Der BVB startet mit seinem morgigen Auftritt beim Viertligisten Eintracht Trier in die diesjährige DFB-Pokalrunde. Und in diesen Minuten verlässt das Team um Trainer Thomas Tuchel dann auch schon das heimische Trainingsgelände in Brackel um sich rechtzeitig in Richtung Mosel aufzumachen.
Wer sich nun aber denkt, dass man eine solch verhältnismäßig kurze Reise für einen Bundesligisten doch sicherlich mit dem Bus, oder aber mit dem Zug zurücklegen wird, der sieht sich inzwischen getäuscht. Zumindest beim BVB. Der Deutsche Vizemeister wird die knapp 300 km tatsächlich mit einem Privatflugzeug zurücklegen. Die Strecke von Dortmund zum Zielflughafen in Bitburg mit dem Charterflieger zurücklegen? Vornehm geht offenbar die Welt zu Grunde, wie schon das alte Sprichwort sagt.
Kein gutes Signal, welches der Verein damit setzt. Denn kaum zehn Jahre sind ja vergangen, seit man die Profi-Mannschaft der Schwarzgelben nach den Auswärtsspielen in der Fußball-Bundesliga selbst bei weiteren Fahrten noch regelmäßig im Bus sitzend auf den bundesdeutschen Autobahnen überholen konnte, wenn man sich als Fan selber nach Spielschluss im PKW auf den Heimweg zurück nach Dortmund machte.
Klar, die Zeiten ändern sich. Dem BVB geht es finanziell längst auch wieder besser als in der kritischen Phase vor Jahren, als selbst eine Anreise nach Nürnberg zum Beispiel noch (wohl aus Kostengründen) im Mannschaftsbus durchgeführt wurde. Natürlich mag es sich ja durchaus lohnen für Auswärtsreisen in den entfernten Süden bzw. den weiten Norden der Republik inzwischen wieder auf einen Flieger zurückzugreifen, wenn man es sich denn leisten kann. Aber nach Trier per Privatflieger zu reisen, das ist sicherlich weiteres ‚Wasser auf die Mühlen‘ von Kritikern, welche dem Verein in letzter Zeit ohnehin schon eine größer werdende Distanz zur Basis, zu seinen Fans vorwerfen.
So hatte z.B. ja auch Schalke-Trainer Markus Weinzierl jüngst vor ein paar Tagen erst eine entsprechende Spitze in Richtung BVB gefeuert, als er betonte, dass die Königsblauen ja auch in Sachen Fan-Nähe noch deutlich näher an der Basis (verblieben) seien, als z.B. der BVB, der schon seit Monaten faktisch nur noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert, während man die Schalker Profis aktuell noch sehr häufig frei zugänglich und öffentlich trainieren sehen kann.
Solche Privatfliegeranreisen nach Trier, wie sie von den Dortmundern eben in diesen Minuten durchgezogen wird, die werden einer Imageverbesserung der Schwarzgelben in dieser Richtung sicherlich auch nicht hilfreich sein.
Grundsätzlich schon bedenklich und auch sehr diskutabel, in welchen Sphären sich die Profifußballer des so stolzen Arbeiterclubs aus der Ruhrgebietsstadt sich nun offenbar (wieder) wie selbstverständlich bewegen…
Der Autor hat offenkundig vergessen, dass der BVB am Dienstag den 23.8.2016 schon dass nächste Spiel beim Halleschen FC hat. (Halle a.d. Saale) Somit ist der Flug nach Trier voll und ganz berechtigt. Merke: Bevor man sich der Stimmungsmache hingibt, hier gegen den BVB, sollte man vorher die gesamt Konstellation betrachten. Was offenkundig vom Autor nicht gemacht wurde.
@Kruse: Und warum sollte das Ihrer Meinung nach einen solchen Mini-Flug nach Bitburg in ein anderes Licht setzen? Zumal dann beim Testspiel, wie auch in der Vorwoche in Sandhausen, die Spieler zum Einsatz kommen werden, die nicht in Trier gespielt haben. Und die 'Zeitersparnis' im Vergleich zu einer Anreise mit Bus oder Zug (nach Trier) dürfte auch nur minimal sein, wenn es sie denn überhaupt gibt. Und die Außenwirkung ist und bleibt sehr fragwürdig. Zumal vor den geschilderten Hintergründen (aktuelle Kritik an der zunehmend fehlenden Fannähe). Der Verein betritt da einen sehr schmalen Grad, wie ich finde.
@ Patzwaldt, Zwei Spiele in zwei Tage da hat der Zeitfaktor Priorität, um am Mittwoch 24.8.2016 beim Training wieder fit zu sein. Außerdem ist die Fliegerei heutzutage Standard geworden.
@Kruse: Ich sehe da keine nennenswerte Zeitersparnis. Zumindest nicht für die Trier-Reise. Das sind ja nur rund 250 km Strecke. Die Flughafentransfers und die Ein- und Aussteigezeiten am Flughafen fressen den rechnerischen Zeitvorteil des Flugzeugs bei so kürzen Flügen in der Regel doch wieder völlig auf. Häufig ist da schon ein ICE schneller… Kürzlich selber erst erlebt. Und selbst wenn sie so eine halbe Stunde o.ä. sparen… Keine gute Außenwirkung!
Ich denke, jeder darf selber entscheiden, wie er/sie/es reisen möchte.
Die Distanz zu den Fans ist imO von ganz anderen Faktoren abhängig. Dass die Entwicklung in dieser Hinsicht sehr unerfreulich ist, stimmt allerdings.
Der Verein sollte das Verkehrsmittel nehmen, das er für geeignet hält.
Ich hätte keine Lust auf eine Flugreise, da das Umsteigen etc. eher nervt.
Wenn ich an die aktuellen Terror-Warnungen etc. im Umfeld von Fußballspielen und auch im Umfeld des Liga-Starts denke, kann ich mir gut vorstellen, dass auch die Sicherheit eine Rolle spielt, wenn nicht mehr so viel öffentlich gemacht wird bzw. wenn Strassen gemieden werden.
http://www.ran.de/fussball/bundesliga/news/terrorverdaechtiger-plante-offenbar-anschlag-beim-bundesligastart-113609
Also ich würd mich mit dem Auto nicht wochentags Richtung Saarland aufmachen, wenn ich Stress vermeiden will (ich kenn das beruflich:-(( Und auf die Bahn bzw. deren Pünktlichkeit setze ich seit einigen Monaten und Nervenzusammenbrüchen keinen Pfifferling mehr.
Der schnuckelige Verkehrslandeplatz Bitburg ist nicht dafür berühmt, lange Abfertigungszeiten zu haben, ist über die B51 von Trier aus schnell zu erreichen und hat Nachtflugerlaubnis. Viel bequemer kann man als Profimannschaft innerhalb Deutschlands eigentlich nicht reisen.
Und ehrlich, Robin, dieses "die müssen sich doch genauso wie wir über die Autobahn quälen!!" hab ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr aus Fankreisen vernommen.
Die Anreise erfolgte schon am Sonntag, Klaus. Aber darum geht es ja mir auch nicht im Detail. Die Frage ist doch vielmehr ob es nicht etwas 'abgehoben' wirkt, wenn das Team selbst solche kurzen Reisen schon im Flieger zurücklegt. Frag mal bei 'kleineren' Teams, die reisen fast ausnahmslos per Bus durch die Republik. Der BVB hat das finanziell inzwischen (wieder) nicht mehr nötig. Aber bedenklich finde ich die Entwicklung schon. Das Team wirkt immer distanzierter von großen Teilen der Fans. Kenne ich so eigentlich nur aus dem US-Sport. Aber da sind die Entfernungen für Reisen ja auch fast ausnahmslos viel größer. Vom Arbeiterverein vergangener Tage ist jedenfalls nicht mehr viel übrig. In einigen Teilen sicherlich unvermeidlich, aber man muss sich ja auch nicht gerade an die Spitze dieser Entfremdungswelle setzen. Bayern und S04 trainieren z.B. noch deutlich häufiger öffentlich. Auch bei der Saisoneröffnung fiel der BVB ja nicht gerade durch Volksnähe auf. Auch da lag Schalke vorne. Und das lag nicht nur am Supercupspiel einen Tag später. Der BVB hat auch im Vorjahr keine 'Autogrammbar' mehr eingerichtet dabei. Damals hatte es andere Gründe. Ich glaube, es war ein nahendes Trainingslager o.ä.. Meine Nichte versucht schon über ein Jahr an ein Autogramm zu kommen. Ist aber schwierig, wenn man nicht bei den wenigen Gelegenheiten gegen zig Mitbewerber um die Gunst des jeweiligen Kickers boxen will. Auch eine Folge dieser Distanzierung von den Fans….
Robin, ich möchte jetzt keinen Historikerstreit vorm Zaun brechen, aber sowohl Schulze-Marmeling als auch ich(:-) sehen den BvB eher nicht als klassischen Arbeiterverein. Die Gründerväter waren schon fast alle bessergestellte Hoesch-Angestellte und obwohl Dortmund nach dem Krieg – im Gegensatz zu Gelsenkirchen – lange Zeit eine reine Arbeiterstadt war, galten die Borussen im Ruhrvergleich eher als die hochnäsigen, besserverdienenden Schnösel – was dann später durch den Status als Uni-Stadt noch mit "faules Studentenpack!" erweitert wurde, wie ich selbst erleben "durfte";-) Das mit der Arbeiterstadt hat sich ja nun auch schon seit Jahrzehnten erledigt.
Und PS: Den Autogrammen nachlaufen durfte ich damals auch, wenn ich an meine vergeblichen Benühungen, an die Karte von Manni Burgsmüller zu kommen, zurückdenke;-)
Ich weiß noch, als sich die ersten Fans über einen neuen Zaun beim Training des BVB, der als eine Art Trennlinie zwischen Fans und Spielern fungierte, beschwert haben. Damals, als man noch neben der Strobelallee trainiert hat. Da hätte sich wohl noch niemand vorstellen können, dass man die Spieler heute so gut wie gar nicht mehr beim Training beobachten darf, Klaus. Da hat sich beim BVB schon etwas gehörig verändert in den letzten Jahren….
Ich kann bei dem ganzen Medienrummel in den oberen Ligen gut verstehen, wenn einige Trainer beim Training halt mehr Ruhe haben möchten als andere. Dazu gehören imho auch möglichst ungestörte, möglichst bequeme Reisen im Spiele-Mammutprogramm. Das hat sich natürlich gegenüber früher grundsätzlich verändert. Aber dafür haben wir jetzt auch Fußball fast rund um die Uhr fast 365 Tage pro Jahr in der Glotze. Hätten wir früher laut nach geschrien;-))
Ja, klar. Und auch der generelle Andrang ist deutlich größer geworden. Kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als man beim Spiel auf der Süd auch hätte bequem sitzen können, wenn man gewollt hätte, weil es einfach so leer dort war…. Heutzutage unvorstellbar….
Man kann es auch übertreiben. Die Kritik daran, dass der BVB zum Pokalspiel nach Trier mit dem Charterflieger zurücklegte und nicht mit dem Bus, halte ich für total überzogen. Man kann ja darüber diskutieren, ob die Fannähe an diesem oder jenem Punkt ausreichend ist, aber dieses Thema jetzt hochzuziehen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Mit dem Bus nach Trier braucht man mindestens 4 Stunden, mit dem Flieger ist man in einer halben Stunde in Bitburg und man muss dann auch nicht spät nachts noch mindestens 4 Stunden nach Dortmund unterwegs sein. Apropo Fannähe: Da die Ankunftszeit in Bitburg bekannt war, haben den BVB 250 Fans dort am Flugplatz begeistert empfangen. Wie hier von "kruse" schon angesprochen, kommt hinzu, dass bereits Morgen ein Testspiel stattfindet und da sind auch die Spieler dabei, die heute in Trier sind, aber nicht oder nur als Einwechselspieler mitwirken. Und das Trainerteam, die Physios, der Zeugwart, Arzt usw. sind ja auch heute und Morgen dabei. Logistisch ist das so völlig in Ordnung und richtig. Apropo Image: Laut einer repräsentativen Studie der TU Braunschweig ist der BVB die stärkste und symphatischste Vereinsmarke in Deutschland. Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag der Fachzeitschrift "Capital" hat ergeben, dass der BVB von allen Bundesligaclubs am besten geführt wird. Generell gesehen muss der BVB natürlich den einen oder anderen Kompromiss machen, wenn er sich dauerhaft als europäischer Spitzenclub etablieren will, aber diesen Spagat bekommt er doch akzeptabel hin und die regionale Verankerung wird der BVB doch nie verlieren.
Noch eine kleine Ergänzung zu meinem Kommentar vorher: Dass der BVB mit dem Charterflieger alles richtig machte, zeigt auch eine einfache Rechnung. Es ist ja kein Samstagsspiel, welches um 15.30 Uhr angepfiffen wird, sondern das Spiel beginnt am heutigen Montag-Abend um 20.45 Uhr. Es endet also frühestens um 22.30 Uhr. Mit dem Bus könnte der BVB also frühestens ca. 23 Uhr, eher 23.30, zurückfahren und wäre dann so ca. zwischen 3 Uhr und 4 Uhr früh wieder in Dortmund. Und das, obwohl Morgen schon wieder ein Testspiel stattfindet, bei dem auch Spieler auflaufen werden, die heute dabei sind, aber nicht spielen oder nur eingewechselt werden. Die Trainer, Physios, Zeugwart, Arzt usw. sind ohnehin heute und Morgen dabei. Bei besten Willen, aber der BVB hat doch hier logistisch alles richtig gemacht und braucht mit dem Flieger nur eine halbe Stunde plus Anfahrtszeit, spart also Stunden und kommt nicht erst gegen 4 Uhr morgens nach Hause. Ansonsten verweise ich auf die anderen Argumente, die ich in meinem vorherigen Kommentar schon aufgeführt habe. Die Kritik an dem Charterflug halte ich für nicht gerechtfertigt. Zudem hat die bekannte Ankuftszeit in Bitburg am Flugplatz dazu geführt, dass 250 Fans den BVB begeistert empfangen haben.
Allerdings besteht die Anreise aus weit mehr als der reinen Flugzeit. Hinzu kommen Flughafentransfers und Lade- bzw-. Ein- und Aussteigezeiten. Und meines Wissens hat Dortmund zudem ein Nacht-Landeverbot nach 23 Uhr. Zumindest war das in der Vergangenheit schon häufiger ein Grund der den BVB dann in Paderborn landen ließ, was weitere, nicht unerhebliche Verzögerungen bedeuten würde. Einen großen Zeitvorteil sehe ich daher in einem so kurzen Flug nach Bitburg bzw. Trier noch immer nicht, ehrlich gesagt.
Der Vergleich zum zeitlichen Ablauf zwischen Flug- und Busreise ist ja auch nur ein Zusatzargument zu allen anderen Punkten, die ich aufgeführt habe. Sollte der BVB in Dortmund landen können, wäre das eindeutig ein ganz erheblicher zeitlicher Vorteil gegenüber einer Busreise, mit der der BVB erst gegen 4 Uhr früh zurück wäre. Soweit ich weiß, besteht am Dortmunder Flughafen kein generelles Nachtflugverbot, sondern es kann im Einzelfall eine Nachtfluggenehmigung erteilt werden, vor allem dann, wenn belegbar ist, dass der Flug innerhalb der üblichen Betriebszeiten nicht möglich ist. Und da das Spiel erst frühestens um 22.30 Uhr endet, kann der BVB auch erst in der Zeit danach zurückfliegen. Es wird sich ja noch herausstellen, ob der BVB in Dortmund landen darf oder nicht. Wenn ja, spricht alles für dieses Lösung, wenn nein, spricht deutlich mehr für diese Lösung als dagegen. Und durch den Flug nach Bitburg war ja mehr Fannähe möglich als es bei einer Busfahrt nach Trier der Fall gewesen wäre, denn durch die genau bekannte Ankunftszeit in Bitburg waren 250 Fans dort, die den BVB begeistert empfangen haben. Und soweit ich weiß, sind das für einen solchen Anlass sehr viele. Wie gesagt, ich halte es für völlig übertrieben, dieses Thema derart hochzuziehen.
Warum auch nicht. Soll ja durchaus unterschiedliche Meinungen zu einem Thema geben. 😉
@#16 Lukas N.: Bis Dezember waren am FH Dortmund ausnahmsweise noch Landungen bis 23:30 möglich, aber diese Regelung wurde gerichtlich gekippt und die ursprüngliche Nachtgrenze von 22 Uhr für Starts und Landungen wieder eingeführt. Da der BvB um diese Zeit in Bitburg noch gar nicht abheben kann, wird er auch in DO keine Ausnahmegenemigung für eine verspätete Landung erhalten. Wenn doch, gibt das wieder Riesenärger mit den FH-Gegnern und der BezRegierung in Arnsberg.
@Klaus Lohmann, das stimmt so nicht. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die Betriebsgenehmigung für Flüge nach 22 Uhr nicht aufgehoben. Das heißt, dass Nachtflüge laut Gerichtsurteil zwar nicht mehr generell erlaubt, aber auch nicht generell verboten sind. Oder anders gesagt, nach wie vor ist es möglich, ausnahmsweise und in genehmigten Einzelfällen auch nach 22 Uhr zu starten oder zu landen, vor allem dann, wenn auch nachgewiesen werden kann, dass ein Flug zu den üblichen Betriebszeiten nicht möglich war. Und das war für den BVB ja nicht möglich, weil klar war, dass er bis mindestens 22.30 Uhr spielt. Das alles habe ich aber oben bereits erläutert. Aber egal, ob der BVB jetzt am Ende in Dortmund landen konnte oder nicht, finde ich es aus den genannten Gründen übertrieben, das Thema hochzuziehen und es gibt ja gute Gründe, das logistisch so zu machen. Zudem haben auch die Fans profitiert, weil wegen der konkret bekannten Ankunftszeit am Flugplatz in Bitburg ein Empfang durch die Fans möglich war und 250 Fans waren dann auch da, also sehr viele.
@Lukas N.: Das OVG Münster hat die bis dato geltende Betriebszeitenregelung im Dezember "für rechtswidrig und nicht vollziehbar erklärt" (http://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/01_archiv/2015/54_151203/index.php). Damit ist sie faktisch aufgehoben (= nicht für alle Zeiten verboten), *bis* der FH die in der Begründung aufgeführten Mängel der Zulassung beseitigt.
Die vor und nach dem Urteil gültige Regelung für *begründete* Ausnahmefälle beschreibt der FH selbst so: "Die aktuelle Verspätungsregelung erlaubt Flugzeugen im flugplanmäßigen Verkehr, deren planmäßige Landung gemäß Flugplan bis 22:00 Uhr vorgesehen war, nach vorheriger Genehmigung noch bis 23:00 Uhr zu landen.
Eine Genehmigung durch den Flughafen darf nur erteilt werden, wenn sich die Verspätung nicht schon aus der Flugplangestaltung ergibt." (https://www.dortmund-airport.de/nachbarn/verspaetungen)
"Nicht schon aus der Flugplangestaltung ergibt" heißt nichts anderes (und für die Flugaufsicht letztendlich allein akzeptabel, da es die nicht die Bohne zu interessieren hat, wie spät ein Fußballverein spielt), als dass ein Flug, der erst nach 22 Uhr MESZ starten *kann*, natürlich nicht *planmäßig* vor 22 Uhr in Dortmund landet – es sei denn, Zeitreisen wären wirklich schon möglich. Aber sehr viel wahrscheinlicher und logisch ist wohl, dass der BvB-Tross heute gut ausgeruht von Bitburg aus in Leipzig/Halle landet;-))
@Klaus Lohmann, na dann treffen wir uns doch in der Mitte des Austausches von Argumenten. Fakt ist auf jeden Fall, dass das Gericht die Betriebserlaubnis für Nachtflüge nicht aufgehoben hat und es wird ja auch festgestellt, dass die Abwägungsmängel in einem ergänzenden Verfahren noch behoben werden könnten. Fakt ist also auch, dass es kein generelles Nachtflugverbot gibt, sondern unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen davon möglich sind. Ihre Ausführungen zu den Ausnahmen sind nur teilweise richtig, aber es würde auch zu weit führen, wenn wir jetzt eine eher spitzfindige Diskussion über Details und auch nicht ganz einfache Rechtsfragen würden.
Ich kann aber Ihnen und auch @Robin Patzwald die erfreuliche Nachricht mitteilen, dass – wie ich von einem Fußballkumpel hörte, dessen Bruder beim BVB arbeitet – der BVB von Trier aus tatsächlich mit dem Bus zurückgefahren ist, vermutlich weil man die für eine Ausnahmeregelung zulässigen Zeiten und möglichen Überschreitungen zu deutlich verfehlt hätte (Spielende 22.30 Uhr, folgende Interviews, Pressekonferenz, Duschen, Fahrt zum Flugpplatz, einchecken usw.). Die Medienverpflichtungen nach dem Spiel konnte man vermutlich im Rahmen eines Pokalspieles, welches in der ARD live übertragen wird, auch nicht vermeiden und das kostet doch einiges an Zeit.
Also dann könne wir doch alle zufrieden sein 🙂
Der BVB ist ist nach Bitburg geflogen und konnte so von 250 Fans empfangen werden, was ja bei einer Busanreise so nicht möglich gewesen wäre. Die Rückfahrt erfolgte per Bus und das wird @Robin doch sehr freuen. Und erst die vielen Fans, die nach 0 Uhr den BVB-Bus begeistert auf der Strecke bewundert haben 🙂 Den kleinen Scherz konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.
Der BVB fliegt also heute auch nicht von Bitburg aus, sondern von Dortmund aus mit dem toll designten "Mannschaftsairbus" des Partners Eurowings (also kostenlos) zum Freundschftskick in Halle.
Und so können wir doch alle zufrieden sein und der kleine Sturm im Wasserglas ist komplett vorbei (hätte man durch eine vorherigen Erkundigung beim BVB vermeiden können) 🙂
@Lukas N: "Und so können wir doch alle zufrieden sein und der kleine Sturm im Wasserglas ist komplett vorbei (hätte man durch eine vorherigen Erkundigung beim BVB vermeiden können) "
Wieso denn? Und was hätte man konkret vermeiden können? Es hat sich doch in der Sache gar nichts geändert in den letzten 48 Stunden. Die Diskussion hier im Blog hat unterschiedliche Standpunkte ergeben. Nicht mehr, und nicht weniger. Ich finde Charterflüge über Distanzen von ca. 250 km (aus den beschriebenen Gründen) für eine Fußballmannschaft nach wie vor äußerst diskutabel. Einige Leser hier offenbar nicht. Ähnliches gilt offenbar für die Durchführung von regelmäßigem öffentlichem Training. So ist das eben… Aber die einzelnen Standpunkte sind doch offenbar nach wie vor dieselben… Ist ja auch ok so.
@Robin Patzwald, es kommt doch auf den Einzelfall an und der BVB wird sicherlich auch im Einzefall abwägen, was unter Berücksichtigung der Terminlage usw. logistisch die beste Entscheidung ist. Zudem hat der BVB oft den Vorteil, mit Eurowings (Hammer BVB-Design des Flugzeuges) einen Parnter zu haben, der ein Flugzeug und den Service dazu für dafür geeignete Strecken zur Verfügung stellt.
Nach Bitburg war es ein Extra-Charterflug. Aber da man am nächsten Tag schon wieder ein Spiel hat und ein nicht kleiner Teil derjenigen, die in Trier waren, erneut beteiligt sind, war es doch sinnvoll, da man von Dortmund aus fliegen konnte und nur eine halbe Stunde bis Bitburg braucht (plus Transfers). Mit dem Bus aber braucht man mindestens 4 Stunden. Zudem war es so möglich, dass 250 BVB-Fans die Spieler in Bitburg empfangen konnten. Es war also eine größere Fannähe hergestellt als das mit einer Bus-Anreise möglich gewesen wäre.
Aus meiner Sicht ist es in begründeten Einzelfällen in Ordnung, eine solche Strecke per Flug zurückzulegen und das war jetzt ein solcher Fall und hat nur die Hinreise betroffen. Ich sehe es nach wie vor als übertrieben an, dieses Thema derart hochzuziehen, halte die Diskussion aber auch nicht für überflüssig.
Was öffentliche Trainings angeht, muss man auch folgendes berücksichtigen: Tuchel kam letzte Saison neu zum BVB und hat eine im Vergleich zu Klopp etwas veränderte Spielidee (mehr Ballbesitz) usw, eingebacht, was auch toll funktioniert hat und er hat es am Ende schneller geschafft, seine Vorstellungen umzusetzen als die meisten erwarteten.
Diese Saison haben wir es beim BVB mit dem größten personellen Umbruch im Kader seit langer Zeit zu tun und das ist erneut eine Herausforderung für Tuchel. Schon aus diesem Grund ist jede Minute konzentriertes, ungestörtes Training (Abläufe, Abstimmung, Laufwege usw.) extrem wichtig und daher verstehe ich es, wenn nicht so viele öffentliche Trainings stattfinden. In der Saison hat man ja dann als CL-Teilnehmer auch viele englische Wochen.
Mir ist es lieber, das Team kommt trotz des großen personellen Umbruches durch konzentriertes Training so bald als möglich in die Erfolgsspur als dass man deutlich mehr öffentliche Trainings anbietet. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass weiter öffentliche Trainings stattfinden und sie nicht weiter reduziert werden. Ich denke auch, dass wir bei uns nie soweit kommen werden wie in England, wo ja gar kein öffentliches Training stattfindet.
@Lukas N.: Soweit einverstanden. Und man muss natürlich immer abwägen. Nichts kann für immer so bleiben wie es einmal war. Die Zeiten ändern sich halt. Neue Gewohnheiten, neue Anforderungen. Alles soweit klar. Man muss nur aufpassen, dass man es nicht übertreibt. Ich denke, soweit sind wir uns schon einig. 🙂
[…] auch nach Leipzig um im Umland ein Freundschaftsspiel zu bestreiten, oder auch nach Bitburg, für ein Spiel im DFB-Pokal 2016 gegen Eintracht Trier. Samt Zubringerfahrten und Einchecken ist eine Zeitersparnis hierbei kaum noch zu […]
[…] irrwitzige Flugreisen zu Spielen in Busreiseentfernung hat man sich bei den Schwarzgelben ja leider schon gewöhnen müssen, aber verletzte Spieler, die […]
[…] 2016 kritisierte ich hier im Blog einen Kurzstreckenflug der Schwarzgelben nach Bitburg in der Eifel, von wo aus die Dortmunder zu einem Spiel im DFB-Pokal in Trier per Bus weiterreisen […]