz gut zum Image und den Leuten der Stadt. Natürlich könnten sich Westfalenhalle und KöpiArena ein bisschen weniger um Schlager und ein bisschen mehr um gute Popmusik bemühen. An Nachfrage mangelt es aber sicherlich nicht. Viele Booker bauen hingegen Düsseldorf und Köln in ihren Tourneen ein, im Glauben, die Städte gehörten zum Ruhrgebiet. Dass wir hier aber viel lieber bei uns zum Konzert gehen würden ist doch klar und auch dass wir viele sind. Interessant war da beispielsweise die Umfrage der größten LinkinPark Fanseite dazu, auf welches Deutschland-Konzert die Fans denn am liebsten gehen würden. Widererwarten hat das Management geschnallt, dass in der Westfalenhalle mehr Reibach zu machen ist als in Köln und die Jungs hier spielen lassen. Rate mal, auf welches Konzert mit Abstand die meisten der Fans wollten…

Deine Vermutung in allen Ehren aber in meinen jungen Augen ist besagte Überalterung Schwachsinn. Im Pott gibt es mit Sicherheit mehr junge Leute als in DDorf und Köln zusammen und dass selbst trotz Abwanderung. Wenn die Veranstalter das nicht checken, dann ist es unter anderem deine Aufgabe, ihnen das klarzumachen.

Kurt N. Bach
Kurt N. Bach
13 Jahre zuvor

Meister Laurin, vollkommen richtige Feststellung. Ich habe selbst regelmäßig mit Tourneedaten im Popbereich zu tun, und wenn die mal einen Termin im Ruhrgebiet aufweisen, ist das schon fast eine Sensation. Eher stehen Münster oder Bielefeld auf der Programm als Bochum, Essen oder Dortmund. Eine rechte Erklärung dafür habe ich nicht, es nur sehr sehr schade, dass unsere schöne Region konzerttechnisch so abgehängt ist.

Hanno
Hanno
13 Jahre zuvor

Rollbrettfahrer und „Meister Laurin“ haben beide recht: Das Ruhrgebiet ist wohl Deutschlands Metal-Hochburg (Hardcore/Thrash/Emocore/Speed/Black etc.). Vor allem Essen ist da ganz vorne mit dabei. Im Indiebereich sieht es dagegen in der Tat düster aus. Genau das spiegelt sich auch in der Nachwuchsszene wider. Klar gibts hier ne Menge junge Bands, aber in den Jugendzentren herrscht die „harte“ Musik, gute junge Indiebands sind Mangelware, und selbst wenn es sie gibt, im Ruhrgebiet haben sie kaum Chancen, sich einen Namen zu erspielen.
Und was die „Großen“ angeht: In Bochum gibt es keine einzige Konzerthalle mittlerer Größe, in der die aufstrebenden Indiebands Halt machen können. Die Zeche ist zu groß und schlagerverseucht, das RIFF konzentriert sich auf Teenieparties, der Bahnhof Langendreer (eigentlich DER Hoffnungsschimmer) hängt immer noch zu sehr auf der Weltmusikschiene fest und das Zwischenfall hat das seltsamste Booking der Welt (und ist zu klein).

Martin Schulmann
Martin Schulmann
13 Jahre zuvor
Horst
Horst
13 Jahre zuvor

Hallo Stefan,

wie wäre es mit Trovaci https://www.trovaci.de/gucken.htm am 19.02. im Bahnhof Langendreer?

Ekkat 2.0
Ekkat 2.0
13 Jahre zuvor

@Stefan Laurin: Deine Kritik mag für „Pop“ zutreffend sein. Und sicher wird es für fast jeden musikalischen Bereich / jede Sparte kritische Stimmen und Mängelbekundungen geben. Doch grundsätzlich finde ich Deine Beobachtung etwas zu pauschal „drübergebügelt“…und vielleicht zu sehr auf Acts mit überregionaler Bekanntheit und Medienpräsenz reduziert.
Tipp: schau doch mal z.B. auf so Kleinode wie die Reihe „Ambitionierte Konzerte“ in den Herner Flottmannhallen.

Rinko
Rinko
13 Jahre zuvor

Naja, im Bereich Metal mag ja was gehen (z.B neuere Metalbands wie Kylesa)..aber ich befürchte, daß es auch ne Sache der Mentalität ist.

Warum Sushi, wenn ich auch ne 1 Euro Bratwurst fressen kann? Das ist die anspruchslose Einstellung vieler Ruhris, dazu latenter Intellektuellen-Hass und alles was damit zusammen hängt.

Von der Einwohneranzahl ist das Ruhrgebiet größer als Berlin, kulturell gesehen so interessant wie das Sauerland, mal etwas polemisch ausgedrückt.

Rollbrettfahrer
13 Jahre zuvor

@Hanno

Die Visions sitzt auch in Dortmund. Und dass die lokalen Konzerte in den Jugenzentren und kleinen Klubs von Metal-Bands dominiert werden, liegt wohl eher an der Dominanz des Metal an sich. Es gibt schlicht mehr Metal-Fans und entsprechende Bands als Indie-Enthusiasten.

ch_we
ch_we
13 Jahre zuvor

Ich glaube, das muss man nochmal ein klein wenig anders betrachten. Sicher, im Ruhrgebiet gibt es reichlich Metalkonzerte, dazu unglaublich viel Gothic und auch Punk/HC. Das alles sind Szenen, die sich aus den 1980ern in die Gegenwart retten konnten, was auch viel damit zu tun hat, dass sich mit diesen Szenen auch gleichzeitig feste Strukturen (Zwischenfall, Visions, Rock Hard, Century Media) herausbilden konnten und dass Musik generell damals noch ein wenig einträglicher war.

Die Abwesenheit von Indie-Rock weist aber auf etwas anderes hin. Metal, Goth oder auch die Clubszene sind recht inklusive Szenen, wo sich Leute mit unterschiedlichem Bildungshintergrund oder Jobs treffen – auch wenn Migranten häufig außen vor bleiben. Indie-Rock und seine Art-School-Verwandten (Hans Unstern oder so) wird in der Regel aber von den Kindern des Bildungsbürgertums getragen und die scheinen nach dem Abi lieber wegzuziehen. Zum einen weil sie es sich leisten können, zum anderen aber auch, weil die Netzwerke, die vielleicht für einen okayen Job und besonders für ein noch okayeres Leben wichtig sind, sich nicht hier herausbilden, sondern halt in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt oder vielleicht auch in Köln.

Erich
13 Jahre zuvor

Danke, dass noch mal auf die Misere um das Dortmunder FZW hingewiesen wird. Innerhalb eines Jahres hat die versammelte städtische Inkompetenz den Laden vom (aus meiner Sicht) besten Club des Ruhrgebiets (incl. bürgerschaftlicher Beteiligung) zum (jetzt auch noch privatisierten) Kommerzschuppen heruntergewirtschaftet. Das ist für Dortmund das eigentliche Ergebnis von „Ruhr 2010“. Siehe auch verschiedene Einträge hier: https://jojoclub.blogsport.eu/

der, der auszog
der, der auszog
13 Jahre zuvor

Es ist durchaus berechtigt, in der drittgrößten europäischen Metrepole überregional Bekanntes aus der Musikbranche zu suchen und angesichts des mikrigen Ergebnisses dieser Recherche, die Frage aufzuwerfen, wo eigentlich die Musik im Ruhrgebiet spielt. Immerhin haben wir uns ein Jahr europäische Kulturmetropole geschimpft und es ist nicht so, als hätte es hier noch nie etwas gegeben…

Was nützen Musikern gute Ideen, wenn es keinen Närboden gibt, auf dem sie optimal gedeihen können? Es fehlt an Clubs und Kneipen, in denen sich Musiker profilieren können. Selbst „Kleinmetropolen“ wie beispielsweise Münster (das Ruhrgebiet ist mehr als 10 mal so groß!) haben da mehr zu bieten und zwar quer durch alle gängigen Genres. Da ist beispielsweise Westbam in Sachen Techno/House, da sind die H-Blox im Bereich Grunch/ Heavy. Für diejenigen, die es mehr beswingt und jazzy mögen gibt es Götz Alsmann. In Münster haben diese Künstler alle einmal klein angefangen, in den Kneipen der Jüdfelder Straße und den Clubs und Diskotheken auf dem Haverkamp und sind dann irgendwann groß geworden…

Wer musikalisch populär werden will, der meidet das Ruhrgebiet. Wer von hier kommt, zieht schleunigst weg, sobals sich eine Chance bietet und an denen fehlt es hier. Das Ruhrgebiet war einmal eine bedeutende Schmiede in Sachen Popmusik. Stichwort: Neue Deutsche Welle. Der Schwerpunkt lag damals in Hagen. Hier tummelten sich Grobschnitt, Nena, Extrabreit und Co. Um erfolgreich zu werden, waren sie allerdings gezwungen, den Pott zu verlassen. Größere Plattenlabel fand man damals wie heute eher in Berlin, Hamburg und anderen deutschen Metropolen. Persönlich konnte ich mir deshalb auch schwer ein Grinsen verkneifen, wenn ich beispielsweise Grönemeyer oder Nena bei diversen TV Auftritten im WDR oder beim ZDF ihre Treueschwüre und Verbundenheit auf das Ruhrgebiet Ausdruck verliehen, wo sie doch schon seit Ewigkeiten nur noch auf Tourneen und den erwähnten TV Auftritten das Ruhrgebiet besuchen…

Aber die Frage lautete nicht, was war, sondern was gibt es heute noch an überregional bekannter Popmusik aus dem Revier. Hin und wieder ersteht Phillip Boa aus Recklinghausen von den totgesagten wieder auf. Mein ganz persönliches Highlight ist allerdings eine Band aus Essen mit dem Namen Tape Five. Ihre Musik ist eine eigenartiger Cocktail aus Jazz und Pop. Sie stehen bei EMI unter Vertrag und kommen vom Wuppertaler Label Chin-Chin. Aufgefallen sind sie vor einigen Jahren mit ihrem Duran Duran Cover des James Bond Klassikers „A View to a Kill“ und mit „Longitude“ haben sie es immerhin auf die mittlerweile auch schon legendäre Chillout Compilationserie „Café del Mar“ gebracht.

und hier sind Tape Five aus Essen Ladies and Gentlemen:

Hanno
Hanno
13 Jahre zuvor

@Rollbrettfahrer: Das hab ich nicht bezweifelt. Wenn man sich aber – wie ich – nicht für Metal interessiert, wirds eben trotzdem eng. Ich will damit auch gar nicht die Metalszene schlechtreden, die hier ja immerhin lebendig ist. Gut so. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Frühling, mal bildhaft ausgedrückt, und schon gar nicht, wenn sie alle Nester blockiert.
Vor ein paar Jahren gabs in der Bastion in Bochum regelmäßig Konzerte. Botanica haben da zum Beispiel gespielt – deren Sänger ist jetzt am Schauspielhaus Dortmund. In Bochum könnte die Band nirgendwo mehr hin, außer vll. ins Studio 108. Nur von diesem Zustand spreche ich. Dass da auch die Indiefans fehlen, stimmt bestimmt, aber das bedingt sich schließlich gegenseitig.
Ich glaube auch immer mehr, dass das vor allem ein Bochumer Problem ist. Steinbruch, Subrosa, Parkhaus Meiderich, die kleinen Essener Klubs, DJäzz (noch), das ist alles nicht schlecht. Wenn der Pott „Metropole“ sein will, dann kann er sich aber nicht den Pop-Totalausfalls seines drittgrößten Teiles leisten. Ich meine, in Bochum wirds ja sogar für Metalfans schwierig.

Mika
13 Jahre zuvor

Hm,
spannende Diskussion! Ich denke allerdings auch, dass im Ruhrgebiet mehr geht, als Stefan in seinem Text aufwirft. Das Druckluft in Oberhausen macht auch gute Sachen zwischen Indie-Rock und Punk, ebenso mittwochs hin und wieder der Emokeller und das Cafe Nova (beide in Essen).
Aber der grundsätzlichen Kritik gebe ich schon Recht. Während man in Berlin, Hamburg und Köln wesentlich mehr Auswahl hat, muss man sich im Pott stärker auf die Suche begeben. Es gibt wenige alternative Kneipen, die Live-Bands veranstalten und v.a. in der „mittelgroßen“ Kategorie von Bands (v.a. im Punk / Indie-Bereich), die vor 100 bis 300 Leuten spielen, habe ich das Gefühl, dass diese lieber in Köln oder Düsseldorf spielen.
Aber auch hier gilt, wie bei so vielem: es gibt keine „alternativen“ Stadtteile im Ruhrgebiet, alle Läden sind über viele Stadtteile und gar Städte verteilt, ein Viertel, wo man auf Verdacht hinfahren kann, weil irgendwie immer was geht (wie z.B. die ganze F-hain, X-berg, Neukölln-Gegen in Berlin) fehlt völlig.
Zudem hat das Ruhrgebiet keinen „Namen“, kein „Image“ für Konzerte etc. Klar, dass Bands lieber in Köln oder halt genauso gerne in Düsseldorf, Münster oder Bielefeld spielen.

MilesOBrian
MilesOBrian
13 Jahre zuvor

Tach auch,

ich möchte hier auch gern mal meinen Senf als vor knapp 3 Jahren Zugezogener abgeben.
Ich meine mich erinnern zu können das man vor 5-10 Jahren noch in den Tourdaten vieler Bands irgendeinen Gig im Ruhrgebiet ausmachen konnte, ganz gleich ob in Dortmund, Bochum oder Duisburg. Das scheint aber definitiv vorbei zu sein. Seit ich hier wohne gibt es allerdings manchmal ganze Monate in denen rein gar nix stattfindet, von Jazz- und Bluesrock oder irgendwelchen Coverbands mal abgesehen.
Wie bereits erwähnt wurde ist man als Metalfan sicher im Turock in Essen gut aufgehoben und ich glaube im Bereich Thrash-/Death- und Black Metal ist der Laden einer der Top-Adressen deutschlandweit. Interessiert nicht jeden, mich auch eher wenig. Aber was solche Läden wie das Zwischenfall und FZW als Programm rausgeben ist geradezu lächerlich. Sehr selten kann das Drucklufthaus in Oberhausen empfohlen werden und auch das Zentrum Altenberg oder der Bahnhof Langendreer ist für mich zumindest total uninteressant. Ganz zu schweigen von Läden wie Matrix etc. Es gibt im jeweiligen Umfeld noch nicht einmal eine gescheite Kneipenszene, und da soll mir auch niemand was von Bermudadreieck etc. erzählen.
Es ist mir auch schleierhaft warum es im gesamten Ruhrgebiert auch kein Interesse bzw. die Möglichkeit geben soll, kleinere Clubs wie z. Bsp. den Sonic Ballroom in Köln, das Gleis 22 in Münster oder Cortina Bob in Berlin mit einem entsprechenden Programm zu etablieren.
Auf meinen Wohnort angesprochen bekomme ich nicht ohne Grund zumeist auch ein „Ach du Scheisse“ zu hören, wohlgemerkt bei Leuten die nicht in diesem Umfeld aufgewachsen oder sonstwie mit dem Pott verbandelt sind.
Ein Blick in den Terminkalender der kommenden Wochen stimmt mich da auch nicht zufriedener. Wenn man es gewohnt ist in einem Monat auf 3-5 kleinere Konzerte zu gehen ist das gesamte Ruhrgebiet so ziemlich der trostloseste Raum den es deutschlandweit gibt! Leider…

Michael
13 Jahre zuvor

Leuten wie Sebastian von Kellergeister (Steinbruch/Spatz&Wal), Daniel (Druckluft) oder Emokeller Booking und Stateless Society (Cafe Nova) muss man wirklich noch dankbar sein, dass sie immer noch gute non/semi-kommerzielle Bands von Nah & Fern ins Ruhrgebiet holen. Noch vor einer Weile gab es hier durch Sebastian und Uli Künneke (FZW/Bf. Langendreer) z.B. jeden Monat hochwertigen Post Rock (Isis, This Will Destroy You, Mono). Jungen dt.sprachigen Punkrock (Freiburg, Käfer K.) in der Tradition von Turbostaat/Captain Planet/Matula liefern immerhin regelmäßig Druckluft & Emokeller.

Aber sei es Gründen des Angebots, oder meiner Nachfrage. Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich zuletzt in Bochum (Bratze?) oder Dortmund (Juicy Beats?) auf einem Konzert/Festival war. Da schrecken aber z.B. in Bochum mit Ausnahme des Bf. Langendreer auch oft schon allein die Locations ab. Im FZW läuft es nun ja langsam wieder im Sinne der Allgemeinheit an (Panic at the disco, Bosse, Frittenbude).

Wer will, kann sich ja am Sonntag in der Zeche zum 100. Mal die Donots ansehen, oder bis März warten, wenn Jupiter Jones im Riff und Ghost of Tom Joad im Druckluft spielen. Was allerdings fehlt, ist die Konstanz und das für für Ballungsgebiet mit soviel potenzieller Kundschaft schlichtweg peinlich.

Gestern Felix Gebhard/Walter Schreifels war ein sehr entspanntes Konzert zum Wochenstart. Nun ja, im Kölner Underground.

Wenn Stefan einen guten Tag hat, lässt er mich im Dienste des Anlasses vielleicht noch auf folgendens erkenntnisreiches Interview mit Dirk von Community Promotion hinweisen:
https://www.2010lab.tv/blog/community-promotion-wandel-durch-abwanderung-hamburg-als-vorbild-f%C3%BCr-das-ruhrgebiet

Michael Kolb
Admin
13 Jahre zuvor

Grundsätzlich teile ich ja die Kritik von Stefan, was mir persönlich aber zu wenig beachtet wird ist der Geschmack ganz allgemein und der Geschmack von Stefan besonders (oder auch der Geschmack der Leute, die vor mir kommentiert haben). Es ist doch nicht so, daß es hier gerade gar keine live Musik mehr gibt, es gibt eben nur meistens keine live Musik, die „man“ mag oder die man kennt und einschätzen kann.

Meteors sind da ein schönes Beispiel, die kennt man, irgendwie jedenfalls, die kann man einschätzen, die kann man verlinken, die kann man empfehlen. Krewmen oder Long Tall Texans kennt man eher nur als insider, also werden sie auch nicht so leicht empfohlen, auch wenn sie ähnliche Musik machen und hier auftreten.

Zwar gilt das Gebot, Du sollst keinen anderen Hinweisen folgen als denen der Barone, aber ein Blick in den Veranstaltungskalender des „kleinen Vogels“ ist auch ganz interessant. Zwei Beispiele für morgen:

Im Biercafe in Bochum tritt Volker Wendland auf, allerdings nicht in seiner Funktion als Kassierer sondern eher… nun ja, nennen wir es ungewohnt, mit irgendetwas in Richtung Jazz oder Gypsy Swing (wobei letzteres mir persönlich wesentlich lieber wäre).

https://www.youtube.com/watch?v=salCxH19X-A&feature=related

Das zweite Beispiel ist ein wenig pikanter, wenn man so will. Im hier vielbeschriebenen und demnächst vielbeweinten Djäzz tritt das Urban Funk Orchestra auf. Hätte man auch als nette Geste begreifen können, das zu empfehlen.

https://www.youtube.com/watch?v=h-Xfm39ckhQ

Von Stefan weiss ich nun, daß er weder das Biercafe, noch Jazz, Swing oder Funk mag (bis auf Swing bin ich da mit ihm sogar einer Meinung), wie hoch ist also die Chance, daß er es hier empfehlen würde? Da nimmt er lieber Nouvelle Vague, die gefallen ihm, da würde er selbst hinfahren, auch wenn es nach Ddorf ist, da besteht keine Gefahr, daß einer Leser sich hier hinterher beschwert, was für einen Schrott man hier reingestellt hat.

Lynsey
Lynsey
13 Jahre zuvor

Unterschreibe deinen obigen Text, Stefan, irgendwas soll auch nicht vorgestellt werden, sondern natürlich gutes (wenn auch relativ) und ja, das ist schwierig im Ruhrgebiet, wie wir neulich bereits gemeinsam erörtert haben.
ich frag mich, woran es liegt, das nicht viel angeboten wird, an den Bookern/Agenturen oder den Veranstaltungsorten?
Am besten alles selber machen.., ich sollte daran arbeiten.

Nächster Tipp: Yoyoyo Acapulco, morgen im Druckluft Oberhausen (für Freunde von Herman Düne oder Stanley Brinks).

Kery Felske
13 Jahre zuvor

Sehr intersessant. Wo dereinst Veranstalter und Reporter unterwegs waren, um Neuentdeckungen zu machen, da müssen heute Videoproduktionen von den Musikern erstellt und vorfinanziert werden, um noch Berücksichtigung zu finden. Warum sollte es für Live-Auftritte denn auch anders laufen als bei einer CD-Vermarktung? Wo wir bei dem Stichwort „Vermarktung“ wären. Es wird dem Ruhrgebiet nicht gerecht, wenn man die Beurteilung der Existenz von Kultur-, im Besonderen der Musik-Szene, davon abhängig macht, ob und vielleicht auch in welcher Qualität Videos von Musikern auf Youtube eingestellt sind. Der Einzug des „Unsozialen“ in das musikalische Schaffen durch die Anforderung technologieschen Aufwand und strategisches Management aufzubringen, um in der Kulturwirtschaft mitzuhalten, schafft ein Sieb mit immer kleiner werdenden Maschen und bringt nicht immer die zur Geltung, die wirklich hervorragende Musik machen.
Unsere kleinen aber feinen Veranstaltungen von den „Bismarcker Rocktagen“, „Consol4-Festival“, „EasyJam“ über „bluebox-Show“ bis zur „MusIkMaschine“ werden gut frequentiert und führen den Beweis einer sehr lebendigen, nicht-kommerziell ausgerichteten und menschennahen Musik-Szene. Wenn jemand gern unentgeltlich für die Sache und zur Förderung der Musiker einen Video-Mitschnitt machen möchte, kann er das sehr gern tun.
Mittlerweile ist es sogar so, dass Bands überregional aus ganz Deutschland und sogar Europa bei uns auftreten (ohne Gage!), weil sie bei uns noch das Gefühl von echter Musik-Szene haben. Hier gibt es noch nächtelange Sessions, bei denen keinerlei soziale oder sonstige Unterschiede gemacht werden. Hier fragt man einfach „Was spielst du?“. Die Open Air Konzerte auf Consol kosten keinen Eintritt, die Bierpreise sind bezahlbar, die Technik professionell, das Programm abwechslungsreich sowie kultur- und generationsübergreifend (Cover-Musik ist die Ausnahme). Auf Consol4 proben 187 MusikerInnen in 52 Bands und noch mehr Projekten.
Seit 2005 hat sich eine ganz neue Jugend-Musik-Szene entwickelt in verschiedenen Sparten (insbesondere Metal), die schon eigene Konzerte organisieren und durchführen. Selbstverständlich gibt es darunter auch MusikerInnen mit professionellen bzw. marktorientierten Ambitionen, die dankbar für ein Video wären oder auch schon eins haben. Hilfe nehmen wir gern entgegen! Und vielleicht fragt man einfach mal bei uns an, wenn man etwas im Bereich Musik-Szene sucht. Wir unterstützen gern. Und wir sind keine kommerzielle Agentur, sondern Musiker für Musiker.

Rinko
Rinko
13 Jahre zuvor

Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich wiederhole und es auch tue: Es ist auch eine Mentalitätssache. Berlin steht finanziell wohl kaum kaum besser als der Pott da , mit ebenso vielen Arbeitslosen und sozial schwachen Vierteln.

Allerdings hat sich dort ein gesundes Künstlernetzwerk gebildet und allgemein habe ich das Gefühl, daß die Leute dort an Kunst und Kultur einfach mehr interessiert sind als hier.

Ich habe hier selten angeregte Unterhaltung über Musik oder Kultur geführt und erlebe so eine resignierte „Naja, zufrieden sein mit dem was vorgesetzt bekommt“ oder eine bockige „Na, dann hau doch ab..Wir brauchen hier kein Sushi oder sowat“-Einstellung. Warum sollte sowas junge Menschen aus der Provinz anziehen, die zwischen der Wahl stehen, im Pott oder Hamburg oder Berlin zu studieren. Entscheide ich mich für dahindümpelte Städte oder eine lebendige Szene ?

Der Pott muss sich endlich entscheiden, ob er nun in die Zukunft sehen oder einfach in Ruhe weiterpennen, weiterhin assi sein möchte und zur No Go Area für Künstler wird.

Lynsey
Lynsey
13 Jahre zuvor

Achso und guten Folk/Singer/Songwriterkram findet man auch desöfteren Mal im Subrosa in Dortmund..

Lynsey
Lynsey
13 Jahre zuvor

hehe, hab mich auch angesprochen gefühlt 😉
Neulich hab ich leider verpeilt, nochmal reinzuschauen..
Aber Maps & Atlases solltest du dir vormerken und am 26.2. spielt Jason Collett (ex-Broken Social Scene) im Duisburger Steinbruch.
Naja, ist zwar alles aus Bochum, wo ich wohne, auch doof zu erreichen, aber immerhin.
Ich glaub, ich muss sowas in Bochum etablieren.., hm hm 🙂

Lynsey
Lynsey
13 Jahre zuvor

@Kery Felske: Du solltest dich nicht an den Videos aufhängen, darum gehts hier nun weißgott nicht.. Und die Musikveranstaltungen, die du ansprichst, sind wohl auch wieder sehr spezielle, ist zum Beispiel nichts, was mich in irgendeiner Art ansprechen würde. Dennoch gut, daß ihr euer Ding macht, denk ich!

Fritz Wepper
Fritz Wepper
13 Jahre zuvor

Songer/Songwriter etc im Subrosa: Ja, da gibt’s viel Gutes. Die Konzerte sind da eigentlich auch immer voll, zumindest, wenn ich da bin. Ist halt recht klein, aber ein etablierter Veranstaltungsort.

Was Jazz angeht, kenne ich in NRW eigentlich nix Besseres als das Domicil in Dortmund. Sehr abwechslungsreich, gute Mischung aus aufstrebenden Künstlern und ein paar Big Names. Freue mich sehr auf The Bad Plus.

Ansonsten gibt es im Ruhrgebiet halt ein entscheidendes Problem, das hier noch nicht erwähnt wurde. Wer von hier kommt, hat sich zu sehr daran gewöhnt, für Konzerte mal woanders hinzufahren. Umgekehrt würde wohl kaum jemand aus Köln kommen, um sich ein kleines bis mittleres Konzert im Ruhrgebiet anzuschauen. Das ist eingespielt, und das nicht erst seit gestern. Das wissen auch Promoter/Booker.

Was das Thema FZW angeht, liegt das Ding momentan zugegebenermaßen ziemlich am Boden. Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich aber noch nicht bereit, es abzuhaken, bevor die aktuellen Betreiber eine echte Chance hatten, einen Neustart auf die Beine zu stellen. Mal ein Jährchen oder so abwarten. Prinzipiell hat die Location ja Potenzial.

Rollbrettfahrer
13 Jahre zuvor

Heute morgen der erste Kommentar und siehe da, bis zum Abend ist doch einiges an interessanten Konzerten, Bars, Konzerthallen und anderen musikalischen Institutionen zusammengekommen. Also schlecht sieht anders aus. Man sollte vielleicht auch nicht vergessen, dass das Ruhrgebiet von seiner Struktur her alles andere als homogen ist. Nur weil zwischen Hamm und Duisburg 5 Millionen Menschen leben und Castrop-Rauxel dazugehört, muss das nicht heißen, dass hier jeden Abend soviel los ist wie in Dortmund. Castrop-Rauxel ist immer noch Castrop-Rauxel und kein Stadtteil einer Ruhr-Welt-Stadt. Das Kulturangebot kann man im Ruhrgebiet gar nicht proportional zur Bevölkerungszahl sehen. Dafür unterscheidet sich die Region viel mehr von anderen großen Städten wie Köln.

Gut finde ich Rinkos Kritik über den Kleingeist, der tatsächlich sehr verbreitet ist im Ruhrgebiet. Ein wenig mehr Selbstbewusstsein und Do-It-Yourself. Vielleicht sollte sich der Autor des Artikels dies auch einmal zu Herzen nehmen und der Außenwirkung wegen mal ein wenig positiver berichten. Man soll natürlich nichts schönreden aber sobald man den Pott mit anderen Städten vergleicht (und da besonders Düsseldorf; was soll der Kinderkram überhaupt?) wird man dem Ruhrgebiet aufgrund seiner gänzlich anderen Struktur einfach nicht mehr gerecht. Die berühmten Äpfel und Bananen halt…

trackback

[…] Die Musik spielt nicht im Ruhrgebiet (Ruhrbarone) – […]

Eva
Eva
13 Jahre zuvor

Trösten können wir uns vielleicht damit, dass es im Ruhrgebiet zwar kaum noch gute Konzerte und praktisch keine Club-Szene mehr gibt, doch eines haben wir Köln voraus: Drei angesehene Unis (Dortmund, Bochum und Duisburg-Essen), die in Rankings zur Forschung und Lehre regelmäßig gut abschneiden. Die Uni in Köln ist dagegen ein Trauerspiel. Viel zu viele Studierende werden von viel zu wenigen Dozenten unterrichtet. Es ist eine anonyme Massenabfertigung, in der Studierende nicht gefördert, sondern einfach nur durchgeschleust werden. Nicht umsonst schneidet Köln in Uni-Rankings meist ziemlich mies ab. Also, in Köln kann man sicherlich besser ausgehen, doch das Studieren dürfte im Ruhrgebiet angenehmer sein. Dies aus Sicht einer Uni-Dozentin, die sowohl in Köln als auch im Ruhrgebiet tätig war und ist.

crusius
crusius
13 Jahre zuvor

@ 28: Das Problem ist doch wohl v. a., daß man im Ruhrgebiet eher nach Düsseldorf oder Köln als nach Castrop-Rauxel oder Unna fährt.

Fahrtzeit Bahia de Cochinos (Castrop-Rauxel) – Dortmund Hbf mit öffentlichen Verkehrsmitteln werktags 23 Uhr:

40 min für 10,6 km (15,9 km/h)

Fahrtzeit Philipshalle Düsseldorf – Dortmund Hbf, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, werktags 23 Uhr:

74 min für 57 km (46,2 km/h)

Mancher ist da mit dem Fahrrad schneller. Gerade wenn man an die übliche Konzertgängerklientel (Studierende u.ä.) denkt, ist der Faktor Erreichbarkeit sicherlich nicht zu vernachlässigen.

Rollbrettfahrer
13 Jahre zuvor

@32 Denke auch dass die Rheinschiene ziemlich viel an Partyvolk hier abzwackt. Vielleicht sollten wir Düsseldorf dann doch endlich in Schutt und Asche legen dafür dass man sich dort auf dem vom schwitzenden Malocher-Volk erarbeiteten Kapital ausruht und sich nun lächerlicherweise den Weltstadt-Anstrich gibt. Naja, ich mag Köln ohnehin viel lieber 😉

Arnold Voß
Arnold Voß
13 Jahre zuvor

@ crusius 32

Es ist genau diese absolute Negativkombi aus weit verstreuten Clubs/Events und einem ab 21 Uhr (auch an den Wochenenden) im wesentlichen aus Warten bestehendem ÖPNV, der einen wegtreibt.

Wenn dann noch das Angebot schlechter bzw. einseitig wird, muss man sich nicht wundern, dass Städte mit einer räumlich weitgehend konzentrierten Szene in der Gunst der Partypeople ganz oben stehen. Nach dem altbekannten Werbespruch: Einmal hin, alles drin.

Wie soll das erst mal werden, wenn der Spritpreis Höhen erreicht hat, die die meisten von ihnen selbst bei bestem Partywillen nicht mehr bezahlen können.

trackback
13 Jahre zuvor

[…] Leuten so beliebt ist. Außerdem haben jetzt auch die Ruhrbarone gemerkt, dass in ihrer Baronei tote Hose ist und die geliebte Musikindustrie will jetzt doch wieder was […]

Werbung