Die Revierparks haben Logos, die an die NS-Zeit erinnern, vom Netz genommen

Diese stilisierten fünf Blatt-Symbole hat der Regionalverband Ruhr gestern vom Netz genommen | Bild: Screenshot

In einer investigativen Recherche haben die Ruhrbarone entdeckt, dass die Revierparks mit stilisierten Logos werben, deren Innenleben an die Lebensrunen aus der NS-Zeit erinnern. Der RVR (Abkürzung für Regionalverband Ruhr) hat darauf prompt reagiert und die dazugehörigen Seiten gestern vom Netz genommen. Das Design wird nun neu überarbeitet.

Die Lebensrune, die in stilisierten Blattformen vom Regionalverband Ruhr verwendet wurden,  wurde in der NS-Zeit als Zeichen des Lebensborn e.V. genutzt, einem Verein zur „Zucht der arischen Elite“. Sie war auch Abzeichen im Sanitätsdienst der SA sowie des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und des Deutschen Frauenwerks. In einer Presseanfrage, die die Ruhrbarone am Mittwoch (1. Mai) an den Regionalverband Ruhr gestellt haben, bezieht die Pressesprecherin Barbara Klask heute Stellung:

„Die Revierparks sind Begegnungsstätten, in denen sich Menschen unabhängig von Herkunft und Handicap erholen, Sport treiben oder die abwechslungsreiche Natur erleben können. Die Parks haben überhaupt nichts mit rechtem Gedankengut gemein. Sie stehen vielmehr für Vielfalt, Toleranz und Inklusion. Die Kernaussage „Unsere Revierparks sind offen für alle Menschen!“ verbindet alle kommunikativen und baulichen Maßnahmen.

Damit die Revierparks jedoch niemals mit Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Gewalt und Hass in Verbindung gebracht werden, verwenden wir die Revierpark-Logos zukünftig nicht mehr. Wir prüfen jetzt, wie wir das Erscheinungsbild der Revierparks auf Webseiten, Informationsstelen und Flyern sukzessive korrigieren.“

Insgesamt gibt es fünf Revierparks im Ruhrgebiet: Wischlingen in Dortmund, Gysenberg in Herne, Nienhausen in Gelsenkirchen, Vonderort in Oberhausen und Mattlerbusch in Duisburg. Das Konzept der Revierparks geht auf Ideen aus der Zeit der Gründung des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk (SVR) im Jahre 1920 zurück. Realisiert wurden sie in den 1970er Jahren, um den Freizeitwert im industriell geprägten Ruhrgebiet zu erhöhen. Neben weitläufigen Grünanlagen finden sich in den Revierparks vielfältige Sport- und Freizeit-Anlagen.

Die zuständige Agentur, die in einem breiten Beteiligungsprozess das Kommunikationskonzept und Corporate Design der fünf Revierparks entwickelt hat, stellt in den nächsten Tagen die Logos in überarbeiteten Varianten vor.

Einer der fünf Revierparks ist der Gysenberg in Herne | Foto: Peter Hesse

 

 

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Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Monate zuvor

Bei solchen Reinigungskampagnen habe ich immer etwas Bauchschmerzen.

alias elhaz findet sich als Schrftzeichen im älteren Futhark und steht für ein Z.
In einem stilisierten Blatt ist so eine Struktur leicht als Blattspreite zu identifizieren.
Ende des 19. Jh. brach eine nordisch, neuheidnische Romantik aus, die sehr schnell sehr gaga wurde und Inhalte halluzinierte, die es zuvor nicht gegeben hatte. Die Nazis haben den Rotz begierig aufgesaugt.

Warum heute der Nazistuss der allein maßgebliche sein sollte, halte ich für hinterfragbar. Schafft man so nicht Nazireservate mit Exklusivrechten?

vormals SvG
vormals SvG
6 Monate zuvor

Dann müßten wir ja auch den 1. Mai als Feiertag abschaffen, wurde schließlich auch von den nazis eingeführt…

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