Würde Deutschland wie andere Länder auf Kernkraft setzen und die für Jahrzehnte ausreichenden Gasreserven fördern, wäre der Abbau von Braunkohle überflüssig. Das heute der Weiler Lützerath von Polizeibeamten unter großer Gefahr, es wurden bereits Molotowcocktails geworfen, geräumt werden muss, ist das Ergebnis einer Klimapolitik, die sich an Träumen und Ideologien, aber nicht an der Wirklichkeit und den Bedürfnissen eines Industrielandes mit 80 Millionen Einwohnern orientierte.
Eine Protestkultur, die sich gegen Kernkraft, Windkraftanlagen, Stromleitungen, Kohle und Gas stellte, hat viele Politiker, vor allem bei den Grünen, dazu verführt, aus Opportunismus und Sorge vor unangenehmen Schlagzeilen nachzugeben und die Wirklichkeit zurecht zu lügen. Befeuert wurde diese Entwicklung von aktivistischen Wissenschaftlern, Journalisten und Umweltverbänden, zu deren Geschäftsmodell die Leugnung der schnöden Wirklichkeit gehört.
Die Räumung von Lützerath wird nicht das Ende der Grünen bedeuten, welches sich viele Radikale erträumen. Im Gegenteil: Die Räumung des Weilers, die – nicht ausreichende – Verlängerung der Laufzeiten der drei verbliebenen Kernkraftwerke und die überfällige Öffnung für Verfahren wie Carbon Capture Storage, bei dem CO2 gespeichert wird, zeigen, dass in der Partei langsam ein Umdenken begonnen hat. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) weiß, dass die Konflikte mit ein paar Aktivisten, von denen nicht wenige Revolutionsträumen anhängen, für die sie bereit sind zu kämpfen und die sich ständig auf der Suche nach Gelegenheiten zur Auseinandersetzung mit dem Staat befinden, ein lächerliches Problem im Vergleich zu den Verwerfungen sind, zu denen es im Fall von weiterer Deindustrialisierung und Energiearmut käme. Wenn die Grünen zu einer realistischen Energiepolitik finden, könnte sie die Räumung von Lützerath sogar stärken.
Im Gegenteil: Die Bilder von brennenden Barrikaden, Molotowcocktails und fliegenden Steinen zerstören das sorgsam aufgebaute Bild der friedlichen Klimaaktivistinnen, die angeblich für eine ganze Generation stehen. Eine laute und zum Teil gewalttätige und apokalyptische Minderheit stellt sich gegen das Recht, die Interessen der Mehrheit und ihre Altersgenossen in Polizeiuniform, die sicher wesentlich repräsentativer für ihre Generation als die „Aktivist*innen“ sind.
Nach Lützerath wird hoffentlich vernünftiger über Energiepolitik diskutiert.
Die schnöde Wirklichkeit betreffs:
Atomenergie ist nur als Beispiel, dass der Schacht Konrad, das Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, die Menschen sicher für 300.000 Jahre vor strahlendem Müll bewahren muss. Bei dem noch zu findenden (!!!) Lager für hochradioaktive Abfälle sind es sogar eine Million Jahre. Daher stellt sich die Frage: Wie können wir sicherstellen, dass kommende Generationen den Müll nicht wieder ausgraben und sich damit schaden?Gas ist, dass die Verbrennung von Gas CO2 erzeugt und Deutschland 2045 CO2-neutral sein will/muss.
der Industrie ist, dass nur die Betriebe, die sich nicht auf nachhaltige Energie umstellen wollen oder es verschlafen, ein großes Problem haben werden. Die Betriebe, die sich umstellen hingegen werden Vorreiter sein und ihre Erfindungen und Prozesse exportieren können. Anpassung ist gefragt, Anpassung wäre eine realistische Strategie.
Der Artikel will nichts anderes als weiter so wie bisher und der Klimawandel ist nicht so schlimm. Die Industrie ist hier schon weiter als der Autor! Siehe Handelsball von heute 11.01.2023: Deutsche Firmen bei Wasserstoff-Patenten in Europa führend Linde, BASF, Siemens, Bosch und Co haben in den vergangenen Jahren viele Innovationen in der Wasserstofftechnologie entwickelt. Doch andere Regionen könnten bald aufholen. Wasserstoff: Deutsche Firmen bei Patenten in Europa führend (handelsblatt.com)
@CTemt: wieso sollten kommende Generationen den Müll nicht wieder ausgraben? Der größte Teil der Atomenergie ist schließlich noch da drin. Vielmehr sollte man zukünftigen Generation nicht diese unnötige Arbeit aufhalsen und den Müll nur zwischenlagern.