„COMPACT verteidigt die Meinungsfreiheit“ behauptet Jürgen Elsässer, Chef des Magazins und einer der Köpfe der neurechten „Montagsdemos“. Dass das gelogen ist, zeigt sich an einem aktuellen Beispiel: Der ergraute Querfrontler will die linke Aktivistin und Autorin Jutta Ditfurth verklagen. Die geht in die Offensive.
Ausgangspunkt ist eine 3sat-Sendung, in der Ditfurth über die „neue“ Friedensbewegung berichtet. Dort nennt sie Jürgen Elsässer einen „glühenden Antisemiten“. Das will Elsässer, ein Shake-Hand-Freund des ehemaligen iranischen Präsidenten und passionierten Holocaustleugners Ahmadinedschad, nicht auf sich sitzen lassen. Er hat eine Klage angekündigt und macht diese Drohung wohl nun auch wahr. Kritikern per Gerichtsbeschluss den Mund verbieten zu wollen, ist eine grundlegende Strategie der „Montagsdemos“. Auch „KenFM“, ein weiterer Führer der Bewegung, verschickt immer wieder Klagedrohungen an arglose Internet-User, die in irgendwelchen Kommentarspalten vermeintlich Verunglimpfendes gegen ihn geschrieben haben (diese Praxis übrigens kennt auch Elsässer: Bei jeder kleinsten Kritik kündigt er an, Leuten mit Klagen zu überziehen).
Jutta Ditfurth lässt sich nicht einschüchtern und richtet folgenen Appell an die Öffentlichkeit:
„Die Akte Elsässer“
Der Neurechte Elsässer verklagt Jutta DitfurthFb-FreundInnen, die über Infos und Materialien zu Jürgen Elssässers Antisemitismus verfügen, bitte ich herzlich, mir solches möglichst ab HEUTE zuzusenden – am liebsten via e-mail, aber auch via PN bei Facebook. Lieben Dank! Natürlich werde ich das ganze Material am Ende dann zusammenstellen und allen, die mir geholfen haben, zur Verfügung stellen. Elsässer hat also einen dicken Fehler gemacht…
Die Auseinandersetzung geht vor’s Landgericht München I. – Seltsam, Elsässer lebt zwar in Brandenburg hat sich aber Anwälte in München gesucht. Ihren Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung habe ich gestern erhalten. Ich soll ihn nicht mehr als „glühenden Antisemiten“ bezeichnen dürfen, wie ich das z.B. bei „Kulturzeit“ (3sat) am 17.4.2014 getan habe.
Er verlangt bei Zuwiderhandlung eine Ordnungshaft
bis zu 6 Monaten bzw. ein Ordnungsgeld von höchstens 250.000 Euro.
Na denn!
Material dürfte genug zu finden sein.
Ich kann zwar mit Jutta Ditfurths Positionen in der Regel wenig anfangen, aber in dieser Auseinandersetzung drücke ich ihr die Daumen.
Ungewöhnlich ist dass ihr der Antrag auf eine Einstweilige Verfügung zugestellt worden ist. In der Regel entscheiden die Gerichte in so einer Angelegenheit wegen Eilbedürftigkeit ohne Anhörung der Antragsgegnerin. Der bleibt dann zunächst nur das Widerspruchsverfahren. Sollte das Gericht hier von der üblichen Vorgehensweise abgewichen sein dann könnte es sein dass es durchaus Zweifel an Elsässers Darstellung hat.
Den Antrag wird sie nicht vom Gericht, sondern von den Anwälten Elsässers erhalten haben. Die wollen doch, dass sie sofort und unwiderruflich ihn nicht mehr als „glühenden Antisemiten“ bezeichnet. Kann ich verstehen, ich habe ihn noch nicht „glühen“ gesehen. Soll sie halt in Zukunft das „glühend“ weglassen.
Ja man mag von Ditfurth halten was man will aber das verspricht wirklich ein lustiger und interessanter Prozeß zu werden. Elsässer dürfte ziemlich auf die Fresse fallen. Könnte mir auch vorstellen das er die Anzeige wieder zurück zieht wenn es schlecht für ihn läuft ( geht sowas wenn der Prozeß einmal am laufen ist)?
grundsätzlich. sicher ist elsässer ein antizionist. ein „glühender antisemit“? weiß ich nicht, könnt ich so nicht belegen. und offenbar kann es auch frau ditfurth nicht belegen, sonst käme nicht dieser aufruf (dass andere leute für sie arbeiten sollen und ihr für den prozess die nötigen beweise beschaffen sollen).
halte elsässer auch für einen nicht akzeptablen politischen akteur (wobei seine bedeutung siche r überschätzt wird), aber finde es auch richtig, dass man in D die ordentl. gerichtsbarkeit anrufen kann (sofern es nötig ist, wenn frau ditfurth die formalien einer einstweiligen verfügung einhält und entsprechend schnell reagiert) und sich nicht verunglimpfen lassen muss. es kann, denke ich, sehr gut sein, dass sich elsässer als antisemit bezeichnen lassen muss. aber: frau dithfurt scheint das eher ins blaue hinein gesagt zu haben, offenbar ohne beweise zu haben (wieso sonst aufruf?). das ist im besten falle fahrlässig, im schlimmsten (falls es nicht stimmt) arglistig.
@ichoderdu: es ist nach dem, was im text steht, kein „prozess am laufen“. es wurde offenkundig KEINE anzeige (mögl. wäre verleumdung oder eher üble nachrede und beleidigung) erstattet, sondern lediglich eine „abmahnung“ (strafbewehrte unterlassungserklärung) verschickt. auf diese muss man, wenn man sie bekommt, schleunigst reagieren (sie z.B. über einen anwalt zurückweisen).
aus ditfurths text geht hervor, dass ein verfahren am lg münchen I eröffnet wurde („Die Auseinandersetzung geht vor’s Landgericht München I“), was ich nicht ganz nachvollziehen kann – es sein denn, ditfurth hat selbst gegen elsässer/anwälte ein zivilrechtliches verfahren angestrengt?! wieso dies allerdings vor einem LANDgericht geschehen soll, ist ebenfalls nicht nachvollziehbar. ggf. schließt frau ditfurth nur aus dem sitz der kanzlei, wo der mögliche gerichtsstand sein könnte. würde aber bei klageerhebung eher auf berlin, hamburg, köln tippen (die jeweiligen pressekammern gelten als „‚opfer’freundlich“).
wenn elsässer einsehen sollte, dass er sich als antisemit bezeichnen lassen muss, wäre der weg (theoretisch): ditfurth schickt strfbw. unterlassungserklärung an elsässer, er unterzeichnet und die sache ist vom tisch.
Ich glaube das Adjektiv „glühend“ ist nicht durch physikalische Fakten gedeckt. Frau Dittfurth sollte, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, vielleicht über Alternativen wie „funzelnd“, „blakend“ oder „irrlichternd“ nachdenken …
Jutta Ditfurth scheint kalte Füße zu bekommen, sonst wäre der Aufruf nach Beweisen ja nicht nötig.
Bin gespannt, was am Ende dabei herauskommt.
Ob „glühend“, „funzelnd“, „blakend“, „irrlichternd“ oder was auch immer. Jeder der in im Lande des Holocaust geboren ist, sollte sich in Sachen des Staates der Nachkommen der Überlebenden des o.g. Verbrechens tunlichst bei Kritik an diesem einzig demokratischen Staates im Nahen Osten mehr als nur zurückhalten.
Vielleicht sogar ein wenig Unterstützung für ISRAEL zeigen, statt ständig auf diesen Stadt einzuprügeln, von „Holocaust in Gaza“ und „Apartheid in Israel“ zu halluzinieren.
Staat muss es natürlich heißen.
Elsässer sekundären / strukturellen Antisemitismus nach zuweisen dürfte kein Problem sein. Ähneln seine Tiraden gegen das „angloamerikanische Finanzkapital“ doch frappierend dem nationalsozialistischen Geseier vom “ raffenden “ und „schaffenden“ Kapital. Bleibt die Frage, ob das Gericht diesem Verständnis von Antisemitismus folgt. Für mich ist das offen sichtlich, ich sehe da eine direkte Traditionslinie, der der „Gute“ folgt.
In dem Fall hoffe ich für Jutta, der ich ebenfalls sonst wenig abgewinnen konnte. Wenn E. gewinnt, dann geht er dann damit hausieren.
„Elsässer sekundären / strukturellen Antisemitismus nach zuweisen dürfte kein Problem sein.“ Doch, es haben schon ähnliche antisemitische Spinner wie E gewonnen. Sehe das ganze Ding ziemlich wackelig. Aber ich drücke Daumen.
Antisemiten sollen auch mit wahrheitsfähigen Begriffen bezeichnet werden.
Elsässer ist doof. Lars auch. Und ein Lügner isser. Jebsen is einst bei den „gleichgeschalteten Massenmedien“ rausgeflogen wegen antisemitischer Äußerungen. Is doch klar, dass der jetzt sauer ist. Er ist doch immerhin ein begabter Hetzer!
Scheinbar sind wir wieder soweit, dass viele glauben, wir Deutsche könnten der ganzen Welt unser (demokratisches) Heil diktieren. Oh weh! Meine Meinung: Richtung Israel sollte gelten: „Einfach mal die Fresse halten.“ (als wenn wir keine anderen Probleme hätten …)
Das Frau Dittfurth nun dazu Aufrufen muss Beweise zu sammeln, wo Herr Elsässer doch so glüht und die Montagsdemos doch so stark von „neunen Rechten“ durchzogen sind, finde ich bezeichnend. Laut ihrem Interview (https://www.youtube.com/watch?v=w43JSwLuRGQ) beobachtet sie diese Szene nun schon eine Weile, wo ist also das Problem für Sie hier klare Beweise zu liefern?
Aber ich freuen mich dass es zu diesem Aufruf kam und ich hoffe diesem werden viele Folgen und reichlich Beweise liefern. Ich suche seit Wochen verzweifelt für die zahlreichen Behauptungen von „neuen Rechten“ unter den Montagsdemos oder Elsässer, Jebson und Co als Antisemiten zu finden. Aber bis auf Behauptungen und Verunglimpfungen durch Mainstream- und nicht Mainstreammedien konnte ich bisher nichts finden. Ich will originale Quellen, keine Literatur. Videos, Artikel, Interviews in denen man wort-wörtlich lesen/hören/sehen kann, was Frau Dittfurth unterstellt.
Ich bin für jede Hilfe dankbar.
Tja – was darf man sagen und schreiben, und was nicht? Darf man jemanden als “glühenden Antisemiten” bezeichnen?
Oder mal ein Beispiel in Gegenrichtung – in einem (zugegeben humorigen) Beitrag in der TAZ erklärt uns Rayk Wieland, warum er niemals die Grünen wählen würde.
Darin wird von einer Dame von einer Ortsgruppe der Grünen erzählt, die an der Haustür erscheint, weil sie „einen Umweltrundgang im Außendienst durchführe“.
Folgender Satz ist da zu lesen:
„Kaum jemand hätte, bevor es die Blockwachteln von den Grünen gab, gedacht, dass rechts von der NPD noch Platz für eine politische Kraft sein könnte. Während die Nazis lediglich die Deutschen vorm Aussterben bewahren wollen, plädieren die Grünen für die totale Arterhaltung, für die artgerechte Arterhaltung aller Arten und aller Arten von Arten. Vom Müll ganz unten in der Tonne bis zu den kleinsten Partikeln in der oberen Stratosphäre unterliegt alles ihrer peinvollen Observation.“
https://www.taz.de/Die-Wahrheit/!138843/
„Blockwachteln von den Grünen“? – „politische Kraft rechts von der NPD“?
Darf man das schreiben?
Oder müssen sich auch damit die Gerichte beschäftigen?
Blockwachteln ist eine realistische Beschreibung der Grünen. Gerichtsfest 🙂
„Antisemit“ ist eine schwere rufschädigende Beleidigung.
„Nach einem Urteil des Kammergerichts Berlin muß die Technische Universität Berlin ein Schmerzensgeld in Höhe von 5.000 Euro an den Autor Gerhard Wisnewski („Operation 9/11“, „Mythos 9/11“) zahlen. Das „Zentrum für Antisemitismusforschung“ der TU hatte Wisnewski in einer Wanderausstellung antisemitische Thesen zu den Attentaten des 11.9.2001 unterstellt. Nachdem das ZfA 2007 bereits eine Unterlassungserklärung unterschreiben mußte, stellte das Kammergericht Berlin nun fest, daß für diese schwerwiegende Ehrverletzung auch eine Geldentschädigung zu zahlen ist. Das Gericht zog auch eine klare Trennlinie zwischen Israelkritik und Antisemitismus. Die Revision wurde nicht zugelassen“
.
@Stefan Laurin:
Zitat:
Blockwachteln ist eine realistische Beschreibung der Grünen. Gerichtsfest 🙂
Frage:
Darf man dann auch sagen: Unter dem grünen Anstrich kommt die braune Farbe zum Vorschein? 🙂
Das Geschwätz von Elsässer & Co ist allerdings nicht nur „israelkritisch“, sondern eben im besten Sinne antisemitisch. Bewusst werden hier falsche und halbfalsche „Informationen“ breitflächig gestreut und immer wieder stecken Juden (jüdische Familien, Banken etc.) dahinter. Die Form der Propaganda unterscheidet sich kaum von der der aufkeimenden Nationalsozialisten.
Interessante Auffassung, jemanden als „Antisemit“ zu bezeichnen ohne zu wissen ob dieser es überhaupt ist. Schließlich würde man sich ja nicht an die Öffentlichkeit wenden mit der bitte Beweismaterial zu spenden. Die Anwälte von Herrn Elsässer lachen sich jetzt schon ein Loch in den Bauch.
Übrigens ich auch.
Und noch zum Elsässer. Wer behauptet: „Sexueller Missbrauch scheint seinen Fokus nicht bei den Kirchen zu haben, sondern bei den Homosexuellen“ (Elsässer) – losgelöst von jeglicher Realität, sollte anderen besser nicht rufschädigendes Verhalten vorwerfen. Wenn es einen „Fokus“ für sexuellen Missbrauch gibt, dann ist es die von Elsässer so seehr verteidigte Familie. In all den Jahren in denen ich mit dieser Thematik konfrontiert bin, war nicht ein betroffenes Kind, bei dem der Täter nicht aus der Familie kam. Aber wie gesagt, wenn sie selber betroffen sind, fangen sie an zu heulen. Auch losgelöst vom Antisemitismus ist Elsässer ein widerlicher @#%&*#*%€#%*&€#
“COMPACT verteidigt die Meinungsfreiheit” behauptet Jürgen Elsässer, Chef des Magazins und einer der Köpfe der neurechten “Montagsdemos”. Dass das gelogen ist, zeigt sich an einem aktuellen Beispiel: Der ergraute Querfrontler will die linke Aktivistin und Autorin Jutta Ditfurth verklagen.
Es besteht meiner Meinung nach schon ein Unterschied zwischen Meinungfreiheit und übler Nachrede/Verleumdung.
Deswegen ist es eben kein Widerspruch sich gegen Leute zur Wehr zu setzen, die einem etwas anhängen wollen.
Dass hier schon im Anreisser darüber hinweggegangen wird, ist nicht gerade ein Aushängeschild für die Seriösität diese Artikels.
„Glühen“, sagt mein Etymologisches Lexikon, geht auf zwei indoeuropäische Wurzeln zurück: auf „ghlo-“ = „glühen, brennen“ und auf „ghlou-“ = „leuchten, glänzen“. Frage ist also, ob Elsässer, wenn kein glühender, dann ein glänzender Antisemit sei. Und ob er das abstreiten möchte.
Schwierig wird die Sache dadurch, dass beide Formen eine gemeinsame Wurzel kennen, nämlich „ghel-„, und „ghel-“ geht es nicht nur ums Glänzen, sondern ums Schimmern, und zwar „in Farbbezeichnungen bes. gelb, grün“. Grün schimmert, braun nicht.
Aber was soll’s, das Schöne an Wurzeln ist, man kann sie kappen.
hier hat sich Elässer selbst zensiert:
https://aron2201sperber.wordpress.com/2012/05/05/misverstandener-vergaser-humor/
luetzgendorff hat @ Mai 5, 2012 um 18:45 geschrieben
Heute morgen stand da doch noch der schöne Satz “Wenn das Auto einen Doppelvergaser hat, fällt es unter die Holocaust-Embargobestimmungen, dann wird beschlagnahmt.” – Selbstzensur?
juergenelsaesser hat @ Mai 5, 2012 um 19:16 geschrieben
luetgendorff: war ein bisserl missverständlich für manche leute
Wo jetzt bei bei dem Ausdruck “glühender Antisemit” die Kritik sein soll, habe ich auch nicht ganz verstanden.
Dann bin ich mal auf die Beweise gespannt. Bestimmt werden nur Beweise vorgelegt mit Interpretationsraum. Was zählt sind Fakten. Und die habe ich noch nicht gesehen.
Frau Dithfurt meint ja auch, ihre Waffe sind die Worte. Das kann sie: babbeln. Was hat sie für die Welt bis jetzt positives getan? Vielleicht eine Diskussion eröffnet, was eigentlich „Antisemit“ bedeutet. Und wenn wir schon bei Begriffsdefinitionen sind, sollten wir uns auch fragen, was „Zionist“ bedeutet. Wenn wir drauf kommen, das es politischen Background hat, darf man ruhig ein Anti-Zionist sein, ohne einem Volk feindlich gesinnt zu sein. https://emlak43.net/nachrichten/?p=1379
Und noch ein guter Rat an Frau Dithfurt: Verabschieden sie sich vom links-rechts Schema-Denken. Das ist Geschichte.
Wenn ich im Artikel schon „neurechts“ und Montagsdemo in Anführungsstrichen lesen muss dann frage ich mich echt von wem diese Meinungsmacherseite ala Bild hier gesponsert wird.
Und wenn ihr euch mal die Mühe macht und das Interview mit Frau von Ditfurth auseinander nehmt, merkt ihr das sie nur die Luft im Raum umwälzt. Nicht ein Fakt, nur Geschnatter.
@Narf
schau da lieber nochmal nach: neurechts steht eben nicht in Anführungszeichen-
das wird hier als Fakt dem Leser untergeschoben.
Übrigens gibt es ein interessantes Gespräch zw. Kenfm und
Pedram Shahyar zu Montagsdemos.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Antisemitismusforschung
Ich wundere mich. Selbst unter einem Artikel wie diesem, wo die Rede davon ist, wie sich Frau Dithfurt mutig einsetzt gegen die Verblendung der Menschen und die Sache beim Namen zu nennen wagt, nutzen Einige hier die Kommentare, um ihrer Abneigung gegen alles, was grün ist, freien Lauf zu lassen.
Mehr noch: Einige scheint eine „Klammheinliche Freude“ zu überkommen darüber, dass Elsässer hier triumphieren mag.
Pfui. Wer nicht kapiert, was da von rechts gerade angerollt kommt, möge sich doch weiter an seinem Zynismus weiden. Oder sich auf der Welle mittragen lassen.
Wer sich darin gefällt, die Grünen immer wieder zu diffamieren, langweilt. Die Grünen sind fertig, das scheint im Moment klar. Doch im Gegensatz zur, ich sag mal „FDP“, stellen die Grünen eine historische Leistung dar.
Nebenbei: Jutta Dithfurt steht heute mitnichten für „die Grünen“, sondern wandte sich in ihrer aktiven Rolle von jenen schon vor Jahren mit Grausen ab.
@Udo Höppner
Für Sie ist es also in Ordnung das Recht auf freie Meinungsäusserung zu missbrauchen, in dem man andere, mit den denen man nicht einer Meinung ist,
bequemerweise durch den Gebrauch stigmatisierender Zuschreibungen kalt zu stellen.
Der inflationäre Gebrauch dieser Zuschreibung Antisemit hat schon viele Existenzen ruiniert. (Finkelstein, u.a. können ein Lied davon singen).
Fr.Ditfurth dürfte das bekannt sein, und wenn sie selber genüsslich diese
westliche Variante der Fatwa gegen Andersdenkende ins Spiel bringt, sollte sie sich vorher überlegen mit wem sie sich da anlegt.
Nicht alle die mit diesem Stigma belegt werden verziehen sich danach in die Schmollecke, es gibt eben auch Leute, die sich das nicht gefallen lassen.
@Udo Höppner:
Zitat: „Wer sich darin gefällt, die Grünen immer wieder zu diffamieren, langweilt.“
Na, so langweilig ist es offensichtlich doch nicht, wenn Sie sich darüber echauffieren können… 😉
Leute, regt euch doch mal wieder ab. Es gibt doch auch sympathische ‚Montagsdemontranten‘, die durchaus zur Selbstkritik fähig sind: »Wisst ihr, als ich mich das erste Mal mit den ›Antideutschen‹ auseinandergesetzt habe, fand ich sie ziemlich bescheuert. Aber langsam verstehe ich, was deren Problem ist … Für manche Linke scheint wirklich jeder Mistgabel tragende Antisemit, der zum Volkssturm bläst, potentieller Bündnispartner zu sein. Solange er nur gegen ›die da oben‹ ist, versteht sich. Sorry, Leute: Ich mache da nicht mit. Es bleibt dabei: Nie wieder!«
@ watchout und andere. Interessant wieviel Verständnis Sie für einen Mann aufbringen, der Fakten nicht nur verdreht, sondern gleich komplett ignoriert um im Stil eines Demagogen seine Propaganda unters Vok zu bringen. Aber das ist ja gerade ziemlich angesagt ( das Verständnis für Demagogen meine ich). Es bringt auch nichts wenn man Elsässer auf den Unsinn hinweist. Der ist da ziemlich resistent. Die Elsässer-Groupies im übrigen auch. Deshalb bin ich ab diesem Punkt auch raus. Es ist alles gesagt.
Die Grünen schaffen sich selbst ab. Es langweilt mich also in der Tat, wie der am Boden liegende „Gegner“ noch gepiesakt wird. Aber gut, noch sind sie in NRW Regierungspartei, insofern kann ich nachvollziehen, was die Motivation dabei ist. Sportlich finde ich es nicht.
Was Elsässer & Co betrifft, liegt der Fall ganz anders. Ich unterstelle, dass die (außer „ach, Lars“ vielleicht) intelligent genug sind, in ihrem Antisemitismus und ihrer Schwulenfeindlichkeit bis an die Grenzen des Erträglichen und juristisch verhandelbaren gehen. Und darüber hinaus. Im Namen der Meinungsfreiheit. Die von ihnen gleichzeitig als die einzig gültige Wahrheit verkauft wird.
Das provoziert so schön. Da nimmt man auch die eine oder andere Verurteilung oder einen Rausschmiss inkauf. Da kann man so schön auf Opfer machen. Marktstrategisch verhalten die sich wie eine Neo-Popgruppe, die eine wachsende Gemeinde „diskriminierter Andersdenkender“ um sich schart. Die Musik ist scheisse, keine Frage. Die Texte eh. Aber auch das wird dann noch zu „die Geschmäcker sind halt verschieden“ verschwammelt.
Egal, wie eine juristische Auseinandersetzung zwischen D. und E. ausgehen mag: Den Wettberwerb um eine Vorherrschaft seiner „Meinung“ wird Elsässer nicht gewinnen. Jede Wette!
Elsässer ist ein völkischer Nationalist und dazu noch ziemlich durchgeknallt (das eine bedingt das andere), wie auch ein Artikel der ruhrbarone vom 22.10.2012 zeigt. Ein darin genanntes Zitat Elsässers: „Mir san mir. Jedem das Seine. Kein Volk ist schlechter als das andere. Aber absolut TÖDLICH ist das Vermischen: Wenn den Deutschen ihr Fleiß und ihre Kampfkraft ausgetrieben werden soll – und die heißblütigen Südländer ans Kreuz der preußischen Arbeitsdiszplin (sic) geschlagen werden.“ Er bezog sich darauf, dass die deutsche Nationalelf gegen Schweden einen 4:0 Vorsprung elegant vergeigte.
Leider ist Elsässer immer noch intelligent genug, offen antisemtische Äußerungen zu unterlassen. Alibimäßig verteidigt er sogar das Existenzrecht Israels; allerdings nur im Rahmen der „Koexistienz der Völker“ – also getreu dem Motto: Solange die Juden am Jordan bleiben passiert ihnen auch nichts. Wobei er sich selbst da nicht mehr ganz so sicher ist.
Ich denke, folgender Link zeigt ganz gut, wie Elsässer und seine volksinitiatven Genossen ticken: https://www.ca-ira.net/isf/beitraege/bruhn-echt.druckfehler.html. Wer daraus den Schluss ziehen möchte, Elsässer sei kein Antisemit, bitte (einige seiner Jünger, die dies so sehen haben sich ja auch hierhin verirrt). Der Kontext, in dem sich der „Jürgen Stuttgart“ (so sein Pseudonym aus alten Zeiten beim KB und dessen Zeitung „Arbeiterkampf) seit gut zehn Jahren bewegt ist allerdings recht eindeutig. Unter dem Motto „kein Fußbreit der antifa“ heißt es in seinem Blog: „Sie treten unter USA- und Israelfahnen auf und trommeln für JEDEN Krieg, den diese beiden Mächte anzetteln.“ Ähnlichkeiten mit bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.
wie kommen einige leser darauf, dass frau ditfurth die leserschaft „für sich arbeiten“ lassen will? oder gar, dass belege fehlen?
ist es nicht eher so, dass man hier (als gemeinschaft) aktiv werden kann? sie wird schon ausreichend belege haben.. nur mehr kann sicherlich nicht schaden, oder? evtl findet der eine oder andere ja auch ein goldklümpchen im netz, ner zeitung oder sonstwo, was evtl noch nicht erfasst wurde.
Hat die Jutta Ditfurth keine andern hobbys ausser über irgend jemanden drüber her zu ziehen. Oder muss sie wieder im mittelpunkt stehen bei den Grünen ist sie doch schon lange nicht mehr?
War wohl auch Werbung für sie weil so ein paar Bücher schreibt sie ja auch noch.
Ich fande das schrecklich was sie von sich gab!!
Und dann noch alles öffendlich!!
@watchout
Ich glaube hier gehts nicht um das Verständnis für Herr Elsässer, sondern um das Unverständnis an Frau Ditfurths Verwechslung von Kritik mit Unterstellung. Der Zweck heiligt nicht die Mittel.
Was haben hier denn alle gegen Jutta Dittfurth?
Sie ist eine der wenigen Grünen (in dem Fall Ex-Grüne), die nicht die grünen ideale verraten hat und sich in diesem Punkt nie den Mund verbieten lassen hat. Das sie von der Öffentlichkeit immer als „Fundi“ hingestellt wurde, ist nach dem „Erfolg“ der Gegenseite nicht verwunderlich. Die Presse mag keine Verlierer, vor allem wenn sie recht haben, dann sind sie auch noch gefährlich.
Jutta Ditfurth ist eine der wenigen symphatischen Grünen die es gab. Ich empfehle ihre Schilderungen wie Joschka Fischer sich an die Grünenspitze putschte. Dann weiß man, warum sie heute unwählbar sind.
„Interessante Auffassung, jemanden als “Antisemit” zu bezeichnen ohne zu wissen ob dieser es überhaupt ist. Schließlich würde man sich ja nicht an die Öffentlichkeit wenden mit der bitte Beweismaterial zu spenden.“
Hey Dummbrot!
Jemanden als Antisemiten zu bezeichnen, ist keine Auffassung, sondern eine Handlung. Bitte ist hier ein Substantiv und wird groß geschrieben.
Schöner Name, Dummbrot!
Frau Ditfurth verließ die Grünen auf jenem legendären „Wasserpistolenparteitag“ im hohen Norden, 91 oder 92. Seit dem hat sie gewiss nicht ihren Frieden mit den Grünen gemacht. Mit den heutigen Grünen hat sie so viel zu tun wie Elsässer mit einer objektiven Meinung zu Israel:NIX
Was die Grünen angeht: Totgesagte leben besonders lange.
„Ohne Frage haben große Teile der Linken relevante Fragen der Gegenwart bis heute eher ignoriert als diskutiert. Zu nennen wären Themen wie Geopolitik und False-Flag-Terror, aber auch eigentlich klassisch linke ökonomische Fragen zur Bankenmacht, der Rolle des Geldsystems oder dem, was der Soziologe Hans-Jürgen Krysmanski als „Power Structure Research“ bezeichnet. Dass all diese Felder zumindest im linken medialen Mainstream weitgehend unbestellt blieben und deren Protagonisten stattdessen in konsequenter Einfalt zu „Verschwörungstheoretikern“ erklärt wurden, ist sicher auch eine Erklärung für das jetzige Fremdeln mancher gegenüber den Demonstranten. “
aus dem telepolis artikel:
Montagsdemos unter Feuer
https://www.heise.de/tp/artikel/41/41820/1.html
Herzlichen Dank an die hier in der Diskussion, die einen klaren Kopf haben.
Auf Dummköpfe will ich nicht reagieren, manche wissen ja noch nicht mal, dass ich 1991 aus den Grünen ausgetreten bin. Aber das Schlimmste ist: manche finden Antisemitismus nicht besonders abscheulich.
Juristisch scheint bei einigen auch etwas durcheinander zu gehen:
1. Es gab eine Aufforderung für eine Unterlassungserklärung von Elsässers Münchner (!) Anwälten. Die habe ich ignoriert.
2. Jetzt liegt ein Antrag auf einstweilige Verfügung von Elsässer und seinen Anwälten vor. Die hat mir das Landgericht München I geschickt. Dort wird auch die Hauptverhandlung stattfinden. Alles klar?
Zusammenfassend: es ist so wie u.a. „matschmoon“ schon sagt: Ich kritisiere Leute erst dann, wenn ich meine Anwürfe belegen kann, so selbstverständlich auch am 16.4.2014 in „Kulturzeit“ bei 3sat. Deshalb habe ich alle Auseinandersetzungen gegen Rechte in den letzten 30 Jahren gewonnen. Merkwürdig, dass jemand auf die Idee kommen kann, dass ich um Unterstützung bitte, weil ich meine Kritik nicht belegen kann. Man kann doch nie genug Material haben, oder? Manche haben traurigerweise wohl noch nie Solidarität gegeben oder erhalten.
Es ist toll und schön und hilfreich, wenn solidarische Leute bei Facebook und anderswo auch noch mal schauen, was sie finden – und es hat sich gelohnt! Manches wusste selbst ich noch nicht. Auch so gesehen hat Jürgen Elsässer einen wirklich großen Fehler gemacht…
Wer ein emanzipatorisches Bewusstsein deutscher Geschichte hat und unbedingt gegen Antisemit_innen ist, wird auf meiner Seite stehen, unabhängig von persönlicher Sympathie mit oder Differenzen in anderen politischen Fragen.
Herzlichen Dank an alle, die mir mit Informationen und Hinweisen helfen oder kleine Soliaktionen bei Facebook und Twitter (‚teamjutta ‚ montagsquerfront) unterstützen. Das finde ich sehr schön, vielen herzlichen Dank!
Ich freue mich auch weiterhin über Material, am liebsten via e-Mail, die Adresse stehe auf meiner website: http://www.jutta-ditfurth.de
Danke Ruhrbarone für den Artikel. Haltet uns auf dem laufenden das Interesse ist ja offensichtlich groß.
Danke Frau Dithfurth das Sie sich mit diesen NeurRechten herumschlagen. Sollte Elsässer den Prozess verlieren und es amtlich werden das man ihn als Antisemiten bezeichnen darf wäre das ein sehr wichtiger Schritt gegen die öffentliche Raumnahme neurechten Antisemitismus.
Ich habe diesen Beitrag und und die Diskussionen verfolgt. Daraufhin habe ich mich auf die Suche nach Interviews und Schriften von Elsässer gemacht, aus denen hervorgeht, dass er ein Neo-Nazi sein soll. Habe aber leider nichts gefunden.
Kann mir jemand einen Link senden, aus dem es hervorgeht. Vielleicht auch eine heimlich aufgenommene Rede von ihm. hihi
Neo-Nazi – kommt vielleicht noch. Mahler hat ein paar Jährchen Vorsprung.
Erst mal geht es aber darum ob man Elsässer einen „glühenden Antisemit“ nennen darf. Und das ist rechtlich grundsätzlich erlubt wenn es sich nicht um eine reine Schmähung handelt sondern einen Sachbezug hat. Darum werden wird es vor Gericht gehen (vermutlich, Richter kommen manchmal auf die seltsamsten Ideen!).
Ich sehe den Sachberzug hier darin, dass Jutta versucht zu erklären wer bei diesen Montagsdemos wichtig ist (Jebsen, Elsässer, Mährholz) und diese Personen jeweils in einem Halbsatz politisch einordnet. Platz für weitere Ausführungen und einen Fussnotenapparat bietet so ein Interview nicht.
Antisemitismus wird sicherlich gerichtlich recht eindeutig definiert sein. Deshalb ist auch keine Herumdeutelei zu erwarten.
Für Ditfurth wäre es wohl das Geschickteste, so schnell wie möglich die Vorwürfe zurück zu nehmen und sich bei Elsässer zu entschuldigen.
Wie soeben bekannt wird …
“In dem Rechtsstreit Elsässer, Jürgen (…) gegen Ditfurth, Jutta (…) erlässt das Landgericht München I (…) ohne mündliche Verhandlung wegen Dringlichkeit (…) folgenden Beschluss:
1. Der Antragsgegnerin wird im Wege der einstweiligen Verfügung unter Androhung eines Ordnungsgeldes bis zu zweihundertfünfzigtausend Euro oder einer Ordnungshaft bis zu sechs Monaten – Ordnungshaft auch für den Fall, dass das Ordnungsgeld nicht beigetrieben werden kann – wegen jeder Zuwiderhandlung
untersagt,
den Antragsteller als “glühenden Antisemiten” zu bezeichnen,
wie geschehen in der Sendung auf 3SAT am 17.04.2014.
2. Die Antragsgegnerin hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen.
3. Der Streitwert wird auf 15.000,00 Euro festgesetzt.”
https://juergenelsaesser.wordpress.com/2014/05/28/breaking-news-elsasser-siegt-mit-verleumdungsklage-gegen-ditfurth/
.
Tja, deutsche Zensurgerichte und die Meinungsfreiheit. Im Eilverfahren bekommt da jeder (editiert vom Admin) recht wenn er im Antrag nur laut genug jammert. Eine Begründung haben sie sich wohl wie Meistens gespart. Da muss Jutta durch die Instanzen. Eine eigene Meinung muss man sich in Deutschland leisten können.