Von unserem Gastautor Jonas Dörge.
In der Findungskommission der Documenta, die Ruangrupa die Documenta15 in die Händegab, sitzt ein gewisser Charles Esche. Seit Januar ist durch die Recherche des Bündnis gegen Antisemitismus Kassel bekannt, dass diese Personalie eine der Hauptursachen für den kulturpolitischen Skandal ist, der in der Bundesrepublik seines gleichen sucht. Umfangreich hat auch die Autorin Caroline Fetscher auf die höchst problematische Zusammensetzung des documenta-Beirates im Tagesspiegel hingewiesen. Der antizionistische und antisemitische Grundton der documenta 15 ist vor allem von der Ruangrupa zu verantworten, die jedoch von der Findungskommission berufen wurde, die documenta zu kuratieren. Die einzelnen antisemitischen und antizionistischen Exponate, die aktuell in der Diskussion stehen sind nur Ausdruck des Problems, dass es der antiisraelischen gesinnten Szene der Kulturschaffenden gelungen ist, mit der documenta 15 ihr Meisterwerk in Sachen Israelhass und Antizionismus abzuliefern.
Dafür steht Charles Esche, der gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Findungskommission nun an seine „Schützlinge“ in einer Stellungnahme jetzt folgendes richtet: „Die Findungskommission der documenta fünfzehn möchte seine Unterstützung für die jüngste Erklärung von Ruangrupa, Lumbung-Mitgliedern und beitragenden Künstlern zum Ausdruck bringen. [Wir lehnen die Instrumentalisierung des Giftes des Antisemitismus ab, um von der Kritik am israelischen Staat des 21. Jahrhunderts und seiner Besetzung palästinensischer Gebiete abzulenken. […] Wir verteidigen das Recht von Künstlern und ihrer Arbeit, politische Schibboleths und festgefahrene Denkmuster zu überdenken, zu entlarven und zu kritisieren.“
Dass die Findungskommission ausgerechnet den Begriff Schibboleth benutzt, um das zu umschreiben, was im Sinne des postkolonialen Wahns als die vornehmlich zu bekämpfende koloniale Macht gilt, nämlich Israel, ist bezeichnend für das antisemitische Weltbild ihrer Mitglieder. Zu allem Überfluss soll dieser laut Erklärung des Aufsichtsrates (Bericht der HNA am 16.07.2022) an der Aufarbeitung der skandalösen Ereignisse rund um die documenta 15 beteiligt sein. Die Findungskommission in ihrer antisemitischen Pracht wurde vom Aufsichtsrat der documenta-GmbH berufen. Vorsitzender dieses Aufsichtsrates war damals und ist bis heute der Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle.
Hier die ganze aktuelle Stellungnahme der Findungskommission:
Die Findungskommission der documenta fünfzehn möchte seine Unterstützung für die jüngste Erklärung von ruangrupa, Lumbung-Mitgliedern und beitragenden Künstlern. Der Druck, den Medien und Politik auf das gesamte documenta-Team ausüben, ist unerträglich geworden. Wir wollen ihre außerordentliche harte Arbeit und ihr Engagement mit dieser Erklärung verteidigen.
Wir lehnen sowohl das Gift des Antisemitismus als auch seine derzeitige Instrumentalisierung ab, die getan wird, um Kritik am israelischen Staat des 21. Jahrhunderts und seiner Besetzung palästinensischer Gebiete abzuwehren. Gleichzeitig begrüßen wir den Pluralismus der documenta 15 und die Möglichkeit, zum ersten Mal eine so reiche Vielfalt künstlerischer Stimmen aus der ganzen Welt zu hören. Wir verteidigen das Recht von Künstler*innen und ihrer Arbeit, politische Formeln und Denkmuster zu überdenken, aufzudecken und zu kritisieren. Wir glauben, dass dieses Recht von denjenigen im öffentlichen Leben geschätzt werden sollte, die Ausstellungen wie die documenta ermöglichen.
Wir stehen weiterhin hinter unserer Wahl von ruangrupa als Künstlerische Leitung für die documenta fünfzehn, wie wir es während des gesamten Prozesses ihrer Entwicklung und Realisierung getan haben. Wir feiern die Hunderttausenden von Besuchern, die die Ausstellung gesehen, besucht und durch sie bereichert haben. Wir glauben, dass auch ihre Stimme gehört werden sollte. Wir applaudieren den Künstlern, die Angriffen auf ihre Integrität trotzen und den Prinzipien des Lumbung treu geblieben sind. Wir bitten den Aufsichtsrat, dafür Sorge zu tragen, dass die documenta five bis zum geplanten Ausstellungsende in vollem Umfang geöffnet bleiben kann. Wir glauben, dass jedes Versäumnis, dies zu tun, und eine Kapitulation vor politischer Einmischung, von der Geschichte sehr hart beurteilt werden wird.
Unterzeichnet, die Findungskommission:
Amar Kanwar, Charles Esche, Elvira Dyangani Ose, Frances Morris, Gabi Ngcobo, Jochen Volz, Philippe Pirotte, Ute Meta Bauer
Mehr zu diesem Thema:
Documenta: Charles Esche, Findungskommissar, und die Salon-Antisemiten vom BDS
Die Findungskommission hat für ihren eigenen Antisemitismus ein Sprachrohr gesucht und gefunden. Und nach guter deutscher Tradition werden Täter und Opfer umgekehrt.
Bilderrätsel:
Wie sehen Antisemiten aus,
A: https://www.lvz.de/Region/Polizeiticker/Neonazi-Aufmarsch-in-Chemnitz-20-Verletzte-und-43-angezeigte-Straftaten
oder B wie oben:
Kreuze an,
A,
B oder
A oder B.
#3 W. Obermanns. Whataboutism is gutt. Ich kreuze troztdem B an. B ist gefährlicher, weil viel größeren Teilen verinnerlicht, weil man ja „guten Willens“ ist.
Der Antismitismus ist die gemeinsame Schnittmenge von Gruppen, die sich untereinander spinnefeind sein können.
Das sagt mir dieser Fotovergleich. Aber er ist keine Klammer. Wird er auch nie sein.
#4
Nix Whataboutismus!
Einfach sorgfältig lesen, dann kommen Sie drauf.
#3
Ganz klar: B
Bei A ist es offensichtlich. Doch trotz der großen Zahl und einiger mörderischer Einzel- oder Gruppentäter sind diese letztlich eine weitgehend isolierte Minderheit.
Bei B ist festzustellen, dass diese Gruppe eine unübersehbare Meinungsführerschaft innehat. Sie gelten als Minderheit, als „diskriminiert“ und als „schutzbedürftig“. Diese freundlichen Hetzer machen sich durch die woken Helfershelfer unantastbar. Sie haben einen ungleich größeren Einfluss und sind deshalb wesentlich gefährlicher als Gruppe A.
#5 | Helmut Junge
Widerspricht Deiner Annahme nicht das, was wir heute über z.B. das Olympiaattentat wissen. Bei dem mindestens ein Altnazi und RAF-Mitglieder notwendige Unterstützung leisteten?
#8 | Wolfram Obermanns, ich schrieb bewußt „können“. Diesr Altnazi hatte offenbar keine Probleme mit Arabern. Das hatten die richtigen Nazis m.W. auch nicht. Ansonsten bin ich kein Experte für das Dnken von Nazis. Als ich jung war, gab es nur noch wenige, weil sie meist „ntnazifiziert“ worden sind. Mein damaliger Vermieter hat mir sogar ganz stolz erzählt, daß er von Thomas Dehler entnazifiziert wurde. Trotzdm hat er im besoffenen Kopf auf seinr Orgel Nazilieder gespielt. Als ich ihn darauf angesprochen hab, hat er mir versprochen, anschließend immer die Internationale zu spielen. Hat er auch gemacht. So ging das in den Siebzigern, Ganz gelassen. Ich konnte wegen seiner Musik aber oft nicht pennen. Das war Dafür hab ich dann seine Sicherung ausgeschaltet. Und er mußte dann im Dunklen die Treppe runter. Danach konnte ich dann pennen, weil er keine Lust mhr auf s orgeln hatte. Ab und zu hab ich im Keller mit ihm ein Bier getrunken, weil seine Frau das nicht sehen durfte. Dummerweise hab ich mit ihm nie über Araber gesprochen. Und über die Juden zu sprechen hat ihm wohl der Thomas Dehler abgewöhnt. Nach dem jom-Kippur-Krieg waren übrigend alle ganz stolz auf die Israelis, weil die so gut Krieg führen konnten. Während der Olympiade war ich mit meiner Frau mit Neckermann im Urlaub inRumänien und hatte keinen Fernseher. Aber die Stimmung in der Bevölkerung war gegen die Terroristen. Das weiß ich aus Erzählungen von freunden.