Für ein Mitglied der SED war, so schreibt Stefan Wolle in „DIE HEILE WELT DER DIKTATUR“ war der Vergleich zwischen der DDR und NS-Deutschland die schlimmste aller Verleumdungen, da er sich aus seinem „antifaschistischen“ Selbstverständnis als das pure Gegenteil verstand. Von unserem Gastautor Thomas Weigle.
Nun ist richtig: KZs und Massenvernichtung gab es nicht,die DDR hatte keinen Krieg begonnen, aber ihre NVA stand im August 68 einmarschbereit in den erzgebirgischen Wäldern, ebenso existierten Pläne und Absichten im Falle eines Falles 81 in Polen „brüderliche Hilfe“ zu leisten.
Im Umgang aber mit wirklichen oder vermeintlichen Staatsfeinden kommen einem schon Vergleiche in den Sinn. So wie Hitler manches Mal ein Urteil korrigierte, änderte das Politbüro manches Urteil um, in schwerwiegenden Fällen gab das Politbüro die Urteile vor, auch Todesurteile. Besonders die Urteile in den Waldheimprozesse waren vor gebacken.
„Wir spüren in uns selbst, wie sein teurer Herzschlag, sein gutes Lächeln, seine ordnete Hand. Aber der große Lehrer hat uns seine Sache in Ordnung hinterlassen. Seine Schüler sind längst Meister geworden“ telegrafiert der Schriftstellerverband anlässlich des Todes des so Gelobten. Und Stefan Hermlin schien über eine direkte esoterische Leitung nach Moskau zu Stalin verfügt zu haben, denn:
„Aber mehr als zwanzig Jahre hindurch, in guten wie in schlechten Stunden konnte ich Stalin, den lebenden Stalin befragen. Lautlos, in der eigenen Brust, antwortete er, hieß er gut, tadelte, tröstete er.“ Nationaldichter Becher gar, sah Stalin überall, in Rostock, in den Weinbergen an Rhein und Mosel, im künftig wiedervereinten Deutschland überall wandeln. Deutschland als politische Geisterbahn ist uns Gott sei Dank erspart geblieben
Es ist gewiss nachvollziehbar, dass Kritik an dem so hoch gelobten Stalin und dem von ihm geschaffenen Zuständen nur finstersten Motiven entsprungen sein kann, schließlich war er auch „der beste Freund der deutschen Jugend“ laut Margot Feist, der späteren Ehefrau von Erich.
Deshalb genügte schon ein Flugblatt, um einen minderjährigen Schüler für Jahre ins Gefängnis zu bringen. Als Begründung wurde angeführt, dass der Delinquent mit seiner Aktion nicht nur zum Werkzeug des Klassenfeindes geworden war, sondern mit seiner Aktion einen 3. Weltkrieg hätte auslösen können. Das ist kein Witz wie mancher denken mag, sondern war für die Angeklagten bittere Realität. Selbst ein illegaler Grenzübertritt konnte nach Meinung der SED-Justiz zum Ausbruch eines 3.Weltkrieges führen.
An absurden urteilen und Begründungen fehlte es nie, da waren die Herren Einheitssozialisten um nichts verlegen. Besonders beliebt war „Boykotthetze“, wobei nie ganz klar wurde, was dieser Begriff explizit ausdrückte.
Den Angeklagten wurden sowohl Anklage und Urteil nur kurz zur Einsicht ausgehändigt, anschließend wurden sie wieder eingezogen. So war eine sachgerechte Verteidigung kaum möglich. Natürlich war den Kommunisten klar, dass ihre Terrorurteile, basierend auf fadenscheinigsten Anklagen, sowohl in der DDR als auch bei den meisten ihrer kommunistischen Genossen in Westeuropa und natürlich beim „Klassenfeind in der BRD“ für erhebliches Aufsehen sorgen würden.
Besonders perfide: Ein Delinquent, dem nichts nachzuweisen war, wurde dennoch zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, „da bei einer Freilassung…der Betreffende auf Grund seiner Kenntnisse in den westlichen reaktionären Machtapparat eingebaut werden und somit gegen die DDR kämpfen“ würde.(Ulbricht als Mörder und Henker S.52)
Nachdem die Sowjets ihre Gefangenen, die die Speziallager überlebt hatten, mehre Zehntausend waren elend in u.a. Buchenwald und Sachsenhausen umgekommen, hatte die DDR nunmehr freie Hand im Justizwesen.
Nachdem die DDR sich eine Verfassung gegeben hatte, die sich durchaus gut las, die wesentlichen Menschenrechte, inklusive Streikrecht fanden Platz, garantiert waren sie aber nicht, wie politisch Widerständige schnell feststellen mussten. Aber wie kann das auch anders sein: wer durch seine Handlungen einen 3.Weltkrieg herbeizuführen droht, hat natürlich alle Rechte verwirkt.
Zwar war auch das Streikrecht in der DDR-Verfassung verankert, aber schon 1950 erging die Weisung, dieses nicht zu kommentieren. Was für den Theologen die Exegese, also Auslegung der Bibel ist für den Juristen die Kommentierung der Gesetze. M.a.W, die SED dachte nicht daran Menschen streiken zu lassen, wie es sich 53 zeigen sollte. Wer sich auf jenes Recht berief oder es auch nur erwähnte, handelte „provokatorisch“ und wurde in vielen Fällen ein Opfer der DDR-Staatsjustiz, die auch bei eigenen Genossen kein Halt kannte, besonders wenn dies ehemalige Sozialdemokraten betraf oder solche, die im Westen Exil gefunden hatten. Klar war, dass derjenige, der nicht im „Vaterland aller Werktätigen“ Schutz vor den Nazis gesucht hatte, nur ein Agent, Saboteur oder ein Feind des Volkes etc sein konnte. Und gegen die war hart vorzugehen.
Dies zeigt sich auch in einem Beschluss des Ministerrates vom 24.8.61:
„Die Urteile und Entscheidungen müssen politisch gut begründet sein. Sie sind in vielfältigster Form der Bevölkerung zu erläutern. Jedes Urteil ist eine politische Tat.“ Weiter heißt es in diesem Beschluss, „Urteile gegen Hetzer, Bummelanten, parasitäre Elemente und sonstige Störer unserer Ordnung, besonders im Zusammenhang mit den Maßnahmen des 13.August, müssen im Strafmaß so gehalten werden, dass eine nachhaltige Erziehung zur Staats- und Arbeitsdisziplin gewährleistet ist.
Hier wird eine weitere Parallele zum NS-Staat deutlich. Wie in diesem werden Menschen
Ihrer Würde beraubt, indem man sie mit Begriffen belegt, die der Öffentlichkeit suggerieren sollen, dass die Betroffenen zu Recht angeklagt und verurteilt worden sind.
- Werkentin fasst in „Politische Strafjustiz“ die wesentlichen Merkmale der SED-Justiz zusammen, wie sie sich zum ersten Mal in den Waldheimer Prozessen 50 herausbildeten
„- das für den Einzelfall oder Einzelkomplex gebildete Sondergericht
– die Auswahl und Ernennung der Richter durch zentrale Parteiinstanzen
– bei Bedarf die völlige Kontrolle über das Verfahren durch zentrale Parteigremien Von der Anklageerhebung bis zum Urteil und dessen Vollzug
– der Ausschluss der Öffentlichkeit, also Geheimprozesse
– die Absetzung, Verhaftung und gegebenenfalls Verurteilung von Justizfunktionären, einschließlich der formell in ihrer Position privilegierten Richter
– Der Rückgriff auf die Parteijustiz in Gestalt der Parteikontrollkommission, um der SED angehörenden Richter gefügig zu machen
– Der Ausschluss jeglicher unabhängiger Verteidiger
– Hatte es vor dem Mauerbau bis zum 13. August um die 4000 Verurteilungen gegeben, so gab es bis Ende 61 um die 18000 Verurteilungen. Die SED zeigte nun, wer Herr im Hause war, galt nun bis zum Fall der Mauer:
Es heißt zwar, dass man vor Gericht und auf hoher See in Gottes Hand sei. Wer vor einem DDR-Gericht aus politischen Gründen stand, der war weiß Gott schon vorher über Bord gegangen.
Schade, das man diese ganzen SED_PDS_Linken_Freunde nicht nach ihren eigenen Gesetzen mit DDR-Richtern zu einem Aufenthalt in den DDR-Gefängnissen zu DDR-Verhältnissen mit DDR-Bewachern verurteilen kann.
Ich glaube das verstößt gegen die Menschenrechte und Menschenwürde.
Kleine Korrektur zu „KZs gab es nicht in der DDR“:
Von 1945 bis 1950 gab es die sogn. Spezaillager – so auch das weitergeführte KZ Buchenwald, – nun als Speziallager 2.
28.000 Inhaftierte zählte das Konzentrationslager Buchenwald in der Zeit der sowjetischen Besatzungszone, 7.000 kamen dabei nach offizieller Lesart ums Leben, also 25 Prozent.
Antikommunistischer Mist. „KZs und Massenvernichtung gab es nicht, die DDR hatte keinen Krieg begonnen“ wird eingeleitet mit „Nun ist richtig…“
Ich darf darauf hinweisen, dass „NS-Deutschland“ nicht irgendeinen Krieg begonnen hatte, sondern den sog. „Zweiten Weltkrieg“, dem geschätzt 50 Mio. Menschen zum Opfer gefallen sind. Ich darf weiter darauf hinweisen, dass mit „KZs und Massenvernichtung“ auf geschätzt sechs Mio. ermordete Juden angespielt wird.
„Nun ist richtig…“ – ganz so schlimm war die DDR nicht, aber fast genauso schlimm. Dazu das Foto, das den Spitzbart mit den Massenmördern Stalin und Mao zeigt, und wir wissen Bescheid: nicht nur „NS-Deutschland“, Andere hatten irgendwie auch Dreck am Stecken. Vor allem freilich die DDR, zu der der Autor hier und da eine „weitere Parallele zum NS-Staat deutlich“ macht.
Übel!
Thomas Weigle:
1.
Vergleichen läßt sich alles.
Und jeder Vergleich ermöglicht es dem Vergleicher, Übereinstimmungen zu finden und diese zu interpretieren. Das gilt selbstverrständlich auch für einen Vergleich der Judikative während des NS-Herrschaft und er Judikative in der DDR.
Es ist allerdings auch relativ einfach, gravierende Unterschiede festzustellen. Das erspare ich mir, da es nichts, jedenfalls „hier und heute“ nichts bringt.
Ich erspare mir jedoch nicht, auf einen -von mehreren- fundamentalen Unterschied hinzuweisen, nämlich auf den, daß die Justiz in der NS-Zeit -das System, ihre Akteure-fester Bestandteil waren a.) in der mörderischen Maschine zur Vernichtung der Juden und b.)ebenso fester Bestandteil waren in den Verbrechen der Wehrmacht „hinter der Front“.
2.
Es ist nach den beiden Verfassungen der DDR, vor allem nach den Programmen und Parteistatuten der SED -sh.zuletzt Programm und Statut, verabschiedet vom IX.Parteitag der SED vom 18.bis 22.Mai – 1976-nicht zu bestreiten, daß die Justiz der DDR politische Justiz war, denn sie hatte wie alle anderen Bereiche des Staates letztendlich dazu beizutragen, den Sozialismus -marxistisch/leninistischer Prägung – zu vollenden, um ihn „irgendwann“ die klassenlosen kommunistische Gemeinschaft überleiten zu können.
Und das für Staat und Gesellschaft der DDR Wichtigste auf dem Weg vom Sozialismus zum Kommunismus diktierte die Klasse der Arbeit und Bauern -„in einem einheitlichen (!!)revolutionärem Prozess-. Die SED verstand sich als der bewußte und organisierte Vortrupp dieser Arbeiterklasse (und des übrigen werktätigen Volkes) der DDR; mithin lenkte, leitete, bestimmte sie -die SED- den Weg der sozialistischen Gesellschaft, des sozialistischen Staates hin zur klasssenlosen kommunistischen Gemeinschaft, also letztendlich auch, was, wann, wie die Justiz der DDR dazu beizutragen hat. -sh.dazu u.a. die Art.86 ff der II.Verfassung der DDR v.6.4.68 in der Fassung vom 7.10.l974.-
3.
Von daher ist es nicht nur müßig, wieder enmal darüber zu diskutieren, ob die DDR ein Unrechtstaat war oder nicht..
Die Diskussion geht fehl.
Die Rechtsprechung -sh.zu 2.-in der DDR hatte eine dienende, nämlich eine “ den Erfordernissen der objektiven Getze des Soizalismus und der Festigung und dem Schutz der sozialistischen Gesellschaftsverhältnisse, insbesondere der Entwicklung des Staats – und Rechtsbewußtseins der Bürger“ dienende (!!) Funktion -sh.so unter A.1 des Erlasses des Staatsrates derf DDR vom 4.4.l963 über die grundsätzlichen Aufgaben und die Arbeitsweise der Organge der Rechtspflege-.
Dieses Verständnis von Recht und von den Aufgaben der Judikative in der DDR ist eben ein fundamental anders als in der Bundesrepublik Deutschland.
So problematisch -sh.einleitend -es mir erscheint, die Judikative in der NS-Zeit mit der in der DDR zu vergleichen, um -im Detail oder grundsätzich?- Übereinstimmungen herauszuarbeiten, so problematisch ist es, Abweichungen -im Detail oder grundsätzlich- zwischen der Judikative in der DDR und in der BRD herauszuarbeiten -Rechtstaat hier, Unrechtstaat dort.
Das Wesen des Rechtes, der Zweck des Rechtes, das Wesen einer staatlichen Rechtsordnung, die Aufgaben der Judikative waren nach dem Verständnis der marxistisch-leninistischen Partei der DDR -der SED- so fundamental anders als in der Bundesrepublik, daß ein Vergleich über das Aufzeigen dieser fundamentalen Untershiede hinaus in die Irre geht, gehen muiß.
Ich stimme Walter Stach völlig zu. In allen Punkten.
Manch einem der Kommentatoren hier empfehle ich ganz dringend eine der Zeitzeugen-Führungen durch das Stasi-Foltergefängnis Hohenschönhausen.
Ich darf darauf hinweisen, dass dieser Krieg gemeinsam mit der SU begonnen wurde. Und wenn eine Weltanschauung einen Massenmörder abfeiert bis der Arzt kommt, dann muss sie sich auch gefallen lassen, dass man sie mit der anderen großen Massenmörderweltanschauung abgleicht.
Natürlich hatte die Willkürjustiz der SED eine dienende Funktion, ist sie deshalb keine Unrechtsjustiz?
So wie die NS-Justiz dem System diente, tat dies auch DDR-Justiz. Also sind Vergleiche angebracht. Es ist doch so @W.J macht das einmal mehr deutlich, dass die Zeugen Lenins sich immer gleich darauf stürzen, dass die DDR keinen Krieg und keinen Völkermord begangen haben, und damit glauben, sie könnten sich aus allen berechtigten Vergleichen zwischen NS- und SED-System rausquatschen.
Ich betrachte die Bezeichnung „Antikommunist“ durchaus nicht als ehrenrührig, ganz im Gegenteil
@ Walter Stach Die SED hat ihre eigene Verfassung Tag für Tag missachtet, vom Streikrecht, dass in der ersten Verfassung noch drin stand, bis zur freien Meinungsäußerung, usw, usf. Von daher ist die Diskussion durchaus angebracht. Wer das nicht tun will, missachtet die Opfer der SED-Terrorjustiz, macht sie zum zweiten Mal zum Opfer, wie es ein bekannter Schriftsteller mal in Hinblick auf die NS-Opfer formuliert hat.
Ich werde es, wenn sich bedauerlicherweise wieder einmal ein Anlass ergeben sollte, lieber Thomas Weigle, auch weiterhin so halten, und mich „immer gleich darauf stürzen, dass die DDR keinen Krieg und keinen Völkermord begangen“ hat. Mögen Sie auch diesen Umstand für einen Zufall halten oder meine Angewohnheit für Leninismus. Ich missachte die Opfer der DDR-Justiz bzw. der Stasi-Repression keineswegs. Ich würde auch keinerlei Anstoß an Ihrem als ehrenvoll empfundenen Antikommunismus nehmen, wenn es Ihnen möglich wäre, bei der Propagierung desselbigen nicht so schnodderig die Leichenberge aus Holocaust und Weltkrieg mit „nun ist richtig“ anzuführen… – und – dem Vollständigkeitspostulat gerecht geworden – abzuhaken.
@ Ben Es folgt ein weiterer Teil, in dem es genau darum gehen wird. Die Foltermethoden de Stasi, wie sie zahllose Menschen erleiden mussten, sowie eine Literaturliste, denn viele haben mittlerweile ihre Erinnerung niedergeschrieben. Man will es nicht glauben, dass diejenigen, die sich als Speerspitze des Fortschrittes und der Humanität ansahen, zu Methoden griffen, die ich bis dato nur bei NS-Tätern vermutet hatte.
@W.J. Es ist doch seltsam bei Kommunistens. Von selbst kommen sie nie auf die Idee, die Millionen Opfer ihrer Weltanschauung weltweit, oder auch nur die viertel Million politischer Gefangener in der DDR von sich aus zu erwähnen, sondern führen sich immer als Opfer auf, denen gar schröckliches Unrecht widerfährt.
Dass sie sich an der Formulierung „Nun ist richtig“ so abarbeiten zeigt eins: sie haben keine Argumente. Und damit schließe ich für mich die Diskussion mit ihnen.
https://www.facebook.com/werner.jurga/posts/4855299476135
-Thomas Weigle-7-
„Die DDR hat ihre eigene Verfassung…….mißachtet…….“,
Das hat sie aus der Sicht der SED, und die bestimmted letztlich was Recht, was Unrecht war, im Sinne der marxisitsch-leninistischen Ideologie eben nciht.
Das gilt u.a. auch für das in der I.Verfassung verankerten Streikrecht und für die Meinungsfreiheit.Das ließe sich sich aus marx.lenistischer Sicht nicht nur problemlos erklären. Im Geiste /im Sinne der marx.leninistischen Ideologisch ließe sich dazu sogar ein Pflicht der letztlich allein herrschenden Partei begründen.
Wir reden, wie ich schon unter -4-, Ziffer 3, abschließend gesagt habe, letztendlich aneinander vorbei, wenn wir mit unserem(!!) Rechtsverständnis versuchen, das Recht in der DDR, seine Funktion, seine Interpretation, seine Anwendung zu verstehen oder es auf der Basis unseres(!!) Rechtsverständnis in seinen Details zu kritisieren.
Das bringt nichts, gar nichts. Wir reden dann eben ständig aneinander vorbei.
Dass nach unserem(!!) Verständnis von Wesen der Menschenrechte als naturrechtlich begründete, unveräußerliche, vor- uind überstaatliche Rechte eines jeden Menschen, ob sie in einer Verfassung garantiert werden oder nicht, die gesamte Rechtsordnung der DDR aus unserer(!!) Sicht substantiell eine menschen- !!-rechtswidrige war, muß doch nicht weiter erklärt und begründet werden oder?
Und daß insofern in der DDR nach unserem(!!) Rechtsverständnis im Namen des Staates Verbrechen begangen worden sind, die menschensrechtswidrig waren, bedarf doch ebenfalls keiner weiteren Erklärung oder?
Ein fundamental anderes System zu begreifen, ein fundamental anderes System zu verstehen, das kann doch nicht funktionieren, wenn man das mittels der Prinzipien, Überzeugungen seines System versucht.
Begreifen und verstehen heißt doch nicht, das andere System gutzuheßen oder es gar im Vergleich gegenüber dem eigenen System für das bessere zu halten.
Eine simple Erkenntnis, die leider oftmals nicht zu existieren scheint..
@Walter Stach Ich finde, dass den Menschen, die in der DDR gefoltert wurden, eingesperrt „zersetzt“ worden sind, zu gedenken ist, auch hier bei den Ruhrbaronen. Dazu gehört nun mal, dass man dieses System wenigstens ansatzweise vorstellt, ehe man dann konkret benennt, was Menschen in diesem System widerfahren ist. Es ist ungeheuerlich, was dort Menschen im Namen des Fortschritts erleiden mussten.
Ich habe in meiner ganzen Zeit als Lehrer immer sehr intensiv den Holocaust zum Thema im Unterricht gemacht. jetzt bewegt mich das Schicksal derer, die in der DDR einsaßen, d.h. aber nicht, dass ich den Holocaust mit den Stasiverbrechen auf eine Stufe stelle, sehr wohl aber die Stasi mit der Gestapo, so wie diese bis 39 agierte. Was dann kam, lässt sich natürlich nicht mit der DDR vergleichen, aber mit dem, was in der SU bereits passiert war.
Und: die Menschen in der DDR mussten einem Massenmörder huldigen, bewusst gelenkt von solchen, die um die Schlächtereien in der SU wussten. sie haben jeden noch so abartigen Winkelzug ( Tito, Slanski, Rakosi usw.)aus Moskau bereitwillig mitgemacht, ihre eigenen Leute kaltlächelnd ausgeschaltet, wenns „der Genius der Menschheit“ im Kreml für nötig hielt.
@Thomas Weigle
Im Zusammenhang mit Geschichstrevisionismus haben wir zwei uns, als Sie sich noch OWL-Baron nannten, schon mal mächtig in die Wolle gekriegt, was ich unter allen Umständen vermeiden möchte, da ich sie hier anschließend als netten, kompetenten und engagierten Gesprächspartner kennengelernt habe. Insofern werde ich mich zu dem Text nicht weiter äußern, zumal ich meine Argumente bereits in unseren zurückliegenden Diskussionen genannt habe und mich wiederholen würde.
Ich möchte Ihnen allerdings nicht vorenthalten, dass ich mich hin und wieder gefragt habe, warum sie beim Thema Nationalsozialismus immer sehr schnell zum Thema Kommunismus kommen und wieso sie anders herum, wenn es um linke Strömungen, Parteien oder Staaten geht, ständig die Kurve zum Nationalsozialimus kratzen müssen, was eigentlich gar nicht zu Ihrem Intellekt passt.
Eine Antwort meine ich in einer ihrer biographischen Angaben, die sie hier hin und wieder über sich machen, gefunden zu haben, denn sie erwähnten einmal recht ausführlich, dass ihr Vater Jahrelang in Sowjetischer Kriegsgefangenschaft war, was ihn sehr gezeichnet haben dürfte und sicherlich auch bei Ihnen Spuren hinterließ, denn Sie mußten in dieser Zeit ohne ihn aufwachsen. Insofern kann ich mir vorstellen, dass sie hinsichtlich der Kommunisten noch eine ganz persönliche Rechnung offen haben, die allerdings nicht dadurch ausgeglichen werden kann, dass Sie bei jeder sich Ihnen bietenden Gelegenheit Nationalsozialismus und Kommunismus gegeneinander aufwiegen.
Darüber hinaus frage ich mich bis heute, wie Sie jemals Mitglied bei den Linken werden konnten, was ich ebenfalls meine aus ihren biographischen Angaben heraus lesen zu können, da sie schon öfter betonten, aus dieser Partei wieder ausgetreten zu sein. Die Linke ist doch genau die Partei, die aus der SED entsprungen ist und folglich in Teilen zumindest sowas wie das Erbe von Erich H. und Margoth Feist. Gibt es diesbezüglich vielleicht auch noch offene Rechnungen zu begleichen?
-12-Thomas Weigle
Wenn irgend jemand an Folter, Gefägnis,Tod von Menschen, verrichtet und vollzogen im Namen eines Staates erinnert, um der Gefolterten, der Verhafteten, der Getöteten zu gedenken, wie das -sh.12-von Ihnen beabsichtigt ist, kommentiere ich das nicht, weil es dazu durch mich nichts zu kommentieren, sondern nur zu respektieren gibt.
Meine Einlassungen zu Ihrem Bericht/Kommentar bezogen sich ausschließlich auf das System DDR im allgemeinen und auf das dortige systemkonforme Rechtsverständnis bzw. auf die dortige systemgemäße Rechtsordnung sowie auf die Problematik des „Vergleichens“; nicht mehr, nicht weniger.
@Werner Jurga
Ihre Empörung über den Vergleich – und ich glaube Thomas Weigle hat hier einen Vergleich gezogen und nicht DDR mit 3. Reich gleich gesetzt, das ist nämlich ein feiner Unterschied – in allen Ehren, ist ein freies Land hier, kann jeder sagen was er denkt.
Allerdings wäre Ihre wortreich beschworene Erinnerung an die Leichenbergen des Holocaust etwas glaubwürdiger wenn Sie nicht nonchalant unter den Tisch fallen lassen würde, daß die DDR den Staat Israel bis zum Ende nicht anerkannt hat.
„Antifaschismus“ war in der DDR ein wohlfeiles Schlagwort – das man gegen den ideologischen Feind richten konnte, weil man – nach eigenem Verständnis – mit Faschismus gar nix zu tun hatte! Im Gegensatz zur BRD begriff man sich ja nicht als Nachfolgerin des Dritten Reiches sondern als irgend sowas wie die Fortsetzung der Bauernkriege mit anderen Mitteln.
Wie effektiv dieser „Antifaschismus“ war sieht man nicht nur an den Wahlergebnissen rechter Parteien in Ostdeutchland sondern vor allem an der beharrlichen Weigerung, dies als Problem überhaupt wahrzunehmen.
Ja, das kommt davon, wenn man 40 Jahren lang Antifaschismus simuliert hat… so wie man auch eine Menge anderer Dinge simuliert hat: Staatssouveränität durch vorauseilenden Gehorsam der UDSSR gegenüber, „Weltniveau“ in HO-Läden in denen man nur mit Devisen einkaufen durfte, die man offiziell gar nicht besitzen durfte und nicht zu vergessen ein Rechtssystem, das formell vielleicht makellos war aber eben nur durch Einführung so phantasievoller „Verbrechen“ wie „Boykottverbrechen“ oder „Republikflucht“.
Allein die Tatsache, daß ein Staat seine Bürger mit dem Tod bedroht, wenn sie diesen – dauerhaft oder nur für einen Urlaub – verlassen wollen, weist ihn als Unrechtsstaat aus.
Was erzählen Sie denn den Eltern und Kindern von erschossenen „Republikflüchtlingen“? Daß sie sich mal nicht so haben sollen, schließlich wären das ja nur ein paar hundert gewesen, und als Opfer darf man sich erst fühlen, wenn’s um Millionen geht? Oder daß denen ja schließlich nix passiert wäre, wenn sie hübsch daheim geblieben wären?
Das gilt auch für die Geschwister Scholl.
Und da wären wir wieder auf START.
Irgendwann im 18. Jh. hat der klügere Teil der Menscheit sich darauf geeinigt, daß es unveränderliche Rechte für jeden Menschen gibt, dazu gehören Freizügigkeit, Gleichheit vor dem Gesetz, das Recht auf eigene Meinung und das Recht diese ohne Nachteile für die eigene Person auch laut zu sagen und in den USA ist man sogar so weit gegangen, das Streben nach Glück dazu zu zählen.
Und daran sollte man sich halten.
@ DDAWas die PdL angeht, so hatte ich nicht gedacht, dass in OWL die alten DKP-Seilschaften unterwegs sind, mal abgesehen davon, dass ich geglaubt hatte, dass diese, sowie die EX-SEDler wenigstens etwas aus der Geschichte gelernt hätten. Auch schienen mir die EX-WASGer durchaus als vertrauenswürdig. Auch innerparteiliche Demokratie ist für die Herrschaften ein Fremdwort.
Dass der KV GT in Treue fest zu Frauendecktouristin Höger stand und steht, einfach nur abstoßend. Dann bejubelte der Gütersloher Linklautsprecher die bescheuerte Idee einer Kandidatur Schramms zum Bundespräsidenten, gleichzeitig konnten sich diese Möchtegernantifaschisten nicht dazu durchringen die Kandidatur der Nazijägerin Klarsfeld zu begrüßen. Man wisse zu wenig über Frau Klarsfeld!!! Und ihre Haltung zu Israel ? „Der Kampf gegen Israel ist Teil des Kampfes gegen den westlichen Imperialismus.“ Mit diesem Satz begann im Sommer 11 mein Abgang aus dieser Truppe.
Es geht mir darum, dass diese Opfer der roten Diktatur nicht vergessen werden, ebenso die Unmenschlichkeit dieses Systems gegenüber denen, die andere Vorstellungen als die SED hatten.
Die Kommunisten haben doch bei jeder Gelegenheit immer die Fahne der internationalen Solidarität aufgezogen, die SU vorbildlich geheißen. Da kannten die kein „ICH“ sondern nur ein „WIR“. Thälmann zählt in seinem Rechenschaftsbericht auf dem 29er Parteitag die ausländischen Parteien auf, in denen WIR die „Parteifeinde“ entlarvt und unschädlich gemacht haben. Wenn WIR die Parteien gesäubert haben und stolz darauf sind, dann sollten WIR auch nicht greinen, wenn WIR mit Verbrechen UNSERER Weltanschauung in Zusammenhang gebracht werden. Die sollen sich mal nicht so haben, diese armen, verkannten und sensiblen Opfer der Konterrevolution und der bösen Medien.
Die lieben Kommunisten halten doch auch jedem Befürworter/Verteidiger des kapitalistischen Systems sämtliche Verbrechen des Kapitalismus vor, nehmen ihn sozusagen gesamtschuldnerisch in Haftung.
@Puck (15) , hätte es am Ende des WK2 nicht die Leichenberge und den Holocaust gegeben, sondern „nur“ die Zerstörung halb Europas mit zig Millionen Toten, dann wäre dieses Verbrecherregime vermutlich als historisch abgehakt aus dem gedächtnis der Völker längst verdrängt worden. Wie wir erleben, ist es heute so schon schwierig genug, die Erinnerung und die Mahnung aufrechtzuerhalten.
Insofern sehe ich das damalige Naziregime als unvergleichbar an, und ich warne davor, es mit irgendwas gleichzusetzen. Allerdings, und da gebe ich Ihnen Recht, ist jede Diktatur ein Unrechtsregime. Was sonst? Daß die Linkspartei überhaupt über diese Frage diskutiert, ob die DDR eine Diktatur oder ein Unrechtsregime war, ist genau mit dieser Gleichsetzung, daß Diktaturen Unrecht sind, und damit die DDR, die eine Diktatur war, ein Unrechtsstaat, längst beantwortet.
Dazu muß man nur bereit sein, zu erkennen, daß die DDR eben eine Diktatur war. Ich fürchte aber, daß bei einigen Mitgliedern der Linkspartei dieser Gedanke noch nicht Fuß gefaßt hat, weil sie das Prinzip von demokratischen Prozessen ablehnen. Das ist der Knackpunkt. Diese Leute haben in einer normalen demokratischen Partei eigentlich nichts zu suchen und müßten ausgeschlossen werden. das geschieht aber leider nicht, und deshalb gibt es immer wieder solche Diskussionen.
Ich glaube nicht,, dass sich die DDR so entwickelt hätte wie sie es getan hat, wenn nicht die Sowjetunion sondern die USA oder einer der anderen westlichen Siegermächte ihre Besatzung übernommen hätte. Anders ausgedrückt: Wir im Westen hatten einfach nur Glück, dass die Rote Armee nicht bis an den Rhein gekommen ist, bevor sie auf die Amerikaner traf. Das sollten wir bei unserer Kritik am SED-Regime immer im Hinterkopf behalten.
Arnold, so sehe ich das auch, aber das darf trotzdem niemanden die Sicht darauf versperren, zu erkennen, daß es sich um eine Diktatur gehandelt hat, die gescheitert ist. Ich möchte nicht von ewig gestrigen gesagt bekommen, daß das was gescheitert, ist in Wirklichkeit super war. Wenn mir jemand etwas vom Sozialismus erzählt, den er meint, dann doch bitte über eine überarbeitete Version.
Mir scheint aber, daß das Überarbeiten der alten Version, irgendwie nicht zu klappen scheint.
Also frage ich, wo die Version 2.0 bleibt? Dazu muß aber die alte Version verstanden werden, wobei die DDR zu verstehen nicht so wichtig ist, wie die Sowjetunion zu verstehen. Da muß man anfangen mit der Analyse. Man muß die Diskussion andem Punkt fortführen, wo sie damals abrupt beendet wurde, nämlich wo Lenin den marxistischen Theoretiker Karl Kautsky als Renegaten bezeichnet hat. Kautsky hat Lenins SU keine große Chance gegeben ein sozialistischer Staat zu werden, weil er nach seiner Ansicht die wichtigste Vorrausetzung dazu nicht erfüllt hat. Rußland war wirtschaftlich noch nicht entwickelt genug. Aber weil Lenin den militärischen Teil der Revolution gewonnen hatte, war er der Guru. Die zwangsläufigen Folgen eines solchen Experiments sind uns allen bekannt. Sie sind keine Entschuldigung, sondern die Ursache des Zusammenbruchs.
Ein Sozialist sollte sich nach dem Scheitern der Sowjetunion ernsthaft fragen, ob Lenin oder Kautsky oder vielleicht sogar Bernstein die richtige Analyse gemacht hat. So weit ich das erkennen kann, ist diese Frage den Oberen der Linken bisher nicht gekommen. Stattdessen beschränken sich heutige Analysen auf das gelegentliche Hervorziehen eines Marxtitates, wie eine Spielkarte aus dem Ärmel.
So wie beim Pokern.
-18-Arnold Voss
Ich meine, daß es keinen Zweifel daran geben kann, daß das „sozialistische System marxistisch-leninistischer Prägung“ in der DDR, geführt, gelenkt,geleitet durch die SED, primär ein von der UDSSR gewolltes und letztlich von ihr bis zum Ende der DDR dominiertes Produkt war.
Ulbricht u.Co. wären chancenlos gewesen, wenn sie auf sich allein gestellt nach ihrer Rückkehr aus der UDSSR nach 1945 dieses System hätten errichten wollen.
Kohl hat diesen für mich unbestreitbaren Fakt bestätigt, indem er festgestellt hat, daß das System DDR letztendlich nicht gescheitert ist, weil die DDR.Bürger das gewollt und durchgesetzt haben, sondern weil die UDSSR unter Gorbatschow das „System DDR“ aufzugeben bereit waren, und zwar primär deshalb, weil die Wirtschaftskraft der UDSSR das zwingend erforderte.
Was mich diesbezüglich verwundert ist die Aufregung, das Erstaunen, ja der Protest gegen diese Feststellung von Kohl. Meinen denn die diesbezüglich Kohl-Kritiker aller Ernstes, daß eine wirtschaftlcih stabile, eine vor Wirtschaftskraft strotzende UDSSR die DDR und damit die Herrschaftsmacht der SED aufzugeben bereit gewesen wäre wegen der Proteste der DDR-Bürger?.
Zudem ist Deine Feststellung für mich zutreffend, und zwar unbestreitbar, daß wir 1945 das Glück hatten, nicht von der UDSSR besetzt worden zu sein, sondern von den USA,England und Frankreich und gemäß dem Potsdammer-Abkommen entsprechenden Besatzzungszonen zugeordnet wurden.
Hätten wir in den westlichen Besatzungszonen ohne das Diktat „unserer“ Besatzungsmächte aus eigener Überzeugung und aus eigener Kraft einen funktionierden demokratischen Rechtsstaat gewollt, gegründet und ihn erfolgreich gestaltet? Das schließt die Frage ein, wie gefährdet dieses Projekt gewesen wäre, wenn es nicht den Marshall-Plan gegeben hätte als Grundlage für wirtschaftliche Stabilität und das Wirtschaftswachstum in den westlichen Besatzungszonen?
Da es in der Diskussion jetzt hier thematisch nicht nur um das „DDR-System“ geht, sondern auch um System-Vergleiche (DDR-NS-Zeit, DDR-BRD, BRD-NS-Zeit) bringen mich die o.a.Fragen zu der in diesen Zusammenhängen immer wieder gestellten und für mich wesentlichen Frage:
Wie hätte sich jeder einzelne von uns im sog.III.Reich verhalten -in der Gesellschaft, gegenüber der NS-Staatsmacht- und wie hätte sich jeder von uns , der in „Westdeutschland“ aufgewachsen ist und dort „sozialisiert“ wurden verhalten, wenn er in „Ostdeutschland“ oder eben in Westdeutschland, sowjetisch besetzt, aufgewachsen und dort „sozialisiert“ worden wäre?
Darüber nachzudenken, trägt dazu bei, zurückhaltender,bedachtsamer das Tun oder Unterlassen anderer Menschen -im sog.III.Reich, in der DDR- zu sehen und zu bewerten und hiflt zugleich, Selbstgewissenheiten über das eigene Tun,das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen. Das wiederum dient jedem Diskurs über einschläge Fragen/Probleme!
Walter Stach Als Jugendlicher habe ich meinen Eltern immer vorgehalten:Wie konntet ihr nur? Später veränderte sich meine Sichtweise und ich bin genau heute an dem Punkt, an dem Sie auch sind.
Das darf uns aber nicht an der Kritik an diesen Systemen hindern. Wichtig, sehr wichtig für uns, die wir geographisch das Glück hatten, westlich der deutsch-deutschen Grenze geboren und/oder aufgewachsen zu sein, Sorge dafür zu tragen, dass sich kein Mensch in D. vor die Frage gestellt sieht: Wie verhalte ich mich in einer Diktatur? Diese Aufgabe ist uns gestellt. Bei der Bewältigung dieser Aufgabe hat die Linkpartei völlig versagt bzw. verweigert sich.
Helmut -20-,
Du machst jetzt ein anderes, ein „riesengroßes“ Fass auf „……wenn jemand etwas vom Sozialismus erzählt, den er meint…….“.
Dann wäre zu fragen, dann wäre -u.a.-zu bedenken und zu diskutieren über:
Sozialismus, dh…………?
Sozialismus, das ist…..?
Frühsozialismus
-utopischer Sozialismus, genossenschaftlicher Sozialismus…..
Wissenschaftlicher Sozialismus
– dazu würde der Marxismus als System zählen-
Demokratisch-freiheitlicher Sozialismus
-sh.seine Ursprünge bei den sog. Revisionisten, sh.Gedanken und Ideen der Gewerkschaften, sh. die Grundlagen,die Ursprünge der SPD-
Religiöser Sozialismus
-sh.u.a.Paul Tillich nach dem I.Weltkrieg-
Allein eine umfassende Diskussion über den sog. wissenschaftlichne Sozialismus im Sinne von Marx- und Lenin als Idee und über den gescheiterten Versuch seiner Praktizierung u.a.in der DDR würde den „Rahmen Ruhrbarone“ sprengen.
Wir haben ja vor kurzem hier bei den Rurhbaronen erlebt, wie eine solche Diskussion über den Marxismus abläuft, wenn schon im einführenden Kommentar haarsträubender Unsinn erzählt und das Ganze auf Platitüden beruht.
(Was ich aus dem o.a.Anlaß bezogen auf Marx angeregt habe -Uni-Veranstaltung (Forum o.ä.) zum Thema „Kark Marx -aktuell wie nie?- , könnte ja erweitert stattfinden unter dem Motto“ „Sozialismus -aktuell wie nie?“
Ich denke, daß viele Menschen aus dem Ruhrgebiet weit über die Studentenschaft hinaus mit großem Interesse an einer solchen Veranstaltung teilnehmen würden).
@Walter Stach, das was du aus meinem Kommentar herausliest, habe ich nicht gemeint.
Ich habe einfach nur sagen wollen, daß das Projekt Lenins in der Praxis gescheitert ist, und daß es schon zu Beginn dieses Projektes Leute gab, die das gesagt haben. Und ich habe gesagt, daß es sich lohnen würde diese damalige Auseindersetzung zu kennen und unter dem heutigen Blickwinkel neu zu beurteilen.
@Helmut Die damalige Debatte war, wenn man es vereinfacht sehen will, der Kampf zwischen falsch und richtig, der die linkssozialistische USPD zerrissen hat, als es um die 21 Punkte des Beitrittes zur KI ging. Eine Mehrheit innerhalb der USPD hat sich für den Gang nach Moskau entschieden, wobei sich an den einzelnen Abstimmungen in den Parteigliederungen vor dem Hallenser „Spaltungsparteitag“ nur etwa 50% der Genossen beteiligten.
Nachdem die Parteien der SI , jedenfalls die großen, nicht nur in Deutschland in 14 still gehalten hatten, war für Lenin, der ja aus seiner warmen Züricher Stube gut reden hatte, klar, dass es eine neue Internationale geben müsse, die nicht bei der ersten Bewährungsprobe versagt. Aus seiner Sicht war die Schaffung einer KI unter seiner bzw. der russischen Kommunisten, die zwangsläufige Folge. Die USPD spielte in seinen Überlegungen eine Schlüsselrolle, weil sie damals Massen mobilisieren konnte, die KPD war zu jener Zeit unbedeutend, zudem von innerparteilichen Kämpfen geschwächt. Diese Kämpfe hörten dann aber in der neuen und großen Partei nicht auf, sondern setzten sich bis fast an das 30er Jahr heran fort. Die Unterschlagung von 1500 RMim Bezirk Waterkant, in die Thälmann verwickelt war und er deshalb von den Genossen in seiner Funktion als PV abgelöst wurde, führte paradoxerweise zur Stärkung seiner Position, da Stalin ihn wieder in sein Amt einsetzte, denn das EKKI , also Stalin, war dazu auf Grund der Statuten der KI berechtigt. Als deutscher Lautsprecher Stalins war Thälmann von nun an unangreifbar, die restlichen oppositionellen Genossen wurden dann recht schnell rausgesäubert.
Du fragst was können wir daraus lernen? Die Frage ist m.E. falsch formuliert, sie muss heißen, was können die Kommunisten daraus lernen? Und die wollen und wollten daraus nichts lernen. Auch deshalb sind die einst starken kommunistischen Parteien in Frankreich oder Italien verschwunden, weil ihre Mitglieder und Wähler erkannten, dass die Kommunisten vielleicht noch die richtigen Fragen stellten, aber leider zu viele falsche Antworten lieferten. Einige dieser falschen Antworten waren die SED-Justiz, der Bau der Mauer, die Panzer in Ostberlin, Budapest und Prag.
Thomas Weigle,
ich denke, unsere bescheidenen Diskussionen bei den Ruhrbaronen, hier konkret über die Judikative in der DDR, letztlich vorrallem mit Blick auf die von ihr unmittelbar betroffenen Menschen, den verhafteten, den gefolterten, den getöteten, aber eben auch mit Blick auf alle, die an der Entfaltung ihrer Persönlichkeit in der DDR gehindert wurden, sind ein kleiner Beitrag in ihrem Sinne -kritisches Aufarbeiten dessen, was Realität in der DDR war einhergehend mit Reflexionen über „Wie hätte ich mich während der NS-Herrschaft verfhalten, wie hätte ich mich als Bürger in der DDR verhalten?
Persönliche Anmerkungen:
Ich habe vor dem Mauer-Bauer, nach dem Mauer-Bau beinahe in jedem Jahr einen Besuch in Ost-Berlin gemacht. Ich habe während dieser Besuche regelmäßig auch einen Spaziergang von der S-Bahnstation zum Rathaus Köpenick gemacht. Ich konnte dort vor Ort Manches registrieren, was im Zentrum „der Hauptstadt der DDR“ nicht wahrnehmbar war. Ich habe – manchmal mit meinen Studenten-oftmals beim Rückweg von Ost-Berlin zum Übergang Heinrich-Heine-Str. Station in einer Kneipe im Fischer-Kiz gemacht, wo wir die noch vorhandene Ost-Währung „versoffen haben“. Auch dabei ließe sich so Manches registrieren, was der Durschnittsbesucher “ in der Haupstadt der DDR“ nicht mitbekam. Exemplarisch: Als wir uns ‚mal angetrunken, fröhlich auf den Weg von der Kneipe im Fischer-Kiz zum Übergang Heinrich-Heine-Str.machten, erklärte eine auffallend hübsche Kellnerin, mit der heftig geflirtet worden war, unter Tränen: „Und ihr macht Euch jetzt auf und davon, und ich…….“. Wenn ich zudem daran denke, was wir bei der Ein-und Ausreise BRD / Westberlin und bei der Ein-Ausreise Berlin (West)-Berlin(Ost) an Schikanen, an pers.Beleidigungen hinnnehmen mußten, dann haben alle diese kleinen persönlichen Erlebnisse das verstärkt, was wir aufgrund der Bericht in den Medien wußten, nämlich daß das System DDR eines war, das sich fundamental von dem der freiheitlichen Demokratie in der BRD unterschied. Exemplarisch auch insofern:: Selbst die ansonsten wenig ängstlichen jungen Studenten fühlten sich, nach dem sie auf dem Rückweg von Ost-berlin wieder in Berlin (West) angekommen waren, sichtlich wohler als bis dahin, ich könnte auch patetisch sagen: „Sie fühlten sich wieder frei“.
Warum sage ich das Alles?
Diese kleinen, diese relativ belanglosem persönlichne Erlebnisse und Eindrücke von der Situation, vom Leben der Menschen „in der Hauptstadt der DDR“, als Ergänzung zu den einschlägigen Medienberichten, inbesondere über die sog. „Mauer-Toten“, machen mich heute zornig, wenn ich hier und da, nicht nur aus Kreisen ehemaliger SED-Funktionäre höre, letztlich sei doch die DDR ein Staat gewesen wie jeder andere auch.
Thomas Weigle, Sie und Ihre Familie waren ja viel Näher an der Wirklichkeit „im realen Sozialismus der DDR“.Folglich gehen sie zurecht mit dem System DDR und seinen Protagonisten anders um als ich.
Ich versuche -sh.mein Beitrag 2o abschließend- meine Kritik -wie jede ander auch- immer in Verbindung zu bringen mit der Frage, wie ich mich in einem solchen System verhalten hätte. Das ist dann im Ansatz ein Versuch meinerseits, zu erklären, zu verstehen, was die Menschen im System DDR mit diesem und in diesem gemacht oder eben nicht gemacht habe.
Was ich jedoch ganz und gar nicht verstehe, geschweige denn zu repektieren bereit bin, ist, daß heute im nachhinein das vielfach menschenrechtswidrige konkrete Tun der Organe der DDR und ihrer Funktionäre/Mitarbeiter entweder gänzlich geleugnet, zumindest zu relativieren versucht wird „…es war ja alles nciht so schlimm!“
Wenn Sie dagegen protestieren, wenn sie dagegen argumentieren, stehe ich an ihrer Seite -aus Überzeugung und oftmals zornig-.
Was erwarte ich?
Ein klares Bekenntnis der damaligen Funktionsträger, aber auch seitens der Partei „Die LINKE“, und zwar der Gesamtpartei, nicht nur einzelner Genossen, zu den Realitäten in der DDR, folglich auch zudem, was den Menschen in der DDR durch das System angetan worden ist.
Das sollte einhergehen mit Erkärungen zum Warum. Das sollte einhergehen mit dem Bekenntnis, damals staatlicherseits, konkret als Funktionsträger „falsch“ gehandelt und gegen fundamentale Intereressen und Rechte der Menschen innDDR verstoßen zu haben. Das sollte zudem einhergehen mit einer nachträglichenDistanzierung vom System DDR -ohne Wenn und Aber-, was ja nicht mit einer Distanzierung vom Sozialismus gleichzusetzen ist, sondern im Gegenteil dazu beitragen könnte, sich wieder positiv-kritisch mit der Idee des Sozialismus -unbelastet von seiner Vergangenheit im „realen Sozialismus der DDR- befassen zu können.
Warum geschieht das nicht? Ist das eine Zumutung? Ist das zuviel verlangt?
Ich meine, ein solche Bekenntnis könnte u.a. der Partei „DIE LINKE“ helfen, nicht nur nachhaltig zu sich selbst zu finden, sondern zudem mehr als bisher bei denen auf Zustimmung stoßen, die sich der Idee des Sozialismus verpflichtet fühlen.
Weil in diesem Zusammenhang leider immer wieder fahrlässig oder gar vorsätzlich mit dem Obengenannten verbunden/verwoben/vermischt, und zwar von denen, die sich damit jeglicher Systemkritik entnziehn wollen:
Kritiik am System DDR, kritisches Hinterfragen des Verhaltens seiner Funktionäre, hat nichts damit zu tun, daß sich die große Mehrheit der Menschen in der DDR im System eingerichtet hatte, besser wohl, daß sie sich -alternativlos- in diesem System so einrichten mußten, um ihr Leben, große Teile desselben, als „alles in allem zufrieden“ definierern zu können. Dieses – tatsächlich oder sich im nachhinein selbst-suggerierte?- Empfinden(!!) vieler Menschen, die ihr Leben, großes Teile desselben, in der ehemaligen DDR verbracht haben. respektiere ich und diskutiere nicht darüber nicht.
Helmut Junge,
mir ging es letztlich nur darum, anzudeuten, daß es auch heute noch -nicht primär der Vergangenheit wegen- interessant, von Belang sein könnte, sich mit dem Thema „Sozialismus“, z.B. anhand der Fragen/der Faktoren, die ich unter -22- angesprochen habe-, gründlich, grundlegend, umfassend zu beschäftigen, und zwar über den engen Rahmen der Ruhrbarone hinaus.
Hm, wenn ich manche „APO-logien“ der DDR / Sozialismus / Marxismus / Leninismus und wie sich diese ideologischen Sekten sonst noch nennen, lese, dann erinnert mich das an die Diskussion Islam / Islamismus 😉 Die Religion ist schon OK, aber die Scharia ist abzulehnen.
Das das nicht ein Betriebsunfall, sondern systemimmanent ist, will man dann aber nicht wahrhaben.
Wobei ich Religionen beinahe mehr Fähigkeit zum Wandel zutraue, als ihren scheinbar „säkularen“ Gegenentwürfen. Das lässt mich im Falle des Islam positiv in die Zukunft sehen, während ich bei der weltlichen Heilsversprechung meine Zweifel habe.
An missionarischen Predigten (Propaganda) übertreffen die Linken die religiösen Gruppen bei weitem 😉
Wobei die Erfinder des Kommunismus nicht die Sozialisten sondern die Christen waren. Oder liege ich da falsch? 🙂
Arnold, seit wann „glaubst“ Du an Mythen? 😉
Wenn ich aber sehe, wie weit der zurückgelegte Weg des Christentums vom Kommunismus zur Kommunion ist, finde ich meine These zur Wandlungsfähigkeit gar nicht so unplausibel …
Im Zusammenhang mit linken „Splittergruppen“ wird ja auch gerne der Begriff der Sekte in die Diskussion geworfen.
Das manche Religionen und linke Heilsversprechen (Heilsverbrechen) eschatologische Elemente aufweisen, finde ich prima facie evident. Dafür muss man nicht einmal religiös musikalisch sein.
Mir scheint, daß es nicht nur nach dem Alten Testament die Verehrung, die religiöse Anbetung eines
g o l d e n e n (!!) Kalbes gegeben hat, sondern auch heute noch dem g o l d e n e n Kalb, dem Höchstmaß an materiellem Besitz -neuerdings der Besitz an Informationen über Alle und über Alles?- gottähnliche Bedeutung zugemessen und ihm einem de facto Heiligenzustand zugemessen wird -unantasbar, alternativlos -jedenfalls in der sog. westlichen Wertegmeinschaft.
Es scheint mir also so zu sein, daß es neben „linken“ Heilsversprechen auch „rechte“ Heilsversprechen gab und gibt.
Religionen, Ismen wurden und werden stets seit Menschengedenken kreiiert, ge- bzw. benutzt, um die gedachte, gewünschte Vorstellung von „der richtigen Gestaltung des menschlichen Miteinanders“ glaubwürdig (!!) vermitteln und realisieren zu können. Und wer prinzipiell dagegen keinen Widerspruch zulassen will, dem hilft dann ehe die Berufung auf den unfehlbaren,den bedingunslosen Gehorsam einforderden Willen Gottes als auf einen nicht „göttlichen Ismus“. Und das kann sich substantiell nicht ändern, es sei denn die Religion(en) geben das auf was ihnen imanent ist.
Nur die Vernunft, zumindest partiell, und eine demokratisch-rechtstaatliche Ordnung scheinen geeignet, die Menschen vor der Diktatur bewahren zu können, egal, ob sie religiös begründe bzw. gerechtfertikgt wird oder durch Ismen welcher Art auch immer.
Ist das Wissen oder ist das Glaube?
@ #30 Abergläubiger (l)habermässiger Demokratismus 😉
@ #30 WALTER Stach 15. Oktober 2014 um 19:21
>>_“Mir scheint, daß es nicht nur nach dem Alten Testament die Verehrung, die religiöse Anbetung eines g o l d e n e n (!!) Kalbes gegeben hat, sondern auch heute noch dem g o l d e n e n Kalb, dem Höchstmaß an materiellem Besitz […]“
Auch wenn ich Ihnen in manchem zustimme: Mit der ‚Goldenes Kalb‘-Metapher wäre ich hier vorsichtig.
Wenn ich mich recht erinnere, mussten die Israeliten ihr persönliches Eigentum an Gold herausrücken, um dieses Götzenbild in Gemeineigentum zu schaffen.
(Und anschließend wurden die, die um diesen gemeineigentümlichen Götzen herum getanzt hatten, erschlagen! (Fast) prophetisch?)
>;->
-32-
Ja, sehr berechtiger Einwand., der Anlaß sein könnte, für weitere auf das Jetzt bezogene Betrachtungen über das Entstehen und, den Zweck “ von goldenen Kälbern“.
-31-
Über das „Abergläubige“ denke ich nach!
@#33 WALTER Stach 16. Oktober 2014 um 20:38
>>_“[…] auf das Jetzt bezogene Betrachtungen über das Entstehen und, den Zweck ” von goldenen Kälbern”.“
Und, nicht zu vergessen, über die Strategien beim Erschlagen der Anbeter des jeweils anderen ‚Goldenen Kalbes‘, wahlweise mit der Kapitalismus-/, der Kommunismus-/ oder einer beliebigen anderen ideologischen (bisweilen auch unmittelbar physischen) Keule!
Allerdings: Die Kälber selbst (und deren Hohepriester) wird’s nicht interessieren. Hauptsache der Tanz geht weiter.
;o)
Es ist ja ganz nett, sich über die Justiz in der DDR oder im NS-Staat aufzuregen. Aber was ist mit der Justiz in der BRD?
Ist da wirklich alles ganz anders?
Die Juristen in der DDR und im NS-Staat kriegten auch nicht Tag für Tag ihre Anweisungen vom Justizminister. Sie hatten aber gelernt, dass ein Kampf gegen den inneren Feind geführt werden muss und dass sie Teil dieses Kampfes sind.
Und wie ist es mit unseren Juristen?
Die Bonner Republik mit ihrem „Recht auf Opposition“, ja, das war mal ein echter Gegenentwurf. Als dann der „Kampf gegen Rechts“ proklamiert wurde, ging es darum, dieses Recht auf (Rechts-)Opposition und diese Bonner Republik rückabzuwickeln.
Die neue Feldzugsmentalität gegen den inneren Feind färbt zunehmend auf die unteren Richter ab – noch nicht alle, und die oberen Richter wehren sich noch. Vor allem das BVerfG wehrt sich mannhaft und hebt viele Verurteilungen wieder auf. Aber gerade diese Diskrepanz zeigt, wie in den unteren Etagen schon die Fundamente bröckeln.
Ich habe im Namen des Volkes 30 Monate Haft wegen versuchter Republikflucht bekommen. Das war die Rache der Stasi, die mich als 15 Jährigen anwerben wollte, um den Pfarrer und einige Mitglieder der Jungen Gemeinde zu bespitzeln. Ich war in Gewissensnot und warnte meine Freunde und den Jugendpfarrer und scheiterte bei meiner anschließenden Flucht. Alle Behandlungen bei der 6- monatigen Einzelhaft bei der Stasi und die während der weiteren 2 Jahre im Jugendstrafvollzug Dessau kamen mir wirklich wie ein Dejawue vor! Denn auch ich habe im Fernsehen gesehen und im Staatsbürgerkunde-Unterricht gehört, was die GESTAPO war und tat. Mir läuft noch heute manchmal ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich im Rückblick erkenne, wie ähnlich die Methoden waren und wie wenig wir aus unserer Geschichte gelernt haben. Gut ist, daß wir heute über diese Thematik offen diskutieren können, dafür gab ich auch einen Teil meiner besten Jugendjahre her, aber Mancher sollte sich schon etwas vorher informieren, befor er sich eine Meinung bildet. Einen Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen oder Gedenkstätte Stasi-U-Haftanstalt Lindenalle Potsdam bietet jedem die Möglichkeit des Vergleichs.
oder z.B. auf diesen Seiten:
http://www.christhard-laepple.de/archiv-dessau.html
-35-Rainer Möller
ja, da ist wirklich Alles ganz anders!!
Und zwar so fundamental anders, daß ich darüber nicht diskutieren kann.
Ich diskutiere gerne und engagiert über die Unterschiede zwischen der Justiz im NS-Regime und in System der DDR. Ich diskutiere auch gerne über die aus der Sicht dieser Regime/Systeme begründeten Rechtsauffassung und Rechtsanwendung. Ich diskutiere ebenso gerne über die dem NS-Regime und dem DDR-System fundamental entgegenstehende andere Auffassung vom Wesen des Rechtes, von den Grundlagen eines Rechtstaates, von der Rechtsanwendung d.d.Exekutive und der Rechtsprechung durch die Gerichte in der Bundesrepublik nebst all ihrer Mängel und Fehlleistungen, die jedem System, auch dem einer freiheitlich demokratischen Rechtstaates, immanet sind, aber nicht rückblickend auf das NS-Regime und das DDR-System und vergleichend bezogen auf die Bundesrepublik unter der Vorgabe: “ Ist da wirklich alles ganz anders?“.
@ Rainer Möller O doch, die bekamen ihre Anweisungen, nicht jeden Tag, was auch nicht nötig war, sondern auch durch Anschauung, weil Richter, die sich nicht an die Vorgaben hielten gemaßregelt, versetzt und verurteilt worden sind. Damit unterscheidet sich die Justiz der Bundesrepublik grundlegend von NS- und SED-Justiz. Bei allen Mängeln der hiesigen Justiz ist der Vergleich einfach abwegig.
[…] Die SED-Justiz […]