Documenta: Neu bestellte Berater kritisieren Geschäftsführer Farenholtz

Alexander Farenholtz
Foto: Falk Wenzel Lizenz: Copyright „KSB; Fotograf: Falk Wenzel“

Nur wenige Stunden nachdem  die Gesellschafter der Documenta die Einrichtung eines siebenköpfigen Beraterkreises bekannt gaben, der die antisemitischen Vorfälle auf der Kasseler Kunstshow aufarbeiten soll, nahmen die bereits ihre Arbeit auf: In einer Stellungnahme kritisierten die Berater den neuen Documenta-Chef Alexander Farenholtz. Der hatte gesagt: „Es besteht kein Generalverdacht gegen die documenta und daher auch keine Veranlassung für eine generelle Prüfung.“ Zu den jetzt kritisierten Darstellungen bereite die künstlerische Leitung einen Text als Erläuterung vor, der der Ausstellung zugefügt werde. „Eine Entfernung der Zeichnungen ist nicht angezeigt“.

Die Berater sehen das etwas anders und sind von Farenholtzs Aussagen irritiert: „Wir begrüßen die öffentlich kommunizierte Offenheit der Geschäftsführung gegenüber einer fachlichen Beratung durch das Gremium. Wir sind jedoch irritiert, dass die Leitung der documenta trotz dieses Bekenntnisses zur Offenheit in dem Moment, in dem das Gremium eingesetzt wird, das ihre Arbeit begleiten soll, wesentliche Fragen des Umgangs mit antisemitischer Kunst festzulegen scheint. Die von ihr vertretene Position, dass weder weitere Kunstwerke aufgrund antisemitischer Inhalte entfernt werden müssten noch eine systematische Prüfung der Werke notwendig sei, widersprechen einem fachlichen und ergebnisoffenen Dialog. Wir behalten uns das Recht vor, zu diesen Fragen eine eigenständige Einschätzung zu formulieren.“

 

 

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