Das erste Macintosh-Modell, 1984 (Macintosh 128k) Foto: w:User:Grm wnr Lizenz: CC BY-SA 3.0 DEED
Am 24. Januar 1984 stellte Steve Jobs Flint Center in Cupertino der erste Apple-Macintosh vor. Eine neue Computer-Ära begann.
Als Steve Jobs am 24. Januar 1984 im Flint Center in Cupertino den ersten Macintosh vorstellte, begann eine neue Computer-Ära, aber keine Apple-Erfolgsgeschichte. Zwar konnte die kleine Kiste mit ihrem 8-Zoll-Monitor in dessen Inneren mit dem 8-Megahertz 68.000er von Motorola, er sollte später auch in AtariSTs und Amigas verbaut werden, die Besucher mit dem gesprochenen Satz „Hello, I´m Macintosh“ begrüßen und faszinierte die Computerszene vom ersten Tag an, aber er war mit damals 2.495 Dollar, das entspricht heute gut 10.000 Euro, viel zu teuer, um den Massenmarkt zu erobern. Bis es so weit war, sollten noch 14 Jahre vergehen: Erst der 1998 vorgestellte erste iMac, den Apple als Nachfolger des Ur-Macs präsentierte, wurde zu einem großen Erfolg.
Der Mac veränderte trotzdem die Computerwelt. Jobs und sein Team hatten von Xerox die Idee der grafischen Computeroberfläche und der Maus übernommen und sie mit Stil und Eleganz weiterentwickelt. Die Zeit, in der Computer mit Tastaturbefehlen gesteuert wurde und man viel Fantasie brauchte, um sich vorzustellen, wie ein Text später aussehen würde, ging mit seiner Einführung zu Ende. Der Weg war nun nicht nur frei für Bildbearbeitung, Desktop-Publishing und Grafikanwendungen, sondern auch für Computer, für die man kein Nerd mehr sein musste, um sie bedienen zu können. Es war die größte Demokratisierung der Digitalgeschichte in der Zeit vor dem World Wide Web.
Aber Jobs gelang mit dem Mac noch etwas anderes: Er schuf einen Computer, zu dem seine Nutzer eine enge Beziehung aufbauten. Ein Mac war und ist für fast alle, die ihn benutzen, mehr als ein Arbeitsgerät, er ist nahezu so etwas wie ein Teil ihrer Persönlichkeit. Es ist wahrscheinlich müßig, jemandem, der vor einem Windows- oder Linux-Rechner sitzt, zu erklären, was der Unterschied zwischen seinem Computer und einem Macintosh ist. Der Mac inspiriert, er verführt einen dazu, seine Ideen umzusetzen, er ist, um einen Begriff von Sherry Turkle aufzugreifen, eine Wunschmaschine. Das war beim Ur-Mac vor 40 Jahren so und hat sich bis heute nicht geändert. Der Augenblick, an dem man einen neuen Mac zum ersten Mal anschaltet, hat nichts von seiner Magie verloren. Herzlichen Glückwunsch, Mac. Auf die nächsten 40 Jahre.
