Wohin man schaut, nirgendwo ist ein grünes Wirtschaftswunder in Sicht. Auch im Ruhrgebiet ist die wirtschaftliche Lage dramatisch.
Die Unternehmen im Ruhrgebiet hängen in der Rezession fest. Vor allem der Handel blickt pessimistisch in die Zukunft. Nur etwa ein Viertel der Unternehmen berichtet von einer guten Geschäftslage. Das zeigt der aktuelle Ruhrlagebericht der Industrie- und Handelskammern in der Region.
Der IHK-Konjunkturklimaindex verharrt zum dritten Mal in Folge auf einem niedrigen Wert, aktuell bei 94 Punkten. Dazu IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Seit mehr als 15 Jahren haben wir im Ruhrgebiet keine so lang anhaltend schlechten Umfragewerte beobachtet. Ja, vereinzelt, zur Coronazeit. Und als Folge des Energieschocks zu Beginn des Krieges in der Ukraine. Aber diese Krisen hatten einen externen Auslöser. Unsere Wirtschaft hat sich in beiden Fällen schnell gefangen und wieder Tritt gefasst. Das sehen wir derzeit nicht. Diese Krise ist anders. Sie ist struktureller Natur.“
„Die Zahlen kann man nicht schönreden. Der Wirtschaft helfen keine politischen Lippenbekenntnisse, wir Unternehmer brauchen jetzt einen Wachstumsturbo aus Berlin“, fordert Werner Schaurte-Küppers, Präsident der Niederrheinischen IHK, in diesem Jahr Sprecher der IHKs im Ruhrgebiet. Einst beliebte deutsche Industrieprodukte – wie Autos oder Stahl aus Duisburg – verkaufen sich immer schlechter, die Auftragsbücher sind leer. „Die Konkurrenz aus China und Fernost hängt uns ab“, bedauert Schaurte-Küppers. Den Entlastungspaketen der Bundesregierung fehlt die Kraft. Die USA machen vor, wie es geht: Sie fördern Innovationen. „Zu viel Bürokratie, teure Energie und Steuern schrecken ab. Viele fragen sich berechtigt: Warum soll ich in Deutschland investieren?“, so der IHK-Präsident.
Der IHK-Konjunkturklimaindex verharrt zum dritten Mal in Folge auf einem niedrigen Wert, aktuell bei 94 Punkten. Seit mehr als 15 Jahren habe es im Ruhrgebiet keine so lang anhaltend schlechten Umfragewerte gegeben, so die Kammern.
57 Prozent der befragten Unternehmen kritisieren die politischen Rahmenbedingungen. Betriebe würden durch Bürokratie und lange Planung gebremst. Trotz der schwächelnden Konjunktur bleibt der Fachkräftemangel weiter eine große Sorge vieler Unternehmen. 43 Prozent geben an, ihre offenen Stellen langfristig nicht besetzen zu können.