In der WAZ erschien gestern am 4.7. ein spannender Artikel unter dem Titel „Den Wandel des Ruhrgebiets präsentieren.“ Darin ging es um so coole Projekte wie die Innovation-City, den Emscherumbau, den geplanten Radschnellweg (!) Ruhr und die vom Land NRW geplante Klimaschutzausstellung mitsamt Klimaschutz-Hymne. Von unserem Gastautor Daniel Kasselmann.
Das ist ganz bestimmt ein ganz tolles Ruhrgebiets-PR-Konzept, gar keine Frage. Dennoch weiß jeder, der das Ruhrgebiet kennt, dass es immer dann besonders gut ist, wenn sich die Kultur von der Basis her konstituiert und entwickelt. Eine der Entwicklerinnen dieser Kultur ist die freie Theatermacherin und Regisseurin Günfer Cölgecen mit ihrer Theatergruppe „Freie Radikale“. Ihr „hybrides Theater der Gegenwart“ setzt sich zum Ziel, „der migrantischen und postmigrantischen Sichtweise verpflichtet zu sein und sich dabei im Ruhrgebiet verwurzelter zu fühlen, als jede mononational und monokulturell begründete Kunst. Angesichts der Historie und der migrantischen Bevölkerung im Ruhrgebiet ein nur zu logischer Anspruch.
Gestern hatte die Theaterproduktion OYOYOY der Gruppe „Freie Radikale“ in der Rotunde Bochum ihre Uraufführung. Die Inszenierung thematisiert das städtische Leben, seine Urbanität, seine Baukultur und sein soziales Geflecht.
Die Bühne ist leer, an der Hinterwand stapelt sich eine chaotische-ruinöse Stadtkulisse aus Styropor, in der sich Torbögen, Kirchtürme, Minarette, Burgen und Häuser erkennen lassen. Vor der Bühnenrampe sind ungestaltete fabrikneue Styroporplatten gestapelt. Dazu empfängt der leise Sound der Industriekultur wie Schleifen, Knirschen, Sägen die Besucher bereits beim Einlass.
Ein Chor von elf Schauspielern, die alle in dieselben weißen Kunststoffkittel gekleidet sind, betritt nach und nach die Bühne. Sie fügen mitgebrachte Teile zu der städtischen Styropor-Kulisse hinzu. Als sie komplett sind, positionieren sie sich als Pulk und es entsteht ein babylonisches Sprachgewirr.
„Warum lebst du in der Stadt?“ ist die erste Frage, die der hybride Chor sich selbst stellt. Und schnell merkt man, dass es eher um die Fragen geht, als um die Antworten, die keine sind:
Hier. In der Stadt.
Fall ich aus der Tür.
Klatsch. Krach. Bums.
Keine Antworten. Stattdessen ein nichtendenwollendes Hundegebellkonzert. Sprachliche Polyphonien und der Chor baut aus der Styropor-Stadt ein neues Gebäude, einen Turm, der wächst und von den Taschenlampen des Chores von innen geheimnisvoll beleuchtet wird.
„Die Stadt sagt dir, was schön ist.“
Die Choristen nehmen ihre Lampen aus dem Turm und zerstören, dekonstruieren ihn.
Und wieder der Chor. Über die Anonymität:
„Ich leben lieber auf Abstand. Deswegen bin ich Leber da, wo ungern die Kühe Leber Namen haben. Kühe Leber Liebe.
Ich magleber es nicht, wenn die Lebers mir auf die Finger schauen. Ich leber es, wenn sie entspannt ein Leber erlauben. Nebenher erleber.
Schau mich leber nicht an. Wegleber.
Weg Rennen.
Renn leber
Renn nenn weg rennwegrenn nenrennnennwegnennwenn
renn renn renn
Leberrennen um der Luft willen leber ich dich Bartträger ertragen kann. Kratz – Leber Zweifel.
Allah in Ekber.
Allah in Leber.“
Stille. Der Chor schweigt. Und man hört im Zuschauerraum ganz deutlich das Quietschen der vorbeifahrenden Regionalbahn von Bochum nach Gelsenkirchen auf der nahegelegenen Hochtrasse. Und die Geräusche der anliegenden Hauptverkehrsstraße. Man macht als Zuschauer in diesem Moment die Erfahrung, dass die Rotunde der passendste Ort für das Thema Stadt ist, weil er seinen eigenen Original-Sound mit in die Inszenierung hineingibt, ohne die Regie dafür um Erlaubnis gefragt zu haben.
Anschließend weiter Texte am Puls der Stadt, fremdsprachige Chöre und wundersame Metamorphosen der Styropor-Stadtkulisse in den Händen des Chores. Kauderwelsch, Sprachgewirr und Stampfkonzerte dazu bis hin zur Aufteilung des Chores in einen Männer- und einen Frauenchor, die sich auf Styroporplatten sitzend gegenüberstehen und sich ihre männlichweiblichen Urteile einander um die Ohren knallen.
Was diese Inszenierung in der Frage der Vermessung der eigenen, bruchstückhaften Lebenslinien innerhalb der Stadtlandschaft leistet, wird in der Art der Inszenierung deutlich; eine Reduktion der Ausstattung auf eine Stadt aus Styroporplatten, die im Spiel der Schauspieler damit immer wieder neue Formen und Dekonstruktionen annimmt, Kostüme, die in ihrer Einfachheit an griechische Tunikas (und damit an die Ursprünge der Philosophie des Abendlandes) erinnern, sowie eine Sprachgewalt, die sich aus den Texten der teilnehmenden Schauspieler zusammensetzt und diese zu einem furiosen, hybriden Sprachmosaik zusammenfügt, das die Herausforderung annimmt, die Stadtlandschaft in ihrer urbanen multilingualen Sprachlichkeit zu vermessen. Gerade in den Momenten, in denen das Sprachgewirr babylonisch und unverständlich wird, kommt es der kulturellen Realität der Stadtlandschaft Ruhrgebiet nahe. Es gibt viel zu lernen voneinander und von der Stadt-Kultur der anderen, dafür schärft die Inszenierung „OYOYOY“ den Blick, ohne jemals pädagogisch zu sein, sondern aus den Perspektiven der Teilnehmer organisch entstanden. Wer diese spannende und höchst sinnliche Herausforderung auf eine neue Sichtweise auf die hybride Stadtkultur des Ruhrgebiets annehmen möchte, der sollte sich einen der folgenden Termine vormerken und Karten reservieren.
Uneingeschränkte Zuschauempfehlung!
Termine:
Heute, 5.7. // 20.00 Uhr
10.7. // 20.30 Uhr
14.7. // 18.00 Uhr
Ort: Rotunde Bochum
Am 11.7. um 20:15 Uhr wird OYOYOY auf der Wortschatzbühne im Rahmen des BOCHUM TOTAL Festivals in Auszügen präsentiert.
Kartenreservierung unter: kartenreservierung@freieradikale.eu
Weitere Infos unter: http://www.freieradikale.eu/Aktuelles/Aktuelles.html
Der schönste Satz im Stück war übrigens zugleich der ironischste – also angesichts dieses prätentiösen und quatschigen Regietheaterunsinns: „Das Ruhrpottwesen ist unkompliziert und kommt auf den Punkt“. Hätte sich die Truppe mal dran halten können…
Als jemand, der sich professionell im Bereich Journalismus bewegt und die Vorgänge und Gegebenheiten in den Redaktionen und den kulturellen Institutionen sowie der freien Theaterszene kennt, fragt man sich wieso die Ruhrnachrichten jemanden so unprofessionell wirkenden wie Benjamin Hahn, der sich hier als „Ben“ kenntlich macht, mit einer Rezension beauftragen.
Der Vorgang: Ersteinmal hatte die Lokalredaktion Ruhrnachrichten mitgeteilt, ein Benjamin Hahn wollte die Premiere besprechen und Fotos machen. Die Pressesprecherin von den „Freien Radikalen“ hatte daraufhin der Redaktion mitgeteilt, dass sie es sehr begrüsst, dass ein freier Journalist die Premiere besprechen möchte, nur, dass es sehr unüblich sei, dass Fotos während der Vorstellung gemacht werden. Dies ist in der Tat nicht üblich! „Freie Radikale“ haben einen professionellen Fotografen damit beauftragt, Pressefotos zu machen, die allen Journalisten honorafrei zum Abdruck und Online zur Verfügung gestellt wurden und werden.
Seltsamerweise hatte sich Benjamin Hahn dann incognito bei der Premiere in die Rotunde Bochum geschlichen, obwohl die Pressesprecherin von „Freie Radikale“ der Redaktion mitgeteilt hatte, dass sie Herrn Hahn – so wie es üblich ist – die Pressemappe mit den weiteren Informationen und Fotos am Premierenabend dann aushändigen werde. Für weitere Rückfragen gäbe es in diesem Zusammenhang dann noch genügend Gelegenheiten vor, nach der Premierenvorstellung oder telefonisch.
Demnach waren die Pressesprecherin und das Ensemble doch sehr irritiert, dass eine Besprechung bei den Ruhrnachrichten online zu lesen war. Alle Rezensenten einer Theaterproduktion haben das Recht IHRE MEINUNG zu äußern, Gottseidank gilt in Deutschland die PRESSEFREIHEIT. Alle anderen professionellen Journalisten, die bei der Premiere von „OYOYOY“ anwesend waren, haben sich die Informationen in der Pressemappe etc. zunütze gemacht, …so wie es auch üblich ist.
Dementsprechend sind diese Kritiken auch positiv aufgefallen, siehe https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8337:oyoyoy-&catid=38:die-nachtkritik&Itemid=40, Kulturkenner online, die obige Rezension etc.
Mittlerweile wird in aller Munde das Zeitungssterben beklagt,…ein Verfall der öffentlichen Meinung und Kritik. Dies ist in der Tat sehr bedauerlich, doch, wenn die Zeitungsredaktionen wie in diesem Fall die Ruhrnachrichten freie Journalisten beschäftigen, die so unprofessionell und uninformiert vorgehen wie Benjamin Hahn, dann sind sie an ihrer problematischen Situation zum Teil leider auch selber Schuld.
Ein guter Journalist kennt die üblichen Vorgänge, recherchiert und nützt die Informationen, die ihm zur Verfügung gestellt werden.
Benjamin Hahn wurde von der Lokalredaktion der Ruhrnachrichten Bochum beauftragt und nicht von der Feuilletonredaktion. Das heisst man darf in diesem Fall keine Theaterfachkenntnis voraussetzen.
Doch sehr peinlich wird es, wenn Herr Hahn dann noch wahrscheinlich aus Frust, weil er vielleicht keine Fotos machen durfte ?, sich noch versuchsweise incognito bei den Ruhrbaronen als Ben zu Wort meldet und undifferenziert und unwissend einen Beitrag eines professionellen Journalisten kommentiert.
Schade für Ben, vielmehr Benjamin Hahn und sehr peinlich für die Ruhrnachrichten!
Im Übrigen: ewige, gestrige Medienwissenschaftsstudenten der RUB hätten sich mal lieber bei den Theaterwissenschaftlern der RUB umschauen sollen,…der Artaud-Ansatz ist falsch und ewig überholt. Kleiner Tipp: Es geht um das Chorische und die Text- und Soundpartitur! Nähere Informationen wären im Vorfeld erhältlich gewesen!
Was für ein hanebüchener Schwachsinn einer getroffenen Theatertruppe. Beim Einlass habe ich ganz klar gesagt wer ich bin und in wessen Auftrag ich gekommen bin. Das war für die jüngere der beiden Damen am Einlass kein Problem – im Gegenteil war man mir gegenüber sogar sehr freundlich und zuvorkommend. Eine Pressemappe wurde mir nicht ausgehändigt, allerdings lagen ja ohnehin bereits sowohl Fotos als auch der umfangreiche (3 Seiten lange) Pressetext vor, sodass das ohnehin nicht mehr notwendig war.
Ich habe natürlich – weil das ja bereits vorher so abgesprochen war – auch auf das Anfertigen von Fotos verzichtet. Auf weitere Details zur Vorstellung (der fragwürdige Umgang am Einlass mit dem Hausfotografen der Rotunde, sowie die massive Gefährdung im der Zuschauer im Brandfalle durch eine Zusperren der Ausgänge) werde ich aus Höflichkeit der Truppe gegenüber nicht weiter eingehen.
Eine professionelle Arbeitsweise davon abhängig zu machen, ob man die Pressemappe mitnimmt oder nicht – nun ja, kann man machen. Im Übrigen bin ich keineswegs nicht nur Medienwissenschaftler, sondern auch Germanist und Literaturwissenschaftler. Zu meinen mit Bravour absolvierten Prüfungsthemen gehörten neben dem elisabethanischen Theater auch Heiner Müller, sowie das Polittheater der Gegenwart.
Natürlich ärgert man sich immer über negative Kritiken und nimmt sie auch gerne persönlich. Derart persönlich jedoch nun gegen meine Person vorzugehen ist ekelhaft, schädigt aber weniger meinen Ruf als dass es vielmehr auf die Theatertruppe zurückfällt. Auch dazu lautet mein Fazit schlicht nur: Schade.
Also ich bin auf Empfehlung in dieses Stück gegangen, wobei „Stück“ diesem „Event“ (Facebook würde „Veranstaltung“ sagen) nicht gerecht werden würde.
Ich wusste es zwar vorher, jedoch habe ich mich als eigentlich skeptischer Verbraucher, in diesem Fall Zuschauer über dieses Theaterlabel auf ihrer Website informiert und wusste daher das es sich hierbei um eine Klang- und Textkollage bzgl. des Themas „Stadt“ handelt (Würde man mich, ob des Inhalts von „Oyoyoy“ fragen, wäre dies auch meine Antwort. Vielleicht würde ich noch Lichtinstallation mit hinzufügen).
Nach meinem Theaterbesuch hatte es mich interessiert, was andere Leute noch zu „Oyoyoy“ denken (Ich war leider nicht in der Premiere von der hier gesprochen wird) und habe durch diesen Artikel auch den Artikel auf der Ruhr Nachrichten Seite gelesen und bin ein wenig irritiert. Also ich bin kein sog. „Fach“-Publikum, aber habe ich was anderes gesehen? Ich schliesse mich natürlich Vale. an und finde, dass es sehr wichtig ist die Pressefreiheit einzuhalten und zu wahren. Allerdings ist Ben ja nicht wirklich subtil vorgegangen, um hier auf diesem Forum Werbung für seinen eigenen Artikel zu machen. Hätte ich den Artikel nur so gelesen, wäre ich zwar nicht seiner Meinung gewesen (Nach der Vorstellung), aber ich hätte sie in einem anderen Licht gesehen. Ich hatte nach dem Lesen eher den Eindruck, dass er nicht damit einverstanden ist/war das andere Kollegen im Journalismusbereich es anders sehen. Aber das ist nur meine Meinung. Was ich allerdings schade finde ist die Tatsache, dass er die Schauspieler und die Regie als „Truppe“ hier abstempelt. Soweit ich das auf der Bühne und auf der HP sehen konnte, handelt es sich doch um Schauspieler mit Ausbildung und Erfahrung!? Ich sag jetzt mal so salopp: Es war ja keine Kirchengruppe, die das Krippenspiel spielt.
Wie ich bereits sagte, ich bin kein Fachmann, allerdings sieht „Regietheater“ ja auch irgendwie anders aus, gerade wenn sich Ben als Fachmann im Theaterbereich sieht, was ich ihm gar nicht absprechen will (Aber vielleicht ist das elisabetanische Theater seins und nicht dieses hier). Möchte ihn hier auch nicht angreifen, allerdings finde ich seine Antwort auf Vale. nicht wirklich produktiv, da es hier ja nicht darum geht wie er bei der Premiere behandelt wurde oder wie der Brandschutz im Theater aussieht. Hat ja auch nichts mit dem Stück zu tun.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann „Oyoyoy“ nur empfehlen. Mir hat besonders gefallen, dass mir man nicht aufgezeigt was gut oder schlecht ist. Hier wollte keiner Kunst machen, sondern „Freie Radikale“ hat auf seine Art gezeigt wie es zum Thema Stadt denkt (Natürlich auf künstlerischem Weg, aber das macht ja jedes Theater. Gibt ja auch ein paar Sachen von denen ich denke, dass es typisch fürs Bochumer Schauspielhaus ist).
Ich musste mich zwar die ersten Szenen „reinhören“ (Obwohl man es mir vorher gesagt hat), ich nicht genau wusste worauf ich mich einlasse. Aber spätestens bei der „Autobahn“ (Die aber recht früh kommt) war ich dabei. Das Stück zeigt Tempo, stille Momente (Minutenlangene Pausen habe ich nicht gesehen. Es war zwar mal ruhig, aber „ruhig“ muss man erst mal machen) und auch Überraschungsmomente.
Das Bühnenbild fand ich spannend gewählt und es war spannend zu sehen was die Schauspieler damit angefangen haben, u.a. war da auf einmal ein Tier was ich nicht habe „kommen“ sehen.
Ich gebe zwar zu, dass ich nicht immer jede Textpassage verstanden habe (Vielleicht musste das ja auch nicht immer so sein.), aber das muss man in der Stadt auch nicht immer. Ich kann dieses Stück empfehlen, wenn man Lust darauf hat zu sehen wie andere Leute die Stadt empfinden.
Und hoffe das Vale. und Ben irgendwann mal in Ruhrpotttradition mal nen Bier trinken gehen und in alter Tradition zeigen, dass das Wesen des Ruhrpotts tatsächlich unkompliziert ist.
Tja Herr Hahn, ich glaube Sie haben leider wieder etwas falsch verstanden.
Ich bin nicht Bestandteil der Gruppe, sondern ein Theaterwissenschaftler und Germanist, der sich in erster Linie nicht über Ihre Kritik bei den Ruhrnachrichten (Gottseidank gibt es in Deutschland die Pressefreiheit!) echauffiert hat, sondern über Ihre Art, bei den Ruhrbaronen unter dem Deckmantel des Kürzels „Ben“ einen professionellen Artikel eines Journalisten so undifferenziert zu kommentieren. Für einen Journalistenkollegen, der diesen Ansatz vielleicht nicht versteht, finde ich diese Art unprofessionell und leider sehr peinlich.
Im übrigen habe ich auch an der RUB studiert und weiss, dass die Germanisten dem postdramatischen Ansatz der Theaterwissenschaftler sehr misstrauen, da durch diesen ihr Hochheitsgebiet, nämlich der „Text“ hinterfragt wird. Und dies hat nichts mit Dadaismus zu tun. Ich finde es leider sehr schade, dass sich nur wenige Germanisten auf die Formensprache und diverse Ästhetiken des Gegenwartstheaters etc. einlassen können. Das heisst, man schielt ausschließlich auf den Text und versteht leider so das Grundkonzept einer Theaterproduktion nicht.
Jemand, der Heiner Müller verstanden hat, hätte – so isses – auch das chorische Konzept von „OYOYOY“ verstanden.
Na ja und wenn man das elisabethanische Theater als Spiegel der Gesellschaft verstehen würde und nicht nur im historischen Sinne als Deko, dann….ja….dann….. Wieder…Schade.
Danke Kerstin für deinen tollen Kommentar.
Aha, jemand der keine Kontakte zur Theatertruppe hat, aber dafür das hat, was nur Insider der Theatergruppe wissen können. O.okay.
Zu meinem Kommentar an dieser Stelle: Blogs wie die Ruhrbarone leben von Kommentaren. Ich schreibe hier schon seit Jahren unter dem Pseudonym „Ben“. Immer direkt, immer ehrlich. Insofern war mein Kommentar an dieser Stelle ein ganz gewöhnlicher Vorgang.
Die zwei Kommentatoren VALE und BEN sollten vielleicht ihre Auseinandersetzung woanders als hier auf dieser Plattform austragen.
Schade, dass dies im Zusammenhang mit der Produktion OYOYOY geschieht.
Als Regisseurin und Veranstalterin der Vorstellung OYOYOY möchte ich für berechtigt ängstliche Gemüter bezüglich des Brandschutzes folgende Informationen mitteilen:
Die Rotunde Bochum ist bestens ausgestattet und auch auf große Menschenmengen eingerichtet. In unserem Theatersaal befinden sich einschließlich der Eingangstür insgesamt 3 gekennzeichnete Notausgänge, die zur Verfügung stehen. Eine zusätzliche Tür führt in einen weiteren Raum, der ebenfalls eine Notausgangstür hat.
Dass die Eingangstür bei Beginn der Veranstaltung zugemacht wird ist richtig und üblich bei Theatervorführungen.
Falsch ist natürlich die Behauptung, dass sie „zugesperrt“ gewesen sein soll. Das war nicht so und wird auch nicht so sein.
Daher freuen wir uns auf weitere Vorstellungen und laden herzlich zu unseren Spielterminen ein.
Ich finde es auch sehr schade, dass die beiden Kommentatoren sich in diesen rechthaberischen Streitereien ergehen.
Denn der Inhalt des Stückes wird so leider nebenrangig:
Mir hat OYOYOY sehr gut gefallen, die Bilder, Geräusche & Klänge – wenn man sich drauf eingelassen hat, waren es eher Performances oder „neue Musik“, etwas dazwischen eben. Die kläffende Hundemeute zum Beispiel, die Stille der Handelnden oder die „Spinne“, auch die Autobahnszene werde ich noch lange im Kopf behalten.
Auch das Bühnenbild war mit einfachsten Mitteln sehr einprägsam und schlüssig.
Ich bereue es nicht, den Sprung an diesem Abend über den Rhein gemacht zu haben und empfehle, sich eine der weiteren Vorstellungen anzusehen.