Die vollkommene Enthemmung des Zentrums für politische Schönheit

Mit toten Naziopfern will das ZPS Geld verdienen


Das Zentrum für politische Schönheit (ZPS) fällt oft und gerne durch besonders kontroverse Aktionen auf. Wenig überraschend sind dem Kollektiv dabei Dinge wie Pietät und die Würde der Naziopfer vollkommen egal, wenn man sich nur im Duktus der eigenen moralischen Überheblichkeit wälzen kann und so haben sie es nun geschafft sich selbst noch weiter zu unterbieten.

Auf dem Gelände der ehemaligen Krolloper zwischen Bundestag und Kanzleramt stellte das ZPS heute eine 2,5m hohe Widerstandssäule auf, um an die Kooperation der bürgerlichen Parteien mit der NSDAP zu erinnern und die CDU/CSU zu ermahnen nicht mit der AfD zu kooperieren.

So weit so nachvollziehbar, nur besteht der Kern der Säule laut Angaben des FPS aus einem Bohrkern aus einem nicht näher genannten Vernichtungslager. Also aus der Asche und Knochensplitter der Opfer der Shoah.

Das Zentrum wäre natürlich nicht das Zentrum, wenn sie nicht gleichzeitig auf einer Website für Spenden betteln und dabei ein bisschen Merch verticken würden.
Neben durchaus sinnvollem, wie dem Buch „An die Nachwelt – Briefe aus den Vernichtungsstätten“, dessen Cover Leute vom ZPS bei Arbeiten im Boden zeigt (was wieder exemplarisch dafür ist, wie wenig Hemmungen man hat sich selbst mit der Shoah noch zu inszenieren), findet man dort auch sogenannte Schwurwürfel mit eingelassener Bodenprobe.

Sprich das ZPS hatte keine bessere Idee als direkt die Überreste toter Juden zu verkaufen.
Nun muss man aber auch sagen, dass das ZPS es liebt mit solcher Symbolik zu spielen und man sich nicht wirklich sicher sein kann, ob die Asche echt, oder eine Fälschung ist.
Allerdings ist das auch recht unerheblich, da schon die Geste selbst eine vollkommene Enthemmung offenbart.

Christoph Heubner, der Vizepräsident des internationalen Auschwitz Kommitees, kritisierte folglich auch die Aktion:

„Auschwitz-Überlebende sind bestürzt darüber, dass mit diesem Mahnmal ihre Empfindungen und die ewige Totenruhe ihrer ermordeten Angehörigen verletzt werden.“

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Gerd
Gerd
5 Jahre zuvor

Wenn man davon überzeugt ist, dass der andere -hier die AfD- das absolute Böse darstellt, dann folgt daraus logischerweise, dass jede eigentlich noch so geschmacklose, verachtenswerte, ja sogar kriminelle Handlung voll und ganz gerechtfertigt, ja gradezu geboten ist.

Das ZPS ist in seinem Wahn nur konsequenter als andere.

Thomas
Thomas
5 Jahre zuvor

Faschistische Aktion. Es reicht nicht mehr Hakenkreuze auf jüdischen Friedhöfen zu schmieren, jetzt werden die Verstorbenen auch noch ausgebuddelt und durch Land transportiert. Da wird die jüdische Totenruhe mit Füßen getreten. Wer hat sowas genehmigt?

bernjoern
bernjoern
5 Jahre zuvor

Sie geben doch an, die "Bodenbroden" im Umfeld ehemaliger Konzentrations-/Vernichtungslager entnommen zu haben. Treffe dies zu, ist "Sprich das ZPS hatte keine bessere Idee als direkt die Überreste toter Juden zu verkaufen" falsch, da nicht nur Juden Opfer der Lager wurden. Wenn man schon einen wütenden Artikel in die Tastatur hackt, dann doch bitte zumindest inhaltlich richtig.

Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor
Reply to  bernjoern

@bernjoern: Der Artikel ist sehr zurückhaltend formuliert.

Kann dir Latte sein
Kann dir Latte sein
5 Jahre zuvor

Der Artikel ist schlichtweck oll. Das ZPS leistet mehr für das Aufrütteln dieser Gesellschaft als das jedes dolle linke Blatt je hingekriegt hätte. Die billige Polemik, dass sie sich selbst Beweihräuchern und nach Spenden betteln könnt ihr euch klemmen. Die Aktionen kosten ein Schweinegeld, wie soll es sonst finanziert werden? Anstatt den Sinn der Sache vereint gg rechts zu stehen, wird sich links lieber wieder gegenseitig aufs Maul gehauen. Mal davon ab, dass der Artikel auch noch nur voller sachlicher Fehler strotzt, die man hätte mit Blick in die FAQ der Seite schon hätte vermeiden können. Aber Hauptsache mal eben mit Klickbait und nem "Schanderuf" bisschen Aufmerksamkeit mit abgreifen gelle.

Benjamin
Benjamin
5 Jahre zuvor

Eine großartige Aktion. Die Überreste tausender vergessener Menschen (wenn man vermischte Asche denn überhaupt so nennen kann) wird nun in den Mittelpunkt der demokratischen Aufmerksamkeit gebracht.
Eine tief emotionale Aktion, die auf ein unglaubliches Verbrechen an der Menschheit aufmerksam macht. Wichtig!

thommy
thommy
5 Jahre zuvor

Es ist schon verwunderlich, dass man sich gerade in Deutschland über diese -zugegeben drastische-Aktion empört. Damals hätte man sich empören sollen. Auch heute muss man sich empören.

Ist es nicht viel empörender und geschmackloser und gefährlich, dass die Deutschen die AFD in die Parlamente-mit allen Parlamentsrechten inkl. Geld – wählen.?

Das ist empörend.

Und deshalb ist diese Aktion richtig.

Bebbi
Bebbi
5 Jahre zuvor

Ich habe mich beim Lesen des Artikels wie in #3 mich gefragt, warum hier alle anderen Opfergruppen ausgeblendet werden, sowohl von der Künstlergruppe wie auch vom Verfasser des Artikels hier. Das mit der Asche von Homosexuellen, Oppositionellen, Sinti & Roma, Kommunisten, … zu machen, wäre doch genauso zu bewerten.

Petra42
Petra42
5 Jahre zuvor

Zur Erinnerung:

https://www.ruhrbarone.de/zentrum-fuer-politische-schoenheit-die-empathie-des-publikums-fuettern/

"Sie sind die perfekte Mischung als politischem Aktivismus, Kunst und Public Relations: Das Zentrum für politische Schönheit."

Fabian
Fabian
5 Jahre zuvor

Jetzt, wo der Autor eine Nacht drüber geschlafen und sich ent-emotionalisiert hat, kann er ja die Fehler bearbeiten. Das FPS hat den Schwurwürfeln eine Information hinzugefügt: Erdprobe (negativ getestet).
Man kauft also Erde in Acryl. Erde, die übrigens jeder selbst einsammeln kann. Und was daran moralisch verwerflich ist, erschließt sich mir nicht. Dann darf ich nie wieder Blumen bei Omma aufm Friedhof eingraben gehen.

Siegfried
Siegfried
5 Jahre zuvor

Ja, vielleicht ist das ZPS hier einen Schritt zu weit gegangen. Vielleicht. Aber angesichts der Tendenzen der aktuellen Parteien, mit der AfD zusammenzuarbeiten, ist diese Aktion vielleicht sehr notwendig. Sie mag pietätlos sein. Aber wie sonst soll man eine solche Gesellschaft aufrütteln? Wenn Jemand eine bessere Idee hat, immer her damit.

Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor
Reply to  Fabian

lFabian: Das ZPS hat seine Angebot im Shop geändert. Wir haben keinen Fehler begangen.

Hans Meiser
Hans Meiser
5 Jahre zuvor

Wow, Journalismus vom feinsten. Wie wäre es zu erwähnen, dass die Bohrproben NEGATIV getestet sind? Damit befindet sich keinerlei Asche in den Proben.

Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor
Reply to  Hans Meiser

@Hans Meiser: Bei den ersten Bodenproben stand das noch nicht – erst als der Ärger kam hat das ZPS das geändert – ganz plötzlich.

Leander
Leander
5 Jahre zuvor
Bananarama
Bananarama
5 Jahre zuvor

Wow. der Hansi und der Fabi sind plumpsempört. Was erlauben Laurin? Sind doch gar keine Juden in den Bodenproben enthalten. Hat der ruchige Phillip höchsselbst getestet, vermutlich mit einem vom ZPS exklusiv dafür entwickelten Juden-Test. Denn wenn schon Devotionalien fürs gute deutsche Gewissen, dann aber garantiert judenrein.

Christian Brolich
Christian Brolich
5 Jahre zuvor

Ich kann nur sagen daß ich selbst kein Problem damit hätte, wenn man dereinst meine Leiche ausbuddelt um damit Nazis zu bekämpfen.

Freya Stolz
Freya Stolz
5 Jahre zuvor

#@Christian..vlt wäre deine Leiche erfolgreicher. Kann mir direkt vorstellen was Du für ein Mensch bist

Fabian
Fabian
5 Jahre zuvor

Hallo Barone, sorry wenn ich nochmal die Empörung störe. Aber das ZPS hat doch nirgends geschrieben, dass es sich in der Säule oder den Würfeln um die Asche von Opfern des Holocaust handelt…? Das ist doch erst durch die "Journalisten" und Medien antizipiert und unterstellt worden. Dadurch sah man sich wohl in der Situation, diese falsche Behauptung gerade zu rücken.

Oder habt ihr eine Quelle, die anderes aussagt? Ich lasse mich ja gerne korrigieren, sollte meine Wahrnehmung falsch sein.

Florfisch
Florfisch
5 Jahre zuvor

Mitte der 70er Jahre mit etwa 20 Jugendlichen aus der evangelischen Schülerarbeit im Rheinland über Aktion Sühnezeichen in Majdanek. Zwei Wochen mit der Gruppe gearbeitet und am letzten Tag Blumen am Mahnmal hinterlegt. Unser polnischer Pilot (Dolmetscher) konnte nicht verstehen und fand es respektlos von den Jugendlichen, dass sie die Blumen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers gepflückt hatten. Es gab Tränen auf beiden Seiten, lange Diskussionen und viel Emotion und Empathie. Was würde er heute zu so einer Aktion sagen ?

Peter Gedöns
Peter Gedöns
5 Jahre zuvor

Ihr habt die Aktion nicht kapiert. Sie MUSS so drastisch sein, um Aufmerksamkeit zu erlangen.

Tom
Tom
5 Jahre zuvor

Das ist pervers.

Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor
Reply to  Peter Gedöns

@Peter Gedöns: Schon klar. Ohne Empörung keine Spenden von Idioten. So läuft das Geschäft. Die AfD würde auch nicht so viele Spenden bekommen, würde sie nicht gezielt Tabus brechen.

Martin Muster
Martin Muster
5 Jahre zuvor
Stefan Laurin
Admin
5 Jahre zuvor
Reply to  Martin Muster

@Martin Muster: Ein Preis, benannt nach einem SS-Mann. Passt.

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