Dortmund: Demo wegen Austritts der Türkei aus der Istanbul Konvention

Recep Tayyip Erdogan Foto: ArtemAugust Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die Frauen in ganz Europa sind entsetzt: Die Türkei bzw. Erdoğan stimmt seine konservativen-religiösen Kräfte milde und verlässt per Dekret die internationale Istanbul-Konvention  gegen Gewalt an Frauen. Die Istanbul-Konvention, dessen offizieller Name das „Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ ist, verpflichtet die Unterzeichnerstaaten zum Schutz von Frauen vor allen Arten von Gewalt, zur Verhinderung von Diskriminierung und zur Gewährleistung von Gleichstellung durch Ermächtigung von Frauen. Erdoğan legt jetzt alles in die Hände der eigenen Bräuche und Traditionen. Gülizar Genc vom Migrantinnen Verein Dortmund, betont: „Was diese Bräuche für Frauen bedeuten, ist eindeutig: Gewalt gegen Frauen ist in der Türkei in verbreitetes Problem.“ Allein im letzten Jahr starben in der Türkei nach offiziellen Angaben über 300 Frauen durch die Hand ihrer Männer. Heike Wulf, Literaturpädagogin, weist darauf hin, dass „die Dunkelziffer der Femizide, die auch mal als Selbstmord getarnt werden, weitaus höher ist“. Die Rechte von Frauen sind ein fundamentales Element der Menschenrechte, des Friedens, der Sicherheit und Gleichberechtigung. Aber die regierenden Kräfte in der Türkei wollen davon nichts wissen. „Statt auf Weiterentwicklung zielt die Türkei auf Rückschritt.“, resümiert Simone Kleinert von der Terre des Femmes Städtegruppe Dortmund.

Die Frauen  der Aktionsgruppe gegen Gewalt an Frauen fordern die türkische Regierung als Unterzeichnerin der Istanbul Konvention dazu auf, ihren Verpflichtungen zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen nachzukommen. Während sich die Türkei von einer Konvention zum Schutz der Frauen zurückzieht, werden Frauen getötet, werden Frauen gefoltert und die Morde werden gedeckt. Wir solidarisieren uns mit den Frauen in der Türkei und der ganzen Welt.

Als Zeichen der Solidarität  wollen sie mit 31 Paar Schuhe und Totenkerze an die Frauen, die alleine im März 2021 Opfer eines Femizides in der Türkei wurden, gedenken.

Am Platz der Deutschen Einheit/Hauptbahnhof Dortmund am Mittwoch, dem 31.03.2021, zwischen 17.00 und 18.00 Uhr

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thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

Sollten wir in Sachen Femizide nicht besser vor der eigenen Tür kehren? Siehe vorletzten oder vor vorletzten Spiegel(Print).
P.S. Ich bin kein Freund von Erdowahn!!

Ratze
Ratze
3 Jahre zuvor

Ganz ehrlich.Die Türken haben generell ein Problem mit Gewalt.Das sieht man ganz eindeutig seit die AKP an der Macht ist.Ich befürchte das wird nicht gut enden für die Türkei insgesamt.Ich halte die Türkei mit dieser Regierungsform b cht für Zukunftsfähig.Irgebdwann wird dieses Land so aussehen wie Syrien heute.

Reginald
Reginald
3 Jahre zuvor

Die Frauen in der Türkei die die AKP gewählt haben werden es schon bald bitter bereuen.Sie werden all Ihrer Rechte beraubt werden wie im Iran.Eines Tages werden Sie bittere Tränen weinen warum Sie diesen AKP Terroristen Ihre Stimmen gegeben haben.

Eberhard K.
Eberhard K.
3 Jahre zuvor

#3 Ist die akp erst jetzt frauenfeindlich?

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

@Reginald Der Islam ist als Religion auf die Benachteiligung von Frauen angelegt-so wie die katholische Kirche und die von ihr vertretene Form des Christentums. Warum also sollten nun Frauen, die islamös erzogen wurden, in großer Zahl als AKP-Wählerinnen "desertieren?"

Woflram Obermanns
Woflram Obermanns
3 Jahre zuvor

Hier sind ja Experten am Start.
Die AKP hat gestützt auf die Hizmet, einer religiös konservativen Bildungsbewegung, die Bildungsmöglichkeiten für Mädchen und Frauen drastisch verbessert und z.,B. auch den Kreis derer, die Witwenrenten beziehen können, erheblich erweitert.
Nachdem dieser religiöse Mittelstand aus den Ämtern gejagt wurde, versinkt die AKP in hinterwäldlerischer Korruptivität.

Heiliger Bimm Bamm
Heiliger Bimm Bamm
3 Jahre zuvor

"@Reginald Der Islam ist als Religion auf die Benachteiligung von Frauen angelegt-so wie die katholische Kirche und die von ihr vertretene Form des Christentums."

Weil die katholische Kirche wie der Islam auf die Benachteiligung von Frauen angelegt ist
– werden katholische Frauen auch gesteinigt wenn sie Ehebruch begehen
– gibt es innerhalb der katholischen Kirche regelmäßig Fälle von Genitalverstümmelungen
– dackeln katholische Frauen hin und wieder in gebürendem Abstand hinter ihren Männern her, ihr Haar verbergend, teilweise sogar ihrkomplettes Antlitz, bekleidet mit einem briekastenartigen Sack mit Schlitz, damit fremde Männer denken: Schau mal, ein Briefkasten aus Stoff, gut, dass der so unerotisch ist, ich wüßte sonst nicht, was mit mir passiert und das würde die Sache natürlich noch viel schlimmer machen.
Aber das Schlimmste:
Katholische Frauen, die kein Bock mehr auf diesen religiösen Quark haben, können noch nicht einmal aus der Kirche austreten, weil auf Aposie bei den Katholiken die Todesstrafe steht.
O.K, vielleicht nicht hier bei uns in NRW. Aber sicherlich da, wo der Katholizismus Staatsreligion ist, also vielleicht in Bayern, oder so…

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

#7 Ach Gottchen, da ärgert sich aber einer. Ändert aber nix an der Tatsache, dass die Frauen in der katholischen Kirche benachteiligt sind.

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