Der BVB hat die ‚bösen Geister‘, welche sich nach dem dramatischen Aus in der Europa League gegen den FC Liverpool zuletzt so hartnäckig rund um die Schwarzgelben zu versammeln schienen, erst einmal wieder erfolgreich vertrieben. Nach dem gestrigen 3:0 (1:0)-Erfolg in der Hauptstadt gegen die Hertha aus Berlin, und dem damit verbundenen erfolgreichen Einzug in das DFB-Pokalfinale 2016, hat der BVB nun tatsächlich auch wieder etwas wirklich ‚Schönes‘ erreicht, auf das er sich in dieser Saison noch freuen darf. Die frische Wunde aus Liverpool ist damit zwar noch nicht wieder verheilt, aber sicherlich doch nun endgültig auf dem Wege der Besserung.
Wer von den Leistungsträgern verlängert seinen Vertrag in Dortmund, wer geht vielleicht im Sommer. Steht der BVB gar kurz vor einen ‚Auseinanderbrechen‘, vor einem dramatischen ‚Ausverkauf‘? Droht dem BVB auf den letzten ‚Metern‘ der Saison nun ein gänzlich enttäuschendes Fazit? All diese Negativschlagzeilen und Diskussionen der letzten Tage sind nun erst einmal wieder erfolgreich verdrängt worden. Nach einer konzentrierten, wenn auch nicht wirklich glänzenden Leistung gestern, hat der BVB zum Abschluss der laufenden Saison, am 21. Mai ganz konkret, nun also tatsächlich die gewünschte Titelchance gewahrt, kann so nun auch frisch beschwingt noch in den letzten Monat der Bundesliga-Saison 2015/16 gehen.
Es war ja schon bemerkenswert zu beobachten, wie bedrohlich plötzlich die diversen denkbaren Krisendiskussionen am Horizont vor dem DFB-Pokal-Halbfinale der Dortmunder aufzuziehen schienen. Die öffentliche Stimmung in Dortmund war plötzlich für einige Tage zuletzt sogar so negativ geprägt, dass selbst BVB-Coach Thomas Tuchel sich auf der Pressekonferenz vor dem Ausflug in die Hauptstadt persönlich genötigt sah öffentlich seinen Wiederstand gegen diese scheinbar leichtfertige Entwertung der Leistungen seiner Mannschaft in den letzten Monaten unter seiner Regie ganz deutlich zu artikulieren.
Hätte der BVB tatsächlich nur eine enttäuschende Saison gespielt gehabt, wenn er gestern ausgeschieden wäre?
Die Meinungen darüber gingen selbst im Lager der Dortmunder offenbar auseinander. Während Thomas Tuchel selbst sich gegen diese seiner Meinung nach drohende schleichende Entwertung der gezeigten Saisonleistung entschieden wehrte, räumte Kapitän Mats Hummels gestern nach dem Spiel durchaus ein, dass die Saison des BVB für ihn von einer Top-Saison zu einer enttäuschenden Runde geworden wäre, wenn der BVB, nach dem spektakulären Europa League-Aus in der Vorwoche, auch das zweite angestrebte Finale, das von Berlin, gestern sportlich nicht erreicht hätte.
Wie dem auch sei, nun hat die Borussia bereits im April die Vizemeisterschaft und das DFB-Pokalfinale sicher. Zwei der drei ausgegebenen Saisonziele wurden damit erreicht. Pokalfinale und Champions League-Qualifikation konnten schon fix verbucht werden. Hätte man das vor der Saison so prognostiziert, es wäre wohl ein durchaus ambitionierter und recht mutiger Tipp gewesen.
Spätestens jetzt also dürften alle Schwarzgelben relativ entspannt in die letzten fünf Pflichtspiele des Fußballjahres gehen. Vier Ligaspiele (daheim noch gegen Wolfsburg und Köln, auswärts in Stuttgart und Frankfurt) kann der BVB nun dazu nutzen die Form und die Laune weiterhin oben zu halten, um dann Mitte Mai gegen den favorisierten FC Bayern seine in einem Finalspiel immer vorhandene realistische Chance auf den ‚Pott‘ mit aller Macht zu wahrzunehmen.
Es wird dann übrigens bereits das vierte Aufeinandertreffen der beiden großen Konkurrenten beim Cupfinale in Berlin seit dem Jahre 2008 werden. Keine andere Finalpartie gab es in der Geschichte des Wettbewerbs häufiger als München gegen den Dortmund. Nach Bayern-Siegen in den Jahren 2008 und 2014, einem Dortmunder Erfolg im Jahre 2012, wäre nun eigentlich wieder der Double-Sieger aus dem Jahre 2012 an der Reihe. Aber was heißt das schon?
Zumindest hat es der BVB nun ganz nebenbei tatsächlich auch noch in der eigenen Hand die Triple-Träume von Pep Guardiola & Co. zu zerstören. Und wenn die Bayern dieses dann letztendlich tatsächlich doch erreichen sollten, dann hätten sie den BVB eben nicht nur in der Meisterschaft, sondern dann eben auch in Pokal direkt bezwungen, und somit den aktuell wohl härtesten nationalen Konkurrenten besiegt. Kann es somit aktuell ein würdigeres Pokalfinale geben? Ich denke nicht.
Freuen wir uns also alle auf ein weiteres großes Fußballfest im Mai 2016 in Berlin!
Robin,
ja, ich freue mich auch auf den 21.5.., auch in dem Bewußtsein, daß es keine Selbstverständlcihkeit ist, daß "unser" BVB nunmehr zum dritten Male hintereinander das Pokalendspiel erreicht hat.. Zu hoffen bleibt, daß das Spiel am 21. den hohen Erwartungen der Fußball-Fans gereccht werden kann, dh. eben auch, daß "unser" BVB ein großes Spiel zeigen wird.
Ein Sieg gegen den FCB wäre selbstverständlich 'was ganz Besonderes, wenn er im Pokalfinale gelingen würde, aber Favorit für den Pokalsieg ist für mich der FCB.
Und was machen wir BVB-Fans bis dahin, bis zum 21.5.?
1.
Ganz entspannt darf ich die letzten Vier-Fußballwochenenden in der Bundesliga genießen. Wann konnten wir BVBer das schon 'mal tun? Wunderbar!
Wer steigt ab, wer kommt neben dem FCB und dem BVB in die Champ.lig, wer kommt in die Euro-Lig? Wo "landet" die Konkurrenz aus der Nachbarschaft? Wer sich solche Fragen stellen darf, ohne unmittelbare Betroffenheit, der kann doch gelassen, lässig auf die Saison zurückschauen und die letzten 4 Spieltage "leicht und locker" erleben. Auch dafür Dank an Trainer und Spieler unseres BVB.
2.
Athl.Madrid versus FCB!!
Ich bin mir sicher, daß der FCB jetzt zum ersten Male auf einen Gegner trifft, der ihn mehr als alle anderen in der Spielzeit 2o15/2o16 fordern wird. Es wird spannend. Ich werde nicht gelassen zuschauen, sondern angespannt und engagiert -als Gegner des FCB und Madrid-Fan (jedenfalls in diesem Spiel.)
3.
Und dann können wir "leicht und locker" bis zum 21. 5. so nebenbei weiterhin nachdenken über
"die Saison 2o16/2o17"" konkret bezogen auf den BVB.
Auch ohne Gündogan und Hummels werden wir mit dem BVB wieder ein Spitzenteam in der Bundesliga erleben. Es gibt ja Gerüchte über Neuverpflichtungen, die mich positiv stimmen. Aber selbst wenn keine Neuverpflichtung erfolgen würden, hätte der heutige Kader – ohne Gündogan und Hummels- das Format, in der Spielzeit "oben mitzuspielen", dh.insbesondere 2o16/2o17 wieder einen Champ.lig -Platz zu erreichen. Und was wollen wir mehr?
@Walter: Ich schätze auch, dass uns in den nächsten drei Wochen die Transfergerüchte mehr beschäftigen werden als das sportliche Restprogramm des BVB in der Liga. Kann man zumindest mal ganz entspannt Bundesliga schauen. 🙂
Die Transfergerüchte kommen von den immerdummen Schreiberlingen, und da wissen wir ja das 99% von denen nur ihre Auflage erhöhen wollen und das deren Arbeit meistens nur aus Kopieren und Einfügen besteht…