Diese meisterliche Bundesliga-Hinrunde des BVB war so wahrlich nicht zu erwarten!

Es läuft beim BVB und Kapitän Marco Reus. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Während der Vizemeister des Vorjahres, der FC Schalke 04, heute in Stuttgart völlig überraschend gegen das Abrutschen auf den Relegationsrang 16 kämpft, kann sich der große Rivale der Gelsenkirchener, die Borussia aus Dortmund, ab sofort auf völlig entspannte Weihnachtsfeiertage freuen.

Nach dem verdienten 2:1-Heimerfolg vom Freitag, über den bisherigen Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach, steht fest, dass der BVB die zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte absolviert hat, mit mindestens sechs Punkten Vorsprung auf den ärgsten Verfolger in die Rückrunde starten wird.

Damit rehabilitierte sich der Pokalsieger des Jahres 2017 für die überraschende erste Saisonniederlage vom Dienstag in Düsseldorf, krönte zugleich eine bärenstarke Hinrunde mit insgesamt13 Siegen und am Ende 42 Punkten.

Mindestens so überraschend wie der heftige Absturz der Schalker war die deutlich verbesserte Leistung der Dortmunder. Allerdings in diesem Falle im positiven Sinne. Wer hätte im August geglaubt, dass die Schwarzgelben eine historisch gute erste Saisonhälfte hinlegen werden, nachdem das Team sich gegen Ende der Vorsaison noch so uninspiriert und wenig engagiert zeigte?

Die Stimmung im Umfeld des Vereins war im Sommer bekanntlich nicht gerade euphorisch. Erstmal seit Jahren hatte sich eine wahrnehmbare Kluft zwischen Fans und Team aufgetan. Ich räume hier gerne ein, dass auch ich zu der Fraktion der Beobachter gehörte, die den BVB auf einem kritischen Weg sahen, ihm einen vermutlich steinigen Weg zurück an die absolute Spitze, auch in Europa, prognostizierten. Zu arbeitsintensiv erschien mir die erforderliche Kurskorrektur. Vieles konnte, auch Dank der Mithilfe von Sebastian Kehl und Mathias Sammer nun offensichtlich schneller nachjustiert werden, als man das erwarten konnte.

Natürlich ist nach 17 Spieltagen in der Bundesliga noch nicht wirklich etwas erreicht. Doch diese Dortmunder Mannschaft hat endlich wieder einmal fast durchgängig Spaß gemacht. Viele Tore, ein offensives und engagiertes Spiel, so will man, unabhängig vom Tabellenplatz und der Punkteausbeute, die eigene Mannschaft sehen. Das Alles hat der Klub in den vergangenen fünf Monaten geliefert. Die Siege über die Bayern (3:2) und die Schalker (2:1) krönten dabei sicherlich emotional eine Hinserie mit ungewöhnlich vielen Highlights.

Einen großen Anteil daran hat selbstverständlich der neue Trainer Lucien Favre. Die Tatsache, dass der Schweizer in Dortmund so gut ‚funktioniert‘ überrascht ebenfalls. Waren in Dortmund zuletzt doch immer wieder Rufe nach einem Trainer vom Typ eines Jürgen Klopp laut geworden, wurden Klopps Nachfolger in den Vorjahren immer wieder zu mehr Fan-Nähe und großer Emotion aufgefordert, stellt Favre streng genommen das genaue Gegenteil da. Seit Jahren schon gab es in Dortmund keine so verkopften und wortkargen Trainer mehr. Und trotzdem klappt es. Zumindest bisher.

Diese Hinserie hat den Anhang der Dortmunder zweifelsohne in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Und trotzdem könnte man fragen: Was wäre möglich gewesen, wenn der BVB die Punkte in Düsseldorf und gegen Hertha BSC, als man in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierte, nicht leichtfertig verschenkt hätte? Der eine Punkt, der zur besten Hinrunde der Borussen jetzt fehlt, er wäre leicht möglich gewesen. Aber das ist wahrlich Klagen auf ziemlich hohem Niveau. Auf Schalke grämt man sich gerade über ganz andere Dinge. Also lassen wir das hier an dieser Stelle jetzt auch. 😉 Allen Fußballfreunden unter unseren Lesern an dieser Stelle schon einmal ‚Frohe Festtage‘! 🙂

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walter stach
walter stach
6 Jahre zuvor

Robin,
als BVB-Fan durch mich die Note sehr gut für die Gesamtleistung der Mannschaft in der 1.Serie der Spielzeit 2o18/2o19.

Insofern gibt es für mich nichts "zu meckern".
Auch ich hätte Anlass, so wie in Deinem Kommentar geschehen- Vieles und viele Akteure besonders zu loben.

Dazu nach dem Spiel gestern nur zwei Anmerkung:
1.
Nach der ersten Saison-Niederlage an letzten Wochenende in Düsseldorf habe ich mich gefragt, wie die mit vielen sehr jungen Spielern besetzte Mannschaft mit dieser Niederlage umgehen/, sie mental verarbeiten würde. Die Mannschaft hat ohne erkennbare negative Folgen auf die Niederlage reagiert. Sie schien sogar nach dem Motto "jetzt erst recht" und voller Selbstbewußtsein, ja siegessicher, in das Spiel gegangen und es so über die rd. 95 Minuten auch gestaltet zu haben.
Das läßt hoffen -mit Blick auf Niederlagen in der 2.Serie der Spielzeit 2o18/2o19, von denen auszugehen ist.
2.
Götze (!!), aber auch Weigel und Tobrak haben gezeigt, dass auch sie in der Lage sind, promblelos den hohen Anforderungen an eine "Sptizenmannschaft" in der Liga zu entsprechen. Und auch das läßt hoffen mit Blick auf die 2.Hällte der Spielzeit 2o18/2o19 und den zu befürchteten verletzungsbedingen Ausfällen.

Wir BVB-Fans haben also einen guten Grund, uns bei Mannschaft und Trainer für den Sieg gestern als Weihnachtsgeschenk und für die Gesamtleistung in der abgelaufenen Spielzeit zu bedanken. In diesem Sinne, lieber Robin, auch Dir und Deiner Familie ein schönes, ein freudiges, ein fröhliches Weihnachtsfest und alles Gute für 2019. Das gilt für alle "Ruhrbarone", selbstverständlich eingeschlossen die S04 Fans und all die anderen, deren grundsätzlicher Standpunkt "fußballerisch" oder politisch. oder kulturell oder religiös nicht der meine ist.

Thommy
Thommy
6 Jahre zuvor

Erstmal herzlichen Dank an Sie für Ihre erfrischende Berichterstattung und schöne Feiertage.
So überraschend ist der Aufstieg des BVB in dieser Saison nicht-man hat immerhin 75 Millionen in neue Spieler investiert. Da waren dann mit Witsel, Delainey , Alkazar oder Hakimi ud Diallo sehr gute Transfers dabei. Jadon Sancho und Reus als kreatives Duo tun ihr übriges.

Die Bayern hsben schlappe 10 Milluonen investiert und auf ihren überalterten Kader gesetzt-ein gtoßer Fehler bisher. Am Ende der Saison wird sich herausstellen, ob es nochmal gut geht für die Bayern. Real Madrid hat mit nahezu identischen -auch recht alten -Kader zuletzt drei Mal die CL gewonnen

Aber zum gestrigen Spiel-wie laasngweilig. Der BVB spielte über weite Strecken langweiligen Ballbesitzfussball wie die Bayern einst unter Guardiola und Gladbach ließ nicht im Entferntesten erkennen, dass sie sich am Ende der Saison für die CO qualifizieren wollen. Immerhin waren Trikots, Hosen und Stutzen auch nach dem Spiel noch blütenweiß, so dass sich zumindest der Wäschedienst der Gladbacher Borussia keine Gedanken machen muss.

Man kann nun pber die jeweilige Trainertaktik fabulieren, Fakt ist,es war ein ermüdender zäher langweiliger Kick.

Ich bin mir nicht sicher, aber meine Klischeevorstellungen von dynamischen englischen Fussball läßt mich zu der Spekulation hinreißen,dass diese beiden Teams auch in der dritten englischen Liga aus dem Stadion gepfiffen worden wären und die Pay-TV- Abonnenten den Abopreis gekürzt hätten.

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