Dortmund: Henrikh Mkhitaryan muss offenbar beim BVB bleiben – Klug wäre das nicht!

Henrikh Mkhitaryan. Foto: Robin Patzwaldt
Henrikh Mkhitaryan. Foto: Robin Patzwaldt

Nun scheint sich auch die Situation rund um Henrikh Mkhitaryan beim BVB endlich zu klären. Und zwar eben nicht so, wie es sich die Dortmunder gewünscht hätten.

Nach ‚Bild‘-Informationen wird der Armenier seinen im Sommer 2017 auslaufenden Vertrag bei den Westfalen nicht vorzeitig verlängern, möchte stattdessen lieber sofort nach England, zu Manchester United wechseln.

Dies möchte man beim BVB aber so offenbar nicht, verzichtet sogar auf kolportierte rund 25 Mio. Euro an möglicher Ablöse, lässt den Mittelfeldstrategen dann lieber im kommenden Sommer, wenn der Vertrag ausläuft, komplett ablösefrei gehen. Das könnte man natürlich so machen, hat der BVB im Falle von Robert Lewandowski, der im Sommer 2014 am Ende seines Vertrages ebenfalls ablösefrei zum FC Bayern München ging, so ja auch schon einmal knallhart durchgezogen.

Doch klug wäre das auch im Falle von Henrikh Mkhitaryan nicht!

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke hat sich da freiwillig in eine ‚unschöne‘ (und nun vielleicht sogar sehr teure) Zwickmühle begeben, als er im Frühjahr im TV-Format ‚Audi Star Talk‘ vollmundig kategorisch ausschloss, dass Ilkay Gündogan, Mats Hummels und Henrikh Mkhitaryan den Verein allesamt in diesem Sommer verlassen würden.

Doch nachdem sich tatsächlich, entgegen der ursprünglichen Erwartungshaltung beim Verein, keiner der Drei zu einer Vertragsverlängerung beim Vizemeister entschließen mochte, Hummels und Gündogan inzwischen offiziell sogar schon ‚weg‘ sind, drohte in den letzten Tagen schon das aktuelle Schreckensszenario am schwarzgelben Horizont.

Nachdem die monatelange ‚Pokerei‘ nun auch im Falle Henrikh Mkhitaryan keinen neuen Arbeitsvertrag mit dem Armenier in Dortmund hervorbrachte, steht der BVB nun tatsächlich als der großer Verlierer in dieser Angelegenheit da!

Watzke & Co schalten daher nun offenbar auf stur, wollen dem Begehren des Beraters nicht nachgeben, können aber auch gegenüber Fans und Medien nicht wortbrüchig werden, ohne ihre Hilflosigkeit sichtbar einzugestehen. Zudem, wäre ein weiterer Verlust dieser Spielerkategorie natürlich auch sportlich kurzfristig nur sehr schwer zu kompensieren, wenn denn überhaupt.

Den Armenier nun im kommenden Sommer ablösefrei zu verlieren, das ist für den Club allerdings wohl die schlechteste Lösung. Statt eine zweistellige Millionensumme zu erhalten, diese dann entsprechend in neues Fachpersonal investieren zu können, müsste der BVB sich das nun offenbar anderswo erst einmal erarbeiten, wenn man es denn in den Kader neu investieren will.

Eine Machtdemonstration von Aki Watzke, die den Verein in Summe recht teuer kommt, wenn sie vielleicht auch nach außen ein starkes Signal setzt, den Beratern verdeutlicht, dass Verträge eben in erster Linie geschlossen werden, damit man sie auch einhält usw..

Wenn dem BVB somit nun rund 25 Mio. Euro an Einnahmen entgehen, dann sollte man sich bei der Schwarzgelben-Anhängerschaft demnächst aber bitteschön auch nicht wundern, wenn anderswo verstärkt an der Preisschraube gedreht wird, wenn Ticketpreise mal wieder in größerem Umfang erhöht werden müssen, oder die Preise für Fanartikel mehr als üblich angehoben werden ‚müssen‘, um die finanzielle Konkurrenzfähigkeit des Vereins zu erhalten.

Zudem wäre es so ja auch alles andere als sicher, dass ein so sensibler Spieler wie Henrikh Mkhitaryan sich nach dieser nun abzeichnenden ‚Schlammschlacht‘ in der Sommerpause, nach Saisonstart noch immer voll für seinen alten Club reinhängt/reinhängen kann, wenn er diesen denn tatsächlich eigentlich lieber längst schon verlassen hätte. Nicht umsonst sagt man ja auch ‚Reisende soll man nicht aufhalten!‘

Eine Situation in der der BVB eigentlich, so oder so, nicht gewinnen kann, auch wenn man dort nun mit aller Macht versucht sein Gesicht zu bewahren. Klug wäre das, wie man es auch dreht und wendet, so vermutlich nicht…

 

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Noch ist nix fix und noch sind die Offerten für Miki unter jeder Schmerzgrenze (und damit wirtschaftlich nicht gegenüber den Aktionären vertretbar), also lassen wir Watzke doch weiter Muskelspielchen spielen und diesen Möchtegern-Spielerberater Raiola rumwüten. *Der* muss jetzt die Interessenten gegenseitg hochpushen, damit ein tragbarer Preis für einen vorzeitigen Wechsel herauskommt.

Mit den ganzen bislang gemeldeten Neuzugängen sehe ich nach einer Mannschaft der "Klopp-Phase" nun ein Tuchel-Team wachsen und das zeigt auch, dass man mit Tuchel ernsthaft langfristig plant. Nur Weigl dürfen sie jetze nicht abgeben, dann ist alles gut.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Robin, genau das wird der Grund sein. Wir haben für Miki (Marktwert z.Zt. 30 Mios) 27,5 Mios an Schachtar Donezk bezahlt und die bisherigen Angebote (falls sie überhaupt ernst sind) liegen alle noch darunter. Wirtschaftlich – in den "Augen" einer KGaA – wäre damit eine ordentliche Vertragserfüllung sinnvoller als das "Verschleudern" unter Wert. Und deshalb ist dieser Raiola auch eine ziemlich aufgeblasene Wurst.

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