Dieser BVB ist schlicht nicht meisterschaftsreif!

Das leere Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Es war nicht wirklich überraschend, dass der FC Bayern München nach der unerwarteten 1:2-Pokalpeite gegen den 1. FC Saarbrücken am Samstag im Top-Spiel der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund wieder ein völlig anderes Gesicht gezeigt hat.

Wer den Rekordmeister schon ein paar Jahre lang beobachtet, der hätte eigentlich wissen müssen, dass sich die Süddeutschen nach sportlichen Ausrutschern in (un)schöner Regelmäßigkeit im kommenden Spiel wieder von ihrer besten Seite zeigen, die Blamage gegen den kommenden Gegner ausbügeln wollen (und dies auch sehr häufig tun). Wer in einer solchen Ausgangslage gegen den Favoriten bestehen will, der muss selber eine absolute Top-Leistung bringen, um eine Chance auf etwas Zählbares zu haben.

In Dortmund schienen sie davon bisher jedoch noch nichts bzw. nicht ansatzweise genug mitbekommen zu haben, unterlag der BVB dem Kontrahenten im eigenen Stadion nach erschreckend schwacher Leistung, zwei Gegentoren direkt in den ersten zehn (!!!) Minuten doch am Ende glatt mit 0:4 (0:2) und bestätigte einer riesigen Öffentlichkeit damit einmal mehr, dass die Schwarzgelben auch in der Saison 2023/24 offenkundig schlicht nicht meisterschaftsreif sind.

Natürlich kann man gegen den amtierenden Deutschen Meister verlieren. Auch in einem Heimspiel. Die Art und Weise jedoch, mit der der BVB sich am Samstag vor den Augen von ganz Fußballdeutschland demontieren ließ, war mehr als enttäuschend. Hätten die Borussen in einem engen Match am Ende unglücklich den Kürzeren gezogen, die Welt in Dortmund wäre heute eine andere.

Das 0:4, bei dem Harry Kane mit drei Treffern den BVB-Angreifern unter anderem zeigte, wie viel ihnen noch zu einem internationalen Top-Stürmer fehlt, entsetzte viele, die rund um die Strobelallee noch bis zu diesem Duell gedacht hätten, die Truppe von Edin Terzic könnte vielleicht im kommenden Frühjahr jedermann beweisen, dass das peinliche Scheitern im vergangenen Mai inzwischen gut verdaut wäre.

Jetzt, wenige Monate später aber steht fest, dass der BVB noch immer nicht genug dazugelernt hat, sich noch immer viel zu viele Rückschläge erlaubt um auf Dauer mit den Bayern mithalten zu können. Selbst gegen die personell auf der ‚letzten Rille‘ daherkommenden Gäste war von Augenhöhe nichts zu sehen.

Verbal mögen die Auftritte der Dortmunder inzwischen wieder den Eindruck machen, dass der Klub aus den Fehltritten der vergangenen Monate und Jahre gelernt hat, die sportlichen Leistungen lassen einen anderen Schluss zu. Noch immer leistet sich der BVB schlicht zu viele Rückschläge auf dem Platz, dann wenn es wirklich darauf ankommt, um von einer Rückkehr an die nationale bzw. internationale Spitze berechtigt träumen zu können.

Wer gedacht hätte, die Truppe sei nach den knappen Siegen zuletzt inzwischen stabiler, der musste am Samstag erkennen, wie groß der sportliche Rückstand der Westfalen in Bezug auf den Dominator der vergangenen Jahre noch immer ist.

Dass die Schwarzgelben inzwischen seit fünf Jahren auf einen Liga-Sieg gegen die großen Rivalen von der Isar warten, ist ja kein Zufall, wie auch der jüngste Auftritt im Top-Spiel auf für BVB-Fans frustrierende Art und Weise zeigte.

Wer am Mittwoch nach dem Pokal-Aus der Bayern noch schadenfroh gelacht hatte, der dürfte heute deutlich kleinlauter und selber ein Stück weit verschämt daherkommen. Für langjährige Beobachter der Szene dürfte der Ausgang des Giganten-Duells im deutschen Fußball hingegen alles andere als eine Überraschung gewesen sein.

 

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