Die aktuelle Ausgabe von Kultur & Politik, der Monatszeitung des Deutschen Kulturrats, widmet sich mit einem Schwerpunkt dem Antisemitismusskandal der Documenta 15.
Dass sich der Deutsche Kulturrat in der aktuellen Ausgabe seiner Monatszeitung Kultur & Politik mit dem Antisemitismusskandal der Documenta beschäftigt, ist ein wichtiges Zeichen. Zumal sein Geschäftsführer Olaf Zimmermann erneut in einem Leitartikel unter der Überschrift „Antisemitismus und Israelfeindlichkeit haben keinen Platz im Kulturbereich!“ klar Stellung bezieht. Auch andere Beiträge wie ein Text des israelischen Soziologen Natan Sznaider oder ein Interview mit Josef Schuster, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland zeigen, dass der Kulturrat das Thema angemessen aufgreift.
Spannend ist ebenfalls ein Gespräch mit den Documenta-Kuratoren des indonesischen Kollektivs Ruangrupa. Neben den mittlerweile bekannten Standardaussagen über Kernen und Offenheit beschreibt die Gruppe ihr Verhältnis zur antisemitischen Boykottkampagne BDS und spielen sie zugleich herunter: „Auch innerhalb von Ruangrupa haben wir unterschiedliche Haltungen zu BDS. Diejenigen die BDS in unserem Umfeld unterstützen, tun dies als gewaltfreies Mittel des Widerstands und der Solidarität. Es ist ein Boykott von Institutionen eines Staates, nicht von Menschen.“ Das ist nicht die Wahrheit. BDS geht weit über den Boykott von Institutionen des Staates Israel hinaus. Musiker wie Nick Cave, die in Israel auftreten, werden unter Druck gesetzt. Waren die in Israel produziert werden, sollen ebenso boykottiert werden wie Unternehmen, die in dem Land geschäftlich aktiv sind. Die israelischen Psychologin Shifra Sagy wurde von einer Konferenz in Südafrika ausgeladen. Die Liste der Beispiele ließe sich beliebig fortsetzen.
Ruangrupa inszeniert sich gerne als etwas unbedarft und weltfremd, was man global erfolgreichen Künstler nicht abnehmen sollte. Es ist nicht glaubhaft, wenn sie BDS verharmlosen.
Hören wir uns doch mal an, was Nick Cave zu BDS sagt:
Im Ruhrpilot von heute 29.08.22 findet man: Debatte: Documenta-Kuratoren machen sich und Deutschland Vorwürfe…Welt, dieser beschäftigt sich auch ausführlich mit den „Ausreden“ von Ruangrupa.
Das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa „…Die documenta ist dagegen fast eine Staatsangelegenheit. Diese Größenordnung hätte uns früher klar sein müssen“, sagten die Ruangrupa-Mitglieder Reza Afisina und Farid Rakun …“
Dem Kollektiv Ruangrupa war also nicht bewusst, was die documenta ist, sie hat aber die künstlicher Leitung übernommen, ohne zu wissen, was dies ist (vielleicht auch noch wo)!
Bizarr!
2019 gab es u.a. einen Artikel in der Faz (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/kuenstlerkollektiv-ruangrupa-stellt-in-jakarta-documentaplaene-vor-16276545.html) ,
der kritisch hinterfragte, warum „…vielen Kunstkollektiven des Landes fast immer einen, zwei oder drei Männer, die das Sagen haben; so auch bei ruangrupa..“, warum generell „Religion“ (d.h. Eher wohl der Islam) mit seinen Stigmata gegenüber Frauen, LGBTs, anderen Religionen und sonstigen Minderheiten nicht erwähnt wird, ABER die Vision der documenta war „.. Politik und Visionen einer besseren Gesellschaft…“
„…„Für uns kamen die ersten Antisemitismus-Vorwürfe im Januar unerwartet. Wir hätten nie gedacht, dass es so eskalieren würde“, erläuterten die beiden in dem Interview. Als sich Politik und Medien einschalteten, sei „eine neue Dynamik“ entstanden. „Daraus haben wir gelernt, dass wir besser erklären müssen, was wir machen.“…“
„…Es gebe auch kulturelle Missverständnisse, sagten Afisina und Rakun. In Indonesien habe lange der Zugang zu Informationen von außerhalb gefehlt. „Manche nennen uns deshalb naiv, ignorant oder unsensibel, aber wir haben unsere eigenen Traumata aufzuarbeiten“, sagte Afisina. …“
2019 wurde schon bei der Faz der Findungsprozess dargestellt und das auch von der ehemaligen neuen Generaldirektorin Sabine Schormann Fragen nicht beantwortet wurden; warum ruangrupa?
Gerade bei Antisemitismusvorwürfen kommen wechselweise Ausreden wie eben; kulturell bedingt und hier eben mit dem Zusatz, dass es an Informationen fehlte. NUR woher kommt dann der Zugang bzw. die Verbindung mit dem BDS? Dazu wird dann weiter erklärt vom Kollektiv, dass man dazu unterschiedliche Auffassungen hat, was m.E. den angeblichen Mangel an Informationen widerlegt. Es erklärt auch weiter nicht, warum kein einziger jüdischer geschweige israelischer Künstler vertreten ist.
Traumata, die haben nun einmal andere Länder, Personen auch und besonders Israel. Die Militärdiktatur in Indonesien dauerte von 1967- 1997 und diese wird dann wie aufgearbeitet mit „Hakennasenjuden“?
Israel ist geprägt durch seine „Traumata“, die sowohl aus der Shoah resultiert, wovon ruangrupa wohl auch noch nie etwas gehört hat oder sich informieren konnte, als auch den Kriegen und den Vernichtungswillen diverser islamischer Staaten wie Indonesien.
Traumata, ein Wort, dass nun gerne von Muslimen als Alibi verwendet wird, wenn „Hakennasenjuden“ auftauchen, die übrigens in dieser Form Stereotypen aus Europa sind.
Schaut man sich Werke von Shoah-Überlebten an, dann unterschieden sich diese vehement von den bei der documenta 15 dargestellten Werken.
Traumata, die Ausrede schlechtin für fehlende Einsicht u.a. von Antisemitismus.
Vorteil für ruangrupa ist wohl, dass man antisemitische Werke bei der weltweit bedeutendste Ausstellung für zeitgenössische Kunst relativ problemlos darbieten kann, bekommt es großzügig finanziert und nichts passiert. Bei den Mohammed-Karikaturen oder Rusdies „Satanischen Versen“ starben/sterben Menschen und es kam/kommt zu Unruhen.
Das „junge Winnetou-Buch“ wird vom Markt genommen und die documenta 15 ist geöffnet!
Die gehätschelte Künstlergang Ruangrupa aus Indonesien weiß ganz genau, welche Tasten anzuschlagen sind, um hierzulande Gehör zu finden: „auch wir haben unterschiedliche Meinungen zu BDS“, „gewaltfreies Mittel des Widerstandes“, und „es ist ein Boykott von Institutionen eines Staates, nicht von Menschen“.
Pluralismus, Gewaltfreiheit, menschenfreundlicher Boykott – wer kann da schon was dagegen haben? So glauben sie, besser mit ihren Lügen und ihrer Augenwischerei durchzukommen.
Was sie (und BDS) jedoch wirklich anstreben, ist der Zusammenbruch Israels und damit die Wiederherstellung der jahrhundertelangen völligen Rechtlosigkeit von Juden in der islamischen Welt. Juden sollen wieder auf Gedeih und Verderb arabischen Pogromen, sowie der Lust und den Launen einer feindseligen muslimischen Mehrheit ausgesetzt sein, die nicht einmal im Traum daran denkt, ihnen – jenseits von einem möglichen Dhimmi-Status – auch nur die geringsten Rechte einzuräumen. Dieser elementare Beweggrund liefert die Basis für den sogenannten Nahostkonflikt und ist der eigentliche Grund dafür, warum sich dort so wenig bewegt.
Statt sich mit den Menschenrechten ihres Herkunftslandes und mit dessen Kolonialismus (Osttimor) auseinanderzusetzen oder gegen das dortige autoritäre islamische Regime zu opponieren (so wird z.B. eine Abtreibung in Indonesien mit einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren geahndet), beschäftigen sich die indonesischen Hasskünstler lieber mit dem globalen Jackpot, für den sie bequemen und sicheren Beifall einheimsen können: der Befeuerung des Hasses auf Israel.
Das Gegenteil der documenta 15; die 59. Biennale in Venedig.
Gegenteil II ist, dass die Biennale durch eine Mehrheit von Frauen und nicht binären Künstlern und damit ein bewusstes Überdenken der zentralen Stellung von Männern auch in der Kunst widerspiegelt.
Es existiert der Israel Pavillon, zudem sind israelische als auch jüdische Künstlerinnen vertreten.
Die documenta 15 zeigt dank des „Künstlerkollektivs“ ruangrupa, was man unter „hierarchiefrei“ sowie Kooperation und nachhaltiger Entwicklung versteht.
Traumata und wie man damit umgeht bzw. künstlerisch verarbeitet, kann man u.a. bei Karla Grosch sehen.
„Statt sich mit den Menschenrechten ihres Herkunftslandes und mit dessen Kolonialismus (Osttimor) auseinanderzusetzen oder gegen das dortige autoritäre islamische Regime zu opponieren (so wird z.B. eine Abtreibung in Indonesien mit einer Gefängnisstrafe von zehn Jahren geahndet), beschäftigen sich die indonesischen Hasskünstler lieber mit dem globalen Jackpot, für den sie bequemen und sicheren Beifall einheimsen können: der Befeuerung des Hasses auf Israel.“
Bleibt noch zu ergänzen. nicht zu wenig beklatscht von einem erheblichen Teil der westeuropäischen Intelligenzia, das Palestinänsertuch trug man ja immer mit Stolz … auf was auch immer
Aus dem Ruhrpilot dazu …Debatte: Alles ein Plan des Mossad!…FAZ https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2022-08-31/a17719684353b2c705c0c9e7d72528e4/?GEPC=s74&fbclid=IwAR3XC-qn4DyaWTdxh6X5wUGvm-x6jEQEQZFI3hHB7KmulZJEJTHSdTpWVck
Ein wirklich guter Artikel über die documenta 15 mit Meron Mendel und Julia Alfandari , liegt wohl auch daran, dass Mendel mal ohne Ehefrau befragt wurde…
Es beschreibt auch noch einmal deutlich, wie ich auch schon schrieb, dass die Ausreden von ruangrupa, dass sie keine Erfahrungen mit Antisemitismus haben nichts als eine Lüge ist und schlimmer noch, sie lassen nur ihre Deutung was antisemitisch ist, zu!
Sie; ruangrupa wollen lernen… also man übergibt einem Kollektiv die Leitung einer Weltausstellung, die noch Lernende sind und zudem, was sie wissen, d.h. ihre eigenen kruden Vorstellungen ist die letzte Erkenntnis.
Fakt ist, auch die ehemalige Geschäftsführerin sollte finanziell Schadenersatz leisten. Jeder, der so einen Dreck produziert, der muss dafür auch grade stehen. Ihre Vergütung war auch nicht so „schmal“!