Spekulationen ohne Ende aktuell noch immer rund um den BVB. Kommt Mario Götze? Kommt auch Andre Schürrle? Geht Neven Subotic nach England? Geht auch Matthias Ginter (nach Wolfsburg?)? So Einiges deutet aktuell darauf hin, dass alle vier Fragen demnächst mit einem ‚Ja!‘ beantwortet werden können.
Der Zugang von Mario Götze aus München wurde in einigen Medien am gestrigen Freitag bereits bestätigt. Noch fehlen allerdings aktuell wohl letzte Details. Die kolportierte Ablösesumme von rund 28 Millionen Euro macht allerdings stutzig. BVB-Star Mats Hummels für rund 35 Mio. an die Isar, Bankdrücker Götze aber für 28 Mio. zurück ins Revier? Da scheint etwas an der Preis-Leistungsverhältnissen nicht zu stimmen. Zumal beide derzeit nur noch ein Jahr Vertragsrestlaufzeit haben bzw. hatten.
Käme auch Andre Schürrle in den nächsten Tagen noch zu uns hier ins Revier, die Dortmunder Borussia hätte tatsächlich eine recht beachtliche Offensivkraft im Kader, egal wie man die Zugänge Schürrle und Götze ‚menschlich‘ individuell ja auch beurteilen mag. Ihre sportliche Qualität ist sicherlich unbestritten. Schließlich waren ja beide auch mit im 23er-Kader des DFB bei der EM in Frankreich mit dabei.
Es wären bereits die Neuzugänge Sieben und Acht in diesem Sommer. Nennenswerte Abgänge gibt es mit Hummels, Gündogan und `Micki‘ bisher erst drei. Kein Wunder also, dass wohl auch noch weitere liebgewonnene Gesichter den Verein im Gegenzug verlassen müssten. Zumal Trainer Thomas Tuchel ja stets betont hat, grundsätzlich gerne mit möglichst kleinen Kadern zu arbeiten.
Dass es dabei mit Ginter und Subotic dabei zwei Defensivspezialisten ‚erwischen‘ könnte bzw. dürfte, wirkt da auf den ersten Blick zunächst wenig sinnvoll. Schließlich lagen die meisten Neuzugänge doch eher im Offensivbereich. Dürfte also darauf hindeuten, dass es auch im Mittelfeld demnächst noch Abgänge zu verzeichnen geben wird.
Unabhängig davon fällt aktuell noch auf, dass der neue BVB-Kader knapp an echten Führungspersönlichkeiten bestückt ist.
Den vielen Neuzugängen dürften Führungsrollen bzw. auch das Kapitänsamt kaum zufallen. Wer bleibt also von den Etablierten, wer käme für diese Führungsrollen in Frage?
Die natürlichen Kandidaten sind wohl Marco Reus und Marcel Schmelzer. Aber haben die das ‚Format‘ zum Kapitän einer ambitionierten Champions League-Mannschaft? Zweifel erscheinen zumindest angebracht!
Der erfahrene, langjährige Torhüter Roman Weidenfeller spielt nicht, Sven Bender fällt seit Jahren schon gesundheitlich oft aus, ist zudem nicht unbedingt als gesetzter Stammspieler anzusehen. ‚Auba‘ spricht kaum Deutsch, wird zudem als Ansprechpartner der französischsprachigen Teamkollegen gebraucht.
Wer wird also zukünftig das Sprachrohr des ‚neuen‘ BVB sein?
Ungeachtet aller sportlichen Qualitäten des ‚neuen BVB‘ dürfte eine Hauptaufgabe von Thomas Tuchel und seinem Team in den nächsten Wochen wohl sein dem neuen Team eine Struktur zu geben bzw. diese sich eben möglichst rasch entwickeln zu lassen. Da ist diese langgezogene Vorbereitung, in der viele Spieler erst nach und nach eintrudeln, natürlich nicht förderlich.
Man darf daher sehr gespannt sein, wie sich die ‚Mannschaft‘ auch menschlich findet, wenn sich ihre konkrete Zusammensetzung über die nächsten Wochen hinweg noch ständig verändert.
Robin,
alle Deine Fragen und all Deine Problembeschreibungen sind naheliegend. Außer Spekulativem könnte ich dazu nichts sagen.
Insgesamt bin ich jedoch trotz all dieser kritischen Fragen und trotz all der aufgelisteten Probleme weiterhin optimistisch, weil der BVB mit Tuchel einen überdurchschnittlcih qualifizierten Trainer hat und m.E. die bisherigen Neuzugänge gemessen am "Durchschnittspersal in der Bundesliga" überdurchschnittliche Qualitäten zu haben scheinen, was sie aber noch "auf'm Platz" beweisen müssen.
Warten wir ab, wer noch zum BVB kommt.
Götze/Schürle/Toprak…..?
Wie schon 'mal gesagt: "Ich bin kein begeisterter Fan eines zurückgekehrten Götze, auch nicht von Schürle nach dessen in der Spielzeit 2o15/2o16 in Wolfsburg gezeigten Leistungen und seinen Kurzzeitauftritten in der DFB-Auswahl.
Toprak wäre m.E. ein Gewinn für die Innenverteidigung.
Reuss als Mannschaftskapitän?
"Auf den ersten Blick" erscheint mir das angesichts der Persönlichkeitsstruktur von Reuss undenkbar.
Aber…
In vergleichbaren Fällen haben viele Menschen bewiesen, daß sie mit der Übertragung von Verantwortung für ein Ganzes als verantwortungsbewußte Führungskräfte agieren.
Aber auch hier -"richtiger" Mannschaftskapitän-baue ich auf die "Menschenkenntnis" von Tuchel.
@Walter: Bedenklich erscheint mir hier nur, dass man bei den Bayern aktuell auf Anhieb gleich ein halbes Dutzend potentieller Mannschaftsführer benennen kann, beim BVB aber nicht einer wirklich als top-geeignet erscheint. Ansonsten bin und bleibe ich mit Blick auf die kommende Saison der Schwarzgelben aber auch grundsätzlich erwartungsfroh… 🙂
Och, rein vom Typ her wäre doch auch Papa top-geeignet;-) Und Castro sollte man auch nicht abschreiben für so einen Job. Es kommt halt darauf an, welche Rollen Tuchel seinen Spielern jetzt zuschreibt und wer davon dann in der ersten Elf auch gesundheitlich topfit bleibt. Und ich glaube nicht, dass Tuchel mit der CL vor der Brust und den Erfahrungen der letzten Rückrunde mit verletzten Spielern im Kreuz noch auf die "kleinen" Kader setzt.
Papa spricht (zumindest öffentlich) kein/kaum Deutsch, dürfte daher für das Kapitänsamt nicht in Frage kommen, und Castro ist vom Typ her zu ruhig, wie ich finde.
Zur Kadergröße: Von Moritz Leitner wird man sich wohl auch noch trennen (wollen). Der war gegen St. Pauli in der Elf der 2. Hälfte und dort quasi der einzige Profi. Trotz des aktuell noch ausgedünnten Angebots für den Coach. Dürfte ein eindeutiges Signal sein. Auch für 'Kuba' sieht es wohl eher schlecht aus…
…. übrigens, wer Marco Reus heute ganz verschämt im Taxi am Trainingszentrum in Brackel vorfahren gesehen hat, der kann sich nicht vorstellen, dass er zukünftig Kapitän des BVB sein soll/kann. Allein, es wird wohl darauf hinauslaufen….