Das Konzept „Neue Arbeit und Ökonomie vor Ort“ der Stadt Dortmund sieht Heinz-Herbert Dustmann, der Vizepräsident der Dortmunder Industrie- und Handelskammer skeptisch. Es bestünde das Risiko, das subventionierte Jobs reguläre Arbeit verdrängen.
Geht es nach den Plänen der Stadt Dortmund, wird der Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit als staatliche Großaufgabe geführt und natürlich mit öffentlichem Geld finanziert. Im April sagte Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund: „Wir brauchen eine neue Kombination von privaten und öffentlichen Beschäftigungsformen für stadtgesellschaftlich relevante Arbeitsfelder“, so Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund. Dafür gibt es bisher zwar eine Nachfrage, aber keinen Markt.“
Die Konzeptidee umriss die Stadt ebenso grob wie die künftigen Arbeitsbereiche der Langzeitarbeitslosen, von denen es über 17.000 in Dortmund gibt:
Die Konzeptidee basiert darauf, Aufgaben an öffentliche und private Unternehmen über Ausschreibungen zu vergeben. Die Unternehmen verpflichten sich, eine vorher festgelegte Zahl von Langzeitarbeitslosen mit Zuschüssen aus der Arbeitsverwaltung zu beschäftigen. Private Unternehmen, Unternehmen der Kommunalwirtschaft und Träger für soziale Dienstleistungen können sich für die Aufgaben bewerben.
Herrichtung von Problemimmobilien
verbesserte Betreuung jüngerer und älterer Menschen
Begleitservice im öffentlichen Nahverkehr
Tankstellenservice
vermehrte Pflege und Reinigungsintervalle öffentlicher Flächen
Hilfsdienste in Krankenhäusern, Schulen, Kitas
Ausweitung der Sicherheitspartnerschaft auf weitere Stadtteile
Förderung von Einfacharbeitsplätzen in den Unternehmen vor Ort
verstärkte regionale Kooperation, um ggf. auch regionalen Arbeitskräftebedarf mit Dortmunder Langzeitarbeitslosen abzudecken.
Heinz-Herbert Dustmann, der Vizepräsident der Dortmunder Industrie- und Handelskammer, sieht die Pläne der Stadt skeptisch: “ Das vorliegende Konzept“, sagte Dustmann heute bei einem Pressegespräch, „ist noch zu vage, um eine abschließende Einschätzung zu geben. Uns fällt allerdings auf, das nicht zu erkennen ist, warum dieses Konzept effektiver sein soll als bisherige Maßnahmen.“ Dustmann befürchtet, dass die Subevntionierung von Arbeitsplätzen zu erheblichen Belastungen des Haushalts führen kann. Auch bestünde die Gefahr, dass die subventionierten Tätigkeiten andere Unternehmen verdrängen könnten und so subventionierte Langzeitarbeitslose „bereits Beschäftigte aus den Unternehmen verdrängen.“
IHK Geschäftsführer Reinhard Schulz schlug vor, analog zu den Behindertenwerkstätten Werkstätten für Landzeitarbeitslose zu schaffen, um sie betreut für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen.