Die rechtspopulistische Bürgerliste pro-koeln setzt auf Wachstum: Mit Pro-NRW soll der Sprung in den Landtag gelingen. Schon bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr sollen weitere lokale Ableger in die Räte einziehen. Um die Internetadressen ist ein Wettlauf entbrannt.
Bild: Logo von pro-Köln
Markus Beisicht, der Vorsitzende von pro-Köln und pro-NRW ist empört: „Was sich derzeit im Ruhrgebiet abspielt, ist abstrus und auch teilweise kriminell. Jahrzehntelang erfolglose extremistische Trittbrettfahrer aus dem Ghetto versuchen sich, ohne hierzu auch nur ansatzweise legitimiert zu sein, eines erfolgreichen Politikmodels zu bedienen. In Bochum hat es bereits mehre pro-NRW-Veranstaltungen gegeben. Die Gründung eines Kreisverbandes steht unmittelbar bevor. Die Gründung extremistischer Plagiate – in wessen Auftrage auch immer – wird hieran nichts ändern. Abgerechnet wird am 7. Juni 2009, dem Tag der nordrhein-westfälischen Kommunalwahl,“ so Beisicht, ein ehemaliges Mitglied der Republikaner und der Deutschen Liga für Volk und Heimat, in einer Erklärung. Was war geschehen? In den vergangenen Wochen wurden aus dem Umfeld der NPD die Internetseiten pro-wattenscheid.de und pro-bochum.de angemeldet. Die Adresse der jeweils Verantwortlichen ist in beiden Fällen mit der der NPD-Zentrale in Wattenscheid identisch. Beisichts Aufregung ist verständlich, versucht er doch seit Jahren, pro-köln und pro-nrw am rechten demokratischen Rad zu platzieren und von allem fern zu halten, was nach Rechtsradikalismus aussieht. So klagte pro Köln 2005 gegen das NRW-Innenministerium, um die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht und die Verdächtigung als rechtsextrem zu tilgen, unterlag jedoch vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf. Beisicht, gerade beruflich als Anwalt von Sebastian Vogt, einem NPD-Kandidaten bei den letzten Bochumer Kommunalwahlen, vor dem Bochumer Landgericht aktiv, hat noch mehr Gründe zur Aufregung: In Herne und Bottrop haben sich Republikaner-Funktionäre entsprechende pro-Seiten schon einmal gesichert – und auch Gegner der Rechten sind beim Domainwettlauf aktiv: SPD, CDU und Die Linke haben sich pro-xxx Domainnamen reserviert.
Also im Vereinsregister von Münster steht schon „Pro-Münster“. Vereinsziel ist der Kampf gegen Rassismus und populistische Rechtsextreme oder so…
Das Pro-Köln mit ihren Ablegern sich die URL?s Pro-XX bemächtigen, war uns klar. Aus diesem Grunde hatte Pro-Herten, auch mit Hilfe der Pressestelle im Hertener, die Rathäuser daraufhin aufmerksam gemacht und empfohlen, sich die jeweiligen Internetadressen zu sichern. Leider in fast allen Fällen ein fruchtloses Unterfangen. Wie sagte doch schon Michail Gorbatschow: ?Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben?.
Ja, pro Münster gibt es schon: „antifaschistisch – multikulturell – integrativ“
https://www.pro-muenster.info/