Das nordrhein-westfälische Landeskriminalamt (LKA NRW) hat gestern das Lagebild Clankriminalität für das Jahr 2022 vorgelegt. Hieraus gehen ein Anstieg der Straftaten sowie ein Anstieg der Tatverdächtigen mit Clanbezug hervor. Insgesamt wurden für das Berichtsjahr 6.573 Straftaten mit Clanbezug registriert. Das ist eine Steigerung um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 5.462). 30,9 Prozent der Straftaten sind sogenannte Rohheitsdelikte wie beispielsweise Raub, Bedrohung oder Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, wie etwa Freiheitsberaubung. Die Zahlen widerlegen NRW-Innenminister Herbert Reul, der noch Anfang August im Interview mit der Glocke gesagt hatte, die Clan-Kriminalität in NRW sei auf dem Rückzug.
Das Zentrum der Clan-Kriminalität in Nordrhein-Westfalen liegt im Ruhrgebiet. Vor allem in Essen sind die Clans aktiv. Dass die Stadt lange den Dialog mit den Familienbanden gesucht hat und vor allem auf Integration setzte, hatte offenbar keine Wirkung:
Im aktuellen Lagebild wurde die Zahl der Clannamen von 113 auf 116 erweitert. Das LKA NRW wertet das Phänomen Clankriminalität (bislang) auf Grundlage einer namensgebundenen Recherche aus. Die in der bundesweit in polizeilichen Gremien abgestimmte Definition geforderte familiäre oder ethnische Verbundenheit wird dabei durch einen gemeinsamen Nachnamen als gegeben angesehen. Basis für die Namensliste ist eine Einschätzung der regionalen Analyse- und Auswertedienststellen für Organisierte Kriminalität in Nordrhein-Westfalen für den Betrachtungszeitraum.
#bunt
Da geht noch mehr. Fliegt alle ein die herkommen wollen.