In diesen extrem schnelllebigen Zeiten im Profifußball kippt die Stimmung auch rund um die Dortmunder Borussia aktuell scheinbar mal wieder von einem Extrem ins andere. Zumindest bei Fans und Medien.
Nach sieben Pflichtspielen ohne Niederlage sahen viele im BVB schon wieder den einzig wahren ‚Bayernjäger‘, frohlockten vor dem Auftritt am Freitag in Hamburg bereits wieder mit der (über Nacht) lockenden Verkürzung des Punkteabstands auf den Ligaprimus auf zwei Zähler. Daraus wurde bekanntlich nichts. Im Gegenteil. Nachdem die Schwarzgelben in Hamburg mit 1:3 unterlagen und die Münchener ihr Spiel auf Schalke mit ebendiesem Ergebnis gewannen, beträgt der Vorsprung des Tabellenführers auf den ärgsten Verfolger schon wieder ernüchternde acht Punkt. Bitter genug.
Doch als wenn das an schlechter Stimmung im Umfeld der Dortmunder alleine noch nicht reichen würde, wurden auch zwei weitere Schlechte-Laune-Debatten rund um die Dortmunder gestartet.
Einerseits wurde mal wieder die Tatsache diskutiert, dass Ilkay Gündogan auch in diesem Herbst, wie in den letzten Jahren ja fast schon üblich, mit einer eindeutigen Aussage über seine sportliche Zukunft zögert. Nachdem dieser im Vorjahr verkündete, er wolle zunächst einmal abwarten, da er sich ganz auf die Genesung nach seiner langen Verletzung konzentrieren, hat er das Argument in diesem Herbst offenbar leicht modifiziert. Aktuell sagt er, er wolle sich zunächst darauf konzentrieren endlich wieder gesund und mit Freude auf hohem Niveau kicken zu können. Der Vertragspoker hat, zum inzwischen dritten Mal in Folge, begonnen. Mit einer Entscheidung ist höchstwahrscheinlich (wieder einmal) so schnell nicht zu rechnen. Nervig!
Zum anderen ist auch eine Diskussion um die Zukunft von Mats Hummels entbrannt. Dessen Vertrag in Dortmund läuft ebenfalls bis 2017. Würde der BVB mit ihm noch ordentlich Kasse machen wollen, dann müsste der Langzeit-Dortmunder vermutlich ebenfalls im nächsten Sommer noch transferiert werden. Ob er verlängern wird? Ob er gehen wird? Die Diskussionen laufen. Natürlich auch vor dem Hintergrund seiner in letzter Zeit auffällig häufig auftretenden schlechten Laune und Gereiztheit gegenüber Medien und Mitspielern. Auch nicht gerade erbaulich für die Anhängerschar der Tuchel-Truppe.
Das Schicksal eines anderen Hochkaräters spielt im Gegensatz zu diesen laufenden Debatten allerdings aktuell so gut wie gar keine Rolle mehr: Neven Subotic ist aktuell beim BVB kein großes Thema mehr.
Erst einen Saisoneinsatz in Liga (in Ingolstadt) und in der Europa League (in Saloniki) stehen für den sympathischen Serben zu Buche. Bitter für den Abwehrrecken, der seinen Vertrag in Dortmund erst im Mai langfristig, bis 2018, verlängert hatte.
Subotic, der aktuell neben dem Platz mit seinem Engagement für seine Stiftung mehr Schlagzeilen macht als auf dem Platz, ist sportlich einer der großen Verlierer in Dortmund nach dem Trainerwechsel von Jürgen Klopp hin zu Thomas Tuchel im letzten Sommer. Der neue Trainer bevorzugt bisher die Kombination Hummels/Sokratis in der Abwehr. Von Subotic spricht daher derzeit kaum noch jemand.
Dabei ist er nach seinem Kreuzbandriss im Jahre 2013 jetzt schon länger wieder richtig fit. Häufig war er zuletzt nicht einmal mehr im Kader. Bekam er zumindest den Platz auf der Bank ab, dann saß er die volle Spielzeit draußen. Er erträgt sein Schicksal aktuell schweigend und professionell. Die Frage ist nur, ob er über den nächsten Sommer hinaus noch eine sportliche Zukunft in Dortmund hat.
Und einen Abgang des Serben würde ich tatsächlich als ähnlich schmerzhaft empfinden, wie einen Wechsel von Hummels oder Gündogan.
Und auch wenn die zu kassierende Ablösesumme für den bald 27-Jährigen vermutlich längst nicht so hoch wäre, wie die der anderen beiden Wechselkandidaten, menschlich wäre sein Verlust mindestens genauso hoch anzusiedeln. Wenn nicht höher.
Auch deshalb, weil er längst nicht so öffentlich im Blickpunkt steht wie seine Mannschaftskameraden, die aktuell die Negativschlagzeilen rund um das Team bestimmen. Subotic muss sich wohl auch weiter in Geduld üben. Und er tut es. Zumindest bisher noch.
Ich sag es ja. Auch heute spricht Neven Subotic um 23 Uhr auf 1 Live im WDR-Radio wohl hauptsächlich über seine Stiftung. Wer sich dafür interessiert, hier gibt es weitere Infos zur Sendung:
http://www.einslive.de/einslive/on-air/sendungen/talk/talk-mit-neven-subotic100.html
Muss allerdings eine Aufzeichnung sein. Der BVB ist ja aktuell in Russland unterwegs…
Eure Sorgen möchte man haben bei der SGE ,@Robin. Ich wiederhole mich da zwar, es ist der blanke, grüne Neid, der mich nicht schweigen lässt.
@Thomas: Na ja, das Thema Hummels kommt mir seitens einiger Medien aktuell auch künstlich hervorgebracht vor. Da spielt u.a. die Bild-Zeitung aktuell wohl irgendwie eine Art Spielchen mit ihm und dem BVB. Dass er nach dem HSV-Spiel nichts sagen wollte fand ich nicht weiter erwähnenswert. Ihm daraus nun einen solchen 'Strick' zu drehen finde ich übertrieben. Gündogan verhält sich aus meiner Sicht einfach fortgesetzt egoistisch. Das ist sein gutes Recht. Aber drei Jahre in Folge diese quälend langen Diskussionen über seinen drohenden Abgang im Sommer, das ist schon recht ätzend. Das finde auch ich nicht ok. War aber so auch abzusehen. Neven Subotic verhält sich dagegen aus meiner Sicht sehr vorbildlich. Er arbeitet hart, wie auch Tuchel bestätigte. Er hätte in seiner sportlich misslichen Lage durchaus mehr Beachtung verdient, wie ich finde. Wenn er nicht bald wieder mehr spielt, dann dürfte aber auch er nicht mehr lange ein Borusse sein, fürchte ich.
Im Vergleich zu den sportlichen Sorgen der Vorsaison ist das aber wohl tatsächlich wieder jammern auf recht hohem Niveau. Da hast Du schon Recht. 😉
[…] den letzten Jahren wurde es sportlich jedoch nach und nach ruhiger um den Abwehrspieler. Diverse Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Richtig glücklich wirkte zuletzt er nur […]