Entsprechende Gerüchte gab es ja schon seit Wochen, sogar seit Monaten. Nun ist es tatsächlich amtlich: Mario Götze kehrt zur neuen Saison aus München zum BVB zurück, wo er ja bereits bis zum Sommer 2013 aktiv war. Dies bestätigte jetzt auch die Borussia ganz aktuell.
Bereits am Mittwochabend war die Sache allerdings mehr oder weniger klar, als Bayern-Boss Rummenigge den bevorstehenden Abgang im Umfeld des Testspiels Bayern München vs. Manchester City (1:0) ankündigte. Auch aus dem Dortmunder Umfeld waren danach durchaus optimistische Aussagen zu hören, auch wenn Michael Zorc beim Abflug der Mannschaft zum Trainingslager nach China die Sache so noch nicht bestätigen mochte. Nun ist es dann aber auch offiziell kein Gerücht mehr.
Die Ablösesumme für den 24-Jährigen, der in Dortmund zukünftig angeblich ein Jahresgehalt von rund 8 Mio. Euro kassieren wird, soll wohl, je nach Quelle, zwischen 22 und 28 Mio. Euro liegen. Im Jahre 2013 war der Mittelfeldspieler noch für 37 Mio. Euro an die Isar gewechselt.
Der BVB vermeldete dazu nun:
„Der achtmalige Deutsche Meister Borussia Dortmund hat Fußball-Nationalspieler Mario Götze (24) verpflichtet. In Götze, der am 13. Juli 2014 das deutsche Siegtor im WM-Finale gegen Argentinien erzielt hat, kehrt ein Eigengewächs nach drei Jahren beim FC Bayern München in seine Heimat zurück. Vorbehaltlich der noch zu absolvierenden medizinischen Untersuchung wird der Offensivakteur beim BVB einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 unterschreiben und Anfang August das Training aufnehmen.
„Ich freue mich persönlich sehr, dass Mario sich für Borussia Dortmund entschieden hat. Ich habe seit seinem Weggang im Jahr 2013 immer gehofft, dass er eines Tages zu uns zurückkehren wird“, sagt Borussia Dortmunds Vorsitzender der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke. BVB-Sportdirektor Michael Zorc betont, dass „Mario ein Dortmunder, einer der stärksten kreativen Mittelfeldspieler in Europa und erst 24 Jahre alt“ ist. Zorc fügt hinzu: „Er hatte mehrere Wechsel-Optionen und hat sich bewusst für den sicher nicht leichten Weg entschieden, zu seinem Heimatklub zurückzukehren.“
Götze, in der Offensive vielseitig einsetzbar, hat in seiner noch jungen Laufbahn bereits fünf deutsche Meistertitel und drei Pokalsiege gefeiert. Höhepunkt seiner bisherigen Karriere: Am 13. Juli 2014 erzielte er in der Verlängerung des WM-Endspiels gegen Argentinien im Maracana-Stadion von Rio de Janeiro das Siegtor zum 1:0. In 56 Partien für die DFB-Elf traf Götze insgesamt 17 Mal. Bei seinem Debüt im November 2010 war der Dortmunder jüngster deutscher Nationalspieler seit Uwe Seeler.
Auch seine persönlichen Bilanzen in den Klubwettbewerben beeindrucken: 44 Tore und 55 Vorlagen sammelte Götze in 156 Bundesligaspielen, von denen er die Mehrzahl (83) für Borussia Dortmund bestritt. In der UEFA Champions League stand der dribbelstarke Profi 43 Mal auf dem Rasen, erzielte 11 Tore selbst und bereitete weitere 15 vor.
„Als ich 2013 vom BVB zum FC Bayern gewechselt bin“, sagt Mario Götze, „war das eine bewusste Entscheidung, hinter der ich mich heute nicht verstecken will. Drei Jahre später und mit inzwischen 24 Jahren, blicke ich mit anderen Augen auf meinen damaligen Entschluss. Ich kann gut verstehen, dass viele Fans meine Entscheidung nicht nachvollziehen konnten. Ich würde sie so heute auch nicht mehr treffen! Wenn ich nun in meine Heimat zurückkehre, möchte ich versuchen, alle Menschen – gerade auch die, die mich nicht mit offenen Armen empfangen – durch Leistung zu überzeugen. Es ist mein Ziel, wieder meinen besten Fußball zu spielen. Für uns alle, den Klub und die BVB-Fans.“
„Mein Dank geht an dieser Stelle ausdrücklich auch an Bayern Münchens Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge“, sagt Hans-Joachim Watzke: „Wir haben mit den Bayern in dieser Transferperiode drei Wechsel ausgehandelt. All unsere Gespräche waren von großer Seriosität und gegenseitigem Vertrauen geprägt.““
Wenn man die Leistung von Götze bei der EM gesehen hat, ist das definitiv ein Fehlkauf.
Von der Ohrfeige für die BVB-Fans ganz zu schweigen….
@Yilmaz: Da bin ich mir nicht sicher. Götze ist zweifelsohne sehr sensibel. Wenn er beim BVB wieder mehr Selbstbewusstsein aufbauen kann, einen guten Saisonstart hinlegen kann, dann hat der Transfer durchaus Potential. Denn dass er grundsätzlich ein toller Kicker ist, daran gibt es ja keine ernsthaften Zweifel. Viel wird wohl davon abhängen wie er mit Tuchel klarkommt. Wenn der ihn 'hegt und pflegt', dann traue ich ihm durchaus eine sehr gute Zeit in Dortmund zu. Das wird sicherlich spannend. Kann klappen, muss aber nicht…
Ich wünsche Götze und dem BVB, daß die Rückkehr zu einer Erfolgsstory wird.
Das ist kein Widerspruch zu den hier mehrfach geäußerten Vorbehalten meinerseits gegenüber der Person Götze und zu meinem kritischen Hinterfragen der von mir derzeit wahrgenommenen fußballerischen Qualitäten Götzes. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
@Walter: Wenn man so will, dann hat der BVB mit den Bayern ziemlich genau Hummels gegen Rode und Götze getauscht. Insgesamt für den BVB kein so schlechter Deal, wie ich finde, wenn alle drei bei ihren neuen Teams denn auch ihre Form finden/behalten. Zumindest kann man da aus Dortmunder Sicht nicht meckern, wenn man einmal vorraussetzt, dass Hummels ja weg wollte.
Was Tuchel mit Götze wohl vorhat, beschreibt er ja heute durch die Blume: ""Ich wünsche mir, Mario öfter lachen zu sehen". Also gibt es für MG die gleiche "Spezialbehandlung" im psychischen Bereich, die auch Miki geholfen hat, sein dickes Tief zu überwinden – Streicheleinheiten und Aufbau des Selbstbewusstseins. Und als designierter Mkhitaryan-Nachfolger ist MG dafür bei Tuchel in den besten Händen, also lasst uns auf ein runderneuertes BvB-Team mit neuen Glanzlichtern setzen! Schürrle (auch ein Kandidat für Tuchels gute Heilerhändchen) wird wohl heute folgen;-)
@Yilmaz: Wenn man die Leistung bei dieser EM als Maßstab für die Leistunsgfähigkeit in einem der besten Vereine Europas ansetzen will, könnte das stimmen. Aber dass dieser Vergleich zigfach hinkt, zeigen ja andere "Superstars" wie Zlatan, Rooney, Lewandowski, Xhaka, Müller und wie sie alle heißen. Glaube nicht, dass diese "EM-Graupen" jetzt von ihren Heimatvereinen entlassen oder in die B-Elf gesteckt werden.
Man sollte dabei allerdings auch bedenken, dass Götze keinen Spiel-Rhythmus haben kann, da er in den letzten Monaten bei den Bayern ja kaum gespielt hat. Das war ja auch schon ein Grund, warum man seine Nominierung für die EM hinterfragt hatte. Ein Spieler der nicht regelmäßig in der Startelf im Club steht, der dürfte meiner Meinung nach auch nicht für die Nationalmannschaft auflaufen. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Habe so eben bei Spiegelonline einen Bericht zum Götze-Wechsel von Daniel Raecke gelesen.
Tenor:
"Einziger Gewinner dieses Deals ist der FC Bayern.
Götze hat sich für ein "bequemes Fußballerdasein" in seiner alten Heimat Dortmund entschieden, statt eine Herausforderung zu suchen, z.B. in England.
Und "irgend wie" ist das Managment des BVB ohnehin dem des FCB nicht ebenbürtig, weil….."
Liege ich daneben, wenn ich diesen Daniel Raecke ein engagiertes journalistsches Sprachrohrt des FCB nenne, bei dem selbst das Bemühen um Objektivität fehlt? Oder ist er ganz generell nichts weiter als einer unter den journalistischen Gegner des BVB, denen es deshalb nicht möglich ist, einigermaßen objektiv zu berichten, zu kommentieren, wenn es um den BVB geht?
@Walter: Der ganz überwiegende Teil des Tenors auf den Wechsel ist allerdings positiv, Walter. Da fällt die Meinung von SPON schon etwas aus dem Rahmen.
Robin,
jetzt ist auch Schürle da!
In Gedanken konstruiere ich schon in immer neuen Varianten die " neue Startelf" des BVB -reizvoll, aber nicht so einfach, weil erfreulicherweise einige Varianten möglich sind.
Ich denke, wir BVBer haben lange nicht mehr mit soviel Spannungen auf die neue Spielzeit und "den neuen BVB" gewartet wie jetzt. Und ich bin dabei durchaus optimistisch gestimmt. Das kann damit zu tun haben, daß ich relativ bescheidene Ziele formuliert habe – Plätze 2-4 in der Bundesliga, Halbfinale im DFB-Pokal, Weiterkommen in der Champ.lig nach der Vorrunde.